Kranke chinesische Hanfpalme

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voja
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Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von voja » Fr Apr 13, 2012 10:25

Ich habe 2 chinesische Hanfpalmen die mir seit Monaten große Sorgen bereiten. Eigentlich kaufte ich sie da sie beschrieben wurden als sehr Kälteresistent ( bis ca. - 100C ) , relativ unempfindlich und damit bleibend draußen stehen können. Sie haben fast komplett braune Blätter bekommen die zunehmend hängen. Wie beigefügte Bilder erkennen lassen ist das Gesamtbild katastrophal und zunehmend immer schlechter. Da ich fast nichts von der Botanik, explizit Palmen, verstehe bat ich meinen Nachbar um Rat. Er glaubte, wie bei sich, Engerlinge als Ursache und gab mir ein Salz das ich alle halbes Jahr großzügig daraufgeben sollte und gut mit Wasser benetzten sollte. Ein anderer Bekannter riet mir alle Blätter abzuschneiden und zu hoffen das sie gesund nachwachsen. Dies alles erscheint mir zu ungenau und basierend auf Vermutung. Da ich die Palmen nach wie vor sehr mag und gerne behalten würde wären meine Fragen nun :
1.) Sind die Palmen überhaupt noch zu retten ?
2.) Falls ja, wie ?.. und wie lange dürfte das dauern ?
3.) Können sie ihr, sehr schönes, Aussehen wieder erreichen ?

Mit Dank im voraus für Ihre Unterstützung und Rat verbleibt mit freundlichem Gruß, Volker Janssen .
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Re: Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von Toffimum » Fr Apr 13, 2012 13:16

Bis -100° C?? Das glaube ich nicht.Dann müßten die Palmen ja auch in Sibirien wachsen. Ich glaube, die sind hinüber.
Das Experiment mit Hanfpalmen ist auch in Hamburg gescheitert .Sehen genauso aus und sollten Minustemperaturen
bis -20° aushalten.Ist für einen normalen Winter hier in Norddeutschland schon eine rechte Herausforderung,solche
nicht einheimischen Planzen durch den Winter zu bringen. :roll:
Gruß Toffimum
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Re: Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von voja » Fr Apr 13, 2012 13:25

Meinte natürlich -10 Grad. Könnte es etwas bringen wenn ich die Blätter kurz nach dem austreten abschneide und hoffe und warte ? Wie lange würde es dauern können wenn sie nachwachsen bis sie den heutigen Stand wieder erreicht haben ? Waren es ursächlich wohl mehr die vermuteten Engerlinge oder die kalte Aussentemperatur ?

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Re: Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von Carolyn » Fr Apr 13, 2012 13:53

Da wir diesen Winter deutlich niedrigere Temperaturen als -10°C hatten und mir sogar im eigentlich frostfreien Stall so einiges erfroren ist (auch winterharte Pflanzen) gehe ich stark davon aus, dass die Palmen erfroren sind. Soviel Winterschutz kannst Du da gar nicht drumrum gepackt haben, dass die Töpfe NICHT durchgefroren sind...

Schau mal in der Mitte der Palmwedel, dort wo ggf. neue wachsen müßten, ob Du irgendeinen neuen grünen Trieb findest. Wenn nein ist es Zeit, die Hoffnung aufzugeben.
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Re: Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von voja » Sa Apr 14, 2012 17:01

Dann ist es wohl so das sie zuviel Kälte abbekommen haben. Ich würde trotzdem gerne den Versuch unternehmen sie wieder hochzupäppeln. Wenn ich die braunen Wedel kürze bis kurz nach ihrem Austritt wo noch ein bißchen Grün sein sollte wäre es interessant für mich zu wissen wie lange es dauern wird bis sie bei pfleglicher Behandlung wieder die heutige Länge erreicht haben ?

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Re: Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von Carolyn » So Apr 15, 2012 10:13

Palmen gehören nicht zu den super schnell wachsenden Pflanzen soweit ich weiß. Sie bekommen ja auch nur einen Wedel nach dem anderen und einer nach dem anderen bekommt diese Größe. Ohne jetzt speziell die Hanfpalme zu kennen tippe ich auf mindestens zwei, drei Jahre.
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Re: Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von voja » Di Apr 17, 2012 08:45

Es ist gut möglich das sie den, wohl harten, Winter nicht mochten. Ich fühglte auch das die Erde ab und an gefroren war. Da ich trotzdem noch Hoffnung habe und ihnen eine Chance geben möchte werde ich die braunen Wedel kürzen. Wie mach ich das am besten ? Ich würde sie entweder alle kurz nach ihrem Austritt aus dem Stamm kürzen oder die einzelnen kurz nach dem Braunwerden kürzen. Was wäre die bessere Lösung ?

