Inhaltsstoffe Sq-U

Sqalin, Squalen: Ein mehrfach ungesättigter Kohlenwasserstoff, kommt vielfach in der Natur vor. In unseren Nahrungsmitteln ist es weniger enthalten. Vor allem steht es zur Verfügung in Haifischleberöl, Olivenöl und Kürbiskernöl. Im Menschen werden täglich etwa 1,5 g hergestellt, es ist zu 5% im Hauttalg vorhanden. Etwa 90% des Leberöls von Tiefseehaien besteht aus Squalen. Es gibt Hinweise, dass die Unempfindlichkeit der Haie gegenüber Krebs und Infektionskrankheiten auf diesem hohen Squalen-Gehalt beruht. Der relativ hohe Gehalt von 0,8% Squalen im Olivenöl könnte für den besseren Gesundheitszustand der Mittelmeerbewohner verantwortlich sein. Sie haben geringeren Cholesteringehalt im Blut und weniger Erkrankungen an den Herzkranzgefässen. Squalen ist ein starkes Antioxidanz und es kann damit besonders gut eingesetzt werden bei der Verminderung des Krebsrisikos. Darüber hinaus kann es schädliche Substanzen entgiften und sollte sogar bei hilfreich sein bei Belastung durch Radioaktivität. Möglicherweise verhindert es die Bildung von Gallensteinen.

Stärke: Kohlehydrat. Im pflanzlichen Speichergewebe enthalten, besonders in Getreide, Hülsenfrüchten, Knollenfrüchten (Jamswurzel, Kartoffel, Maniok). Abbau durch Enzyme, Wärme und Säuren zu Glukose. Beim Menschen wird die Stärke durch den Saft der Bauchspeicheldrüse und durch Speichelenzyme zu Glucose abgebaut und in der Leber als Glykogen gespeichert. Stärke, die nicht in dem Dünndarm abgebaut wird, heißt resistente Stärke. Sie wird erst im Dickdarm abgebaut durch besondere Bakterien. Durch diesen Prozess entstehen kurzkettige Fettsäuren, die Auf- und Abbau der Schleimhautzellen fördern. Die Fettsäure Butyrat soll sogar das Wachstum von Darmkrebszellen behindern. Resistente Stärke ist enthalten in grobkörnigem Getreide und abgekochten, aber kalt gewordenen Kartoffeln.

Sterine (=Sterole): Fettähnliche Fettbegleitstoffe, zu den Lipoiden gehörend, die in allen pflanzlichen und tierischen Zellen vorhanden sind. Sie sind nicht wasserlöslich. Sie werden unterteilt in

1) Mykosterine (in Pilzen vorkommend, Beispiel Ergosterin)

2) Zoosterine (in Tieren vorkommend, Beispiel Cholesterin)

3) Phytosterine (in Pflanzen vorkommend, Beispiel Beta-Sitosterin).

Die wichtigsten Vertreter sind das Beta-Sitosterin, das die Aufnahme von Cholesterin aus dem Darm hemmt, das Cholesterin und das Lezithin. Die Phytosterine, die z.B. im Sojaöl vorhanden sind, gelten als Gegenspieler des Cholesterins. Sie senken das LDL-Cholesterin um bis zu 13%, das HDL wird nicht beeinflusst. Eine optimale cholesterinsenkende Wirkung tritt erst bei 800 mg/Tag ein lt. FDA (Food and Drug Administration), üblicherweise werden nur 200 - 400 mg aufgenommen. Sterine hemmen die Entstehung krebserzeugender Stoffe, so gelten die Phytosterine als risikomindernd für Brust-, Darm-, Magen- und Prostatakrebs. Enthalten in Avocados*, Broccoli, Gurken, Kohl (!), Kürbis, Maiskeimöl, Nüssen, Rapsöl, Soja, Vollkorn. In raffinierten Ölen sind in der Regel kaum mehr Phytosterine vorhanden. *Eingekaufte Avocados sollte man getrennt aufbewahren, weil sie Ethylen abgeben.

Stickstoffmonoxid: Siehe Sauerstoffradikale.

Sulfide: Diese schwefelhaltigen Duftstoffe sind in den Lauchgewächsen (Bärlauch, Knoblauch, Porree, Schnittlauch, Zwiebeln) enthalten und rufen den charakteristischen Geruch hervor, z.B. Allicin in Knoblauch und Zwiebel. Erst wenn das Pflanzengewebe beschädigt wird, entstehen diese Verbindungen, beim Knoblauch durch Einwirkung des Alliin-Fermentes. Wirkung antibiotisch, °Radikalenfänger, abwehrstärkend, verdauungsfördernd, vermindern das Magenkrebsrisiko; hindern Blut am Verklumpen, vermindern die Cholesterinablagerung und den Blutdruck, hemmen Entzündungen und Mikroben. Auch im Wein enthalten.

