Schildläuse [Coccina Coccidea]

Botanischer Name
Coccina Coccidea

Allgemeines

Coccina Coccidea Verwandte Arten: Wollläuse.

Siehe auch Apfelbäume. Es gibt Deckelschildläuse Diaspididae, bei denen man den Deckel abnehmen kann (zu finden auf der Blattoberseite), und Napfschildläuse Coccidae, bei denen Tier und Schild fest miteinander (meistens zu finden auf der Blattunterseite) verwachsen sind. Schmier-oder Wollläuse Pseudococcidae haben kein Schild, sie sind stattdessen mit Wachsfäden geschützt. Siehe Wollläuse'.

Schadbild

 

Deckelschildläuse saugen die Zellen aus und geben Gifte ab, die zur Blattverfärbung oder zum Gewebetod führen können. Sie produzieren keinen Honigtau. Napfschildläuse saugen an der Saftbahn, das kann zu Honigtaubildung, bei starkem Befall auch zu Vergilbungen führen. Schildläuse haben ihren Namen von den hell- bis dunkelbraunen, ovalen oder runden Schilden, die an Stängeln, Ästen und Blättern zu finden sind. Es handelt sich hier um die Weibchen, die sich mit Hilfe eines Saugstachels an den Pflanzen festklammern und unter dem Schild aus Lack und Wachs ihre Jungen aufziehen. Sie sind degeneriert, behalten ihre Mundwerkzeuge, haben aber keine Flügel und Augen und nur Ansätze von Antennen, auch Beine fehlen ihnen meistens. Unter einem Schild können bis zu 2000 Nachkommen leben, Eier und Larven, die sich lawinenartig über die Pflanze ergießen können. Die Larven sind mit bloßem Auge unsichtbar. Sie laufen überall an der befallenen Pflanze, saugen Saft aus den Zellen und hinterlassen oft einen zuckerhaltigen Kot, der dann zu Rußtaubildung führt. Das kann außerdem zu Wachstumsstörungen, Blattfall, Gewebetod, Honig- und Rußtau und schlechtem Fruchtansatz führen. Der Wind kann sie auf andere Pflanzen tragen, Ameisen besorgen das auch oft. - Die männlichen Tiere verwandeln sich, sie verlieren ihre Mundwerkzeuge, entwickeln Antennen, Beine und Flügel, sind frei beweglich, aber ernähren sich nicht mehr. Sie leben nicht lange.

