Zimmerpflanzen: Einführung

Standort/ Pflege für Zimmerpflanzen allgemein

Der übliche Standort für Zimmerpflanzen ist das Fensterbrett mit darunter befindlicher Heizung. Dadurch steigt warme, trockene Luft an den Pflanzen vorbei. Um dem abzuhelfen, müssen das Fensterbrett verbreitert oder hochkant gestellte Bretter oder Pappen installiert werden.

Zimmerpflanzen, vor allem die Südländer, mögen keine 'kalten Füße'. Die Fensterbänke sind oft kalt, weil sie Verbindung zur Außenwelt haben. Isolierung des Topfbodens durch Styropor, Übertöpfe, Pflanzwannen oder ähnliche Maßnahmen zahlen sich aus. Besonders folgende Pflanzen leiden unter Wurzelkälte: Begonie, Croton, Dieffenbachie, Farne, Fingeraralie und Korbmarante.

Die meisten Zimmerpflanzen mögen keine trockene Luft, es kommt zum Befall durch Spinnmilben und Thripse. Abhilfe: Morgens die Pflanzen mit weichem, kalkarmen und handwarmen Wasser (Regenwasser) einsprühen. Dasselbe gilt auch für die Topfpflanzen. Nur feine Zerstäuber benutzen. Vorher die Blüten mit der Hand oder einer Zeitung abdecken. Oder die Übertöpfe auf Verdunstungsschalen stellen, die mit Kies und Wasser angefüllt sind. Ggf. sorgt auch ein Zimmerbrunnen für etwas feuchtere Luft. Sprühempfindliche Pflanzen wie Aralie, Croton, Dieffenbachie, Mimose sollten ggf. für sich gestellt werden. Eine Knoblauchzehe auf die Blumenerde gelegt, wirkt Befall entgegen. Immer etwas anschneiden. -

Boden/ Erde

Die Pflanzerde sollte torffrei sein. Es gibt genügend Ersatzstoffe, siehe Torfersatz. In manchen Fällen sollte man der gekauften Erde etwas Lehm oder Bentonit zufügen, wenn die Pflanzen davon profitieren. Eine Überprüfung des pH-Wertes kann zu der Feststellung führen, dass die Blumentopferde zu sauer ist (Siehe Blumenerden). In diesem Falle etwas Algenkalk zumischen. Für die meisten Blumen ist schwachsauer bis neutral (pH 6 - 7) die richtige Erde. Überhaupt sollte man bei dem Kauf von Anzucht- und Topferde auf Qualität achten.

Die Pflanzen sollten die Scheibe und sich nicht untereinander berühren, schon um eine Weiterverbretung von Parasiten zu erschweren. Große Blätter sind für gelegentliches Abstauben dankbar, auch mit Hilfe einer Brause; so kann das Licht besser verarbeitet werden. Zimmerpflanzen mögen keine Kälte, deswegen immer für einen warmen Fuß sorgen: Auf steinernen Fensterbrettern Dämmschichten aus Kork, Teppich o.ä. auslegen. Siehe auch 'Gießwasserhärte'.

Auswahl von Kakteenerde: Unter Kakteenerde verstehen wir eine durchlässige, krümelige, abgelagerte Kakteenerde mit Ziegelschrot vermischt. Diese brauchen wenig Stickstoff, daher düngen wir sie allerhöchstens hier und da mit Fertisal oder Etissol-Tabletten. Die Vermehrung ist durch Ableger und Aussaat möglich. Die letzte Art bedeutet ein großes Vergnügen, keiner sollte es sich entgehen lassen.

Weißhaarige Kakteen sind empfindlich, nichts für Anfänger. Alles, was blühen soll, liebt Sonne. Chamaecereus silvestri bringt nur bei heller, kühler Überwinterung Blüten hervor. Wie bei anderen Pflanzen erreichen wir sicheren Blütenansatz, sobald sie das Alter dafür erhalten haben, wenn wir Kakteen trocken halten und ihre Ruhezeiten beachten.

