Thripse, Fransenflügler [Thysanoptera ]

Botanischer Name
Thysanoptera

Schadbild

Fransenflügler Insekten (Insecta).

Begonien, Bohnen, Dahlien, Erbsen, Geweihiris, Gladiolen, Goldregen, Gummibaum, Gurken, Herbstchrysanthemen, Herbstmargeriten, Kamelien, Kentiapalme, Knoblauch, Knollenbegonien, Kohl, Kohl/Blumenkohl, Ledebourie, Lilien, Nelken, Orchideen, Palme, Paprika, Peperoni, Porree, Ritterstern, Tomaten, Usambaraveilchen, Waldrebe, Zierspargel, Zwiebeln.

Thripse oder Blasenfüsser, auch Gewitterfliegen oder Fransenflügler Thysanoptera genannt. Thrips spec. 1 - 2 mm groß, hell oder schwarz oder quergestreift. Je 2 Flügelpaare (Fransenflügel), einige haben keine Flügel. Sie können nicht gut fliegen, sie lassen sich deshalb von Winden forttragen. Deshalb zählt man sie auch zum 'Luftplankton'. Die Larven sind hell oder gelbgrün, ungeflügelt. Einige Arten verpuppen sich im Boden. Die Larven anderer Arten entwickeln sich nach 2 - 4 Wochen zu fertigen Thripsen, unter besonders günstigen Umständen können sie sich auch ungeschlechtlich fortpflanzen.

Im Gewächshaus leben sie von allen Pflanzen, die meisten bevorzugen aber die arteigenen. Sie sind in den letzten Jahren zu einer Hauptplage geworden. Durch ihre Saugtätigkeit entstehen auf den Blattoberseiten mit Luft gefüllte silbrig-helle Zellen, auf den Unterseiten sind schwarze Kotflecken. Dort sitzen die Thripse und ihre Larven meistens in Gruppen zusammen in der Nähe der Blattnerven. Die Flecken fließen zusammen. Sie halten sich fest mit faltbaren, blasigen Haftorganen an den Füssen. Die Vollinsekten überwintern auf Pflanzenresten oder am/im Boden, manchmal auch die Larven. Verpuppung meistens in der Erde. Vermehrung ungeschlechtlich, ihre Eier heften sie an die Pflanzen oder mit Legebohrer direkt in das Gewebe. Bis zu 3 Generationen im Jahr, im Gewächshaus bis zu 12 mit je 60 Eiern pro Weibchen. Trockenes und warmes Wetter fördert sie, Früchte werden rauschalig, Blumenkohl herzlos. Abfallen der Blätter, Vergilben, Verkrüppelung, Verkümmern, Wachstumshemmungen. Befallene Knollen von Amaryllis, Dahlien, Freesien, Gladiolen und Iris sehen runzelig aus. - Durch den Saugakt werden oft schädliche Viren übertragen.

Häufig werden die Blätter und Blüten von Kübelpflanzen (Begonien, Drachenbäumchen, Ficus, Flamingoblume, Gummibäume, Palme, Zitrusgewächse) befallen. Erbsenhülsen zeigen 5 mm große graue Flecken, Porree und Zwiebeln längliche silbrige Flecken auf den Blättern. Gladiolenblätter vergilben vorzeitig, Blütenstaub liegt auf den Blütenblättern, die Knospen sind unregelmäßig, öffnen sich nicht, trocknen ein oder faulen. Bei den Tomaten übertragen sie die Bronzekrankheit. Vor allem an Auberginen, Gurken, Paprika und Tomaten kommt es auch zu verkrüppelten, unausgereiften Früchten. -  Oft dringen sie in kleinste Ritzen ein, z.B. in Bilderrahmen. Beim Menschen lösen sie einen unangenehmen Juckreiz aus. Sie übertragen auch Bakterien und Viren.

