Knochenmehl und ähnliches

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
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roccalana
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Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von roccalana » Di Mär 25, 2014 18:31

Hallo liebe Bio-Gärtner-Gemeinde :blob7:
ich befinde mich nun im zweiten Jahr meiner aktiven Gartenzeit, und ich möchte die Runde mal folgendes fragen:
Wie haltet Ihr es mit Horn-Blut-Knochenmehl oder purem Knochenmehl :?:
Wie in älteren Publikationen sowie auch in den neuen, lese ich, dass man direkt auf Beet oder indirekt über den Kompost diese tierischen Dünger anwenden kann oder soll. :nod:
Nun habe ich noch die BSE Zeiten im Hinterkopf :@2:
Sind diese Produkte heutzutage wirklich wieder sicher :?:
Ich freue mich über die hoffentlich beginnende Diskussion :vague:
Roccalana :soleil:
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Re: Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von Mia » Di Mär 25, 2014 22:10

Hi Rita, :smile:

ich dachte gerade, die Produkte gäbe es in Deutschland gar nicht mehr zu kaufen, aber wenn ich googele, gibt es sie doch wieder.
Ja, die alten Publikatonen ( Marie-Luise Kreuter, Kraut& Rüben, etc. ) aus den 80ziger Jahren empfehlen sie.
Ich meine, selbst wenn BSE-Erreger darin wären, könnten PFLANZEN sie nicht aufnehmen, sind ja keine Säugetiere. Und wir essen nur die Pflanzen, nicht den Boden. Außerdem las ich eben, die heutigen Firmen würden das Zeug ultrahoch erhitzen, so dass alles was an Viren darin vorkommen könnte, garantiert das zeitliche segnet.

Ich habe diese Mehle allerdings noch nie benutzt, vor 30 Jahren nicht, heute nicht, dazwischen nicht. Vielleicht weil es mir eklig war? Wenn ich mir überlege, welche Tierseelen da drin stecken, welche Arten von Schlachtabfällen darin verwendet werden und wie sie verarbeitet werden müssen, wird mir ganz anders...
Sis würde sie gar nicht kaufen, aus ethischen Gründen. Man muss Massenviehhaltung nicht auch noch unterstützen, würde sie sagen, und dem stimme ich zu.

Was ich allerdings schon immer gekauft habe sind Hornspäne. Das ist jetzt unlogisch, auf die Massentierhaltung bezogen, aber die sehen in der Tüte richtig nach Horn und auch gut aus, riechen auch durchaus angenehm. Also, ich habe da das Gefühl, ich habe ein "richtiges, echtes, unvermischtes " Produkt, und wenn die Tiere eh tot sind, können ihre Hufen und Hörner für mich auch geschreddert werden. Das ist für mich ähnlich wie beim Hundefutter. Ich kaufe gar kein Trockenfutter und keine Dosen, die irgendwelche ungenauen Mischungen enthalten. Eigentlich auch kaum Dosen. Ich kaufe Frischfleisch oder gefrorenes Fleisch, auch natürlich Pansen. Als Leckerchen bekommen meine getrocknete Rinderlunge, getrockneten Pansen und Ochsenziemer. Sofern ich die Produkte noch richtig erkennen kann, ist es für mich okay, da gibt es für die Industrie halt kein mogeln.
Ich kann die Massenviehhaltung nicht abschaffen, obwohl ich es sehr gerne würde. Mein Umgehen damit ist, dass ich möglichst Produkte kaufe, die irgendwie noch "echt" sind.

Ich kann - und will- die Hunde auch nicht zu Vegetariern erziehen, es entspricht nicht ihren - über Jahrtausende entwickelten - angeboren Funktionen. Ihr kurzer Fleischfresserdarm ist z.B. komplett entgegengesetzt zu den langen Grünzeugfresserdärmen der Kühe (mit mehreren Mägen noch dazu). Deshalb gehört auch kein Blutmehl oder sonstige fein gemahlenen tierischen Schlachtabfälle in die Ernährung von Rindern oder Schafen! - Wodurch BSE ja ausgelöst wurde.