Wurzelkranke Kakteen gießen wir einmal mit einer rosa Lösung aus übermangansaurem Kali und halten sie dann 3 Wochen trocken. Dann wieder mit Lösung gießen und 2 Wochen trocken halten. In den meisten Fällen bilden die Kakteen neue Wurzeln.

 

Die Blühwilligkeit wird erhöht, wenn dem Sprühwasser 3 %o Baldrian zugemischt wird, etwa alle 1 - 2 Wochen. Auch Humofix als Zusatz sorgt für erheblich mehr Blütenbildung.

Bewässerung/Düngung:

Im Winter muss Bewässerung und Düngung zurückgefahren werden. Die Erde sollte nicht ganz und gar austrocknen, aber es darf auch kein Wasser im Untersetzer stehen. Bei den meisten Pflanzen muss während der Ruhepause im Winter, etwa A9 - E3 das Düngen vollständig eingestellt werden. Welke Blätter zeigen oft an, dass die Wurzeln faulen. Nötigenfalls hilft es, den Grad der Austrocknung durch kurze Herausnahme der Pflanze festzustellen. Tontöpfe signalisieren den hohen Austrocknungszustand des Wurzelballens dadurch, dass sie beim Klopfen auf den Topfrand wie hohl klingen. Der Topfrand sollte immer einen Zentimeter höher sein als die Blumenerde, so dass das stets zimmerwarme Gießwasser überall von oben nach unten eindringen kann. Gelegentlich die oberste Erdschicht lockern. Stauwasser im Übertopf sollte sofort entfernt werden. Nur blatt- oder knollenempfindliche Pflanzen wie Alpenveilchen, Bubikopf, Gloxinien und Usambaraveilchen erhalten das Wasser in den Übertopf oder Untersetzer.

Eine andere Möglichkeit bieten die verschiedenen Gieß-Systeme, die mit von unten eingeführten Saugdochten arbeiten. Das Wasser wird in den Übertopf gegeben, der Blumentopf steht erhöht im Übertopf und erhält gleichmässige Wasserzufuhr durch die Saugwirkung der Dochte. Dadurch kann z.B. während eines Kurzurlaubs jegliche Pflege entfallen. Sollte der Wurzelballen einmal völlig ausgetrocknet sein, stellt man den Topf mit Pflanze in ein größeres Gefäß, das mit Wasser angefüllt ist und wartet, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Für die meisten Fälle ist lauwarmes, kalkfreies Wasser, z.B. Regenwasser, richtig. - Die Düngung ist individuell. Es gibt Vorratsdünger, die ihren Dünger sowohl kurzfristig als auch langfristig abgeben. Der Dünger sollte immer auch Spurenelemente enthalten. Nach Umtopfen sollte erst einmal die Düngung entfallen, nach etwa einem Monat beginnt man langsam mit der Düngung.

Töpfe vor der Bepflanzung immer gut reinigen und desinfizieren. Bewährt sind Bürste und heißes Essig- oder Sodawasser. Immer gut nachspülen. Tontöpfe über Nacht in Regenwasser stellen.

Umtopfen.

Topfblumen vor dem Umtopfen gut wässern. Vorsichtig herausnehmen und auf Krankheiten von Trieben und Wurzeln überprüfen, ggf. Befallenes abschneiden, Schnittstellen an dickeren Wurzeln (z.B. Ringelwurzeln) mit Kohlepuder behandeln. Ringwurzeln sind ein Zeichen, dass die Blumen zu lange in einem zu kleinen Topf gestanden haben. Sie müssen immer aufgerissen werden, damit sie in neuer Erde weiterwachsen können. Verfilzte Wurzeln auslichten. In diesem Falle sollte man nicht bis März warten, sondern gleich im Winter zugreifen. Beim Umtopfen sollte man etwa 10 - 15% Prozent mehr Durchmesser haben. Umgetopfte Pflanzen werden in den nachfolgenden Wochen nicht gedüngt. Zum Düngen wähle man einen Dünger, der auch Spurenelemente enthält. Das gilt auch für Langzeitdünger, der oft der Blumentopferde zugemischt wird für die Balkonpflanzen.

