Erdmiete-Erdkeller

Erdmiete-Erdkeller.

Die Erdmiete sollte möglichst in Hausnähe und im Schatten angelegt werden. Der Boden wird etwa 25 - 40 cm tief ausgehoben, die Breite kann 80 - 90 cm sein, die Länge 2 - 3 m für einen 4-Personen-Haushalt. Bei Mäusegefahr ringsherum Maschendraht legen.

Bei hohem Grundwasserstand wird nicht ausgehoben, zum seitlichen Schutz wird dann ein Wall von ca. 20 - 30 cm Höhe errichtet und das Gemüse dort hinein gelegt.

Boden mit Sand oder Kies bedecken als Dränage und polstern mit trockenem Laub. Dann nach November an trockenen, windigen Tagen nur gesundes Gemüse trocken und unbeschädigt einlagern. Alles Laub bis auf einige Herzblätter vorher abdrehen. Kohlrüben, Möhren, Pastinaken, Petersilienwurzeln und Rote Bete werden mit der Hand von Erde befreit, nicht waschen! Jeweils nach einer 20 cm hohen Lage wieder mit Stroh abdecken. Kohlköpfen werden die Umblätter abgenommen, sie dürfen sich nicht berühren. Falls sie mit Strünken eingelagert werden, kommen diese nach oben. Höhe bis etwa 1 m, nach oben schmäler werdend, so dass ein Trapez entsteht. Alles mit langem Stroh abdecken, Ährenteil nach unten gerichtet. Dann eine Erdschicht von bis zu 10 cm Dicke über alles ausbreiten und etwas festklopfen. Eine Handvoll Stroh ragt heraus zur Entlüftung. Bei Regen mit Plane oder Folie zusätzlich abdecken. Setzt starker Frost ein, kann eine weitere Lage Stroh oder Laub ausgebreitet werden und muss die obere Erdschicht auf bis zu 30 cm Stärke erhöht werden. Die Erde dafür nimmt man zweckmäßigerweise von den Längsseiten der Grube, aber im Abstand von 50 cm. An sonnigen, frostfreien Tagen muss gelüftet werden.

Einen Erdkeller kann man sich aus vorgefertigten Betonteilen, z.B. aus Betonringen, selber bauen. Eine Grube wird ausgehoben, die Tiefe sollte mindestens ein Drittel des gewählten Ringdurchmessers haben, die Länge richtet sich nach der Zahl der Ringe, die hintereinander gesetzt werden. Das Ganze liegt auf einem Kiesbett, das zur Tür hin leichtes Gefälle hat. Der hintere Teil des Zylinders wird mit einem Betonelement abgedeckt, das ebenfalls im Baustoffhandel vorrätig ist. Der vordere beliebig mit einem Holzrahmen oder Mauerwerk, in den die Zugangstür eingepasst wird. Darüber wird noch ein Vordach installiert. Die ausgehobene Erde wird auf dem Betonkörper verteilt, so dass dieser überall bedeckt ist. Danach wird wird die Erde beliebig bepflanzt oder eingesät. Ein solcher Erdkeller ist frostfrei, hat den richtigen Feuchtigkeitsgehalt und kann für die Einlagerung von Gemüse, Obst und Wein hergerichtet werden.

