Teiche: Allgemein

Diese Übersicht handelt allgemeine Fragen zur Teichflora und Teichfauna ab und führt Pflanzenkategorien auf.

Gartenteich

Spezifische Pflanzenartikel finden Sie hier. Mini-Teiche finden Sie hier.

 

I. Planung

Teichzonen

Vor Baubeginn muss genau überlegt werden: Größe, Lage, Tiefe, Bachzulauf, Fische, Springbrunnen, Pflanzenbewuchs. Man sieht in aller Regel fünf Teichzonen inner- und außerhalb vor:

  • Teichrand außerhalb der Teichfolie.
  • Feuchtzone innerhalb der Teichfolie, oberhalb des Wasserspiegels.
  • Sumpfzone. Sie ist 0 - 10 cm tief. Sie sollte ein knappes Drittel der Oberfläche des Teiches betragen.
  • Flachwasserzone. Sie ist 10 - max. 40 cm tief. Sie sollte ein knappes Viertel der Oberfläche des Teiches betragen.
  • Tiefwasserzone. Sie sollte 40 - 200 cm tief sein, bei Fischbesatz mindestens 80 cm, besser 100 oder gar 120 cm. Für Kois sind 180 cm erforderlich. Die tiefste Stelle im Teich sollte mindestens 40 - 60 cm betragen, das reicht schon für die größten Seerosen und andere große Pflanzen. Je tiefer, desto besser, damit im Sommer das Wasser nicht zu sehr erwärmt wird. - Diese Zone sollte eine knappe Hälfte der Oberfläche des Teiches betragen.

Das Verhältnis Oberfläche : Wasserinhalt sollte mindestens 250 l/qm sein.

Größe

Ein richtig vorgeplanter Teich macht später kaum Arbeit, wenn er zu seinem biologischen Gleichgewicht gefunden hat. Man rechnet allein mit fast 1 Mill. Bakterien je ccm Wasser. Das Gleichgewicht kann nur erzielt werden durch große Vielfalt von Pflanzen und Tieren sowie nährstoffarmes Wasser. Der beste Zeitpunkt für den Bau ist der Mai. Das Mindestmaß sollte etwa 5 qm sein bei einer Tiefe von 80 cm. Größere Teiche sollten eine Tiefe von 100 cm haben. Kleinere Teiche haben starke Temperaturschwankungen, die vielen Pflanzen und Tieren stark zusetzen. Die einfachen geometrischen Formen sind vorzuziehen.

Springbrunnen

Er erzeugt im Gartenteich eine starke Strömung. Dagegen sind viele Pflanzen und Tiere empfindlich, andere aus dem Lebensraum Bach suchen solche Bedingungen, werden aber dann stark geschädigt, wenn die Pumpe abgeschaltet wird. Am besten ist es, den Springbrunnen in einem anderen Becken zu installieren und das Wasser durch einen kleinen künstlichen Bach in Bewegung zu halten. Der Springbrunnen sollte natürlich auch nicht zu hoch sein, das Wasser darf auch nicht auf die Seerosenblätter fallen.

Künstlicher Zufluss

Für Fische weniger ein Problem, sie lieben die Wasserzufuhr mit frischem Sauerstoff, aber manche Pflanzen leiden darunter, z.B. Seerose und Wasserähre. Auch die meisten anderen Pflanzen ziehen ruhiges, angewärmtes Wasser vor. Es ist empfehlenswert, einen kleinen Vorwärmteich zu installieren oder direkt das Wasser aus dem Teich zu entnehmen, durch die Zirkulation wird es ausreichend mit Sauerstoff angereichert.

Standort

Der Teich sollte nicht im Windschatten liegen, das ist für die Durchmischung des Wassers von großer Bedeutung. Plätze mit Sonne oder Halbschatten sind gut geeignet, jedoch nicht unter Bäumen. Gauklerblumen, Seerosen, Schwertlilien und Sumpfdotterblumen gewinnen erst bei Sonnenbestrahlung an Schönheit und Fülle. Die direkte Sonneneinstrahlung sollte etwa 6 Stunden lang dauern. - Einspeisung von Regenwasser ist vorteilhaft, ggf. nach Reinigung durch ein Kiesbettfilter. Besonders nach Anlage des Teiches aufmerksam die Entwicklung verfolgen, ebenso bei extremen Wetterveränderungen.