Sulforaphane: Ein Isothyocyanat. Enthalten in Kohlarten (Brokkoli (!). Sie stärken das menschliche Abwehrsystem und entgiften krebserregende Substanzen dadurch, dass sie die Produktion körpereigener Entgiftungsenzyme ankurbeln. Gem. John-Hopkins-Universität schützen die S. vor Magengeschwüren, womöglich, weil sie die Helicobacter pylori wirksam bekämpfen. Radikalenfänger°. Nach anderen US-Studien sollen sie sogar die Vermehrung von Krebszellen unterdrücken, vor allem die von Brustkrebs.

Tannine: Gerbsäuren, Benzolabkömmling mit kompliziertem chemischen Aufbau. Im (Rot)wein vorhandene Tannine haben sich im Tierversuch als gefäßerweiternd herausgestellt. Rotweine, die in neuen Eichenfässern (Barrique-Ausbau) gelagert waren, sind besonders tanninreich. Bei einem Versuch haben offenbar die Tannine zusammen mit den Phenolen im Rotwein Herzkranzgefässe erweitert, der Alkohol stützt die Aufnahme der Phenole ins Blut. Tannin wirkt oxidativ. Eichgallen enthalten bis zu 75% Tannin, Eichenrinde ca. 14%, Erlenrinde 16 - 20%, Fichtenrinde 7,5 - 14%. Gegengift bei Alkaloid-, Metallsalz- und Brechweinsteinvergiftung. Auch in Kaffee und Tee sowie im Matetee sind Tannine vorhanden.

Tennisarm-Schema: 1. - 4. Woche Kalium chloratum Salbe
5. - 8. Woche Silicea-Salbe
9. -12. Woche Kalium phosphoricum Salbe jeweils als Salbenumschlag über Nacht.

Terpene: Naturstoffe, die aus Isoprenmolekülen aufgebaut sind: Alkohole, Aldehyde, Äther, Ketone oder Kohlenwasserstoffe. Nach der Gesamtzahl ihrer Isoprene werden sie z.B. Monoterpene (C10), Diterpene (C 20) oder Triterpene (C 30) usw. genannt. Sie kommen zusammen mit ätherischen Ölen vor, denen sie ihr typisches Aroma verschaffen (z.B. Fenchon im Fenchel, Menthol in den Minzgewächsen, Geraniol in Rosen, Terpene und Citronellal in der Zitronenschale; Kampfer und Vitamin A). Sie haben oft Arzneiwirkung. Viele Küchenkräuter und Fenchel enthalten Terpene. Sie bekämpfen Bakterien und wirken schützend auf Darm und Magen. Vor allem das Limonen gilt als krebsvorbeugend. Andere Terpene sind giftig.

Terpenoide: Duftstoffe, die von Pflanzen ausgesandt werden, wenn sie von Schädlingen (z.B. Milben) befallen werden. Sie rufen die Feinde der Parasiten (Raubmilben) herbei.

Tetrazykline: Antibiotika, die massenweise für die Mast von Geflügel, Rindern und Schweinen eingesetzt werden. In dem niedersächsischen 'Schweinegürtel' Weser/Ems, in dem etwa ein Drittel der deutschen Tierhaltung konzentriert ist, waren das 1997 ca. 150 - 200 to Antibiotika, vor allem Tetrazykline, und 112 to 'Leistungsförderer' gem. einer Studie der Uni Göttingen. Tetrazykline werden nahezu unverändert ausgeschieden und mit der Gülle auf die Felder gespritzt. Das entspricht bis zu mehreren Kilogramm Tetrazyklinen je ha. Über weitere Auswirkung wie Aufnahme in die Pflanzen ist wenig bekannt.

Theobromin: Alkaloid mit anregender Wirkung ähnlich dem Koffein. Theobromin regt wie das Coffein das zentrale Nervensystem an, macht wach und erweitert die Blutgefäße. Fördert im Körper die Produktion von Serotonin und Endorphinen, Botenstoffe des Gehirns, die für Wohlgefühl sorgen, und bekämpft den Reizhusten. Th. ist z.B. in Kakao und Schokolade enthalten, ca.1%. Wegen der geringen Dosis ist keine Wirkung bei Reizhusten zu erwarten.

Thujon: Ein Gemisch aus den Steroidisomeren Alpha- und Beta-Thujon. Es ist ein farbloses Öl mit mentholähnlichem Geruch. Es wirkt in kleinen Mengen anregend, krampflösend und schmerzstillend. Bei 30 mg/kg Körpergewicht können Gehirnschäden auftreten. Inhaltsstoff aus Beifuß, Salbei, vor allem in Thuja und Wermut. Kann in hohen Dosen oder zusammen mit Alkohol epileptische Krämpfe, Halluzinationen (ähnlich dem THC in Cannabis) und psychische Schäden (halluzinogene Droge) hervorrufen. Wermutgetränke sind wieder zugelassen mit geringem Anteil an Thujon, sie können mit hohem Alkoholanteil aber negativ wirken. (Bundesinstitut für Risikobewertung).