Die Blumenerde sollte man auf ihren p.H. -Wert überprüfen. Er sollte um pH 6 - 7 liegen, ist aber öfters darunter. Dann mit Algenkalk oder AZ-Kalk neutralisieren. 10 g Kalk je Liter Erde erhöhen den pH-Wert allmählich um einen Punkt. - Das übliche Mengenverhältnis der Hauptmineralien ist Stickstoff (N) 7%, Phosphor (P) 1% und Kalium (K) 5%. Blattpflanzen benötigen mehr Stickstoff, für die Blütenbildung wird mehr Phosphor verlangt. Auch Kalium spielt dafür eine Rolle. Er stärkt auch die Resistenz gegenüber Mikroben und Kälte. Stickstoffüberdüngung führt immer zum überhasteten Größenwachstum mit nachfolgender Schwächung für Parasiten. Überdüngung manifestiert sich oft in Verbräunungen an den Blatträndern bzw. -spitzen. In solchen Fällen den Blumentopf unter den Wasserhahn stellen und durchspülen. Anschliessend 2 - 3 Wochen je nach Topfgröße nicht düngen.

Blätter reinigen:

Vor allem große Blätter sehen ungünstig aus mit einer Staub- und Dreckschicht. Man sollte mit weichem Tuch oder Schwamm und destilliertem Wasser (oder chemisch gereinigtem Batteriewasser) die Blätter entstauben. Anschließend mit Magermilch einreiben, um schönen Glanz zu erzielen. Man sollte jedoch für die täglich mit Wasser eingesprühten Pflanzen keinen Blattglanz-Spray benutzen.

 

Auswahl von Pflanzen für das Zimmer:

Im Schatten wachsen: Alpenveilchen, Ampelkraut (Nord), Aralie (Nord), Azalee, Baumfreund (Nord), Blattbegonien (warm)(Nord), Blattkakteen, Bubikopf (kühl)(Nord), Drachenbäume, Efeu (kühl)(Nord), Efeuaralie (Nord), Efeutute (Nord), Farne (Nord), Fensterblatt (Nord), Gloxinie, Grünlilie (warm)(Nord), Judenbart (kühl), Kalmus (kühl), Känguruwein (kühl), Kanonierblume, Kentiapalme (Nord), Klimme, Kolbenfaden, (Schuster-)Palmen (kühl), Pantoffelblume, Pfeffer (Nord), Pfeffergesicht, Pfeilwurz (warm), (Kletter-)Philodendren (kühl), Primeln, Sansevierien, Schildblumen (Nord), Strauchbegonien, Usambaraveilchen, Wachsblumen (warm), Zebrina-Ampelkraut (Nord), Zierspargel (kühl), Zimmeraralie (kühl), Zimmerhafer, Zimmertannen (kühl), Zwergpfeffer (warm).

Rank- und Schlingpflanzen fürs Blumenfenster: Amelopsis orientalis, Doldenrebe. Ceropegia woodii, Leuchterblume. Cissus antarctica, Russischer Wein. Rhoicissus rhomboidea, Königswein. Hedera helix, Efeuarten. Hoya carnosa, Wachsblume. Philodendrin scandens. Scindapsus, Efeutute. Saxifraga sarmentosa, Judenbart. Tradescantia-Arten. Zebrina pendula.

