Birken [Betula]

Botanischer Name
Betula
Pflanzenkategorie
Birken - Einleitung

Allgemeine Informationen

Betula. Birkengewächse.

Betula pendula, Hängebirke
Betula pendula, Hängebirke
Bild: Botanikus

Birken - Aufzucht und Lebenszyklus

Boden

Birken, vor allem die Sand- und Moorbirke, kommen auf ärmsten, nährstoffarmen Böden zurecht. Sie entwickeln eine Vielzahl von Wurzeln, die wiederum Haarwurzeln bilden, so dass sie die restlichen Nährstoffe optimal in sich aufnehmen können. Sie alle wurzeln im oberen Bereich, so dass im Bereich der Baumscheiben keine andere Pflanze gedeiht, es sei denn, es wird immer wieder für Nährstoffe und Wasser gesorgt. -

Aufzucht

Kein Pflanzschnitt erforderlich.

Birken - Anfälligkeit für Pflanzenkrankheiten
Häufige Pflanzenkrankheiten


Birken - Sorten/ Unterarten

Sorten 1

Betula albosinensis. Rote Chinabirke, Kupferbirke. Rinde orangefarben, junge Rindenteile sind bläulich bereift, glatt, blättert in feinen Streifen ab. Höhe bis 10 - 20 m. Winterhart.

Betula lenta. Zuckerbirke. Rinde glänzend rotbraun, nicht abblätternd, duftend. Borke dunkel, rissig. Höhe bis 25 m. Winterhart.

Betula nana, Zwergbirke, Polarbirke, zierlicher Strauch, 100 cm hoch, für Heide- und Steingärten (Bild).

Betula nana, Zwergbirke
Betula nana, Zwergbirke
Bild: Botanikus

Betula nigra. Schwarzbirke, Flussbirke. Wächst an Flüssen und in Sumpfgebieten. Kennzeichnen ist die rotbraune Rinde, die an den jüngeren Trieben abblättert und die fast schwarze, rissige Borke. Bei uns nur als Parkbaum in Kultur. Höhe bis 30 m, oft mehrstämmig. Winterhart.

Betula papyfera. Papierbirke, Kanubirke. Rinde weiß, blättert in dünnen Querstreifen ab. Borke am Fuß alter Bäume ist dunkel und rissig. In Europa als Parkbaum kultiviert. Höhe bis 40 m. Winterhart.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Betula pendula. Hänge-, Sand-, Weißbirke.

Betula pendula, Hängebirke
Betula pendula, Hängebirke
Bild: Botanikus

Lichter Schattenspender, Sichtschutzpflanze. Anspruchsloser, standorttoleranter Baum, wächst auf feuchten oder trockenen, nährstoffarmen Böden, auch auf Sand, auf Dächern, in Mauerritzen. Höhe bis 30 m. Typisch sind die warzigen Drüsen an den Zweigen. Blüte 4 - 5 zusammen mit dem Austrieb des Baumes. Die männlichen Kätzchen, ca. 10 cm lang, werden bereits im Vorjahr gebildet. Die weiblichen Kätzchen stehen aufrecht, ca. 2 - 4 cm lang, später hängen sie durch. Für Sandboden geeignet, auch im Vorgarten oder im Heidegarten. Die Früchte (Nüsschen) bilden sich von 7 - 9. Frosthart, flachwurzelnd.

  • Fastigiata, Säulenbirke, 10 m hoch, straff. Die Blätter fallen erst 11 ab.
  • Tristis, Hängebirke. Wächst stark und aufrecht. Die Hauptseitenäste wachsen waagerecht, die zierliche Bezweigung hängt herab, bis Spätherbst belaubt. Sonne, Halbschatten.
  • Youngii, Trauerbirke mit Schirmkrone, langsam wachsend, bis 6 m. Sonne. Kronentriebe sollten herabhängen und eine breite Schirmkrone bilden. Diese Birke ist auch für Sandböden geeignet, sie wird auch als Zierstamm angeboten. Die Krone bildet mit ihrem grünen Laub einen guten Sichtschutz. Schnitt ist nicht üblich. Dieser Baum ist auch wieder gut als ein Hausbaum. Sitzplatz, Hausbaumplatz

 

Betula pubescens. Moor- oder Haarbirke. Anspruchsloser Baum, wächst auf feuchten, nassen nährstoffarmen, aber auch auf sauren, humosen Moor- und Sandböden. Gedeiht nur bei hoher Luftfeuchtigkeit. Höhe bis 20 m. Blüte wie Hängebirke. Früchte 7 - 9, kleine, zweiseitig geflügelte Nüsschen. Frosthart, flach wurzelnd. - Hänge- und Moorbirke bestäuben einander, daraus entstehen schwer bestimmbare Kreuzungen.

Betula utilis, Himalayabirke, Weißbirke, Blätter bis 8 cm lang, mit goldgelber Herbstfärbung, Rinde blendend weiß. Anspruchslos. Sonne, Halbschatten.

Birken - Verwendung in der Medizin

Wirkstoffe

Betula pendula und Betula pubescens. Weißbirke, Maye, Pfingstmaye.

Wirkstoffe: Äther. Öl, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Hyperosid, Myricetingalaktosid, Quercitrin, Saponine, Salicylate, Harze, Vitamin C.

Volksmedizin

Ernte: 5 - 6 frische Blätter, Teer und Saft. Mit einem Bohrer von 1 cm Dicke werden Löcher 5 cm tief gebohrt. Anschließend wird sofort ein Röhrchen eingesetzt, so daß je nach Witterung 1 - 5 l Tagesmenge entsteht.

Tee: Der Tee fördert die Wasserausscheidung und dient als Nierenspülung, auch bei infektiösen und mit Krämpfen verbundenen Krankheiten angebracht. Blasenentzündung, 'Blutreinigung', Fettsucht, Flechten, Fußschweiß. Harnsäureleiden: Gicht, Hautausschläge, Rheumatismus, schmerzhafte Gelenkanschwellungen. Bei Flechten und Fußschweiß wird die Heilung unterstützt durch Zusatz im Badewasser. Die gesteigerte Wasserausscheidung geht nicht einher mit Nierenreizung. Eine Trinkkur verändert nicht den Elektrolythaushalt, er sollte nicht gekocht werden.

Tee: 2 gehäufte Teelöffel Birkenblätter werden miut 1/4 l kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Der Tee sollte mäßig warm getrunken werden. 3 Tassen pro Tag.

Tee gegen Magenkoliken, zieht mit Birkenteer Abszesse auf und verarbeitet den Teer gegen Schrunden und Hornhaut und empfiehlt den Tee aus Rinde und Blättern gegen Zuckerkrankheit.

Nebenwirkungen

Gegenanzeigen: Ödeme mit Schwächung von Herz und Nieren. Gefahr der Kontaktallergie bei Birkenpollenallergie. Die innerliche Anwendung des Birkensaftes in unverdünntem Zustand kann nicht empfohlen werden.

Nutzung