  1. Die Kommaschildlaus (Lepidosaphes ulmi) ist 2 - 4 mm groß, weiß oder gelb, der Schild länglich, braun. Eiablage im Herbst unter dem Schild, die Jungtiere treten 5 - 6 auf. Äste, Stamm und Zweige sind dicht besiedelt mit den Schilden. Die Kommaschildlaus befällt Apfel, Birne und Pfirsich.
  2. Die große Obstbaumschildlaus (Napfschildlaus) (Pulvinaria regalis) hat einen kugelig-braunen Schild. Die jungen Larven kriechen 7 - 8 auf Blätter und frische Triebe. Sie überwintern auf Stamm und Zweigen und bilden im Frühjahr Schilde aus. Verkrüppelung und Wachstumsstörungen sind die Folgen, meist aber bleibt der Schaden gering. Die große Obstbaumschildlaus befällt Apfel, Birne, Johannisbeere, Rose, Weinrebe und Zwetsche. Meistens sind die befallenen Pflanzen geschwächt.
  3. Das San-Josè-Schildlausweibchen (Quadraspidiotus perniciosus) ist 1 - 2 mm groß, hat einen runden, erst weißen, dann dunklen Schild; es saugt sich fest an Stamm und Ästen. Sie sind augen- und beinlos. Dagegen sind das Männchen, 2 mm groß, orangefarben, und die Jungtiere beweglich, die männlichen Tiere zeitweise geflügelt. Die Schilde der Männchen sind etwas kleiner als die der Weibchen und außerdem elliptisch. Die Weibchen gebären bis zu 400 Larven im Jahr. Sie sind gelblich, wandern auf den Pflanzen hin und her und setzen sich schließlich an Blättern, Früchten und Zweigen fest. Die Saugstellen am Gewebe verfärben sich rot. Blätter, Früchte und Triebe vorzugsweise von Apfel- und Birnbäumen sowie Johannisbeeren werden befallen und sterben z.T. ab. Auch Steinobst und Ziergehölze können befallen werden. 2 - 3 Generationen sind möglich. Überwinterung der letzten Generation als Schwarzschilde. Natürlicher Feind: Schlupfwespen. Aus den USA wurde die Zehrwespe Prospaltella perniciosi eingeführt, die durch den Geruch der Schildlaus ihren Weg zum Wirt findet. Aber auch die einheimische Aphytis beteiligt sich an der Parasitierung. Erfolg von Witterung und Umweltbedingungen abhängig, verschieden je nach Region. Sie wurde in den 50er Jahren eingeschleppt. Meist nur in wärmeren Gegenden verbreitet. Verbreitung durch gegenseitige Berührung der Pflanzen. Meldepflichtig!
  4. Die gemeine Napfschildlaus (Parthenolecanium corni) mit dunkel geflecktem Rückenschild ist weit verbreitet und oft an Kaffee- und Teepflanzen, Kamelien, Myrten und Zitronenbäumchen zu finden. Sie vermehren sich durch lebend geborene Junge.
  5. Die schwarze Napfschildlaus (Saissetia oleae) legt dagegen Eier. Sie verbreitet sich z.B. auf Granatapfel, Oleander und Schönmalve. Auch andere Ziergehölze werden oft von Schildläusen 1 - 3 mm, rund oder oval, befallen: Agave, Birkenfeige, Croton, Dieffenbachie, Efeu, Fingeraralie, Flamingoblume, Glanzkölbchen, Gummibaum, Lorbeer, Oleander, Palmen, Palmlilie, Philodendron°, Weihnachtsstern, Zierspargel.
  6. Die wollige Napfschildlaus (Pulvinaria regalis) ist etwa 5 mm groß. Sie überzieht im Sommer die Blätter und im Herbst Äste und Zweige mit wachsartiger Wolle. Der ausgeschiedene Kot kann unterhalb des Baumes ganze Flächen bedecken, soweit er auf Baumteilen haftet, wird er mit schwarzen Rußtaupilzen überzogen, die weitgehend die Sonnenstrahlen abhalten. Befallen werden viele Bäume und Sträucher, z.B. Ahorn, Kornelkirsche, Linde, Magnolie, Rosskastanie, Walnuss. Sie vermehren sich ungeschlechtlich und kriechen dazu auf Stämme und starke Äste. Ein einziges Weibchen legt dort ab 4 bis zu 3000 Eier im Jahr. Auch die Eier sind mit weißem Wachs überzogen. Darüber liegt dann der 'Napf', der das Gelege schützt.

*Philodendren können, wie alle Aronstabgewächse, ihre Blütentemperatur regulieren. Sie heizen sie nachts auf und bieten damit Insekten, die sie befruchten, ein warmes Quartier, von dem aus sie am frühen Morgen, ohne auf die wärmende Sonne warten zu müssen, mit Flugtemperatur starten können.

 

Apfelbäume, Birnbäume. Eulecanium corni, Napfschildlaus, Große Obstbaumschildlaus. Brauner runder Schild, darunter befinden sich die Eier. Schlupf  7 - 8 mit Befall von Blättern und Jungtrieben. Befällt vor allem Weinrebe und Zwetsche, außerdem Birne und Rose. Lepidosaphes ulmi, Kommaschildlaus. Das Weibchen ist 2 - 4 mm groß, gelb oder weiß. Schildförmige braune Schilder an Stamm und Zweigen, darunter sind die Eier, die im Herbst abgelegt werden. Daraus schlüpfen die Jungtiere 5 - 6. Apfel, Birne, Pfirsich werden befallen. San-Josè-Schildlaus Das San-Josè- Schildlausweibchen Quadraspidiotus perniciosus ist 1 - 2 mm groß, hat einen runden, erst weißen, dann dunklen Schild; es saugt sich fest an Stamm und Ästen. Dagegen sind das Männchen und die Jungtiere beweglich, die männlichen Tiere zeitweise geflügelt. Befallen werden Apfel, Birne, Johannisbeere.

Aprikosen. Kirschbäume, Pfirsichbäume. Lepidosaphes ulmi, Kommaschildlaus. Das Weibchen ist 2 - 4 mm groß, gelb oder weiß. Schildförmige braune Schilder an Stamm und Zweigen, darunter sind die Eier, die im Herbst abgelegt werden. Daraus schlüpfen die Jungtiere 5 - 6. Das San-Josè- Schildlausweibchen Quadraspidiotus perniciosus ist 1 - 2 mm groß, hat einen runden, erst weißen, dann dunklen Schild; es saugt sich fest an Stamm und Ästen. Dagegen sind das Männchen und die Jungtiere beweglich, die männlichen Tiere zeitweise geflügelt. Kirschbäume: Befallen werden außerdem Apfel, Birne, Johannisbeere.

