Kohl-Brokkoli [Brassica oleracea convar. botrytis var. italica]

Botanischer Name
Brassica oleracea convar. botrytis var. italica
Pflanzenkategorie
Kohl-Brokkoli - Einleitung

Allgemeine Informationen

Brassica oleracea var. italica. Kreuzblütengewächse.Brokkoli, Brassica oleracea convar. botrytis var. italica

 

 

Kohl-Brokkoli - Aufzucht und Lebenszyklus

Boden

Humoser, feuchter, nährstoffreicher und kalkhaltiger Boden, pH 7, auch lehmig-sandige Böden; Anbaubedingungen ähnlich dem Weißkohl oder Blumenkohl, er ist jedoch viel robuster als dieser. Starkzehrer, benötigt viel Wasser.

Lage

Sonnige bis halbschattiger Lage, auch für rauere Gegenden.

Aufzucht

Wertvoller als Blumenkohl, dabei weniger anspruchsvoll. Kann Frost und Hitze besser vertragen.

Winterbrokkoli: Aussaat 4 - 5, Keimtemperatur nicht über 15°. 6 - 7 auspflanzen, Abstand 50 x 50 cm. Ernte ab 10 - 3 je nach Klima. Die Knospen sind dann weitaus fester als bei Sommerbrokkoli. Zum Schutz gegen Kohlfliegen einen Karton oder ähnliches um den Wurzelhals legen.

Sommerbrokkoli: Aussaat Ende 1 - Anfang 3. Nach 4 - 5 Wochen abhärten und (tief) auspflanzen. Nach 2 - 3 Wochen leicht anhäufeln. Abstand 50 x 50 cm. Reichlich wässern. Düngung wie Kohlköpfe. Leichter Nachtfrost schadet den Pflanzen nicht. Nach 90 Tagen Erntebeginn, die kleinen Knospen müssen noch ganz und gar geschlossen sein. Der Stiel kann mitgeerntet werden. Sobald sich die Blumen geöffnet haben (bei Hitze sehr schnell), wird dieser Teil wertlos, die Pflanze stellt die Triebbildung ein. Werden die geschlossenen Blüten rechtzeitig geschnitten, wachsen aus den Blattachseln kleinere nach. Diesen Vorgang kann man beschleunigen mit einer Baldrianspritzung. Manche Sorten bilden aber nur eine große Kopfblüte für Einmalernte, die Triebe aus den Blattachseln bleiben zu klein. Aber auch die (gesunden) Blätter können noch gegessen werden, wenn man sie wie Wirsing behandelt. - Nach der Ernte schnell verarbeiten, die Pflanze kann u.U. noch im geschnittenen Zustand aufblühen. Direktaussaaten sollen ertragreicher sein.

Jungpflanzen mit einer blau-violetten Blattverfärbung sind wahrscheinlich falsch behandelt worden, von einer Auspflanzung sollte man absehen. - Für sehr warme Gegenden empfiehlt sich der Anbau von Herbstsorten.

Lagerung

Viele Sorten sind zum Einfrieren geeignet.

Fruchtfolge-Fruchtwechsel

Günstig: Endivie, Kopfsalat, Pfefferminze, Pflücksalat, Puffbohne, Sellerie.

Ungünstig: Kohl, Radieschen, Rettich, Senf.

Kohl-Brokkoli - Sorten/ Unterarten

Sorten 1

Resistenter und toleranter Gemüsesamen:

Chevalier F 1 (Pötschke) ist von Natur aus eine tolerante Sorte. Er entwickelt die großen blaugrünen Köpfe mit hohem Gewicht. Diesen folgen nach der Ernte an den Seitentrieben weitere Röschen. Er ist besonders gegenüber Nassfäule tolerant. Für die Sommer- und Herbsternte.



Kohl-Brokkoli - Verwertung als Nahrung

Inhaltsstoffe

Enthält Biophenole, viel Chlorophyll, Glucosinolate, reichlich Eisen, Kalium, Kalzium (!)°, Magnesium, Phosphat, Provitamin A (!), Vitamin C, Vitamin K, Folate, Isothiocyanate (!) z.B. Sulforaphan, vor allem in den jungen Köpfen, bei den meisten Inhaltsstoffen weit mehr als Blumenkohl, Lutein.

°Gemäss Deutschem Krebsinformationsdienst, Heidelberg, ist der Kalziumgehalt von Brokkoli in den letzten 11 Jahren um zwei Drittel gesunken.

Zubereitung

Durch die Mikrowelle werden 85% seiner Antioxidanzien zerstört, durch Kochen im Topf 66% und Garen mit dem Wok nur 11% (spanische Untersuchung Uni Murcia).

Kohl-Brokkoli - Verwendung in der Medizin

Wirkstoffe

Brokkoli enthält krebshemmende, antibiotische Glucosinolate; Lutein und Zeaxanthin, die die Augen beschützen (Makula-Degeneration).

Wie alle Kohlsorten sind im Brokkoli Antioxidanzien enthalten.

Volksmedizin

Wirkt therapeutisch gegen Ermüdungserscheinungen, fördert die Verdauung, stärkt das Immunsystem und hilft zum Teil als natürliches Antidepressivum.