Kompostierung II

Kompostierung II, Fortsetzung von Kompostierung:

Rasenschnitt

Rasenschnitt anwelken lassen, dann 3 Teile davon vermischen mit 1 Teil Erde, Zweigen und Küchenabfällen. Möglichst viel auf einmal ansetzen. Etwas Gesteinsmehl oder Algenkalk dazugeben, mit Humofix überbrausen. Baumschnitt, 10 - 15 cm lang, in die Mischung eingebracht, ist vorteilhaft wegen der besseren Durchlüftung. Rasenschnitt kann auch mit trockenem, geschreddertem Laub, Rindenmulch oder Hobelspänen (Naturholz) vermischt werden. Je 3 kg Hornspäne und Steinmehl pro cbm zur schnelleren Verrottung zugeben. Zeigen sich in der Mitte des Haufens trockene Nester, muss sofort angefeuchtet oder neuer Rasenschnitt zugegeben werden. Feuchte Komposthaufen mit Bentonit behandeln. Nach der Warmverrottung umsetzen. Spätestens nach 8 Wochen ist der Kompost zur Ausbringung fertig, auf Felder, Staudenbeete, Baumscheiben und unter Beerenbüsche. Vor Austrocknen schützen durch trockenen Grasschnitt. Dieser Kompost ist besonders nährstoffreich. Bei richtiger Behandlung werden alle Samen durch Heißvergärung abgetötet. Angewelkter Rasenschnitt ohne Samen kann auch als Mulch direkt unter Sträuchern und Gemüse dünn, höchstens 2 cm, ausgestreut werden. (Kritisch kann das Mulchen jedoch bei Schnecken- und Erntemilbengefahr werden). Auch für Rosen besonders gut geeignet.

Blätter

Blätter von Birke, Buche, Eiche, Ginkgo, Kastanie, Pappel, Platane und Walnuss brauchen bis zu 2 Jahren zur endgültigen Verrottung. Mit Algenkalk, Humofix, Gesteinsmehl und Stickstoff (Brennesseljauche, Gemüseabfällen, Hornspänen, Rasenschnitt) verrotten sie schneller. Sie sollten extra kompostiert werden, Kastanienblätter z.B. enthalten toxische Stoffe, das Laub von Eichen und Walnuss viel Gerbsäure. Durch Kalkzusatz geht die Verrottung dieser Blätter schneller vonstatten. Vermischt man sie außerdem mit anderem, schnell verrottenden Laub, so schreitet ihre Kompostierung noch schneller voran. Große Blätter möglichst zerschneiden mit Häcksler oder Rasenmäher. Oder die Blätter vermischen mit Zweigen oder Stängeln und Küchenabfällen. Ggf. Blätter bis zum Frühjahr aufbewahren und dann kompostieren, öfters umschichten. Reiner Eichenlaubkompost ohne Kalkzusatz ist stark sauer und eignet sich deshalb mit seinem pH-Wert von etwa 4,5 hervorragend für Moorbeetpflanzen. Es kann auch sofort nach Blattfall auf Moorbeete gebracht werden und an Ort und Stelle verrotten. Kompost aus Buchenblättern enthält viel Kalk, er ist bestens geeignet für selbstgefertigte Aussaaterden. Bei normaler Verwendung empfiehlt es sich, dem Laubkompost Algenkalk oder kalkhaltiges Steinmehl je Schicht (von 25 cm Höhe) etwa 4 Hände voll Kalk zuzusetzen, um die Gerbsäure zu binden. Ein Zusatz von Blut- oder Knochenmehl (aber Blut- und Knochenmehl wird von der AGOEL wegen BSE nicht mehr empfohlen) verbessert den Nährstoffgehalt. Krautige Bestandteile wie Brennesseln, Comfrey oder Staudenteile zumischen. Wer hat, kann auch Hühner-, Tauben- oder Kaninchenmist hinzufügen, ersatzweise Blut-Horn-Knochenmehl (aber Blut- und Knochenmehl wird von der AGOEL wegen BSE nicht mehr empfohlen). Öfters umsetzen. Ist kein Kalk zugemischt worden, ist dieser Kompost besonders für Erdbeeren, Beerensträucher und Rhododendren geeignet.

Herbstlaub.