Unsere Pflanzen - und das ist Irre! - sind auch keine Vegetarier. Sie stehen so unschuldig grün, blühen und duften fein, man könnte nicht ahnen, dass die untendrunter nach Kot aller Art und vergehenden Tierleichen lechzen! Aber so ist es in der Natur halt eingerichtet.
Myriaden unzähliger Winzlinge verarbeiten eine tote Taube oder einen Haufen Rinderkacke zu guten pflanzlichen Nährstoffen. Der Boden lebt dort, die Pflanzen gedeihen prächtig. Gerade bald auf der toten Taube. "Lebendverbauung" nennt man das.

Eigentlich ist es ja ein Wunder!
Die Natur hat über Jahrmillionen dafür gesorgt, dass Kot, Tod und Verwesung und mögliche Krankheitserreger nicht übrigbleiben und andere Lebewesen bedrohen, sondern Pflanzenfutter werden. Die Natur hat alle Schlachtfelder bereinigt, auf denen nicht erst seit der Antike Pferdeleichen liegenblieben, Teile von Menschen... Sie macht alles gut. Über einem Schlachtfeld wie Verdun, aus dem ersten Weltkrieg, findet man heute - neben den noch sichtbaren Bombenkratern - einen im Frühjahr traumhaft blühenden Wald. Wobei vor allem das das Unterholz blüht, es stickt Teppiche mit Blüten über den Tod von fast 700.000 Menschen auf diesem kleinen Ort.

Aber weil Pflanzen Blut und Knochen mögen und damit umgehen können, müssen wir ihnen deshalb Schlachten liefern? - Nein, nicht?
Sie brauchen auch nicht die Schlacht im Schlachthaus, bei der - in für mich undurchsichtiger Weise - Blut- und Knochenmehl gewonnen werden.

Meine Pflanzen kriegen es nicht. Sie bekommen Rinderdung und Pferdeäpfel, die kann ja ein Tier nur ausscheiden, wenn es noch lebt. Und halt eben Hornspäne, weil ich da das Material erkennen kann.
Rhizinusschrot ist auch ein wunderbarer Allgemeindünger, der auch die "Lebendverbauung" anregt, Sis , das wäre sicherlich auch etwas für Dich!

Lieben Gruß,
Mia :blume4: :blume4: :blume4:
Zuletzt geändert von Mia am Mi Mär 26, 2014 00:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von Carolyn » Di Mär 25, 2014 23:03

Mia hat geschrieben:... bei der - in für mich undurchsichtiger Weise - Blut- und Knochenmehl gewonnen werden.
Nur so, als Ergänzung: Blut und Knochen fallen als Reste bei einer Schlachtung an und müssen irgendwie entsorgt werden. Wenn man sie noch sinnvoll verwenden kann, dann halte ich das für besser als sie auf die Deponie zu kippen oder in der Müllverbrennung termisch verwerten zu müssen. Ich bin durchaus ein Fan davon, WENN schon ein Tier für uns sterben muss, es möglichst vollständig zu verwerten.

Nichtsdestotrotz würde ich Blutprodukte auch nicht im Garten verwenden. Knochen schon eher. Hornmehl verwende ich regelmäßig als Dünger für die Grabbepflanzung. Ist unlogisch, aber das sind Gefühle ja oft. :wink:
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Re: Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von roccalana » Mi Mär 26, 2014 16:28

Hallo Mia, hallo Carolyn :hallo:
zunächst herzlichen Dank für Eure Anregungen und die ganzen weitergehenden Erklärungen der ganzen Zusammenhänge. =D> Eigentlich bin ich ja fast auf der Schiene von Sis, bis jetzt sind bei mir noch keine Tierprodukte im Garten gelandet :web:
Wenn ich jetzt Deinen Text lese, Mia, frage ich mich, ob es denn sinnvoll ist, :idea: Pflanzen nur mit Pflanzen zu ernähren :?:

Ich habe über div. Dünger nachgedacht, weil ich im nächsten Jahr meine Obstbäume mal richtig düngen muss. Sie werden jetzt langsam größer und bis jetzt hatten sie nur Grobkompost und Mulchabdeckung. :oops:
Dazu gibt es in diesem Jahr etwas eingesääten Gründünger (der nicht so hoch wird).
Wenn man/Frau das richtig machen will :caché: sollte man Kompost mischen mit Geflügeldünger (habe ich nicht) oder Hornspäne, dazu Steinmehl, Kalk und Asche und alles auf die Baumscheibe geben. :?:
Ach ja, und dazu 1x im Frühjahr und 1x nach der Ernte eine Portion verdünnte Brennesseljauche gießen.
:doh: Ergibt sich noch die Frage, was denn jetzt stimmt - düngen im Frühjahr oder nach der Ernte.
Schönen Frühling noch
Roccalana :soleil:
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Re: Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von Carolyn » Mi Mär 26, 2014 16:56

Also was die Obstbäume betrifft: In meiner Streuobstwiese bleibt der Grasschnitt liegen, ergibt jede Menge Stickstoff und was sonst noch im Gras enthalten ist. Dazu gibt es einmal im Frühjahr einige Hände voll Asche aus dem Kamin meines Bruders, soweit eben die beiden Eimer für alle Bäume (gut zwei Dutzend) reichen. Asche auch nur deswegen, weil ich an den Früchten teilweise Mangelerscheinungen hatte (Birnen mit Verhärtungen, Äpfel mit Flecken im Fruchtfleisch). Mehr dünge ich nicht. Aber ich nutze meine Bäume ja auch ziemlich extensiv, mir ist es nicht wichtig, dass sie ewig viel tragen. Bin ja kein Erwerbsobstbauer.
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Re: Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von Mia » Do Mär 27, 2014 00:02

Hi Rita, :smile:

zu den Obstbäumen:
Ich habe nichts gegen tierische Produkte für Pflanzen, aber bei mir dürfen sie hinten rauskommen, solange die Tiere noch leben.
Ich nehme Rinderdung oder Pferdeäpfel von mir bekannten Höfen/Ställen und habe da auch keine Angst.
Wenn Du ( zusätzlich zum Kompost) Geflügeldung braucht und keinen bekommst, kannst Du dafür käuflichen Guano einsetzen, das ist ja auch nichts anderes. Ist ein Stickstoffdünger, ähnlich wie Hornspäne. Dazu halt Steinmehl. Kalk braucht es bei Dir wahrscheinlich nicht unbedingt. Deine Fotos zeugen nicht von sauren Böden. Holzasche ist ein Kalilieferant. - Also, das kriegst Du doch hin? Dann mit Brennesseljauche gießen, auch das kriegst Du hin.

Nun die Frage: Wann düngen? - In Deutschland geben wir Brennesseljauche früh im Jahr. Wenn wir sie hier nach der Ernte gäben, regten wir ein Winterwachstum an, welches bei sinkenden Temperaturen nicht erwünscht sein kann. Die Triebe würden dann wegen des Stickstoffs gut wachsen - und dann, mitten im Saft, abfrieren. Wäre also Quatsch.
Also, wo es Frost gibt und Weiterwachstum nicht erwünscht ist, Brennnesseljauche nur früh geben.
Anders verhält es sich hier in Deutschland mit schwerer löslichen Dingen wie Hornspäne, Pferdeäpfeln, Rinderdung, Guano in Pulverform, Steinmehl, Holzasche. Diese kann man gut im Herbst auf die Baumscheiben streuen, bissi einarbeiten, etwas unreifen Kompost drüber, darüber altes, gerne auch feuchtes Laub, damit nicht alles vom Regen fortgeschwemmt oder vom Wind weggetragen wird.
All das zersetzt sich dann im Laufe des Winters und steht ab Frühjahr dem Baum zur Verfügung.

Der Zeitpunkt hängt also immer davon ab, wie lange es dauert, bis etwas den Wurzeln zur Verfügung steht. Wassergelöste Jauchen gehen immer sehr schnell, alles was fester ist, braucht länger bis es ankommt, wirkt aber auch länger.

