Rosenschnitt

Siehe auch Rosen (Hauptartikel).

Rosenschnitt allgemein:

Im Herbst nur die Triebspitzen auf gleiche Höhe abschneiden, dort befinden sich oft Schadpilze. Das gilt auch für Herbstpflanzung.

Hauptschnitt, auch Pflanzschnitt der im Herbst gesetzten Rosen, Mi 3 - A 4, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Sie blühen dann stärker und bleiben gesunder. Der richtige Zeitpunkt ist, wenn Blatt- und Blütenknospen anfangen zu schwellen. Krankes, Schwaches und Erfrorenes abschneiden, sonst auf Augen schneiden, d.h. etwa 3-4 mm schräg über dem Auge abschneiden, das entstehende obere Keilende muss immer über der Augenseite sein. Das verbleibende Auge muss immer nach außen weisen.

Schwach wachsende Rosen stark zurückschneiden, etwa auf 3 Augen, stark wachsende schwach, etwa auf 5 - 6 Augen. Die Jungtriebe weisen die meisten Blüten auf. Die Rosenschere muss scharf sein und darf nicht quietschen (keine Ambossschere), die scharfe Klinge immer dem verbleibenden Trieb zuwenden.

Schnittabfälle immer vernichten.

Rosenschnitt - Diagramm:

Rosenschnitt Zeichnung

 

Rosenschnitt nach Sorten:

Beet- und Edelrosen:

Es müssen 4 - 6 Augen bei stark wachsenden Rosen verbleiben, bei schwach wachsenden 3 - 4 Augen, ggf. noch stärker schneiden, wenn lange Stiele gewünscht werden. Resthöhe etwa 15 - 20 cm. Ältere Triebe so tief wie möglich abschneiden. Wird der Mitteltrieb von Rosen, die sich wenig verzweigen, entfernt, wird die Verzweigung angeregt. - Als Frostschutz wird der Stammtrieb mit Erde angehäufelt.

Strauchrosen:

Wildrosen, einmal blühende Strauchrosen, Parkrosen blühen an mehrjährigen Zweigen, deshalb nur kranke, abgestorbene oder zu dicht stehende Triebe abschneiden. Bei älteren Rosen immer auf Verjüngung achten, die ältesten Triebe dicht über dem Boden oder zwei Drittel davon wegschneiden, das ist etwa alle 5 Jahre nötig. Herabhängende einjährige Triebe einkürzen, um die Strauchform zu erhalten, das gilt auch für die Centifolien-Rosen und öfter blühenden Strauchrosen. Schwache Triebe abschneiden oder stark einkürzen. Sonst nur leicht zurückschneiden, einmal blühende Rosen überhaupt nicht, abgesehen von sich kreuzenden Zweigen usw., nach der Blüte. Lässt die Blühfreudigkeit bei mehrmals blühenden Rosen nach, werden die Triebe auf 1/3 bis 2/3 zurückgeschnitten. Verblühtes sofort abschneiden. - Kleine Strauchrosen benötigen im Prinzip keinen Rückschnitt, nur zu lange Triebe sollten eingekürzt oder zum Einwurzeln auf dem Boden fixiert werden. Wer Wert auf einen dichten Teppich legt, sollte alle 4 - 5 Jahre auf 20 - 25 cm kürzen. - Für die Überwinterung wird eine Umhüllung aus Draht angefertigt, die mit trockenem Laub aufgefüllt wird.

Englische Hobby-Gärtner wenden die Pegging-Methode an. Dabei werden die Rosen zurückgeschnitten, aber dann seitwärts mit Hilfe von Stützen umgebogen, so daß man die Triebe waagerecht bindet.

Kletterrosen:

Sie blühen am jungen Holze, d.h. an den Seitenzweigen der letztjährigen Neutriebe. Junge, starke Seitentriebe von Mehrfachblühern nach der Blüte auf 2 - 5 Augen zurückschneiden, schwache vollständig entfernen. Daraufhin bilden sich neue Blüten an den Climbern. Die Haupttriebe nicht einkürzen, lange Haupttriebe waagerecht binden. Überalterte braune Triebe über 5 Jahre (mit starker Verzweigung) am Boden abschneiden und so verjüngen. Ggf. auch die Haupttriebe freischneiden, damit sich aus den schlafenden Augen wieder neue Blütentriebe bilden. Sie können an Hauswänden bis zu 3 m hoch klettern ohne Kletterhilfe. Bobby James, Laguna (besonders hitzeresistent), Lawinia, Maintower, Maria Lisa, Malvern Hills, Rosarium Uetersen, Super Dorothy, Super Excelsa, Veilchenblau, Venusta Pendula.