Das normale Herbstlaub, wenn es nicht zum Abdecken gebraucht wird, sollte immer extra kompostiert werden, weil es auf dem Komposthaufen verklumpt. Man sammelt es an einem Ort, der mit Maschendraht umgeben ist, damit der Wind es nicht verwirbelt, und schichtet es auf immer abwechselnd mit etwas Erde und deckt es schließlich mit einer Erdschicht von 5 cm ab. Im Sommer errichtet man dann einen normalen Komposthaufen immer abwechselnd das Gemisch mit Erde, aber ohne Kalkzugabe. Humofix zugeben bei jeder Schicht. In nächsten Frühjahr kann man den Kompost ausbringen oder als Blumenerde bzw. als Erde für Moorbeetpflanzen benutzen. - Man kann auch das Laub mischen mit Garten- und Küchenabfällen, etwas Bentonit, Lava-/Gesteinsmehl oder Erde und etwas Algenkalk dazugeben. Dabei entstehen die wichtigen Ton-Humus-Komplexe.

Fichtennadeln

Fichtennadeln verrotten in 2 - 3 Jahren, es dauert deshalb länger, weil die Nadeln mit einer Wachsschicht überzogen sind. Kiefernadeln brauchen doppelt so lange Zeit, Lärchennadeln verrotten schnell. Man schichtet wechselweise Gartenerde, Nadeln und Rasenschnitt übereinander. Wird über jede Schicht Brennesseljauche 1 : 10 gegossen, beschleunigt das den Rottevorgang. Dieser Kompost kann für Moorbeetpflanzen und andere säureliebenden Pflanzen wie Hortensie, Kamelie, Lavendelheide, Rhododendron, Skimmie verwendet werden.

Moos

Moos kann wie folgt kompostiert werden: Schichten von Moos und zerkleinerter, in Regenwasser getränkter Wellpappe ansetzen. Etwas Lava-/Steinmehl und Algenkalk, Bentonit und Hornspäne zusetzen, mit Humofix und Baldrianblütenextrakt überbrausen. - Aus Moos kann man aber auch sehr wirksame Spritzmittel gegen Schnecken und Mehltau herstellen.

Rasensoden

Rasensoden werden mit der Grasnarbe nach unten aufgestapelt, jede Schicht erhält etwas Algenkalk. Nach der Vererdung gut geeignet als Rasendünger. Auf Wurzelunkräuter achten.

Unkräuter/Wurzelunkräuter:

Man kann sie einige Tage in der Sonne liegen lassen und dann kompostieren. Oder sie vergären wie Brennesseln usw. und sie dann der Brennesseljauche zugeben. Auch mit Wasser auf den Komposthaufen schütten. Quecken liefern einen hervorragenden Kompost. Wurzelunkräuter siehe Krankheiten/Schäden.

Stallmist

Stallmist sollte am besten ebenfalls kompostiert werden: Für die Aufnahme der entstehenden Flüssigkeit auf dem Boden Rindenmulch oder lockeren Sandboden aufschichten, je nach Höhe des Komposthaufens 10 - 12 cm. Dann den Mist 15 cm hoch aufschichten, immer abwechselnd mit Lehm, Gartenboden 5 cm oder Lava- bzw. Steinmehl und Bentonit; alle müssen dabei auch etwas in die Mistschicht eingearbeitet werden. Kalk oder kalkhaltiges Steinmehl darf nicht darüber gestreut werden, um die Bildung giftigen Ammoniaks zu verhindern. Zusätzlich Humofix auflösen und jede Schicht damit übergießen. Gesamthöhe nicht über 1m, damit sich der Haufen nicht zu stark erhitzt. Ist kein Stroh enthalten, muss beim Aufsetzen immer Stroh dazugegeben werden. Ggf. vorher gut einwässern oder später nach dem Aufsetzen. Zur Beschleunigung der Rotte kann der Haufen leicht mit Schilfmatten o.ä. abgedeckt werden. Dann muss aber die Temperatur im Innern überwacht werden (Nicht über 65°). Nach 3 - 4 Monaten umsetzen. Komposthaufen bei Regen schützen. - Kot fleischfressender Tiere sollte nicht kompostiert werden. Er könnte Bandwürmer und andere Krankheitskeime enthalten, die mit den Komposttemperaturen nicht sicher abgetötet werden. - Der Mistkompost kann gut für Beerensträucher und Obstbaumscheiben verwendet werden, außerdem für Erdbeeren, Rosen und alle starkzehrenden Gemüse. Die richtige Menge ist 4 - 5 l je qm. - Stallmist in geringen Mengen kann verteilt auch auf dem Komposthaufen vererden.