Birken. Wollige Rebenschildlaus Pulvinaria vitis.Die Blätter sind bedeckt mit weißem, wachsartigem Belag.

Brasilianische Araukarien. Auf den Blattunterseiten dunkle, wachsartige Schilde. Blätter verkrüppelt, fallen ab. Blätter, Triebe und Zweige sind von einem watteähnlichen Material umhüllt, es gibt einige klebrig-glänzende Stellen. Der Beginn des Befalls ist meistens in den Blattachseln. Die Läuse darunter saugen an Blättern und Trieben und scheiden gleichzeitig schädliche Stoffe aus, wonach sich die Blätter einrollen.

Cotoneaster, Zwergmispeln. Schildläuse haben ihren Namen von den hell- bis dunkelbraunen, ovalen oder runden Schilden, die an Stängeln und Blättern zu finden sind. Unter einem Schild können bis zu 2.000 Nachkommen leben, die sich lawinenartig über die Pflanze ergießen können. Die Larven sind kaum zu sehen. Sie laufen überall herum und saugen Saft aus den Zellen.

Efeu, Hebe. Napfschildläuse. Auf den Blattunterseiten dunkle, wachsartige Schilde. Blätter verkrüppelt, fallen ab.

Goldblatt. Auf den Blattunterseiten dunkle, wachsartige Schilde. Blätter verkrüppelt, fallen ab. Blätter eingesponnen, wenig Blattgrün. Zellen silbrig-gesprenkelt, später braun.

Gummibäume. Sie hinterlassen Honigtau, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln. Schildläuse: Auf den Blattunterseiten dunkle, wachsartige Schilde. Blätter verkrüppelt, fallen ab..Wollläuse: Blätter, Triebe und Zweige sind von einem watteähnlichen Material umhüllt, es gibt einige klebrig-glänzende Stellen. Der Beginn des Befalls ist meistens in den Blattachseln. Die Läuse darunter saugen an Blättern und Trieben und scheiden gleichzeitig schädliche Stoffe aus, wonach sich die Blätter einrollen. Zimmerpflanzen werden oft befallen.

Herrenhäuser Filigranfarn, Weicher Schildfarn. Vernichten mit einer kleinen Bürste.

Johannisbeeren. Graue bis braune Schilde an den Stöcken.

Kamelie. Auf den Blattunterseiten Anhäufungen von etwa 2 mm langen Tieren mit Schild. Oft ein größerer Flecken um die Ansiedlung, verursacht durch ein Sekret, das beim Saugen abgesondert wird. Die Blätter verkrüppeln, sterben ab und fallen ab. - Befall auch von anderen Zierpflanzen wie Lorbeer, Oleander, Säckelblume, Zwergmispel u.a. Oft werden sie schon beim Kauf eingeschleppt. .

Kentiapalme, Zwergpalme, Königsfarn, Lorbeer, Oleander, Orchideen, Knabenkräuter, Palme, Strauchveronika, Wüstenrose. Auf den Blattunterseiten dunkle, wachsartige Schilde. Blätter verkrüppelt, später fallen sie ab. Lorbeer, Oleander: Der Lorbeer wird besonders im (zu warmen) Winterquartier befallen.

Oliven, Olivenbäumchen. Vor allem die Neutriebe werden befallen. Auf den Blattunterseiten sind die dunklen Schilde erkennbar. Blätter verkrüppeln.

Rosen. Die Große Obstbaumschildlaus kann die Rosen befallen. Auf den Blattunterseiten dunkle Schilde, wachsartig. Blätter verkrüppelt, später fallen sie ab.

Stachelbeeren. Braune oder graue kleine Schilde an den Stocktrieben.

Ulmen. Lepidosaphes ulmi. Saugende Schildläuse. Wachstumsstörungen, Blattfall, Gewebetod, Honig- und Rußtau und schlechter Fruchtansatz.

Quittenbäume. Blattunterseite dunkle Schilde, wachsartig. Blätter verkrüppelt, später braun. Blätter eingesponnen.

Wacholder, Zierspargel, Zwergmispel. Auf den Unterseiten sind dunkle, wachsartige Schilde erkennbar. Das Wachstum ist verringert.

