Umgraben

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
Jana
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Re: Umgraben

Beitrag von Jana » Do Mär 13, 2014 22:23

Danke Mia! :grin:

Noch eine Frage: Ich habe gelesen, man kann so einen Rasensodenkompost machen. Die Soden mit dem Grün nach unten aufstapeln und dazwischen soll Kalk gestreut werden. Ich würde das gern tun, nur weiß ich nicht, was für Kalk? Es gibt so viel verschiedenen zu kaufen, Algenkalk, Rasenkalk, Weißnichtwasfürkalk... :?:

Oder kann man auch einfach Schnellkomposter dazwischen streuen?

LG
Jana

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Re: Umgraben

Beitrag von Mia » Fr Mär 14, 2014 01:05

Hi Jana, :smile:

nimm Algenkalk nach Packungsaufschrift, auch für den Garten, für Gemüsebeete, damit liegst Du immer richtig. Er ist mild, er hat viele Mineralstoffe, und wenn Du ihn nach Vorgabe anwendest, kannst Du auch nicht überkalken.
Du kannst für den Rasenkompost noch zusätzlich Kompostbeschleuniger einbringen. Ob er sich dadurch schneller zersetzt, weiß ich nicht, aber: Versuch macht klug! Ich bin auch erst vor zwei Jahren in einen neuen Garten eingezogen, hab genau wie Du versucht meine Wiesensoden unterzubringen, habe sie in den Thermokomposter getan, habe Kompostbeschleuniger draufgestreut, habe sie daneben in einer lockeren Miete aufgeschichtet, ohne Kompostbeschleuniger.... beide Haufen sind zeitgleich vergangen.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Umgraben

Beitrag von Jana » Fr Mär 14, 2014 11:47

Dann werde ich mal Algenkalk besorgen. :grin: Sollte man den Haufen abdecken? Ab dem Wochenende soll es ja wieder regnen. :cry:

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Re: Umgraben

Beitrag von Carolyn » Fr Mär 14, 2014 18:35

Der Haufen braucht Feuchtigkeit! Bei zu großer Trockenheit soll man einen Kompost ja sogar gießen. Daher kannst Du Dir IMO die Abdeckung sparen. Die macht IMO nur bei einem "ordentlichen" Kompost Sinn.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Umgraben

Beitrag von baerchen.aus.hl » Mo Okt 20, 2014 13:30

Hallo,

ein Bekannter hat seine Wiese zum Garten gemacht in dem er sie für eine Saison mit Stroh abgemulcht und mit Silofolie abgedeckt hat. Die Grasschicht war danach abgestorben. Dann hat er sich einen schweren Einachser geliehen und hat zunächst gegrubbert und dann gefräst. Lupinen als Gründünger drauf. Diesen in der Zweiten Saison im Frühjahr nochmal flach untergefräst und den ganzen Garten mit Kartoffeln bepflanzt. In der dritten Saison konnte dann ein gemischter Gemüsegarten angelegt werden.

Gruß
Bärchen
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Re: Umgraben

Beitrag von Mia » Mo Okt 20, 2014 21:15

Ja, Bärchen, :smile:

so machen das Männer, die starken Kerle! :hallo: Ich persönlich könnte das rein körperlich nicht, und ich kann auch keinen schweren Einachser fahren. :doh: Ich kann nicht mal meinen Bauschutt aus dem Hausumbau in Mörtelkübel packen und zur Kippe fahren, weil ich sie gar nicht hochbekäme. Nur Eimerchen für Eimer. :shock:
Aber: Gärten sind auch zu allen Zeiten von schwächeren Frauen bestellt worden, und das geht auch!
Es geht dann kleinteiliger, Stück für Stück, aber es geht!

Wie war das noch?
Ein "Hag" ist ein Stück Land, was dem Wald abgetrotzt wurde. Man findet die Bezeichnung bei diversen Ortschaften in NRW. Exemplarisch ist der Name der Stadt Hagen. Im bergischen Land gibt es aber auch Ortschaften, die "Unterhagen, Mittelhagen und Oberhagen" heißen.
Ein "Hag" würde im Mittelalter von (gerne stacheligen) Hecken begrenzt, um z.B. Rehwild fernzuhalten.
Im Schatten dieser Hecken saßen die kräuterkundigen Frauen, die den Garten betrieben, etymologisch: die "Hecksen".
Daraus wurde das Wort "Hexe", und diese wurden nun streng verfolgt und in großen Scharen umgebracht.

Hier endet mein Beitrag für heute,

lieben Gruß,

Mia
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Re: Umgraben

Beitrag von Carolyn » Mo Okt 20, 2014 23:32

Kann mir einer von euch beiden bitte diesen "Einachser" erklären? Hier in Bayern ist das ein Ausdruck für einen einachsigen Anhänger/Wagen. Aber der macht da ja nicht wirklich Sinn. :lol:
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Re: Umgraben

Beitrag von baerchen.aus.hl » Di Okt 21, 2014 03:05

Hallo,

mit schwerer "Einachser" ist ein einachsiger Kleintracktor gemeint, wie sie in bäuerlichen Kleinbetrieben der 40er, 50er und 60er Standard waren. Hier war es ein alter Holder. http://de.wikibooks.org/wiki/Traktorenl ... lder_ED_II Dies ist schon ein eher großer Einachser. Gab es auch in kleiner z.B. Holder E5 und E6.