Für Ost-, Südost-, West- und Südwestfenster geeignete Pflanzen: Blattkakteen Phyllocactus, Bogenhanf Sansevieria, immerblühende Begonie Begonia semperflorens, Calla Zantedeschia, Fleißiges Lieschen Impatiens sultani, Gummibaum Ficusart, Kakteen, Lanzenrosette Aechmea fasciata, Papageienaloe Aloe variegata, Riemenblatt Clivia miniata, Wachsblume Hoya carnosa, Weihnachtskaktus Zygocactus truncatus, Zierspargel Asparagusarten, Zimmerglockenblume Campanula fragilis + C. isophylla, Zimmerlinde Sparmannia africana, Zypergras Cyperus.

Bei Zug wachsen folgende robuste Pflanzen noch: Cissus antarctica, Efeu, Fatsia japonica, Stenocarpus. Orchideen, Usambaraveilchen und Weihnachssterne sind dagegen sehr empfindlich.

Für Kunstlicht geeignet sind besonders: Blattbegonien, Bromelien, Drehfrucht, Gloxinien, Pfeilwurz, Philodendron, Schusterpalme, Usambaraveilchen, Zwergpfeffer. Der mittlere Wert für die Zeitdauer des künstlichen Lichts ist 12 Stunden. Zu lange Beleuchtung kann die Blüte verhindern, z.B. bei Chrysanthemen, Orchideen, Poinsettien. Solange sie beleuchtet werden, haben sie keine Ruhepause, man muss sie, wenn auch nur schwach, düngen (phosphatbetont) und wässern. Siehe 'Künstliche Beleuchtung'.

Viel Licht benötigen: Agaven, Aloe, Amaryllis, Brutblatt, Buntnessel, Flammendes Käthchen, Fleißiges Lieschen, Geranien, Glockenblume C. isophylla, Gloxinien, Hibiscus rosasinensis, Kroton, Leuchterblume, Myrte, Pantoffelblumen, Passionsblume, Pelargonien, Roseneibisch, Sinningia speciosa, Sukkulenten, Zierpfeffer, Zimmerahorn, Zinerarien. Buntblättrige Pflanzen oder Blumen mit panaschierten Blättern benötigen mehr Licht als ihre grünblättrigen Verwandten.

Viel Licht, aber nicht sonnig mögen Aechmea, Alpenveilchen, Ficus-Arten,Weihnachtsstern, Zierspargel.

Viel Luftfeuchte brauchen: Pflanzen mit dünnwandigem und feinem oder weichem und großem Laub, Aufsitzer. Geringe Luftfeuchte kann zum Verbräunen der Blattspitzen und zum Einrollen der Blätter führen. Aloe vera, Bromelien, Nest-, Rippen-, Schwertfarn, Milchstern, Orchideen (Phalaenopsis), Nickende Simse (Scirpus cernuus), Tillandsien, Usambaraveilchen, Zierspargel, Zwergdattelpalme, Zypergras.

Halbschatten: Azalee, Brunfelsie, Drachenbaum, Drehfrucht, Usambaraveilchen.

Schatten: Efeutute, Frauenhaarfarn, Nestfarn, Saumfarn, Zimmeraralie.

Kühle Räume für einen Nachttemperatur von 5 - 10° brauchen: Alpenveilchen, Azalee, Bougainvillea, Glockenblume (C. isophylla), Myrte.

Mittelwarme Räume mit einer Nachttemperatur von 10 - 16° brauchen: Leuchterblume, Nestfarn, Saumfarn, Zierpfeffer, Zierspargel.

Warme Räume für eine Nachttemperatur von über 16° brauchen: Aechmea, Drachenbaum, Feigenbaum, Frauenhaarfarn, Usambaraveilchen

Wenig Luftfeuchte brauchen: Pflanzen mit dickem, festen Laub oder kleinen Blättern bzw. Nadeln.

Zufrieden mit fast allen Standorten sind: Aloe, Bogenhanf, Brutblatt, Dickblatt, Elefantenohr, Frauenhaar, Goldorange, Grünlilie, Schusterpalme, Wasserranke, Zypergras.