Man sollte auch Laub, Gehölz und Staudenreste in einer ungenutzten Ecke als Winterquartier für Tiere aufschichten

Ungeeignet

Ungeeignet sind Reste von Brot, Nüssen und Zitrusschalen, sie gehören nicht auf den Komposthaufen. Es besteht sonst die Gefahr, dass sich der giftgrüne Schimmelpilz Aspergillus flavus bildet, der als krebserregend gilt. Die Schärfe von Zitrusschalen und Pfeffer vertreibt die Kompostwürmer. Ebenso ungeeignet sind Buntdruckpapier, alle Essensreste (sie ziehen Fliegen zur Eiablage an), Fisch und Fleisch, Käse (sie ziehen Mäuse und Ratten an), Holzasche* und Kohlenasche, Staubsaugerbeutel, gekaufte Blumen und Pflanzen**, Kaffeefilter°. Pflanzenreste aus der Nähe von oft befahrenen Straßen sind für Beetkompost ebenfalls ungeeignet. Dasselbe gilt für Hunde- und Katzenkot, der schädliche Bakterien enthalten kann. Fallobst kann schädliche Maden und Pilzsporen enthalten, man sollte es nur dann kompostieren, wenn man baldige Heißvergärung beabsichtigt. Wurzelunkräuter besser verjauchen oder vorher lange von der Sonne austrocknen lassen. Bei hohen Temperaturen können sie auch problemlos mit kompostiert werden.

*Holzasche nur aus eigenem Gehölzschnitt, sonst Gefahr einer zu großen Belastung mit Blei und Cadmium. Am besten geeignet sind die Blätter von Birke, Erle und Pappel. Außerdem enthält Holzasche bis zu 14% Kalium.

**Pflanzen, die mit Herbiziden behandelt wurden, z.B. gekaufte Blumen, sind für den Kompost ungeeignet. Sie können nach einer Untersuchung in den USA auch nach der Kompostierung den Pflanzenwuchs bis zu 80% hemmen.-

°Kaffeefilterpapier in nicht zu großen Mengen wegen der Schwermetalle Kupfer und Zink. Kaffee macht außerdem den Boden sauer, er enthält 2% Stickstoff, 0,3% Phosphor und 1% Kali. Ähnliches gilt für Teefilter.

 

Verrottungsbeschleunigung:

Verrottung kann beschleunigt werden durch Baldrian, Beinwell (besonders auch strohiges Material durch seinen Allantoin-Gehalt), Brennessel (auch als Jauche), Eichenrinde, Farnwedel (gegen Schneckenplage), Kamille, Löwenzahnrosetten, Schachtelhalm und Schafgarbe. Am besten diese Materialien in ein Faß mit Wasser geben, nach der Vergärung 1 : 10 verdünnen und damit den Komposthaufen überbrausen. Hornmehl, -späne und Rhizinusschrot sind ebenfalls bewährt. Es gibt auch fertige Handelpräparate wie Humofix (1 Päckchen reicht für 2 cbm), Radivit Universalkomposter und ähnliche Fabrikate. Auch Zusatz von verrottetem Kompost und Hornspänen beschleunigt den Prozess. Durch eine Zuckerlösung wird das Bakterienwachstum stimuliert und damit die Rotte beschleunigt. Kalk nur als Algenkalk zusetzen, z.B. bei viel Laub, Nadeln oder Sägespänen, um den pH-Wert zu erhöhen. Wird Stallmist mit kompostiert, darf kein Kalk zugesetzt werden. Fördert den Wuchs 1 : 5 als Jauche von Kamille: Schützt Keimlinge und Wurzeln vor Bodenpilzen. Unverdünnte Jauche einmal monatlich auf den Kompost gießen, beschleunigt die Rotte und hemmt Fäulnis.

  1. Kompostwürmer, besonders geeignet für geschlossene Komposter, sind im Handel zu kaufen. Sie beschleunigen die Rotte und ersparen das Umsetzen. Sie enden mit dem Frost.
  2. Regenwürmer. Um sie anzuziehen, kann man folgende Materialien zufügen: Baldrian, Kaffeesatz in geringen Maßen, Rückstände (Trester) von Obst (dem Trester aber trockene Bestandteile wie Blätter, Papier [schwarz bedruckt, aber nicht farbig] der Wellpappe beimischen), Wellpappe (angefeuchtet und zerrissen), Zwiebel- und Porreereste.
  3. Kompostvererder. Weiterhin können Kompostvererder zur besseren Humusumsetzung und Geruchsverhinderung eingesetzt werden.
  4. Thermokomposter sollten auf einmal befüllt werden, um den Vorteil schnellerer Verrottung auszunutzen. Alles gut zerkleinern und durchmischen, etwas Kompost aus dem Vorjahr zumischen, mit Brennesseljauche übergießen, Steinmehl darübergeben, ggf. Hornmehl zumischen. Dieselben Grundsätze wie oben beschrieben gelten auch hier. Die warmen Monate bevorzugen, aber im allgemeinen den Komposter in den Schatten stellen. Die Öffnungen sollten groß genug sein, dunkle Farben beschleunigen die Rotte. Die Entnahme sollte leicht möglich sein. - Da meistens nur geringere Temperaturen erreicht werden, ist es unsicher, ob alle Samen und Krankheitserreger getötet werden, die in einem normalen Komposthaufen nicht weiter existieren würden. - Rotierende Trommel-Komposter mit Handkurbel verrotten die Grünabfälle viel schneller.