Teiche wirken besonders gut neben einer Blumenwiese oder einer Wildstaudenpflanzung. Aber auch im Obstgarten ist Platz, wenn genügend Sonnenschein vorhanden ist. Eine optische Abtrennung mit Wildblumen von dem übrigen Garten erleichtert den Übergang. Die Blätter können mit einem Laubschutznetz aufgefangen werden. Eine Trockenmauer in der Nähe mit hübschen herabhängenden Polsterstauden könnte einen hinteren Abschluss bilden. Der Teich sollte mindestens 4 - 6 Stunden volle Sonne erhalten. - Das Fallaub muss täglich abgefischt werden, damit es sich nicht am Teichboden zersetzt und damit Sauerstoff verbraucht.

Wasser

Leitungswasser ist fast immer unbedenklich, auch für Fische. Es kann aber auch Phosphat enthalten, das am Anfang, bis es verbraucht ist, zur Algenblüte führt. Das Wasser langsam einfüllen, so dass es sich erwärmen kann, dann einige Tage stehen lassen. Hoher Eisengehalt ist zu vermeiden bei Fischhaltung, Eisen schädigt Schleimhäute und Kiemen. Überdüngung durch Einleitung von Nährstoffen und Überangebot von Fischnahrung ist ebenso schädlich. Eine Filteranlage ist bei Fischbesatz immer erforderlich. Regenwasser ist reine Natur, kann aber auch durch industrielle Einwirkung und Ölverbrennung schwefelhaltig sein und macht damit das Wasser sauer. Das erste Regenwasser sollte man in die Kanalisation leiten, das dann gewonnene Wasser ist in der Regel sauberer. Durch ein Bauteil im Fallrohr kann das Regenwasser direkt über ein Wasserrohr in den Teich umgeleitet werden. Ein kalkhaltiger Stein im Becken kann einer evt. bestehenden Übersäuerung des Wassers entgegenwirken. Ein biologisches Gleichgewicht erfordert mindestens 350 l Wasser je qm Oberfläche. Genügend Sauerstoff im Wasser wird auf völlig natürliche Weise nur durch ausreichenden Pflanzenbesatz bereitgestellt. Die Pflanzen benötigen Licht zur Sauerstofferzeugung, ein völlig zugewachsener oder mit Algen verseuchter Teich vermindert aber erheblich die Sauerstofferzeugung der darunter liegenden Pflanzen. Überprüfung von Wasserhärte, Säuregehalt, Nitrat, Nitrit, Ammonium ist mit käuflichen Testsets möglich. Eine gute Abart ist der Ranunculus aquatilis, der mit seinem Standort die Algenzucht vereinfacht.

Fische

Sie sind in der Regel selten zu sehen, nur die farbigen kann man beim Schwimmen besser verfolgen. Sie wühlen aber den Grund auf und machen das Wasser dadurch trübe. Sie benötigen Sonnenlicht. - Durch die Fütterung gelangen Nährstoffe in das Wasser, der Kot lagert sich am Boden ab und verbraucht Sauerstoff. Eine Filteranlage mit UVC-Licht und Teichbelüfter können dem abhelfen. Durch die ständige Sauerstoffzufuhr wird auch das sehr schädliche Nitrit abgebaut, das bei Sauerstoffarmut entsteht. Die Fische vermehren sich natürlich und können das biologische Gleichgewicht empfindlich stören, auch dadurch, dass sie viele Mitbewohner auffressen. Im allgemeinen ist von einem Fischbesatz abzuraten. Für naturnahe Teiche kommen allenfalls in Frage: Elritze, Goldorfe (verringert die Vermehrung von Wasserlinsen), Moderlieschen, Zwergwels (reinigt den Teichboden). Optimaler Härtegrad 6 - 13°. Positiv ist das Abfangen von Insekten (z.B. Schnaken). - Fische werden bei Temperaturen unter 12° nicht mehr gefüttert. Eine Teichstufe von 60 cm Breite in 20 cm Tiefe, mit Kies und Pflanzen ausgestattet, gibt eine ideale Laichstätte ab. Da Fische Chlor schlecht vertragen, sollte man nach dem Befüllen einige Tage warten und erst dann die Fische einsetzen.