Lieben Gruß,
Mia :blume4: :blume4: :blume4:
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Re: Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von roccalana » Do Mär 27, 2014 17:04

Hallo Ihr Erklärer,
ja, Mia, ich denke, das kriege ich hin.
Zur Zeit beschäftige ich mich ein wenig mit dem hiesigen Klima/Kleinklima, und stelle fest -so ganz anders als im Rheinland ist es hier auch nicht. :web:
Okay, der Winter ist relativ mild, Schnee bleibt -außer auf den Bergen- selten liegen, Sommer ist sicher, fällt also nicht ins Wasser. :!2:
Somit könnte ich eine Portion Brennselljauche in den nächsten Tagen gießen -wenn es denn aufhört zu regnen- :angry: und das auch noch mal nach der Ernte; es bleibt dann ja noch relativ mild. Außer bei dem späten Apfel -ein Fuji-, muss ich dann mal sehen. :pfeif:
Ich überlege jetzt gerade, ob ich anstatt Guano zu kaufen (was ich aus Umweltschutzgründen jetzt auch nicht unbedingt machen möchte) meinen Dünger benutze, den ich fürs Gemüse nehme :?: :?:
Ich habe noch "Phytoperls" -N 6,5 %, P 5%, K 1%. Dieses Produkt wird nun nicht gerade für die Düngung von Bäumen angeboten, aber so anders ist es doch nun auch wieder nicht. :nesaitpas:
Es enthält weniger Kalk, aber wie Du schon gesehen hast, fehlt Kalk kaum, höchstens für wirklich kalkliebende Pflanzen, Kirschen z.B. würde ich pro Jahr schon noch etwas Kalk hinzugeben, und Holzasche halt auch an die Pflanzen, die mehr Kalium als der Durchschnitt benötigen.
Wenn ich nun überlege :rofl2: sollte ich die Hauptdüngung dann im späteren Herbst, irgendwann im Oktober, wenn es mit etwas Glück auch wieder regnet, vornehmen, damit die dann im Boden verarbeiteten Stoffe den Bäumen im zeitigen Frühjahr zur Verfügung stehen. :?: :?: :?:
Mein Gott, was für ein Satz.
Nun drückt mir bitte mal die Daumen, dass es morgen wieder aufhört zu regnen :rain: :sun: und ich endlich wieder raus kann.
Rita :soleil:
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Re: Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von Mia » So Mär 30, 2014 23:26

Hi Rita, :smile:

zu den Bäumen:
Wenn ich nun überlege sollte ich die Hauptdüngung dann im späteren Herbst, irgendwann im Oktober, wenn es mit etwas Glück auch wieder regnet, vornehmen, damit die dann im Boden verarbeiteten Stoffe den Bäumen im zeitigen Frühjahr zur Verfügung stehen.
Ja, genau!
Somit könnte ich eine Portion Brennselljauche in den nächsten Tagen gießen -wenn es denn aufhört zu regnen- und das auch noch mal nach der Ernte; es bleibt dann ja noch relativ mild.
Ja, kannst Du gut machen, auch wenn es jetzt in Strömen weitergießt, der Dünger gelangt dadurch ja nur besser in die Erde. Trotzdem würde ich mit Brennnesseljauche hauptsächlich im Frühjahr düngen, denn auch Deine Bäume wollen irgendwann mal etwas ausruhen. Es ist gut, wenn Du bei schnellwirkendem Dünger die Wachstumszeit nutzt. - Gib im Herbst deutlich weniger davon. Gib stattdessen kalireiche Holzasche. Und im Frühjahr zur Brennesseljauche auch kalireiche Jauche aus Beinwell.
Ich habe noch "Phytoperls" -N 6,5 %, P 5%, K 1%..... Es enthält weniger Kalk....
Stopp, liebe Roccalana. Das K hinten bezeichnet nicht Kalk, sondern Kalium. Und genau das brauchen Deine Bäume. Lieber keine Phythoperls für Obstbäume oder Tomaten, okay?
Du hast hier einen Dünger, der aus 6,5 % Stickstoff, 5% Phosphor und sehr wenig Kali besteht. Schmeiß den an Gurken, Kürbisse, Zucchini, an alle Kohlarten und Sonnenblumen... Für Obstbäume und Tomaten besorge Dir einen, der hinter dem "K" einen nennenswerten Wert hat. Ansonsten Holzasche oder Beinwelljauche. :wink:

Und ja, ich hoffe für Dich, dass es ganz bald aufhört zu regnen! :hallo:

Lieben Gruß,

Mia :blume2:
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Re: Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von roccalana » Mo Mär 31, 2014 20:20