Der Palmenthrips befällt häufig Zimmerpflanzen wie Aralien, Flamingoblümchen, Gummibäumchen, Hibiskus, Palmen usw., aber auch verschiedene Gemüse. Rosen, tritt selten auf, dann aber in Massen. Blattoberseite silbrig gesprenkelt. Knospen verkrüppeln, sind innen verfault. Beim Klopfen auf die Knospen springen die Tierchen heraus. Warme Witterung begünstigt. - Es entsteht Bleiglanz (Kot).Der Rosenthrips befällt außer Rosen auch Fenchel und Gurken. Der Zwiebelthrips findet sich vorwiegend an Gurken, Porree und Zwiebeln usw.; der kalifornische Blütenthrips bevorzugt Alpenveilchen, Bohnen, Gerbera, Gloxinien, Gurken, Paprika, Tomaten, Usambaraveilchen, vor allem auch im Gewächshaus. Er hält sich gern in Blüten oder auch Triebspitzen auf, Blüten und Früchte sehen verkrüppelt aus. Er saugt nicht nur, sondern frisst auch den Pollen, den er teilweise verstreut. Nachweis am besten, indem man die Pflanzen über einer hellen Unterlage ausschüttelt oder ausklopft.

Befallen werden außer den vorgenannten Pflanzen Chrysanthemen, Getreide, Ginster, Gladiolen, Goldregen, Nelken, Kohl allg., Obstbäume, Prunusarten, Schmetterlingsblütler, Spinat, Waldrebe, Wolfsmilch. Begonien, Drachenlilien, Fleißiges Lieschen, Gummibäume, Kroton, Zitrusgewächse, Zypergras.

Im Gewächshaus werden befallen vor allem Alpenveilchen, Anthurie, Asparagus, Cyclamen, Fleißiges Lieschen, Gerbera, Gloxinien, Gummibaum, Gurken, Palme, Paprika, Rosen, Tomaten, Usambaraveilchen.

Schutzpflanzen sind Bohnenkraut, Kamille, Weinraute und Ysop. Gefährdete Beete möglichst mit Gründünger, z.B. Perserklee, einsäen, geschlossene Grünflächen ohne Braun werden weniger stark heimgesucht. Pflanzen vor Trockenheit bewahren, Thripse vertragen meistens keine Feuchtigkeit. Bodenbearbeitung, Fruchtwechsel, Mischkultur, Mulchen und niedrige Einsaat bei den Zwischenräumen wehren ab. Bei Zwiebelgewächsen haben sich Bohnenkraut und Kamille bewährt.

Schutzarten sind Ameisen, Florfliegen, Marienkäfer, Raubmilben, Raubwanzen, Schwebfliegen, Spinnen.

Mulchen. Blattunterseiten abspritzen. Ausreichend wässern. Erbsen und Zwiebeln früh aussäen, Thripse erscheinen erst Ende Mai. Intensive Bodenbearbeitung, keine Ernterückstände auf dem Boden lassen. Anbauwechsel. Saatgut beizen mit Heißwasser 45°.

Vorbeugung

Begonien, Knollenbegonien. Blaue Leimtafeln. Abspritzen der Pflanzen, die Thripse können keine Feuchtigkeit vertragen. Abbrausen und dann für ein paar Tage in Folie packen. Raubmilben und -wanzen in Gewächshäusern.

Erbsen. Spruzit. Seifenwasser oder Weißöl spritzen. Niem.

Gladiolen.  Thripse vertragen keine Feuchtigkeit. Mit Wasserstrahl abspritzen. Blaue Leimtafeln aufstellen. Im Herbst die Knollen einzeln herausnehmen, wenn die Blätter im unteren Bereich noch etwas grün sind. Die Thripse befinden sich dann dort. Blätter und Stiele sofort und direkt über der Knolle abschneiden und zusammen mit der alten, eingeschrumpften Knolle vernichten. Bei starkem Befall gesamte Pflanze vernichten. Spruzittauchbad für Knollen im Herbst. Sie saugen auch im Winterlager weiter, braune Stellen und Schrumpfen sind ein Hinweis dafür. Niemspritzungen. Bei geringen Temperaturen im Winter lagern, dadurch sterben die Thripse ab, z.B. 8 - 10 Wochen bei +5°. - Natürliche Feinde sind Florfliegen und Raubmilben.- Bei Frost sterben sie ab, sie können aber im Komposthaufen überleben.

Gurken. Befallenes abschneiden und vernichten. Blattunterseiten mit Kaltwasserstrahl abspritzen. Schmierseifenbrühe, Knoblauchtee, Spruzit, Niem.

Rosen. Mit Brennesseljauche spritzen. Neudosan.

Kentiapalme. Siehe wie links.

Palme. Siehe wie links.

Zwiebeln. Befallenes wegschneiden

Bekämpfung

Abwehr: Natürliche Feinde sind Ameisen, Blumenwanzen, Bodenpilze, Florfliegenlarven (auch im Fachhandel), Kurzflügler, Marienkäfer, parasitäre Nematoden, Schwebfliegen, Spinnen, Raubwanze Orius spp. und parasitäre Thripse wie Franklinothrips vespiformis.

Knoblauchtee auf befallene Pflanzen gießen, mehrmals wiederholen. 150 g Knoblauch fein hacken, 24 Stunden in 2 l Wasser einweichen, 2 Teelöffel Paraffin dazugeben. Besprühen mit spez. Schmierseifenbrühe (100 - 300 g Schmierseife, 1/2 l Brennspiritus, 1 Essl. Kalk, 1 Essl. Salz, 10 l Wasser). Blattglanzsprays. Spruzit. Neudosan. Raptol Schädlingsspray. Niemöl. Celaflor Schädlingsfrei Neem. Leimtafeln. Vorsichtshalber erst Verträglichkeit der Spritzungen an einem Trieb ausprobieren. Alle Spritzungen mehrfach wiederholen, auch die Blattunterseiten einsprühen. Während der Blatt-Thrips mit diesen Mitteln bekämpft werden kann, ist das beim Blütenthrips schwieriger, weil die Blüten bei allen Spritzungen geschädigt werden. In diesem Falle sollten Raubmilben (Amblyseius cucumeris) oder Florfliegenlarven vom Fachhandel eingesetzt werden. Durch Zusatz von Ölen werden auch die Eier abgetötet. Lockpflanzen einsetzen wie Ringelblumen und Tagetes. - Außerdem gibt es räuberische Thripse, die die saugenden Thripse, Blatt-und Schildläuse, Spinnmilben und Weiße Fliegen jagen. Andere verzehren Mehltau.

Für das Gewächshaus kommen anfänglich vor allem in Frage Florfliegenlarven, die Raubmilbe Amblyseius cucumeris und die Raubwanze Orius. Bei stärkerem Befall können eingesetzt werden: Celaflor Schädlingsfrei, Niem, Raptol oder Spruzit.

Zimmer- und Kübelpflanzen sind bei warmer, trockener Luft, Prallsonne und bei starkem Temperaturwechsel gefährdet. Deshalb befallene Pflanzen ins Freie setzen oder lauwarm überbrausen und in Folienbeutel packen und zubinden für 2 - 3 Tage. Die Erde gut anfeuchten und den Topf in die Mikrowelle stellen, 4 Min. bei 700 W. Vorbeugende regelmäßige Spritzungen mit ENVIRepel. Blautafeln (Kombi-Gelbtafeln)gegen Blütenthripse, Gelbtafeln gegen Gewächshausthripse.

Begonien, Bohnen, Kamelie, Kentiapalmen, Knollenbegonien, Kohl, Blumenkohl, Ledebourie, Lilien, Orchideen, Palmen, Paprika, Peperoni, Porree, Ritterstern, Tomaten, Usambaraveilchen. Tomaten: Die Broncekrankheit wird ebenfalls von Thripsen verursacht. Auf den Blattoberseiten luftgefüllte, silbrig-helle Flecken, auf der Unterseite schwarze Kotflecken.
Schutzpflanzen der Begonien sind Bohnen, Kamille und Weinraute. Bohnen: Im nächsten Jahr keine Schmetterlingsblütler an dieselbe Stelle pflanzen. Knollenbegonien. Schutzpflanzen sind Bohnenkraut, Weinraute, Ysop. Kohl. Kohl. ENVIRepel. Tomaten. Spritzungen mit ENVIRepel.

Dahlien. Blüten entfalten sich nicht.

Erbsen. Winzige gelbe bis braunschwarze Insekten, die mit ihren Larven an der Blattunterseite leben und an Schoten und Blättern saugen. Schoten sind silbrig-braun gesprenkelt und verkrüppelt, Blätter werden gelb und welken. Starker Befall bei heißem, trockenem Wetter.5 - 8 am meisten gefährdet. Erbsen. Frühe oder späte Aussaat, die Thripse überwintern im Boden und kommen erst Ende Mai wieder ans Tageslicht. Gleichmäßig feucht halten, Fruchtwechsel. Mulchen. Reihen in Windrichtung anlegen. Natürliche Feinde sind Florfliegen, Marienkäfer und Spinnen.

Geweihiris. Bei Zeichen von silbergrauen Streifen oder Punkten ist die Thripsgefahr zu erkennen.