Kleinkinder

Viele Kleinkinder ertrinken in Teichen. Deshalb muss ein Teichbesitzer durch geeignete Maßnahmen dafür sorgen, dass ihnen der Zugang verwehrt ist: Durch Zäune oder Metallgitter knapp unter der Wasseroberfläche. Das gilt auch für flache Teiche. (Verkehrssicherheitspflicht).

II. Ausführung

Materialbeschaffung/Bau

Eine Sandschicht von 10 cm Dicke bildet die erste Schicht des Unterbaus. Darüber wird ein Teichvlies gelegt, das die Folie vor Wurzeln aus naheliegenden Gehölzen schützt. Darauf wird schließlich die vorgefertigte Teichfolie gelegt.

Folienteiche erlauben Teiche aller Größen. Das übliche und bewährte Material ist aus PVC, die zuverlässigste Folie besteht aus zwei dünnen Folien, die während der Herstellung miteinander verschweisst worden sind. Man kann sie vorgefertigt beziehen, wenn man die genauen Maße beim Lieferanten einreicht. Besonders wichtig ist auch, dass sie ohne Komplikationen leicht zu reparieren ist. Eine Qualitätsfolie ist Voraussetzung: Hitze-, kälte- und lichtbeständig, zerreißfest (Dicke mindestens 1mm, ggf. bei nahen Bäumen noch dicker oder zwei Folien übereinander legen wegen möglicher Beschädigungen durch Wurzeln), verrottungsfest, regeneratfrei, giftfrei (Cadmium!), langlebig. Wichtig ist, dass die Teichkrone mit Schlauchwaage auf gleiche Höhe geeicht wird. Die ursprünglich glatten Teichränder kann man mit Böschungsmatten belegen, die dann begrünt werden. Sie werden von den Pflanzen überwachsen und wirken dann ganz natürlich. Außerdem wird die Folie dadurch gegen die scharfen Eiskanten im Winter und die UV-Strahlung der Sonne im Sommer geschützt; sie sind nur für etwa 3000 Sonnenstunden ausgelegt. Die Folie darf nur auf vollständig glatten Untergrund gelegt werden. Ist das nicht der Fall, schüttet man Bausand auf bis etwa 10 cm Höhe, und sichert die Folie evt. noch zusätzlich mit starkem unverrottbarem Vlies gegen Verletzungen. Vor dem Einfüllen des Wassers die Folienenden mit Steinen vor Abrutschen bewahren. Nach dem Einfüllen wird die Folie wird an der Teichkrone abgeschnitten. Optimal für das Einfüllen ist ein warmer, sonniger Tag, der die Folie elastisch hält. - An der Uferzone kann man einen Steinhaufen anlegen, der auch in das Wasser hineinragen kann. Er wird gern angenommen von Eidechsen, Fröschen, Insekten, Kröten, Molchen. Eine (schwimmende) Wasserinsel oder ein Stein dient den Vögeln als Badeinsel, die vor Katzen schützt. - Die Teichwände müssen flach abfallen, mindestens 20°, sonst verrutschen sie leicht. -

Ausheben der Erde

Man achte darauf, dass spitze Steine oder Glasscherben vom Teichboden entfernt werden. Eine zusätzliche Sandschüttung ist empfehlenswert. Das gilt auch für die Hänge im oberen Bereich, wo der Frost eindringt und Steine in Bewegung setzt. Polystyrol ist zur Auspolsterung bei PVC-Folien ungeeignet, besser ist es, Polyurethanschaum zu verwenden, wie er auch für Tür- und Fensterrahmen benutzt wird. Baumwurzeln werden freigemacht und 10 cm tief in der Erde abgeschnitten.

