Gründüngung - Wirkung und Anleitung

Gründüngung
Gründüngung im Weinanbau

Wirkung von Gründüngung:

Gründüngung verbessert die Wachstumsbedingungen durch Nährhumus, aktiviert das Bodenleben, schützt vor Austrocknung, Verschlämmung und Unkraut (chemisch und physikalisch), verhindert starke Temperaturschwankungen im Boden sowie Nährstoffverluste durch Regen, lockert den Boden und reichert bei Bohnen, Erbsen, Klee, Lupinen, Sojabohnen, Wicken den Boden mit Stickstoff an, das kann bis zu 200 kg reinem Stickstoff je ha sein. Das ist aber nur möglich bei Anwesenheit von Molybdän, bei vernachlässigten Böden Algenkalk oder Steinmehl ausstreuen.

Die Erträge steigern sich nach mehrmaliger Aussaat. Gründüngung verhindert Stickstoffauswaschung. Auf Beete mit Dauerkulturen (Baumscheiben, Beerensträucher, Erdbeeren, Meerrettich, Rhabarber, Rosen, Spargel) und auf alle Leerflächen dazwischen sollten Gründüngerpflanzen ausgesät werden. Viele Pflanzen sind auch eine Bienenweide und locken Pollensammler an. Humusbildende Pflanzen sind vor allem Gartenkresse, Phacelia, Ringelblume, Senf, Tagetes. Beim Verrotten entstehen organische Säuren, die die Nährstoffe des Bodens wie Eisen und Phosphat aufschließen. In feuchten, sauren Böden nur oberflächlich einarbeiten, sonst könnte der Moorboden sie schnell konservieren.

Niemals Gründüngerpflanzen vor jenen Kulturen wachsen lassen, die ihnen ähnlich sind: Also niemals Hülsenfrüchtler oder Kreuzblütler auf den Boden ausbreiten, der mit Hülsenfrüchten oder Kreuzblütlern bestellt wird, und  die selbst Hülsenfrüchtler sind wie Blaue Lupine oder Kreuzblütler wie Winterraps. Diese haben auf unseren Gemüsebeeten nichts zu suchen. Allenfalls Ölrettichsorten wie Nemex, Pegletta, Resal können wir nehmen, weil sie kaum anfällig sind für Bodenälchen, Kohlfliege und Kohlhernie.

Öko-Bauern düngen z.B. ihre Kartoffeln nicht, außer dass sie als Vorkultur Gründünger aussäen. Rohe Böden auf Neubaugrundstücken können mit Gründünger nach mehrmaliger Anwendung humos und locker werden. Der Boden sollte frei sein von Unkräutern vor der Aussaat. Die Samenkörner brauchen Bodenschluss, deshalb Boden leicht lockern, danach aussäen, festtreten oder -walzen und nötigenfalls wässern. Vor der Blüte, spätestens vor der Samenbildung wird üblicherweise abgemäht. Man kann aber auch die Samenbildung abwarten und Selbstaussaat damit bewirken.

 

Vorgehensweise:

Das Abgemähte bleibt auf dem Boden und verrottet langsam oder wird angewelkt oberflächlich eingearbeitet oder eingefräst. Bei sandigen Böden Basalt- oder Tonmehl darüber streuen, damit Ton-Humus-Komplexe (Dauerhumus) entstehen; sonst Algenkalk oder Besprühen mit Brennesseljauche, damit die Verrottung schneller vonstatten geht. Böden mit frosthartem Gründünger wie Klee und Luzerne werden nach Winterende abgemäht, das Abgemähte bleibt auf dem Boden und verrottet. Sobald der Boden es zulässt, wird es eingearbeitet. Entwickeln frostharte Gründüngerpflanzen zuviel oder holzige Grünmasse, so sollten die abgemähten Pflanzen entweder ganz oder teilweise auf den Komposthaufen gebracht oder als Mulchmasse verwendet werden. Bei später Aussaat muss beachtet werden, dass mehr Samenkörner erforderlich sind als im Sommer.

Der Boden, soweit er nicht bepflanzt ist, sollte den Winter mit Mulch oder Gründünger überstehen. Den Boden nach dem Abmähen des Gründüngers nur so tief bearbeiten, wie es nötig ist. Die Wurzeln der Gründüngungspflanzen müssen im Boden bleiben. Drei Wochen nach dem Einarbeiten in den Boden kann das erste Frühgemüse gepflanzt werden. Um Krankheiten zu vermeiden, müssen Gründüngerpflanzen einer anderen Pflanzenfamilie angehören als die der nachfolgenden Kultur (Siehe "Pflanzenfamilien"). Das gilt besonders bei Kohlhernie. In saure Böden keinen Gründünger einarbeiten. Auf diese Weise erhöht sich der gesamte Ertrag langfristig angewandt auf 5 - 10 Jahre. - Regenwürmer ernähren sich vom Mulch der Gründüngerpflanzen, den Schnecken dienen sie als Versteck. -

 

Siehe auch: