Gießen

Gießen.

Damit die Pflanzen optimal gedeihen und das Wasser sparsam eingesetzt wird, sollten folgende Gießregeln beachtet werden:

1) Im Regelfall morgens gießen, damit sich Pilze nicht festsetzen können. Außerdem vermindert das die Schneckengefahr. Im
Hochsommer müssen einige Pflanzen wie Engelstrompeten, Oleander, Tomaten in Töpfen, Balkonpflanzen überhaupt u.U. mehrmals gegossen
werden. Viele Pflanzen benötigen gleichmäßig feuchtes Erdreich, z.B. Tomaten und Kohlrabi, sonst platzen sie unter Umständen.

2) Das Wasser sollte immer lauwarm sein.

3) Das Wasser muss den Bedürfnissen der Pflanzen angepasst sein: Moorbeetpflanzen benötigen weiches, kalkarmes Wasser.
Regenwasser erfüllt diese Voraussetzungen. Beim Sammeln darauf achten, dass bei Regen die ersten 20 - 30 l in die
Kanalisation laufen, das dann folgende Wasser ist weitaus sauberer. Hartes Wasser kann mit Hilfe von Torf weichgemacht
werden, siehe 'Gießwasser/Wasserhärte'.

4) Alle paar Tage intensiv die Pflanzen gießen ist besser und sparsamer als jeden Tag oberflächlich. Je nach Situation zweimal gießen mit Abstand von ca. 30 Minuten, damit das Wasser auch tief eindringt. Eine Gießkanne voll Wasser benetzt den Boden im Umkreis von einem Quadratmeter 10 cm tief. Die Tropfbewässerung hat sich in Großbetrieben durchgesetzt, weil sie den Boden nicht verschlemmt und Wasser spart.

Erst wenn die oberen
4 - 5 cm trocken geworden sind, wird erneut gegossen, möglichst langsam, damit Verschlämmung vermieden wird. Dabei meistens ohne Brause gießen, nur bei breitwürfig
ausgesätem Samen ist sie angebracht. Flachwurzler brauchen etwas weniger Wasser als Tiefwurzler.
Andererseits ist Wassermangel für die Pflanzen schädlich: Die Nährstoffe konzentrieren sich, weil nicht genügend Wasser zum weiteren Aufbau der Pflanze vorhanden ist. Dadurch besteht erhöhte Gefahr, dass Fress- und Saugfeinde sich des Überschusses bedienen.

Bei Bewässerung mit einem Regner sticht man mit dem Messer in den Boden und stellt die Tiefe der Austrocknung fest. Ist die oberste Schicht von 3 cm trocken, muss man mit einer Bewässerungszeit von etwa einer Stunde rechnen, bei 5 cm über 1 1/2 Stunden.

5) Gehölze werden im Bereich der Haarwurzeln gegossen, das heißt unter den äußeren Zweigen. Direkt am Stamm wird kein Wasser aufgenommen. Große Bäume brauchen viel Wasser während Trockenzeiten, es empfiehlt sich, einen Bewässerungsschlauch mit feinen Düsen ringförmig um den Baum zu legen und mehrere Stunden intensiv zu wässern. Danach die Baumscheibe mit Mulch abdecken. Humusreiche Böden bewahren das Wasser besser als feste Böden. Falls nicht genügend Regen fällt im Herbst, sollten besonders die Wintergrünen nochmals gründlich gewässert werden, damit sie den Winter besser überstehen. - Neugepflanzte Gehölze bedürfen besonders viel Wasser.

6) Niemals die Blätter einnässen. Ist es doch geschehen, das Wasser von den Blättern abschütteln. Besonders bei Melonen,
Paprika, Tomaten wichtig, damit sich keine Pilze festsetzen. Das kann auch weitgehend dadurch verhindert werden, dass
die unteren Blätter entfernt werden.

7) Nach dem Regen oberflächlich hacken, damit das im Boden vorhandene Wasser nicht so schnell verdunsten kann. Auch
Mulchen verzögert die Verdunstung.

8) Auch im Winter muss ggf. gegossen werden. Das gilt besonders bei sandigen, leichten Böden. Wintergrüne erhalten dann bei frostfreiem Wetter ausreichend Wasser, damit sie nicht vertrocknen - Trockenschäden (Frosttrocknis) sind viel häufiger als Frostschäden. Eine dicke Mulchschicht kann ebenfalls gegen Trockenschäden hilfreich sein.

9) Grundsätzlich gilt: Erst wässern, dann düngen.