Winterblüher sind: Alpenveilchen Cyclamen persicum, rot, weiß. Begonie Begonia socotrana 'Gloire de Lorraine' + Elatior-Hybriden, rosa, rot, weiß. Bouvardie Bouvardia, rosa, rot, weiß. Flammendes Käthchen Kalanchoe blossfeldiana, mennigerot. Heidekraut Erica gracilis, dunkelrosa, E. hiemalis, rosenrot. Indische Azalee Azalea indica, besser Rhododendron indicum, viele Farben. Kängurudorn Acacia armata, gelb. Kamelie Camellia, rosa, rot, weiß. Korallenstrauch Solanum pseudo-capsicum, orange, rot. Orchidee Hohlnarbe Coelogyne cristata, weiß. Orchidee Epidendrum radicans, ganzjährig blühend, leuchtendrot. Orchidee Epidendrum vitellinum, leuchtendrot, Blütenlippe orangegelb. Orchidee Laelia gouldiana, rosa. Orchidee Lycaste cruenta, orangegelb, langdauernd. Orchidee Lycaste skinneri (virginalis), rot, Dauerblüher. Orchidee Zahnzunge, Odontoglossum grande, braun, gelb. Orchidee Zygopetalum mackaii, gelbgrün, purpur. Primel Primula sinensis, Chines. Primel, vielfarbig. Primel Primula malacoides, Malvenprimel, Rosa- und Lilatönungen. Primel Primula x kewensis, gelb. Primel Primula obconica, Becherprimel, vielfarbig (allergiesierend). Weihnachtskaktus Zygocactus truncatus, lachsrosa. Weihnachtspfeffer Capsicum annuum, vielfarbig. Weihnachtsstern Euphorbia pulcherrima, rosa, rot, weiß. Wolfsmilch Euphorbia fulgens.

Folgende Blumenzwiebeln können vorgezogen werden: Hyazinthen, Krokusse, Lilien, Maiglöckchen, Narzissen, Ritterstern, Tulpen. Sie sind zu ersehen unter Hyazinthen.

 

Bunte Frühlingsschalen:

Anemone blanda, Iris danfordiae, Iris reticulata, Narcissus minimus, Scilla, Traubenhyazinthe, Winterling, Zwergnarzisse. Diese teils mit Zwiebeln, teils mit Knöllchen versehenen Frühlingsboten pflanzen wir zwei Finger breit tief in Tonschalen mit sandiger Erde. Nach dem Angießen decken wir die Schalen mit Sand ab und graben sie in die Erde ein. Vor Mitte Januar hat es keinen Zweck, sie ins Haus zu holen. Die Temperatur darf nicht mehr als 5 - 10° betragen, blühen sie doch im Freien auch schon bei recht kühler Witterung. Nach dem Verblühen können wir sie im Garten weiter pflanzen.

 

Licht bei Zimmerpflanzen:

Zimmerpflanzen benötigen im Winter oft mehr Licht als vorhanden ist. Messung mit Luxmeter ist möglich. Dauer der Bestrahlung im Winter 5 - 6 Stunden, bei alleinigem Kunstlicht 12 - 15 Stunden. Pflanzen aus den Tropen brauchen bis etwa 12 Stunden Licht (Kunst- und Tageslicht), Pflanzen aus unseren Breiten 12 - 15 Stunden. Im allgemeinen reichen 1500 Lux aus, aber auch bis zu 3000 Lux sind ggf. erforderlich. Es gibt dafür Speziallampen (Metall-Halogen-Dampflampen, Hochdruck-Natrium-Dampflampen im Erwerbsgartenbau), aber auch die Leuchtstoffröhren mit den Lichtfarben 830 bzs. 840 oder Hochdruckentladungslampen sind geeignet. Leuchtstoffröhren haben allerdings wenig Lichtstärke. Sie alle haben jedoch ein sonnenähnliches Lichtspektrum mit viel Blauanteil.