Reife.

Die Reife kann wie folgt überprüft werden: Eine Schale mit Kompost anfüllen und Kresse einsäen. Nach 2 - 3 Tagen sollte sie auflaufen, nach 7 Tagen sollte sie immer noch grün mit weißen Wurzeln sein. Solange sich Asseln und Springschwänze im Kompost befinden, ist er mit Sicherheit noch nicht reif.

Mengenerfordernisse.

Man rechnet je 100 qm Gartenfläche mit 0,5 - 1 cbm Inhalt für den Komposthaufen oder mit 1 cbm Fassungsvermögen für den 4-5-Personen-Haushalt (einschl. Haushaltsabfällen). Es genügt im allgemeinen, den Kompost ca. 10 mm hoch auf den Boden auszubreiten und dann oberflächlich einzuarbeiten. Gem. der Fachhochschule Weihenstephan genügen 2,5 l Gartenkompost je qm und Jahr. Für Mittel- und Starkzehrer müsste wohl die Menge entsprechend erhöht werden. Bei Gemüsekulturen sind 6 l/qm auf alle Fälle ausreichend, bei Stauden 3 l, bei Rasen 2 l, bei Rasen 1 l. Für Kohl, Gurken, Kürbisse, Tomaten usw. muss für zusätzlichen Stickstoff gesorgt werden (Hornspäne, Horn-Blut-Knochenmehl, Brennesseljauche, aber Blut- und Knochenmehl wird von der AGOEL wegen BSE nicht mehr empfohlen), zusätzliche Kompostgaben helfen nicht, da deren Stickstoffgehalt im allgemeinen nicht ausreicht. Der Beginn ist erst Anfang März richtig.

Wieviel verrotteten Kompost gibt man pro Jahr?

  • Neubaugrundstück mit humusarmem, schlechten Böden 30 l/qm
  • Ältere, gut gepflegte Gartenböden im Ziergarten 4 - 5 l/qm
  • Sandböden im Ziergarten 5 -10l/qm, zusätzlich Rohkompost
  • Saatbeete 3 - 4 l/qm, nur gut verrotteten Kompost verwenden
  • Tomaten, Kohl, Kartoffeln, Gurken, Kürbis, Blumenkohl,
  • Brokkoli, Sellerie, Mais, Rhabarber und Mittelzehrer 10 - 15 l/qm
  • Kohlrabi, Möhren, Rote Beete, Rettich, Mangold,
  • Kopfsalat und Schwachzehrer 5 - 10l/qm
  • Feldsalat, Kräuter, Chicorée, Spinat und Schwachzehrer 3 - 5 l/qm
  • Baumobst Nach der Ernte 10 - 15 l/qm auf der Baumscheibe verteilen
  • Beerenobst Mulchen mit frischem Rasenschnitt reicht meistens aus

Mulchkompost:

Sein Düngewert ist höher als Reifekompost. Die Endverrottung geschieht auf dem Boden direkt neben den Pflanzen, es entsteht wertvoller Dauerhumus (Ton-Humus-Komplexe), die freiwerdende Kohlensäure kann von den Pflanzen direkt aufgenommen werden und auch die Regenwürmer nehmen sich ihren Anteil. Besonders wichtig bei stark verdichtetem Boden, der in Krümelstruktur umgesetzt wird. Die anderen Vorteile des Mulchens sind auch hier gegeben, also Unkrautunterdrückung, Bewahrung von Bodenfeuchte und Schutz der Jungpflanzen vor Klimaschwankungen. Mulchkompost sollte von einheitlicher Farbe sein, aber die ehemalige Struktur noch ahnen lassen. Kalzium und Eisen rieseln durch die Verrottung mit den herbstlichen Blättern zu Boden. - Sind noch Regenwürmer im Kompost, darf man ihn nicht mit Jungpflanzen in Berührung bringen, da er noch wachstumshemmende Substanzen enthält. Der Kressetest gibt im Zweifel Sicherheit.

