Hügelbeete

Hügelbeete.

sind eine uralte chinesische Erfindung. Der Ertrag je Einheit wird in jedem Falle größer. Sie sollten in N-S Richtung angelegt werden. Besonders geeignet sind eher schwere Böden, sandige Böden trocknen schnell aus.

Aufbau: Flache Mulde, ca. 45 cm, ausheben mit 1,50 m, höchstens 1,80 m Breite, Länge beliebig, mindestens 4 m, Höhe etwa 70/80 cm. Die Erde in der Mulde zusätzlich umgraben, um sie zu lockern. Ausgehobene Erde verbessern mit Steinmehl, Hornmehl, Kompost. Über die Mulde engmaschigen, mit Plastik geschützten Draht gegen Wühlmäuse legen, dann darüber organische Materialien schichten: Unten grobes Holz, Zweige, grobe Pflanzenteile. Diese gut festtreten. Darüber holzige Abfälle von Stauden usw., Grassoden, mit dem Gras nach unten, ersatzweise Wellpappe, Pappe, Papier oder angefeuchtetes Stroh. Dann Laub- und andere Herbstabfälle, Mist, Garten- und Küchenabfälle, Häckselgut. Jeweils immer etwas Erde für die Zwischenräume einarbeiten. Grobkompost ausbreiten; darüber den gesamten Hügel mit Gartenerde 15 cm, vermischt mit Kompost, Steinmehl und Torf(-ersatz), abdecken, so dass eine Trapezform entsteht. Alle Lagen festklopfen. Gießrinne in der Mitte oder Sprühschlauch vorsehen, mit Düsen nach unten. Oder Tontöpfe mit Bodenlöchern einlassen. Sie sollten mit Wasser gefüllt werden und mit einem Abstand von 60 - 80 cm kopfüber gerade so tief in den Boden zu rammen, daß sie nicht umfallen. Beide Seiten erhalten Trittplatten. Die Flanken sollten nicht mehr als 40° Steigung haben. Das Beet sieht sauberer aus, wenn die Seitenkanten mit Brettern eingefasst werden. - Über den Winter mit schwarzer Lochfolie bedecken, festzurren gegen Windeinwirkung. Etwa im 3. Jahr ist das Hügelbeet so flach geworden, dass es wieder erhöht werden muss. Nach etwa 6 Jahren ist das Holz verrottet, dann sollte es neu angelegt werden. - Eine Sonderform ist das Hügelbeet in Hufeisenform, mit dem offenen Ende nach Süden gerichtet. Dort entsteht in der Mitte ein geschützter Platz mit günstigem Kleinklima.

Bepflanzung: In den ersten beiden Jahren sollen größere Mengen an Nitrat freigesetzt werden, man sollte demgemäss nitratspeichernde Pflanzen nicht anbauen (Radies, Rettich, Salat, Spinat), sondern nur solche Pflanzen, die den Stickstoffüberschuss abbauen wie Gurken, Kohl, Sellerie, Tomaten, Zucchini.  In den folgenden Jahren auf die Kuppe Kopf-/Schnittsalat, Radies anbauen. An der Flanke Steckzwiebeln, in der Mitte Spinat. Am Fuß Möhren, Zwiebeln, Porree, Erbsen oder Buschbohnen, Puffbohnen; darüber Buschbohnen, darüber Möhren, darüber Zwiebeln. Auf die Kuppe Erbsen. Nach Erbsen Monatserdbeeren, auch nach Bohnen. Ganzjährig mulchen. Danach evt. Frühkartoffeln oder Grünkohl. Nach 4 - 5 Jahren muss das gesamte Beet erneuert werden. Die Nutzfläche wird etwa um 1/5 bis 1/3 erhöht. Die Verrottungswärme erlaubt frühere Bestellung, die Arbeit am Hügelbeet schont den Rücken. Der Wasserbedarf ist jedoch höher, weil das Wasser in der Reisigschicht versickert. Deshalb sollte man beim Aufbau immer daran denken, auch dort schon Erde einzuarbeiten. In heißen Sommern können Pflanzen verdorren.

Siehe auch "Hochbeete".