Bei einem Test der Uni Hannover schnitten die Natriumdampflampen SDWT (PHILIPS) am besten ab, die Quecksilberdampflampen am schlechtesten. Die neu entwickelten Metall-Hochdruckdampflampen (HQI-Lampen) sind dagegen besser geeignet. Leuchtstoffröhren (warmweiß lt. Uni Hannover am geeignetsten) mit etwa 1,50 - 2,00 m Abstand installieren.

Hilfsweise kann mit dem Fotoapparat die Luxzahl festgestellt werden: Man stellt die Lichtempfindlichkeit auf ASA 100 ein und die Blende auf 4. Dann richtet man den Belichtungsmesser auf ein weißes Papier in Pflanzennähe und stellt die Zeit ein, die man beim Fotografieren einstellen würde. Den Nenner dieser Verschlusszeit multipliziert mit 10 ergibt etwa die Luxzahl für die Umgebung der Pflanze (Beispiel: Verschlusszeit 1/100 = 1000 Lux).

 

Rotes/ blaues Licht

Rotes Licht (Glühlampe) bewirkt starkes Längenwachstum, blaues Licht (Quecksilberdampf-Entladungslampe) bewirkt das Gegenteil. Für die Fotosynthese wird vor allem violett-blaues und orange-rotes Licht benötigt. Wärmeschutzgläser in den Fenstern reflektieren gerade die Wellenlängen, die die üblichen Zimmerpflanzen benötigen. Die buntblättrigen oder gelb-weiß-panaschierten bilden dann nur grüne Blätter aus (Efeutute, Birkenfeige, Kletterfeige, Efeu), das Fensterblatt treibt Blätter ohne Schlitze aus, Hortensien bekommen Blindtriebe ohne Blüten. Für Blatt- und Schattenpflanzen wie Farne sind sie jedoch gut geeignet.

Wenig Licht, aber warme Räume brauchen (z. B. Küche):

Baumfreund, Bogenhanf, Dieffenbachie, Drazäne (bunt, schmalblättrig), Efeutute, Fensterblatt, Flamingoblume, Geweihfarn, Gummibäume, Peperomien, Purpurtute, Rautenblättrige Klimme, Schusterpalme, Zierspargel.

Wenig Licht, aber kühle Räume brauchen (z. B. Schlafräume 12 - 18°):

Aralie, Bubikopf, Efeuaralie, Hortensie, Judenbart, Keulenlilie, Kletterfeige, Königsbegonie, Moosfarne, Palmen (Chamaerops, Chamaedorea, Howeia, Phönix), Russsischer Wein, Schefflera, Schusterpalme, Schwertfarn, Tradescantien, Weihnachtskaktus, Zimmerazalee, Zimmerefeu, Zimmertanne, Zypergras.

Folgende Zimmerpflanzen gedeihen an dunkleren Standorten bei 400 - 700 Lux:

Bergpalme, Bogenhanf, Dreimasterblume, Efeu, Efeutute, Einblatt, Fensterblatt, Frauenhaarfarn, Grünlilie, Klimme, Kolbenfaden, Korbmarante, Nestfarn, Riemenblatt, Saumfarn, Schusterpalme, Strahlenaralie, Usambaraveilchen, Wachsblume.

Viel Licht benötigen:

Akazien, Alpenveilchen, Blaues Lieschen, Bougainvillea, Cassia, Flaschenputzer, Granatapfel, Ixore, Kakteen, Hibiskus, Pelargonie, Wachsblume, Zistrose, Zylinderputzer.