Gladiolen. Kleine silbrig-weiße Flecken durch Luftzutritt auf den Blättern, daneben schwarze Kotflecken. Verkrüppelungen, Vergilbungen. Laub stirbt ab. Knospen öffnen sich nicht oder sind unregelmäßig, trocknen ein, faulen. Die Blüten haben weiße, eingetrocknete Ränder und Spitzen. Besonders rote und rosaweiße Sorten werden stark befallen. Trockene, warme Standorte begünstigen Befall. Die gelblichen Larven fressen an der Oberhaut der Blütenknospen und an den Blättern. Erwachsene Tiere sind dunkel. Oft werden dadurch andere Krankheiten wie Grauschimmel oder Kraut- und Knollenfäule begünstigt. Auich andere benachbarte Pflanzen wie Amaryllis, Calla, Freesien und Nelken werden befallen. Trockene Sommer fördern ihre Verbreitung, das Weibchen legt bis zu 200 Eier, nach 3 Wochen erscheint dann schon die nächste Generation. Gladiolen. Pflanzen vor Trockenheit bewahren. Mulchen. Absterbendes Laub vernichten. Schutzpflanzen sind Bohnenkraut, Weinraute und Ysop. Jährlicher Standortwechsel. Nach Befall im nächsten Frühjahr mehrmals mit Spruzit spritzen.

Goldregen, Gummibaum. Blätter haben kleine silbrige Flecke mit Kot dazwischen.

Gurken. Silberweiße Flecken, die ineinander überlaufen. Blattunterseite schmierig durch das Saugen der Insekten und der Larven. Thripse sind 1-2 mm lang, Farben gelb bis schwarz, Larven sind hell. Mehrere Generationen. Insekten überwintern auf Pflanzenresten.Gurken. Gurken. Jungpflanzen vor dem Setzen mit Heißwasser behandeln. Natürliche Feinde fördern: Marienkäfer, Raubmilben, Raubwanzen, Spinnen, Florfliegen. Schutzpflanzen sind: Ysop, Bohnenkraut, Weinraute. ENVIRepel.

Herbstchrysanthemen, Herbstmargeriten. Im Gewächshaus leben sie von allen Pflanzen, die meisten bevorzugen aber die arteigenen. Sie sind in den letzten Jahren zu einer Hauptplage geworden. Durch ihre Saugtätigkeit entstehen auf den Blattoberseiten mit Luft gefüllte silbrig-helle Flecken. Insekt und Larve leben auf den Blattunterseiten und halten sich fest mit faltbaren blasigen Haftorganen an den Füßen. Die Vollinsekten überwintern auf Pflanzenresten oder im Boden, manchmal auch die Larven. Vermehrung ungeschlechtlich, ihre Eier heften sie an die Pflanzen oder mit Legebohrer direkt in das Gewebe. Bis zu 3 Generationen im Jahr, im Gewächshaus bis zu 12 mit je 60 Eiern pro Weibchen. Trockenes und warmes Wetter fördert sie, auf den Unterseiten sind schwarze Kotflecken. Dort sitzen die Tierchen meistens in Gruppen zusammen in der Nähe der Blattnerven. Die Flecken fließen zusammen. Abfallen der Blätter, Vergilben, Verkrüppelung, Verkümmern, Wachstumshemmungen. Durch den Saugakt werden oft schädliche Viren übertragen. Sie befallen auch Gerbera, Gladiolen, Nelken, Wolfsmilch.

Rosen. Mit Brennesseljauche spritzen. Neudosan.

Waldrebe. Thripse bewirken durch ihre Saugtätigkeit an der Oberseite luftgefüllte silbrig-helle Flecken, an der Unterseite ist ihr Kotverhalten zu erkennen.

Zierspargel. Tritt selten auf, dann aber in Massen. Blattoberseite silbrig gesprenkelt. Knospen verkrüppeln, sind innen verfault. Beim Klopfen springen die Tierchen heraus. Warme Witterung begünstigt. - Es entsteht Bleiglanz (Kot).

Zwiebeln. Thrips tabaci. Blätter von Porree und Zwiebeln zeigen längliche, weiß-silbrige Flecken. Das Gewebe stirbt ab durch das Saugen der Insekten und deren Larven. Zwiebeln. Zwiebeln. Nicht zu trocken halten. Samen beizen. ENVIRepel.

Kentiapalme. Siehe wie links.

Palme. Siehe wie links