Hangflächen

Sie sollten höchstens 45° steil sein. Wenn man eine ausreichende Tiefenzone von 1 m vorsieht, müsste der Teich an der Oberfläche mindestens 14 - 16 qm groß sein. Man sieht eine Pflanzterrasse vor von 10 - 15 cm Breite an der Stelle, die einen Einblick in das Teichgeschehen verschafft, und einer Breite von 50 - 200 cm an den übrigen Teichregionen. Je breiter, desto natürlicher wirken sie, nur breite Pflanzterrassen geben auch den Vögeln genügend Deckung. Diese Pflanzterrassen sollten eben sein und nicht tiefer als 10, maximal 15 cm unter der Wasseroberfläche liegen. Die Folie sollte dann über den höchsten Punkt hinaus gezogen werden und weit überstehen. Der Überstand, mindestens 50 cm, wird in die Erde eingegraben und halbkreisförmig wieder nach oben gezogen. Die Breite sollte mindestens 20 cm betragen. Die darauf lastende Erde verhindert das Abrutschen der Folie im Teich, das hochgezogene Ende dient als Saugsperre für trockene Jahre. Als Saugsperre muss ihre Bodenoberfläche aber dann 8 - 10 cm tiefer liegen als die Teichoberfläche. Dieser Bereich bildet eine natürliche Feuchtzone, die mit Astilben, Blutweiderich, Dreimasterblume, Gilbweiderich, Goldähre, Mädesüß, Pfeilkraut, Salomonssiegel, Sumpfcalla, Sumpfdotterblumen, Sumpfvergissmeinnicht, Trollblume, Wiesenschwertlilie usw. bepflanzt werden kann. Sie muss aber im Sommer immer wieder begossen werden, um Verdunstungsverluste auszugleichen. Eine mehrwöchige Verdunstung ohne Wassernachschub können die meisten Pflanzen in der Feuchtzone nur überstehen, wenn die Erde mindestens 60 - 70 cm tief ist. - Auf diese Weise kann das Substrat auch über die höchste Erhebung der Folie gebreitet werden, es rutscht nicht ab und schützt die Folie. Diese erste Pflanzterrasse ist für die meisten Wasserpflanzen die optimale Tiefe, tiefer angesiedelte Pflanzen neigen meistens zur Wucherung. Eine weitere Terrasse von etwa 40 cm unter der Wasseroberfläche kann als Laichzone für Frösche vorgesehen werden. Amphibien leben sowohl im Wasser als auch auf dem Land, sie brauchen auf dem Land Deckung und Platz zum Überwintern.

Rohrinstallation

Um den Teich für die alljährliche Reinigung entleeren zu können, muss eine Verbindung zu einer Sickergrube oder der Hauskanalisation hergestellt werden. In letzterem Falle auch einen Geruchsverschluss vorsehen. Ein Überlauf sorgt für gleichmäßigen Wasserstand, man kann ihn gleich mit dem Abwasserkanal des Gartenteichs verbinden. Soll abgepumpt werden, muss ein Schlammschacht in der Größe des Saugkorbs vorgesehen werden, etwa 25 cm tief. Wer Fische oder andere Tiere halten will, sollte ein grobes Sieb o.ä. im Abwasserkanal vorsehen. Hausferne Teiche müssen mit einer Sickergrube, die einige Meter entfernt vom Teich angelegt wird, ausgerüstet werden. Durch ein Rohr wird für Abfluss gesorgt. Fließt das Wasser über den Teichrand, besteht die Gefahr der Unterspülung.

