Kohlweißling [Pieris brassicae, rapae]

Botanischer Name
Pieris brassicae, rapae

Allgemeines

Pieris brassicae. Weißlinge (Pierinae).

Die Kohlweißlinge sind eine besonders schwierige Herausforderung.

Pieris brassicae  Kohlweißlinge
Pieris brassicae Kohlweißlinge

Schadbild

Gartenkresse, Kohl, Meerrettich, Radies, Rettiche. Pieris brassicae. 1. Generation 4-6 lebt von Wildpflanzen. 2. Generation Mi 7-8 ist gefährlich. Falter ca. 50 mm groß, Flügelspannweite 60 mm, weiß mit schwarzen Flecken. Raupe des Großen Kohlweißling ist 40 - 45 mm lang, grün, mit seitlichen gelben Streifen und schwarzen Borsten. Die Raupe des kleinen Kohlweißlings (Pieris rapae) ist zart grün mit einer gelben Mittellinie. Puppe grünlich oder gelb. 2 Generationen. Die gelben Eier kleben an der Blattunterseite in Kolonien, etwa 40 - 60 Stück beim großen Kohlweißling, beim kleinen Kohlweißling werden die Eier einzeln abgelegt. Bevorzugt werden die mittleren Blätter, auf größeren Feldern die Randpflanzen, ebenso die Pflanzen mit dem höchsten Senfölgehalt. Die Raupen des großen Kohlweißlings fressen erst zusammen Löcher in die Blätter, dann verteilen sie sich und fressen die Blätter auf bis auf die Rippen. Am meisten gefährdet 4 - 9. Sind die Raupen herangewachsen, suchen sie sich einen manchmal weit entfernten Ort zum Verpuppen, z.B. Mauern oder Zäune. Dort überwintern sie auch. - Außer Kohl können noch andere Kreuzblütler wie Meerrettich, aber auch Kapuzinerkresse befallen werden. Grünkohl wird nicht befallen.



 

Vorbeugung


Kohl. Spruzit. Kohl inmitten von Thymianreihen und Erdflöhen bleibt verschont. Eine bodendeckende Schicht aus Rainfarn, Salbei oder Pfefferminze vertreibt den Schmetterling. Raupenspritzmittel Neudorff 2%, möglichst schon im Jugendstadium anwenden. Raupen ablesen. Niem. Natürliche Feinde sind die Larven der Brackwespen. Diese Schlupfwespenart parasitiert die Kohlweißlingsraupen. Findet man gelbliche Eier in der Nähe von toten oder leblosen Raupen, kann man davon ausgehen, daß es sich um die Kokons von Apanteles glomeratus handelt. Die Schlupfwespen werden durch bestimmte Duftstoffe, die von der Kohlpflanze ausgesendet werden, angelockt. Die Duftstoffe der Kohlpflanze wiederum werden in dem Moment, wo sie von der Raupe angefressen werden, durch einen Stoff in deren Speichel zum Alarmruf veranlasst.

Radies, Rettich. Niem.

Bekämpfung

Kohl. Mischkultur mit Borretsch, Salat, Sellerie, Spinat, Tomaten. Abweisend sind Beifuß (am Beetrand, auch als Jauche), Dill, Eberrautensud, Farn, Hanf, Holunder (auch Jauche), Klee-Einsaat um die Pflanzen herum, Koriander (vertreibt auch Blattläuse), Ligusterzweige (Boden abdecken), Pfefferminze (Beetrandbepflanzung), Porree, Rainfarn (auch Brühe), Rosmarin, Salbei (Beetrand), Saubohnen, Sellerie, Tagetes, Thymian, Geiztriebe von Tomaten (auch als Auszug über Kohl gießen), Wermut, Ysop, Zitronenmelisse. Kapuzinerkresse lockt den Kohlweißling vom Kohl weg. Farnwedel über den Kohl legen. Stäuben mit Algenkalk. Spritzen mit Rainfarn-, Tomaten- oder Wermuttee. ENVIRepel. Insektennetz. Raubkäfer, Raupenfliegen und Schlupfwespen Apanteles (parasitiert die Raupen) sind natürliche Feinde, auch einige Vögel. Pflanzen tief setzen, anhäufeln. Klee einsäen zwischen den Kohlpflanzen fördert den Laufkäfer. Geschlossene Grünflächen ohne Braun werden weniger heimgesucht. Bio Gemüsestreumittel wöchentlich ausstreuen. Kohlweißlinge werden von Brennesselbrühe angezogen, daher nicht verwenden. Nicht übermäßig mit Stickstoff düngen und auch sonst nicht zuviel Dünger verwenden. Mulchen. Randbepflanzung mit Hanf. Phytogard-Insektenschirm

Natürliche Feinde: Schlupfwespen.

Natürliche Abwehr: Besonders Pflanzen mit Senföl an einer Stelle aussäen.

Basilikum, Beifuß, Borretsch, Dill, Eberrautensud, Farn, Hanf, Holunder, Kapuzinerkresse, Klee, Koriander, Liguster, Pfefferminz, Porree, Rainfarn, Rosmarin, Salat, Salbei, Saubohnen, Spinat, Sellerie, Tagetes, Thymian und Tomaten . Ysop, Zitronenmelisse lenken sie wirksam ab. Bacillus thuringiensis-Präparate. Inkarnatklee, Perserklee, Steinklee.

Absammeln von Tomatenblätterbrühen (Zwei Hände Tomatenblätter werden zerdrückt und mit 2-3 Liter Wasser übergossen. Nach 3 Stunden unverdünnt auf die Kohlpflanzen schütten) oder Wermuttee, immer wiederholen im Zwei-Tage-Rhythmus. Weiße Blüten von Koriander gegen Kohlweißlinge. Xen Tari.

Kohlweißlinge werden vertrieben durch Kartoffeln, Pfefferminze, Sellerie und Tomaten.