Hallo liebe Mia, O:)
ja super, Die Hauptdüngung der Obstbäume also wirklich im Herbst :!:
Die Brennesseljauche hauptsächlich dann geben, wenn die Pflanzen wachsen und Früchte ausbilden. :okayd:
AB Herbst dann lieber weniger Stickstoff, dafür mehr Kalium, sobald ich dann abends wieder den Kaminofen anmachen muss, habe ich ja auch wieder genug Asche :nod:
Komisch, ist doch eigentlich gar nicht so schwierig, wenn Du das so schön erklärst, und ich vor allen Dingen das "Warum" verstehen kann :tanz:
Jauche aus Beinwell - ein Problem - Du hast nicht zufällig auch etwas Beinwell übrig :?:
Dankende Grüße
Rita :soleil:
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Re: Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von Mia » Mo Mär 31, 2014 21:54

Hi liebe Roccalana, :smile:

es stimmt alles was Du schreibst, bis auf eine Kleinigkeit: Brennesseljauche geben, wenn die Pflanzen wachsen. Wenn sie Früchte ausbilden, ist die ihre Vegetationszeit ja schon herum. Sofern bei Euch die Bäume auch im Winter weiterwachsen, kannst noch mal im Spätherbst ein bissi daran schütten oder besser, bevor sie im Frühjahr neu austreiben. Aber MÜSSEN tust Du das nicht.

Ansonsten zu Brennessseljauche: Sie ist vor allem ein Stickstoffdünger, der das Blatt- und Größenwachstum stark anregt. Sie kann in der beginnenden Vegetationszeit alle zwei, drei Wochen an Tomaten, Auberginen, Paprika, Chilis, Kohl, Zucchini, Gurken, Kürbisse, Artischocken, Sonnenblumen, ab Juni ist Schluß. Nur Kürbisse und Artischocken können sie etwas länger bekommen, sie reifen ja auch später. Brennesseljauche kann auch ein, zwei mal zu Stauden und Blumen, in Balkonkästen.
Nicht zu Salaten, nicht zu Bohnen und Erbsen, oder wenn, dann nur seeehr wenig. Gar nicht zu Thymian, Rosmarin, Lavendel.

Vor allem Tomaten und auch Kartoffeln brauchen in der Wachstumszeit Kali. Der Stoff festigt das Pflanzengewebe und sorgt für einen stabilen Aufbau.
Also, Stickstoff macht, dass eine Pflanze in die Höhe schießt, aber - wenn andere Komponenten fehlen - weich und schwammig bleibt, Kali sorgt für Festigkeit.
Kali steckt gut in Beinwelljauche. Auch Auberginen, Paprika und Chilis dürfen etwas davon bekommen. Alternativ kann man den Boden für diese Gemüse im Herbst mit Holzasche vorbereiten.
Auch die Bäume können im Frühjahr einen Schluck Kali vertragen, zusätzlich zur Holzasche im Herbst.
Und ja, ich habe sicherlich noch einen Beinwell übrig! :wink:

Phosphor sorgt für die Blüten- und Fruchtbildung. Ich habe noch nie bewusst mit Phosphor düngen müssen und habe gerade nachgelesen: Es findet sich vor allem in Knochenmehl, Geflügelmist ( Hühner,Tauben, Enten) und Guano. Aber auch Hornspäne und Holzasche haben einen Anteil davon, sollten also hier gut sein. Ich habe ja immer Hornspäne benutzt, von daher hat sich die Frage bei mir nie gestellt. Im Kompost sind alle Bestandteile gut vertreten, auch den habe ich immer genommen.

Also, so kann es gehen:
Die Brennesseljauche hauptsächlich dann geben, wenn die Pflanzen wachsen (...). AB Herbst dann lieber weniger Stickstoff, dafür mehr Kalium, sobald ich dann abends wieder den Kaminofen anmachen muss, habe ich ja auch wieder genug Asche
Genau. Und diese Asche schließt sich dann für das nächste Frühjahr auf.
Dazu im Herbst Steinmehl, zerkleinerten Tierkot, Hornspäne leicht einbuddeln, unreifen Kompost drüber, Laub drüber, dann hast Du für's Frühjahr eine gute Vorausdüngung. Dem folgt dann beim Einpflanzen Kompost, ganz reifer zu den Wurzeln, unreifen oben um die Pflanzen geben, in der Wachstumszeit Düngung mit Brennesseljauche und für Tomaten und Konsorten kalireiche Beinwelljauche. - Sofern aus dem Winter nicht schon sehr viel Holzasche auf den Beeten ist.

