Kräuselkrankheit [Taphrina deformans]

Botanischer Name
Taphrina deformans

Allgemeines

Schadbild

Pfirsichbäume. Taphrina deformans. Pilz überwintert als Myzel unter Knospen- und Rindenschuppen, an den jungen Trieben. Er bildet winzige kugelige Sprosszellen aus, die von Regentropfen verbreitet werden. Junge Triebe und Blätter werden schon im Knospenstadium befallen, die Infektion beginnt schon u.U. im Januar. Die Blätter treiben blasig auf, erst hell, dann rötlich, und fallen ab, Jungtriebe sind verdreht, Früchte haben runzlige Flecken. Gelb- und rotfleischige sowie späte Sorten neigen mehr zu dieser Krankheit. Kühles, nasses Wetter begünstigt die Ausbreitung, auch Triebe, sogar ganze Bäume können absterben. Bei starkem Befall oft Neuaustrieb gesunder Blätter, aber mit Schwächung und Minderertrag im nächsten Jahr. Überwinterung als Pilzgeflecht auf Trieben und Knospenschuppen. - Befällt auch Aprikosen, Nektarinen und Mandeln.

Vorbeugung

Pfirsichbäume. Befallene Blätter, Fruchtmumien und Triebe vernichten. Vor Aufbrechen der Blütenknospen mit °Kupferkalk spritzen, nach dem Austrieb mit Netzschwefel. Vor Spritzungen mit Netzschwefel Probespritzung an wenigen Trieben vornehmen. Blattfallgefahr. Niemals bei Sonne spritzen. Spritzen mit homöopathischer Silicea D 6.°Kupferkalkspritzungen sind im Garten nicht mehr erlaubt. Reichlich Knoblauch und nicht rankende Kapuzinerkresse oder Meerrettich auf die Baumscheibe pflanzen, mit Kompost düngen, ganzjährig mulchen. Auch düngen mit dem hervorragenden Queckenwurzeltee. Zweimal, nur morgens, Austriebsspritzung beim Anschwellen der Knospen 2/3 mit 2% Algenkalk + 5% Brennesseljauche. Winterspritzung 2% Wasserglas + 3% Algenkalk. Knoblauchtee 1:7 spritzen ab Knospenschwellen bis Ende 5. Mit Schachtelhalmbrühe gießen. Fruchtmumien abnehmen und vernichten. Neudovital Obstpilzschutz kurz vor Austrieb 3%, ab Knospenspreizen zwei weitere Spritzungen im Wochenabstand 1%. Auslichten, in schweren Fällen im Spätwinter stark zurückschneiden. Lebermooser. Zitronenmelisse beugt der Kräuselkrankheit vor.

Bekämpfung

Pfirsichbäume. Boden vor der Pflanzung gut vorbereiten, schwere Böden auf jeden Fall mit Sand und Kompost auflockern. Nur besonnte, lichte Standorte wählen, jährlich schneiden. Regenschutz installieren. Nicht während der Blüte schneiden, sondern während des Austriebs und nach der Ernte. Widerstandsfähige weißfleischige Sorten anbauen: Alexander, Alfter, Amsden, Eiserner Kanzler, Früher Roter Ingelheimer, Kernechter vom Vorgebirge (Ahrens & Sieverz), Königin der Obstgärten, Mayflower, Pirol, Proskauer Sämling, Rekord aus Alfter, Revita, Roter Ellerstädter. Der rotfleischige Amsden und der Weinbergpfirsich (Pötschke) sind kaum anfällig. Wenig widerstandsfähig sind: Admiral Dewey, Champagner, Elberta, Dixired, Hale Berta Giant, Marygold, Red Haven, Red Wing, South Haven und die Nektarine Nectarose. Ggf. unter einem Dachvorsprung als Spalierbaum heranziehen, damit er nicht vom Regen befeuchtet wird. Schachtelhalmbrühe gießen.