 

Überwinterung von Zimmerpflanzen:

  • Abutilon Schönmalve, hell, 8 - 10°, Winterblüher.
  • Agave, hell, 3 - 5°, wenig gießen.
  • Cassia Gewürzrinde, hell bis dunkel, 5 - 10°, Rückschnitt.
  • Cestrum Hammerstrauch, hell, 4 - 10°, Rückschnitt.
  • Chrysanthemum frutescens Strauchmargerite, hell, 5 - 8°, Rückschnitt.
  • Citrus-Arten Zitronen und Orangenarten hell, 3 - 5°, wenig gießen.
  • Brugmansia Engelstrompete, hell, 5 - 10°, kein Schnitt.
  • Erythrina Korallenstrauch, dunkel, 5 - 8°, nicht gießen.
  • Lagerstroemia, hell, 2 - 7°, wenig gießen.
  • Laurus Lorbeer, hell bis dunkel, 3 - 6°, gießen.
  • Nerium oleander Oleander, hell, 5 - 10°, wenig giessen.
  • Palmae Palmenarten, hell, 3 - 5°, wenig giessen.
  • Phoenix Dattelpalmen, hell, 2 - 15°, wenig gießen.
  • Phormium tenax Neuseeländer Flachs, hell bis dunkel, 2 - 10°, gießen.
  • Punica granatum Granatapfel, dunkel, 4 - 7°, spät einräumen.
  • Solanum-Arten Nachtschattenarten, dunkel, 5 - 7°, wenig gießen.
  • Tibouchina urvilleana, hell, 5 - 7°, Rückschnitt.
  • Yucca Palmlilie, hell bis dunkel, 3 - 20°, verträgt Heizung.

 

Zu beachten sind auch die Langtags- und Kurztagsblüher.

Die Langtagsblüher benötigen mindestens 12, besser 14 - 16 Stunden Licht am Tag, um zu blühen. Dazu gehören Geranien, Gloxinien, Glockenblumen und Kranzschlingen.

Zu den Kurztagsblühern gehören Azaleen, Begonien, Chrysanthemen, Flammendes Käthchen. Sie benötigen nur 10 Stunden Licht oder weniger. Wird die Dunkelheit, wenn auch nur kurz, unterbrochen durch Lichtanschalten oder eine Strassenlaterne, kann das zum Blütenausfall führen.

 

Düngen von Zimmerpflanzen:

Die Düngemenge richtet sich vor allem nach den Jahreszeiten, d.h., wenn die Pflanze wächst, nämlich Frühjahr/Sommer. Für die Mehrzahl der Pflanzen bedeutet das A 4 - E 8. Die Menge ist naturgemäss verschieden je nach Größe der Pflanze und ihren Bedürfnissen. In der Ruhepause wird nicht gedüngt, die Lichtmenge reicht nicht zu weiterem Wachstum aus. Es gilt der Grundsatz: Erst wässern, dann düngen. Überdüngung schädigt die Wurzeln enorm.

Für Blumendünger gilt etwa das Verhältnis Kalium 85 Teile, Phosphor 15 Teile und Stickstoff 100 Teile. Zusätzlich sollte der Dünger immer auch Spurenelemente enthalten. Gekaufte Blumen erst mehrmals kräftig wässern, bis das Wasser unten wieder austritt, und erst nach 10 - 14 Tagen mit der eigenen Düngung beginnen. Spezielle Bedürfnisse wie Eisenbedarf bei den Surfinien wird unter den jeweiligen Pflanzennamen, in diesem Falle Petunien, dargestellt.

Langzeitdünger ist für diejenigen, die nicht regelmäßig düngen können, eine geeignete Alternative. Pflanzen sollten ihr Licht immer 'von oben' bekommen, anderenfalls könnten sie krank werden.

 

Kalk:

Viele Blumen, ebenfalls die erwähnten Petunien, leiden unter Kalk. Deshalb sollte immer Regenwasser bevorzugt werden. Bei Kalküberschuss, erkenntlich an blassgelben Blättern, müssen Abwehrmassnahmen eingeleitet werden. Siehe Weitere Inhalte - Krankheiten, Schäden - Nährstoffmangel/Überschuss, dort sind die grundlegenden Auswirkungen zu geringer oder erhöhter Düngung dargelegt.