Lieben Gruß,
Mia :blume4: :blume4: :blume4:
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Re: Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von roccalana » Mi Apr 02, 2014 20:19

Hallo Mia, :hallo:
ich habe gestern nicht sofort geantwortet, da ich jetzt erstmal nachdenken mußte :?2: jawohl.
_Frühjahr ist klar, die Hauptdüngung im Herbst jetzt auch - da fällt mir ein, denkst Du, man sollte diese Düngung jährlich vornehmen, irgendwo habe ich mal gelesen, dass alle 2 Jahre auch reicht.
Was die zusätzliche Stickstoffdüngung nach der Ernte anbetrifft (außer dem späten Apfel) muss ich wohl noch etwas weiter nachdenken, bis ich zu einer Entscheidung komme :|(2: . Ich weiß, ich bin mal wieder kompliziert.
Aber auf jeden Fall bekommen meine Zitruspflanzen dann noch einen ordentlichen Schluck, denn bei diesen weiß ich genau, dass sie nach dem ersten Regen der im Spätsommer fällt, oder auch später, später, später..
noch einmal ordentlich austreiben und zum Teil auch erneut blühen. :blume1:
Thema Holzasche: im Prinzip halte ich mich damit ziemlich zurück, bis auf die Pflanzen, bei denen erwähnt wird, dass sie reichlich, also mehr als der Durchschnitt, Kalium benötigen.
Auch dann möchte ich nicht mehr als 100 g Asche pro Jahr pro qm anwenden. Den ganzen Rest an Asche bekommen meine Olivenbäume dann wieder zurück, es ist ja auch deren Holz :!:
Und wenn ich von einem netten Menschen O:) etwas Beinwell bekomme, kann ich sogar besser jonglieren. :lol2:
Liebe Grüße
Rita :soleil:
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Re: Knochenmehl und ähnliches

Beitrag von Mia » Mi Apr 02, 2014 21:20

Hi liebe Rita, :smile:
ich habe gestern nicht sofort geantwortet, da ich jetzt erstmal nachdenken mußte ... jawohl.
Ja, ist klar, ist viel! Und Du musst es auch erst auf Deine Verhältnisse "umdenken".
Frühjahr ist klar, die Hauptdüngung im Herbst jetzt auch - da fällt mir ein, denkst Du, man sollte diese Düngung jährlich vornehmen, irgendwo habe ich mal gelesen, dass alle 2 Jahre auch reicht.
Ja, bei jungen Bäumen reicht alle zwei Jahre, später sogar noch seltener bis gar nicht, sofern es ihnen gut geht.
Gemüse kannst Du im Herbst jedes Jahr so vordüngen, musst es aber nicht! Wenn der Boden gut ist, was Du am Ertrag siehst, setzt Du die Düngung aus! Düngst dann nur noch im Frühjahr mit den Jauchen.
Aber auf jeden Fall bekommen meine Zitruspflanzen dann noch einen ordentlichen Schluck, denn bei diesen weiß ich genau, dass sie nach dem ersten Regen der im Spätsommer fällt, oder auch später, später, später..
noch einmal ordentlich austreiben und zum Teil auch erneut blühen.
Siehst Du, dass ist etwas, was ich hier nicht weiß! Wenn Deine Zitrusfrüchte- ihrem Klima angepasst- im Winter nochmal austreiben wollen, dann kannst Du die auch düngen!
Thema Holzasche: im Prinzip halte ich mich damit ziemlich zurück, bis auf die Pflanzen, bei denen erwähnt wird, dass sie reichlich, also mehr als der Durchschnitt, Kalium benötigen.
Auch dann möchte ich nicht mehr als 100 g Asche pro Jahr pro qm anwenden. Den ganzen Rest an Asche bekommen meine Olivenbäume dann wieder zurück, es ist ja auch deren Holz
GUT!

Beinwell bekommst Du von mir. :wink:

Lieben Gruß,

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