Walnussbäume [Juglans regia]

Botanischer Name
Juglans regia
Pflanzenkategorie
Walnussbäume - Einleitung

Allgemeine Informationen

Juglans regia. Robuste Walnussgewächse. Baum des Jahres 2008.

Juglans regia, Walnussbaum
Juglans regia, Walnussbaum
Bild: Botanikus

Unter Walnussbäumen werden oft Sitzplätze angelegt, der Geruch eines ätherischen Öls in Blättern und Fruchtschalen, vertreibt Fliegen, Flöhe, Läuse, Motten, Mücken, Wanzen und andere Insekten und das Blätterdach hält Regen ab. Siehe auch Sitzplatz, Hausbaumplatz.

Der Walnussbaum ist Baum des Jahres 2008 (Kuratorium Baum des Jahres).

Walnussbäume - Aufzucht und Lebenszyklus

Boden

Außer leichtem Sandboden oder schwerem Tonboden sind alle Böden geeignet, auch saure. Bevorzugt werden tiefgründige, frische, nährstoff- und kalkreiche Böden. Keine stauende Nässe. Tiefwurzler mit Pfahlwurzel, empfindlich gegen Frost und Spätfrost.

Lage

Standort frei, sonnig, warm, geschützt, möglichst Südlage. Tallagen mit gestauter Kaltluft sind weniger geeignet. Platzbedarf etwa acht Meter Durchmesser, Pflanzabstand deshalb mindestens neun Meter.

Aufzucht

Der Baum sollte am besten im November gewählt werden. Anzucht aus Kernen bringt oftmals wenig Erfolg.

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Bild: Botanikus

Bei Pflanzung lockere Gartenerde mit Kompost für das etwa 50 cm tiefe Pflanzloch benutzen. Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr. Weder Wurzeln noch Zweige einkürzen. Mitte 5 - Mitte 7 hoher Wasserbedarf. Jährlich düngen mit Kompost in den ersten acht Jahren, dann nur alle 2 - 3 Jahre, mit Stickstoff sparen. Schnitt nur zur Korrektur der Krone, entweder 7/8 oder während der Winterruhe, am besten überhaupt nicht, der Baum blutet stark. Am besten leitet man querstehende Äste um in die richtige Richtung. Vor allem in den ersten Jahren reagieren die Pflanzen auf Trockenheit sehr empfindlich.

Es dauert bis zu 20 Jahren, bis Ertrag eintritt. Diese Bäume werden bis 20 - 25 m hoch.

Sie sind meistens frosthärter, haben kleinere, aber haltbarere Früchte. Oftmals bleibt die Ernte aus, weil männliche (an zweijährigen Zweigen) und weibliche Blüte (an diesjährigen Trieben, zuerst blühend) zu verschiedenen Zeiten erscheinen. Abhilfe: Befruchterzweig aufpfropfen oder zur Blütezeit der weiblichen Blüten mehrere blühende Zweige mit männlichen Blüten einer anderen Sorte in den Walnussbaum hängen, die in einem Gefäss mit Wasser stehen. Spätfröste können die Ernte ausfallen lassen.

In der Baumschule gibt es veredelte, selbstfruchtbare Bäume mit mittelstarkem Wuchs. Ab dritten Jahr sind damit erste Früchte möglich. In der Baumschule wurden die Unterlagen in der Regel unterschritten, damit sie keine Pfahlwurzeln ausbilden. Es sind auch keine eigentlichen Waldbäume, sie stehen am liebsten frei, sie sollten jedoch in einem großen Garten stehen, er benötigt genügend Platz, um seine Krone gesund und artgerecht aufzubauen.

Windblütler, einhäusig, getrennt geschlechtlich. Walnussbäume aus Baumschulen sollten auf jeden Fall selbstfruchtbar sein

Man sollte täglich das Falllaub und infizierte Früchte entfernen. Die Kompostierung der Blätter sollte getrennt erfolgen, bei Befall müssen sie vernichtet werden.