Teicherde

Sie sollte immer mager sein. Man kann sie sich selbst herstellen durch ein Gemisch aus etwa 1/3 Lehm und 2/3 grobem Sand oder Kies. Dadurch wird auch Faulschlamm weitgehend verhindert, da Kleintiere ständig diesen Boden durchwühlen und mit sauerstoffreichem Wasser vermischen. Nur wenn sich herausstellt, dass diese Mischung zu mager ist, kann man etwas nachdüngen. Wer Fische aussetzen will, sollte jedoch noch eine weitere Steinschicht von 2 - 3 cm aufbringen, die verhindert, dass die Fische ständig den Bodenbereich aufwühlen und so das Wasser trübe machen. Auf die Pflanzterrassen wird eine etwa 15 - 20 cm dicke Erdschicht aufgebracht, für den Boden reichen 5 - 10 cm, für den Hang noch weniger. Dort entwickeln sich eine Unzahl von Bakterien, die mithelfen, dass das Wasser klar bleibt. - Einfacher und gut bewährt ist das Einbringen der Pflanzen mittels Pflanztrögen und Pflanzkörben. Das Reinigen und Entschlammen des Teichbodens wird dadurch viel einfacher. Für einige tiefwurzelnde Wasserpflanzen, z.B. die Wasserähre, kann ggf. ein Teil des Teichbodens mit Teicherde ausgestattet werden.

Bepflanzung

Erst einige Tage warten nach der Befüllung, dann erst bepflanzen. Die beste Zeit ist Mai - August. Wird der Teich erst später fertig, sollte er erst im nächsten Jahr bepflanzt werden. Viele Wasserpflanzen sind geschützt, man sollte daher Samen bestellen oder gleich die gewünschten Pflanzen. Die Auswahl muss auch Schwimm- und Unterwasserpflanzen berücksichtigen, sie sorgen für ausreichenden Wasserstoff und mindern die Zahl der Algen, indem sie im Wasser schwimmende Nährstoffe in sich aufnehmen. Die Wurzeln der letzteren werden mit einem Stein gesichert. Seerosen und andere Wasserpflanzen mit großem Wurzelwerk oder großer Wurzelausdehnung sollten immer in einem Korb gepflanzt werden, der Boden sollte etwa 1/4 - 1/3 Steinanteil haben. Manche Seerosen kommen schon mit 20 cm Wassertiefe aus. Bei Auftrieb noch zusätzlich mit Steinen sichern. Fauliges und Welkes immer vorher entfernen, Schnittwunden mit Holzkohlenpulver behandeln. - Bei vorhandenen Teichen werden ebenfalls im Mai die abgestorbenen Pflanzenteile abgeschnitten, zum Wuchern neigende Pflanzen werden stark zurückgeschnitten (Igelkolben, Pfeilkraut, Tannenwedel, Wasserschwadengras, Winterschachtelhalm). Der Überschuss an Unterwasser- und Schwimmpflanzen wird abgefischt (Feenmoss, Hornkraut, Krebsschere, Laichkräuter).

Schädlinge fernhalten durch Gamander (Teucrium), Witwenblume (Scabiosa), Sterndolde (Astrantia), Fenchel (Foeniculum) und Fetthenne (Sedum).

Wassereinlauf

Nicht sofort mit kaltem Wasser füllen. Zulauf an sonnigen Tagen über mehrere Tage verteilen und in Koordination mit der Pflanzung bewerkstelligen.

pH-Wert, Karbonathärte, Nitritwert

Sollwert zwischen 6, 8 - 7,5. Saures Wasser ist für Fische und viele Pflanzen ungeeignet. Leitungswasser ist meist kalkhaltig und kann Abhilfe schaffen. Zu hoher pH-Wert kann zur Algenbildung führen und ist auch für Fische ungeeignet, es sollte ganz oder teilweise abgepumpt und durch Regenwasser erneuert werden. Zu hartes Wasser kann enthärtet werden durch einen mit Torf gefüllten Jutesack, der z.B. an ein Kantholz gehängt wird, das über dem Teich liegt. Man rechnet mit einer Verminderung des Kalkgehalts um 20 - 30 g durch ein Kilogramm Torf.

Karbonathärte nicht über 10°dH. - Nitrit N02 unter 1 mg/l, Nitrat N03 unter 50 mg/l. Immer für reichliche Sauerstoffzufuhr sorgen.