 

 

Vorbeugung

Apfelbäume. Komma-Schildläuse im Mai/Juni mit Origanotee oder schwefelsaurer Tonerde spritzen (außer Berlepsch und Cox Orange). Befall mit der San-Josè-Schildlaus meldepflichtig! Junge Larven mit Spruzit spritzen. Ammoniakspritzungen.

Birken. Meistens nicht nötig wegen vieler Nützlinge.

Kentiapalme, Palme, Zwergpalme. Siehe wie Schildläuse usw.

Lorbeer. Notfalls zurückschneiden.

Oleander. Paraffinöl. Ammoniumlösung. Pflanzenöl-Emulsion. Niem. Schädlingsfrei Naturen.

Quittenbäume. Meldepflichtig.

Bekämpfung

Abwehr: Natürliche Feinde: Marienkäfer und Schlupfwespen. Zur Vorbeugung regelmäßige Spritzungen mit ENVIRepel. Befallene Pflanze von den gesunden isolieren. Für feuchte Luft sorgen.

Keine stickstoffbetonte Düngung. Brennesseljauche gießen. Rindenpflege. Stammanstrich. Mulchen. Kalkbodentest. Ausreichend wässern. Im Obst- und Ziergehölzanbau Winteraustriebsspritzung mit Paraffin- oder Rapsöl, zurückhaltend gießen. Gewächshäuser gut lüften. Falls Ameisen auf den Pflanzen herumlaufen, müssen auch sie in die Abwehrmaßnahmen einbezogen werden, da sie junge Schildläuse auf andere Pflanzen verschleppen. - Befallene Teile mit durchgeschnittenen Knoblauchzehen abreiben. Zwiebelschalenbrühe. Farnkrauttee. Oder Schilde mit kleiner (Zahn-)Bürste abstreifen, dann mit lauwarmem Wasser + Spülmittel abwaschen und anschließend die ganze Pflanze tropfnass mit Pflanzenölprodukt spritzen, z.B. Promanal Neu Schild- und Wolllausfrei oder Naturen. Nach Ölspritzung die Pflanze 1 - 2 Wochen nur in den Halbschatten stellen. Eine Woche vorher Verträglichkeitsprüfung an einem Zweig machen. Im allgemeinen nur bei hartlaubigen Pflanzen anwenden, nach 10 - 14 Tagen wiederholen, um die später geschlüpften Läuse auch zu erfassen. Bei weichlaubigen Pflanzen Spruzit und Raptol Schädlingsspray anwenden. Ammoniaklösung spritzen. Bei Topfpflanzen mit Blattglanzspray oder Schmierseifenlauge (1 Esslöffel/1 l Wasser) oder einer spez. Schmierseifenlösung spritzen. Spritzung mit 1 Esslöffel Schmierseife + 1 Teelöffel Spiritus + 1 l Wasser lässt die Schildläuse austrocknen. - Wattebäusche in Methylalkohol oder Weingeist tränken und damit abwischen. Olivenöl mit Wasser 1 : 1 vermischen und damit die befallenen Teile bestreichen, anschließend mit Tuch abwischen. Ameisen fernhalten. Brühe aus schwefelsaurer Tonerde. Kübelpflanzen mit Wasser besprühen, in Klarsichtfolie packen und zwei Wochen lang in den Schatten stellen. Gelbtafeln + Neudosan AF, wöchentlich wiederholen, Blattunterseiten benetzen. Compo.

Die Jungtiere können am besten bekämpft werden, wenn sie das Schild des Muttertieres verlassen. Die Spritzung muss mehrere Male wiederholt werden.

Im Gewächshaus, Blumenfenster, Wintergarten: Schlupfwespen Encarsia formosa oder andere Schlupfwespenarten je nach Befallsart (Fachhandel) einsetzen. Räuberische Käfer Rhyzobius lophantae.

 

Apfelbäume. Stammanstrich. Abbürsten der Krusten und Eiablagen. Winterspritzung mit Paraffinöl. Promanal Neu. ENVIRepel. Bäume pflegen, düngen, wässern, nicht stickstoffbetont düngen. Brennesseljauche.

Cotoneaster, Zwergmispel. Nassen Boden vermeiden.

Efeu. Befall deutet auf Standortmängel. Efeu benötigt halb- oder ganzschattige Lage und einen feuchten Boden. Heiße Sommer und/oder Trockenheit schwächen ihn.

Goldblatt. Zu warme Standorte und trockene Luft vermeiden.

Johannisbeeren. ENVIRepel.

Kentiapalme, Palme, Zwergpalme. Siehe wie Schildläuse usw.

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