Eine andere Konstruktion ist wie folgt: Eine Grube wird ausgehoben, je nach Bedarf 50 - 100 cm tief, und mit Schalbrettern oder Ziegeln ringsherum befestigt. Der Boden wird ebenfalls ausgelegt mit Brettern oder Ziegelsteinen. Bei Wühlmausgefahr - davon sollte man immer ausgehen - vorher dichten Maschendraht (Kaninchendraht) ausbreiten, ggf. auch an den Wänden. Die verschiedenen Gemüse werden am besten in Stiegen neben- und übereinander gestellt. Bei langen Erdmieten Raum für einen Weg freilassen, auch ein Treppchen hilft beim Einsteigen. Über das Ganze muss ein Satteldach mit geschlossenen Giebeln gebreitet werden, es sollte mindestens 10 cm an allen Seiten überstehen. Dafür eignet sich ebenfalls Holz am besten, es kann an allen Seiten mit Teichfolie dicht gemacht werden. Je nach Größe wird man durch geeignete Maßnahmen das Dach an dem Erdboden befestigen müssen oder gar an einer Seite Scharniere anbringen und an der anderen einen Hebegriff. Für die Entlüftung sorgt ein Stück Entwässerungsrohr mit einem Durchmesser von ca. 10 cm. Es wird am besten im oberen Giebelbereich leicht hängend angebracht und mit engmaschigem Aluminiumdraht gegen unerwünschte Gäste bewehrt. Ein Graben ringsherum sammelt das Regenwasser. Bei undurchlässigem Boden muss allerdings ab und zu nachgesehen werden, dass das Wasser nicht zu sehr ansteigt. Am sichersten ist natürlich eine Ableitung.

Für Normaltemperaturen reicht diese Konstruktion. Bei tieferen Graden kann man noch zeitweise Luftpolsterfolie über das Dach breiten und am Boden mit Leisten befestigen, dabei muss aber das Entlüftungsrohr die Folie durchstoßen. - Äpfel und Birnen vertragen sich im normalen Keller nicht mit Gemüse und Kartoffeln, sie tun es auch nicht im Erdkeller.

Kleinere Mengen Möhren können, in Plastikeimer geschichtet, eingegraben werden. Man kauft sich einen oder mehrere Plastikeimer mit überstehendem Deckel, der durch einen senkrechten Rand gegen seitliches Verschieben gesichert ist. In der Mitte des Deckels wird ein Loch gebohrt und senkrecht ein Plastikschlauch mit Heißkleber angeklebt, der später etwa 15 cm über die Grubenabdeckung hinausragt und dem Gasaustausch dient. Damit kein Regen hineinkommt, wird er am oberen Ende mit Hilfe eines starken, plastikummantelten Drahtes, der in den Schlauch hineingesteckt wird, wie ein Spazierstock umgebogen. Der Draht sorgt dafür, dass die Krümmung erhalten bleibt. Gegen etwaigen Insekten- und Schneckenbesuch wird ein (Draht-)Gewebe am oberen Ende des Schlauchs angeklebt.

Der Deckel muss in der Mitte eine Erhöhung haben und so geformt sein, dass etwaiges Regenwasser gut abläuft. Dann an schattiger Stelle eine Grube ausheben, die Eimer mit senkrecht übereinander geschichteten Möhren dort hineinstellen und mit dem Deckel verschließen. Der Deckel darf sich nicht verschieben. Die Grube abdecken mit Isodur, 5 - 10 cm. Die ineinander greifenden Styrodurplatten in der Mitte der Längsseiten beidseitig halbkreisförmig aushöhlen, so dass dort der Schlauch eingepasst werden kann. Das kann man am besten mit einem heißen Eisenstück bewerkstelligen oder mit einem passenden Bohrer mit langsam laufender Bohrmaschine. Die beiden Styrodurplatten werden ineinandergeschoben mit dem Schlauch in der Mitte und je nach Größe der Grube werden weitere Styrodurplatten an den Längsseiten angebracht. Man kann mit etwas trockenem Laub den Anblick der Platten kaschieren, die im übrigen gegenüber der Grube einen weiten Überstand haben sollten. - Diese Art der Aufbewahrung ist nur im ersten Jahr etwas arbeitsaufwändig. Man kann in diesem Falle aber die Möhren waschen, etwas antrocknen lassen und dann in die Eimer füllen.

Auch das Frühbeet kann in derselben Weise genutzt werden, wenn es tief ausgehoben wird. Zwischen das Gemüse Sand streuen.