Wassertemperatur

Für Fische und Pflanzen gleichermaßen sind Temperaturen von 12 - 22° geeignet. Bei hohen Temperaturen und nur wenig Pflanzenbewuchs bekommen Fische Atemnot. Schon deswegen mit dem Fischbesatz warten, bis genügend Pflanzen angewachsen sind, also nach 10 - 12 Monaten. Umwälzpumpen sorgen für Temperaturausgleich zwischen oben und unten. Ist die Zulauftemperatur zu niedrig, kann man ein Vorwärmbecken vorschalten. Schattige Lagen sind auch wegen zu geringer Temperaturen meistens ungeeignet. Sonnenscheindauer etwa 4 - 6 Stunden; wenn Schatten in der heißen Mittagszeit auf den Teich fällt, ist er gegen Überwärmung geschützt. Die richtige Temperatur stellt sich bei tiefen und großen Teichen besser ein. 60 cm Mindesttiefe bei Pflanzenbewuchs, 80 cm bei Fischhaltung, besser ist eine Tiefe von einem Meter oder gar 1,20 m bei großen Teichen. Die Ablagerungen vermindern im Laufe der Zeit die Wasserhöhe.

Geschützte Tiere

(Kriechtiere, Lurche und einige einheimische Fische) dürfen nicht der Natur entnommen werden. Im Winter muss dafür gesorgt werden, dass der Teich nicht vollkommen zufriert und die Faulgase abziehen können. - Im übrigen wird man auch ohne eigenes Zutun bald Besuch von Wasserflöhen, Libellen und anderem Getier bekommen, 'nützliche' und 'schädliche'.

III. Störungen/Pflege

Ein großer Naturteich hält sich selbst in einem biologischen Gleichgewicht. Ein künstlich angelegter Teich ist aber störanfälliger durch Dünger, Filteranlagen, Fischkot, Futterreste, Laub, menschliche Eingriffe, Regen, Temperaturgefälle usw. Er sollte deshalb öfters überprüft werden auf die richtige Wasserqualität, Nitrit-/Nitratwert, pH-Wert und Härte.

Im Frühjahr droht wegen der Zersetzung im Winter oft übermäßiges Algenwachstum. Sehr gut hilft ein Filtersystem, das von Frühjahr bis Herbst für klares Wasser sorgt. Zusätzlich mit UVC-Licht bestückt, ist die Filterung noch besser. Es gibt aber auch natürliche Algenvertreiber, siehe Algen.

Der Teichschlamm muss abgesaugt werden, wenn er Überhand bekommen hat. Beste Zeit im Frühling oder Herbst.

Stark wuchernde Pflanzen müssen natürlich besonders stark zurückgeschnitten werden, um ein Zuwuchern des Teichs zu verhindern. Der richtige Zeitpunkt ist der Frühling, aber zwischendurch müssen die starken Wucherer regelmässig nachgeschnitten werden. Mindestens ein Drittel der Oberfläche muss frei bleiben.  Siehe auch Filterteiche.

 

 

IV. Fertigteiche
 

Sie sind besonders für kleine Anlagen unter 5 qm angezeigt. Sie haben vorgefertigte Sumpfzonen, die es Landtieren erlauben, Wasser zu trinken und wieder zurück an Land zu kommen, wenn sie in das Wasser gefallen sind. Für die Sumpfzonen sind geeignet: Blutweiderich, Fieberklee, Pfeilkraut, Sumpfdotterblume, Sumpfvergissmeinnicht, Wasseriris, Wasserminze u.a. - Beim Ausschachten ist zu beachten, dass die Grube 10 cm tiefer und 20 cm länger sein muss als die Maße des Fertigteiches. Den Boden mit 10 cm trockenem Sand ohne Steine bedecken und verdichten. Mit Wasserwaage und einer Latte wird das Sand geebnet. Dann kann die Teichwanne hineingestellt und befüllt werden. Bei der Befüllung darauf achten, dass der Boden weiter genau waagerecht bleibt. Rundum dann Erde oder Sand einbringen (ohne größere Steine), andrücken und einschlämmen.

Siehe auch 'Teichpflanzen' 'Bachläufe'.