Toxoplasmen. Das Sporentierchen Toxoplasma gondii kann leicht den Menschen infizieren über rohes Fleisch oder ungewaschenes Obst. Es lebt innerhalb der Zellen und muss nicht unbedingt Beschwerden verursachen. Bei Infektion während einer Schwangerschaft kann es in den ersten sechs Monaten zu einer Fehlgeburt kommen. Oder das Kind leidet unter Augenkrankheiten, Herzmuskel- oder Hirnhautentzündung oder Fehlbildungen. Wird die Schwangere im letzten Drittel der Schwangerschaft infiziert, ist meistens auch das Kind infiziert. Das kann zu Spätfolgen führen wie Augenerkrankungen oder Epilepsie. Das Übergreifen der Infektion auf das Kind kann medikamentös unterbunden werden.

Triglyzeride: Diese Fette sind in der Nahrung enthalten, werden aber auch von der Leber hergestellt. Sie sind ein Energielieferant. Hohe Blutzuckerwerte steigern die Triglyzeridwerte, für Diabetiker sind Anreicherungen von Triglyzeriden neben erhöhtem Blutdruck und Übergewicht ein wichtiger Risikofaktor für den Kreislauf.

Trigonellin: Gem. Carla Pruzzo von der Universität Ancona beruht die antibakterielle Wirkung des Kaffees auf dem Bitterstoff Trigonellin. Trigonellin bewirkt, dass das Bakterium Streptococcus mutans, das für die Karies verantwortlich gemacht wird, keinen Halt mehr findet und danach zugrunde geht.

Trytophan: Aminosäure, Vorprodukt des Botenstoffes (Glückshormons) Serotonin, fördert den Schlaf, wirkt sexstimulierend. Umwandlung im Bauch- und Kopfhirn. Enthalten in Ananas, Avocados, Bananen, Dinkel, getrockneten Feigen, Fisch, mageres Fleisch, Geflügel, Hefe, Milch, Nüssen, Spinat, Vollkorn. (Heiße Milch mit Honig fördern den Schlaf). Tagesbedarf ca. 250 mg, für die Aufnahme im Gehirn sind zusätzlich Kohlenhydrate notwendig.

Tyramin: Gehört zu den biogenen Aminen und ist ein Stimmungsaufheller. Es ist zu finden bei vergorenen Gemüsen wie Bohnen, Paprika, Rote Beete, Sauerkraut, vor allem in der Lake. Es kann in größeren Mengen toxische Wirkung hervorrufen, besonders, wenn Medikamente mit blockierender Wirkung auf Aminooxydasen eingenommen werden: Allergien, Blutdruckerhöhung, Migräne, Erkrankungen des Nervensystems. Werden MAO-Hemmer (Antidepressiva) eingenommen, kann das zu erhöhtem Blutdruck, Kopfschmerzen und Hirnblutungen führen. Begünstigt zusammen mit anderen Migränefaktoren Migräneanfälle. Enthalten in Bier, Hähnchenleber, Käse, Schokolade; Tomaten und Zitrusfrüchten; in abgelagerten Nahrungsmitteln wie weißen Bohnen, Käse, Sauerkraut und Salzheringen. Es entsteht auch bei Verderb eiweißreicher Lebensmittel.

Tyrosol: Biophenol. Schützt das Herz, beugt Krebs vor, schützt die Haut vor vorzeitigem Altern. Vorhanden im Olivenöl und dessen Abwasser nach der Pressung.

Ubichinone: Zu dieser Gruppe gehört z.B. das Coenzym Q10. Es ist in jeder menschlichen Zelle vorhanden und auch beim Tier in derselben oder sehr ähnlichen Form. Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Konzentration im menschlichen Körper ab, vor allem am Herzen. Enthalten in Fisch, Fleisch; Brokkoli, Hülsenfrüchten, Nüssen, pflanzlichen (Keim-)Ölen, Samen, Spinat. Bewegung fördert die Bildung von Ubichinon im Körper. Siehe auch Coenzyme.

Uronsäure: Pflanzenschleime, die Pflanzen entgiften und für bessere Nährstoffaufnahme sorgen.

Ursodeoxycholsäure (UDCA): Bestandteil der Gallensäure bei Hühnern, Kragenbären, Kühen, Schweinen. Aber auch zu finden in Löwenzahn, Rhabarber und Salbei. Mittel gegen Parkinson und Alzheimer, wird verwendet bei Dickdarmkrebs, Gallensteinen, Hepatitis, Leberzirrhose.