Einmal blühende Kletterrosen (meistens Rambler) können nach der Blüte stark geschnitten werden, um ein Vergreisen zu verhindern, sonst im Frühjahr. Die Rosentriebe werden nur ganz leicht nach oben umgeleitet, durch diese Lage wird die Blütenbildung angeregt. Zu diesen Ramblern gehören American Pillar, Bobby James, Paul's Himalayan Musk, Kiftsgate(Kordes), May Queen, Rambling Rector, Russeliana, Seagull. Sie blühen allerdings nur einmal im Jahr. Sie werden oft bis 10 m hoch. Deswegen sollte man sie nur an starken filigranen Gerüsten hochleiten. In dem Falle sollte man kleinere Ramblerrosen wählen, sie können auch zweimal blühen. Zu diesen gehören z.B. Ghislaine de Féligonde,(Ghislaine und Awakening blühen auch im Halbschatten) (Kordes), Guirlande d´Amor, Kirschrose (rosa blühend), New Dawn, Perannial Blue (violettrosafarbenen Sorten), Super Elisa (Kordes) und Super Dorothy (Kordes). Sie sind etwa 2 - 3 m hoch. Ghislaine de Féligonde und New Dawn (Kordes) sind in den Katalogen bei den Strauch- oder Kletterrosen zugeordnet, aber trotzdem auch als Rambler zugelassen. Super Fairy, Joanne de Féligonde tragen Rosatöne, Malvern Hills schmückt sich mit gelben Blüten. Unschuld und Snow Goose blühen in weiß. Joanne de Féligonde hat die berühnte Ghislaine de Féligonde als Mutter und hat auch ihre guten Eigenschaften geerbt: Sie ist robust und blüht lange. Ihre Blüten sind jedoch farbintensiver und größer, fast stachellose Triebe machen sie handlicher. Die Rambler verkahlen auch nicht im unteren Bereich.

Junge Seiten- und Langtriebe bleiben ungeschnitten, alte Seitentriebe werden auf 2 -3 Augen zurückgeschnitten, sie blühen noch einmal. Alte und schwache Triebe werden vollkommen abgeschnitten. Blühfaule Rosen ggf. ganz zurückschneiden. Winterschutz nur vor weißer Südwand o.ä. mit Fichtenreisig um die Triebe und Erde um den Stammtrieb. Waagerecht gebundene Triebe blühen besonders reich. An der Hauswand können sie bis zu 10 m hoch wachsen, benötigen dazu aber ein Klettergerüst, das einen Abstand von mindestens 15 cm zur Wand haben sollte , damit kein Hitzestau entsteht.

Hochstammrosen, Trauerrosen:

Im Herbst von Blättern befreien, etwa auf die Hälfte zurückschneiden. Umbiegen, mit Haken an der Erde befestigen, Stamm mit Fichtenreisig umwickeln, Krone mit Erde anhäufeln und ebenfalls mit Fichtenreisig abdecken. Ältere, die sich nicht mehr biegen lassen, von oben bis unten mit Fichtenreisig umwickeln oder umhüllen mit Leinensäcken, in die trockenes Laub oder Stroh gefüllt werden. Kokosmatten haben sich gut bewährt. Auf jeden Fall muss die Veredlungsstelle abgedeckt sein. Im Frühjahr etwa auf 3 - 4 Augen zurückschneiden. - Trauerrosen werden wie Kletterrosen geschnitten. Übermäßig viele Neutriebe ggf. verringern. Wenn die Triebe den Boden berühren, abschneiden und einen jungen Trieb in die Lücke biegen. - Wildtriebe und Triebe am Stamm sofort entfernen.

Zwergrosen:

Schnitt wie bei Beetrosen, etwa um die Hälfte einkürzen.

Historische, englische Rosen:

Sie brauchen mehr Platz, etwa wie Strauchrosen, und blühen nur einmal an den zweijährigen Trieben. Nur Auslichtungsschnitt im Frühjahr, alle 2 - 3 Jahre. Werden sie wie Edelrosen scharf zurückgeschnitten, leidet ihr unverwechselbares Aussehen, sie blühen allerdings üppiger. Falls ein Trieb sehr alt und völlig verholzt ist, den ganzen Trieb abschneiden. Dasselbe gilt für die gesamte Pflanze, wenn sie überaltert ist. Sehr starker Rückschnitt führt zur Verjüngung. Beim Vasenschnitt darauf achten, dass zwei Augen an dem Trieb verbleiben.

Stammrosen:

Die unterschiedlichen Höhen werden dadurch erzielt, dass Beet-, Edel-, Strauch-oder Kletterrosen auf einen Wildrosenstamm veredelt werden. Der Zwergstamm ist bis 40 cm, der Halbstamm bis 60 cm, der Hochstamm bis 90 cm und die Kaskaden- und Trauerrosen sind bis 140 cm hoch. Ein fester Stützpfahl ist erforderlich. - Krone auf 20 - 40 cm zurückschneiden. Kaskadenrosen blühen am mehrjährigen Holz, nur leichter Formschnitt erforderlich, alle Triebe erhalten eine gleiche Länge. Stark verzweigte und auch ältere Triebe völlig entfernen. - Im Winter den Kronen- und Veredlungsbereich mit Holzwolle oder Stroh umwickeln und und zusätzlich mit Fichtenreisig kaskadenartig so abdecken, dass Regen abgeleitet wird.

Bodendeckerrosen:

Sie werden kaum geschnitten, nur Abgestorbenes entfernen.