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Re: Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von Carolyn » Di Apr 17, 2012 10:50

Es wäre gut, wenn die Palme noch mit irgendetwas Photosynthese betreiben könnte. Daher würde ich es bei ein oder zwei (oder allen) Wedeln probieren und sie stückweise abschneiden, ob sie im Kern womöglich doch noch ein bisschen grün sind. Wenn alles tot ist, dann schneide es ab, totes Material lockt nur Schadorganismen an. Falls also alles komplett abgestorben ist würde ich die Wedel bis auf ein paar Zentimeter über dem Stamm kürzen.
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Re: Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von voja » Mi Apr 18, 2012 15:18

Das werde ich so machen. Ich kürze alle deutlich hängenden, brauen Wdel kurz nach dem Stamm. Die weniger befallenen mehr am Wedel. Ansonsten werde ich so tun als wäre nichts gewesen und sie regelmäßiger mit wenig Wasser und etwas Dünger ( so 1 Mal pro Monat ??? )ugeben und dann einfach warten und hoffen. Denke die Chance sollten sie haben.

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Re: Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von voja » Mo Apr 23, 2012 14:56

Ich werde der Palme also eine Chance geben. Ich werde sie regelmäßiger gießen und vor Frost und Kälte besser schützen. Unterstützend werde ich sie düngen mit Palmendünger. Wie oft ist es sinnvoll dies zu tun ? Die Aufdrucke auf den Düngerflaschen dürften wohl auch mehr umsatzorientiert sein. Wie oft ist sinnvoll ?

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Re: Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von Oleg Klimenkow » Sa Okt 13, 2012 19:47

Ich glaube zwar nicht, dass es etwas mit Umsatz zu tun hat, da die Werte ja stimmen müssen und solange kein Überdüngung stattfindet ist es ja auch im richtigen bereich.Keiner kann genau sagen welcher Dünger für welche Palmenart genau der richtige ist, darum gibt es ein allgemeines Mittel für alle Palmen und das dort ein paar Werte von denen abweichen, die man in Erfahrung gebracht hat, ist finde ich völlig normal und realistisch.
Zu wenig ist daher ja auch nicht gut, obwohl auf die Höhe geachtet werden sollte und diese kann mit einem guten düngen auch schnell passieren.
Für das düngen gibt es nur eine wichtige Regel:
Nur nach Bedarf düngen!!
Das regelmäßige düngen an sich, soll eine eine große Ernte erzwingen und ist eine Methode der Industrie.
Das bedeutet nicht das diese für normale Zimmerpflanzen notwendig ist, außer man möchte das sie viel wächst.
Dies wird aber zu einem Problem werden und man macht sich erneut Gedanken zu einem weiteren Thema.
Falls die Palme einen Mangel zeigt der durch nichts anderes weggeht, sollte nun Dünger verwendet werden.
Am besten ist viel Erde(umtopfen) mit den richtigen Mineralien.
Nach einigen Jahren kann man sich entscheiden wieder neuen Erde in den Topf zu geben oder nun ist der Einsatz von Dünger OK.
Aber es ist nur eine Notlösung. Ich finde Erde besser, weil der Mangel an sich schon sagt: das in der Erde zu wenig drin ist.
Billiger ist dies ja auch!
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Re: Kranke chinesische Hanfpalme

Beitrag von Cerifera » Mi Okt 17, 2012 18:08

Erstmal klarzustellen ist hier wohl, dass eine Palme nicht so wieder austreiben wird wie sie hier steht. Eine Palme hat ausschließlich oben am Stamm einen Wachstumspunkt - das ist der einzige!!! Außer die Palme ist mehrstämmig was hier aber nicht der Fall ist.
Bei Palmen soll man nur die untersten braunen Blätter abmachen. Es ist bei Palmen auch normal, dass die untersten Blätter braun werden und abfallen. Erinnert Euch mal an Kokospalmen wie die aussehen ;-)

Es gibt sehr anfällige Sorten. Diese ganzen Geschichten von wegen winterhart bis -10 Grad das stimmt nur bei sehr wenigen Sorten die ganzen gezüchteten halten viel weniger aus und der Winterschutz hilft wie Carolyn schon schrieb nichts. Die meisten gehen hier vom Weinbauklima aus wo es nur ganz kurz mal -10 Grad hat. Das schreiben die "Hersteller" natürlich nicht sonst würden sie viel weniger an Unwissende verkaufen. Winterhart heißt auch nicht frosthart. Ich kenne das auch von Fuchsien her - da überlebt hier bei mir keine einzige den Winter drum habe ich keine mehr gekauft.

Die unteren Wedel kannst Du getrost ca. 2-3 cm vom Stamm aus abschneiden - nicht reißen hier braucht man eine Schere. Palmen können auch durch Ungeziefer oder zu viel Gießen braun werden (nicht nur Kälte oder Trockenheit). Sind nicht einfach zu pflegen. Es dauert bestimmt 2-3 Jahre bis sie bei guter Pflege wieder so aussehen wird. Bei Zuchtsorten wie Zwergpalmen dauerts noch viel länger.

Wichtig ist auf jeden Fall eine geeignete Palmenerde, sehr sehr wenig gießen im Winter, ein heller Standort, kein Wasser im Untersetzer stehen lassen. Ob man diese Palmenart ansprühen soll wegen der trockenen Luft im Winter weiß ich jetzt gar nicht aber das ist immer die Gefahr, dass die Pflanzen dann Spinnmilben bekommen. Da müsste man aber genauer nachlesen...

Aber bitte nicht oben abschneiden auch nicht wenn das Blatt braun ist das könnte sie übel nehmen und dann ganz die Füße strecken.

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