Ernte

Ernte: Mi 10 oft zugleich mit Laubfall. Nicht schütteln im Herbst, sondern warten, bis die Nüsse fallen. Unreife Walnüsse halten sich nicht. Allenfalls schütteln, wenn die Hüllen einschrumpfen und teilweise schwarz sind. Reste der Hüllen mit Bürste entfernen oder sie in einen Sack füllen und kräftig schütteln. Legt man sie anschließend für einige Stunden in leicht gesalzenes Wasser, bleiben sie hell, dadurch kann aber auch Wasser durch undichte Schalen eindringen und Fäulnis verursachen. Danach sofort einlagig trocknen, am besten in Netzen hängend, an einem luftig-warmen Ort bei 20 - 25°, etwa 3 - 5 Wochen lang. Niemals im Backofen trocknen, sie werden ranzig. Restliche Fasern fallen dann ab. Mehrmals wenden.

Empfehlenswert sind Handschuhe bei allen Arbeiten, die Schalen und ihre Reste verfärben stark die Haut.

Lagerung

Aufbewahren an trockenem, luftigem Ort in Netzen oder Beuteln.

Nachbarschaften-Mischkultur

Ältere Blätter, Walnussschalen und Wurzeln geben an den Boden einen Stoff ab, der durch Mikroorganismen in Juglon, einen starken Gerbstoff (Naphtochinon), umgewandelt wird.

Er hemmt die Keimung vieler Pflanzen (Allelopathie), außer Buschwindröschen, Brombeeren und Gräsern (Poa pratensis) und unterdrückt das Wachstum anderer Pflanzen. Das muss beim Pflanzen berücksichtigt werden, die Wurzeln reichen ziemlich weit über den Kronenbereich hinaus. Unterpflanzungen sollten unterbleiben.

Walnussbäume - Anfälligkeit für Pflanzenkrankheiten


Walnussbäume - Sorten/ Unterarten

Sorten 1

Gemäß einer Untersuchung der Forschungsanstalt in Wädenswil/Schweiz in Bezug auf Anfälligkeit für Rost und Bakterienkrankheiten, den Ertrag und die Qualität werden folgende Sorten für den Hausgarten empfohlen:

  • Geisenheim 26, Hugnuss. Die Anfangserträge nach dem 8. - 10. Standjahr sind jedoch schwach.
  • Esterhazy III (Qual. gut, Krankh.- Anfäll. mittel)
  • Pedro (Qual. mittel, Krankh.-Anfäll. mittel)
  • Scharsch (Qual. gut, Krankh.-Anfäll. gering),

alle Sorten mit gutem Anfangsertrag.

Für kleinere Gärten, die nicht den nötigen Platz für einen ausgewachsenen Baum von 10 - 12 qm haben, gibt es auch schwächer wachsende Sorten wie

  • Mars, Nr. 26 und Nr. 139 (alle kaum spätfrostgefährdet, ertragreich)
  • Weinsberg I und Esterhazy II sind ebenfalls interessant.

 

Der Bayerische Gartenverband empfiehlt folgende Walnusssorten:

  • Rheingauer Walnuss (Nr. 26). Ohne Fremdbestäubung, mittelgroß, leicht zu öffnen. Später Austrieb, trägt reich und regelmäßig.
  • Moselaner Walnuss (Nr. 120). Nuss groß bis sehr groß, gering spätfrostgefährdet, für den allgemeinen Anbau empfehlenswert.
  • Weinheimer Walnuss (Nr. 139). Er trägt ohne Fremdbestäubung, Nuss mittelgroß, guter Geschmack, gute fruchtbare Sorten in allen Lagen. Ertrag setzt früh ein.
  • Apollo. Ohne Fremdbestäubung, Nuss leicht lösend, mittelstark bis stark wachsend. Geeignet für mittlere und warme Lagen.
  • Esterhazy II. Ohne Fremdbestäubung, Nuss mittelgroß bis groß. Sehr guter Geschmack, hoher Platzbedarf. Eine der besten Sorten für warme Lagen.
  • Mars (Nr. 26, 139). Trägt ohne Fremdbestäubung. Nuss hell strohgelb, wohlschmeckend, mittelstark wachsend. Widerstandsfähig gegen Krankheiten, für warme Lagen.
  • Weinsberg 1. Nuss groß, mit dünner Schale, wohlschmeckend. Ertrag früh einsetzend, kleine Baumkrone.
  • Wunder von Monrepos. Neuzüchtung. Nuss groß, Geschmack sehr gut, kräftig, nussig. Baum mit kräftigem Wuchs. Klimatisch robust, widerstandsfähig gegen Krankheiten.
Walnussbäume - Verwertung als Nahrung