Flächenkompostierung mit Herbstlaub und Gartenabfällen:

Das Herbstlaub wird bunt gemischt etwa 10 cm hoch auf einem Beet oder einer Baumscheibe verteilt, etwas in den Boden eingearbeitet und mit einem Kompostbeschleuniger überstreut oder mit Brennesseljauche überspritzt. Notfalls kann auch halb verrotteter Kompost mit etwas Steinmehl darauf ausgestreut werden. Dieser verhindert auch das Wegwehen durch die Herbstwinde. Die günstigste Anwendung ist allerdings während der Vegetationszeit, es gehen dann keine Nährstoffe durch Auswaschung verloren. In derselben Weise können auch die zerkleinerten Gartenabfälle kompostiert werden. Wurzeln dürfen keinen Kontakt mit den Materialien bekommen. Während der Vegetationszeit kann das entstehende CO2-Gas von den Pflanzen direkt aufgenommen werden, das gleichfalls freigesetzte giftige Ammoniakgas könnte aber empfindliche Pflanzen schädigen. Da damit auch Stickstoff entweicht, sollte man den Verlust mit Horn- oder Blutmehl (Blutmehl wird wegen BSE von der AGOEL nicht mehr empfohlen), die über die Gartenabfälle gestreut werden, ausgleichen. Auch eine schwarze Mulchfolie über die Gartenabfälle gebreitet ist nützlich. Eine nachfolgende Bepflanzung mit Starkzehrern wie Kohl, Kürbis, Mais, Tomaten, Zucchini wird gute Voraussetzungen vorfinden, die Folie kann gleich liegen bleiben

Schnellkompost gem. Abtei Fulda oder Heißvergärung:

Im Winter gesammelte Gemüsereste usw. mit etwa der gleichen Menge frischer Pflanzenreste erstmalig im Mai ansetzen. Zusätze: Brennesseln, Löwenzahnblätter, Steinmehl, Humofix. Alles gut durchmischen und ein Päckchen Humofix in einem Liter Regenwasser ansetzen. Das Kompostmaterial aufschichten bis zu 15 - 20 cm, mit etwas Erde abdecken und Humofix-Lösung übergiessen. Die Aufschüttung in derselben Weise mehrmals wiederholen, zum Schluss eine Art Kegel als Dach für den Komposthaufen ausbilden und ebenfalls mit Erde abdecken. Den ganzen Haufen mit alten Säcken oder anderen dicken Textilien abdecken. Nach drei Tagen die Textilien abnehmen (nicht länger darauf lassen, der Kompost verbrennt sonst und wird unwirksam) und mit angespitzter Bohnenstange o.ä. oftmals in den Haufen hineinstoßen, damit er Sauerstoff bekommt. Nach vier Wochen ist der Kompost reif und kann verwertet werden. Schnellkompost ist biologisch am wertvollsten mit dem höchsten Düngewert. Siehe unter 'Humofix'.

Direktkompostierung auf dem Beet:

Am Anfang des Beetes eine Grube ausheben von 40 - 50 cm Tiefe, alle Gartenabfälle je nach Anfall dorthinein geben und alle 10 - 15 cm mit Erde und Steinmehl abdecken. Ist die Grube gefüllt, kann direkt anschließend die nächste Grube ausgehoben werden. Nach einigen Monaten entsteht ein tiefgründiger, humushaltiger Boden, der bepflanzt werden kann.

Wirkstoff N P K Mg Ca organischer Substanz____wirkssam

  • Basaltmehl 0 0,9 0,6 3,8 12,5 0 alkalisch
  • Blutmehl 10 - 14 85 - 95
  • Hornmehl 10 - 14 60 - 80 neutral
  • Knochenmehl 6 - 7 6 - 12 alkalisch
  • Hühnermist 1,5 1,5 1 0 3 30 - 35
  • Hühnermist, trocken 3 - 7 1 - 2 1 - 3 30 - 70
  • Kaninchenmist 0,52 1,13 0,45 0,65
  • Knochenmehl 3 - 5 21 0,2 0 30 30
  • Knochenmehl, gedämpft 4 - 5 20
  • Peru-Guano 7 11 2,5 1 12 50
  • Pferdemist 0,5 0,3 0,4 0 0,2 30
  • Rindermist 0,5 0,2 0,5 0 0,5 25
  • Schafmist 0,85 0,33 0,80 0,30
  • Schweinemist 0,45 0,19 0,55 0,05
  • Ziegenmist 0,40 1,12 0,48 0,73

(Angaben in Prozent)

Fortsetzung: Kompostierung III