Inhaltsstoffe

Walnussöl enthält nur wenige Vitamine, aber viel Eiweiß und 3/4 mehrfach ungesättigte Fettsäuren, (60% Linolsäure, 13% Alpha-Linolensäure) und 17% Ölsäure sowie Vitamin B, Biophenole, Ellagsäure, Phytosterine.

Juglans regia, Walnuß (Frucht)
Juglans regia, Walnuß (Frucht)
Bild: Botanikus

Die Frucht ist sehr geeignet zur Minderung des LDL-Cholesterins.

Juglon hat sich im Tierversuch als erbgutverändernd herausgestellt.

Zubereitung

Vor dem Genuss der Nüsse auf gefährliche Schimmelpilze (Aflatoxine) achten.

Es ist ohne natürlichen Vitamin-E-Schutz, daher nicht geeignet zum Braten und Dünsten.

Walnussbäume - Verwendung in der Medizin

Wirkstoffe

Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Juglon (wirksam gegen Pilzerkrankungen), Vitamin A, B, C, E und Pantothensäure, Flavonoide, Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Zink.

Juglans regia. Walnuß
Juglans regia. Walnuß
Bild: Botanikus

Volksmedizin

Sammelzeit: 6, Blätter.

Heilwirkung: Das Juglon hilft bei Pilzerkrankungen. Diese Inhaltsstoffe werden genutzt bei übermäßigem Schweiß: 1 Tasse Wasser/2 - 3 Teelöffel getrocknete Blätter, 15 Minuten köcheln lassen. Für Umschläge oder Teilbäder bei Schweißfüßen. Bei Hautkontakt wird diese dunkel, Teile der Haut heben sich dadurch ab.

Tee: Der Tee wirkt stark auf das Lymphsystem mit Krankheiten wie Drüsenschwellungen und -geschwüre, Knochenauftreibungen. Die Gerbstoffe der Walnussblätter werden als Tee gegen alle Arten von Schleimhautentzündungen, Durchfall, Entzündungen am Auge usw. angewandt, außerdem sind sie sehr wirksam gegen Hauterscheinungen wie Akne, Ausschläge und Ekzeme.

Volksmittel: Alles, was bisher über die Walnußblätter gesagt wurde, gilt auch hier. Hämorrhoiden, Eichenrinde.

Nebenwirkungen: Die braunen Verfärbungen, z . B. auf der Haut, beruhen auf der Wirkung von Pyrogallol und Hydrojuglon, der ungiftigen Vorstufe von Juglon. Hydrojuglon wird von Bakterien zu Juglon umgewandelt. Es ist vorhanden in Wurzeln, Schalen und älteren Blättern. - Nach neueren Erkenntnissen sind beim Tierversuch durch Juglon Mutationen im Erbgut hervorgerufen worden. Es läßt im Boden Tomatenpflanzen welken und hindert Kiefern, Birken und Linden am Keimen. Nachtschattengewächse wie Auberginen, Kartoffeln und Paprika reagieren sehr empfindlich, die Blätter vergilben.

Möhren, Brombeeren und Veilchen beeindruckt der Nussduft nicht. Das Wiesen-Rispengras (Poa pratensis) gedeiht im Dunstkreis der Walnuss besonder gut.

Noch mehr wirkt das Gift der Schwarznuss (Juglans nigra).

Walnussbäume - Weiteres Wissenswertes

Abwehr

Der Wirkstoff Folium Juglans, ein ätherisches Öl in Blättern und Fruchtschalen, hält Schädlinge ab, vor allem Fliegen, Flöhe und Läuse.

Sie wirkt wuchshemmend auf die Umgebung

Siehe auch Obstbäume, Baumfrüchte - Walnussbäume

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