Der E5 und der E6 sind etwa so stark wie die heutigen mit Benzinmotoren versehenen Garteneinachser Aber auf Grund ihres deutlich höheren Gewichtes entwickelten sie eine höhere Zugkraft.

Garteneinachser http://www.al-ko.com/shop/de/al-ko-comb ... rce=psmido für solche Geräte gibt auch kleine Pflüge.

Eine Erstbearbeitung wie beim oben beschriebenen Verfahren ist durchaus auch mit solchen Geräten möglich aber ein ziemlicher Quälkram. Mit dem Alko macht mein Bekannter jetzt die Folgewirtschaft......

Interessant sind auch die großen mit Dieselmotoren bestücken Einachser von Yanmar oder Kubota wie sie die Reisbauern in Asien einsetzen. Dort werden sie auch liebevoll "Motorbüffel" genannt.
https://www.youtube.com/watch?v=a36xHty1YsA
Die ziehen ohne das dem Motor eine Anstrengung anzuhöhren ist den schweren Pflug durch die Modder als ob nicht hinten dran wäre..... Jedoch entsprechen die nicht den europäischen Sicherheitsbestimmungen.
Zuletzt geändert von baerchen.aus.hl am Di Okt 21, 2014 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umgraben

Beitrag von Carolyn » Di Okt 21, 2014 11:33

Ah, danke, baerchen. Von diesen Teilen hab ich zwar schon mal gehört aber nur einmal ein Foto von einem gesehen in einem Bericht über Traktor-Oldtimer. Hier weiß ich von keinem in Verwendung, dafür sind die Bauern wohl zu groß.

Sowas wie der in Deinem zweiten Link wäre für mich zu überlegen. Mir wieder einen Balkenmäher für langes Altgras zuzulegen hatte ich sowieso schon überlegt und da gäbe es das ein oder andere praktische Zusatzgerät, Schneeräumschild und Fräse vor allem, aber evtl. auch das Frontsichelmähwerk. :nachdenk: Nur wenn man mehrere Geräte dafür verwendet lohnt sich ja auch der Kauf des Einachsers. Mal im Hinterkopf behalten.
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Re: Umgraben

Beitrag von Herr Bommelwolf » Mo Nov 09, 2015 13:18

Hallo, allerseits.
Andernorts habe ich gestern gelesen, dass man den Rasen auch mit Pappe abdecken und dann Mulch bzw. Kompost oben drauf bringen kann. Da der Rasen dann ja kein Licht mehr bekommt, soll er wohl absterben. Hat von Euch schon jemand Erfahrung mit dieser Faulpelz-Methode?
Ich will alsbald ein größeres Stück Rasen zu Beet umwandeln und würde dann eventuell einen Vergleich mit dem Abheben der Grassoden und Lockern des Bodens starten. Umgraben kommt für mich nicht in Frage.
Wie ist Eure Erfahrung: Macht es Sinn, jetzt im Herbst noch die Umwandlung zu starten, um dann ggf. im Frühjahr schon säen/pflanzen zu können oder erst im Frühjahr mit einem Jahr Brache?

Viele Grüße,
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Es wird die Zeit kommen, in welcher wir das Essen von Tieren ebenso verurteilen, wie wir heute das Essen von unseresgleichen, die Menschenfresserei, verurteilen. Leonardo da Vinci

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Re: Umgraben

Beitrag von Carolyn » Mo Nov 09, 2015 18:33

Die Pappe-Methode braucht definitiv länger als einen Winter! Im Winter wäre der Rasen ja auch von Schnee bedeckt und damit (relativ) dunkel, außerdem ist das keine Vegetationszeit. Wenn Du schon im Frühjahr starten willst, dann musst Du die Grassoden abheben.
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Re: Umgraben

Beitrag von Mia » Di Nov 10, 2015 00:18

Hi, Herr Bommelwolf, :smile:

ich habe das mal gemacht, mit der Pappe auf dem Boden, und zwar um Giersch - ein übles Wurzelunkraut- kleinzukriegen.
Pappe drauf, 20 cm Erde drauf, man kann dann sofort neu pflanzen und es passiert nichts weiter, als dass sich die Pappe irgendwann innerhalb des nächsten halben Jahres zersetzt, und die oben gepflanzten Pflanzen durch sie hindurch dringen und dann tiefer wurzeln.
Dazu ist es aber nötig, wirklich eine ordentlich dicke Schicht Erde oben aufzubringen. Mit etwas Mulch oder etwas Kompost ist es nicht getan. Da muss schon so viel Erde auf die Pappe, dass der Rasen wirklich erstickt. Sicherlich 10 bis 20 cm.
Nur Pappe mit etwas schwerem Kompost richtet schon auch etwas aus! Ein normaler Rasen würde damit über den Winter eingehen und säße im Frühjahr dann faserig braun unter der Pappe, mit kleinen, weißlichen, neuen Keimlingen.
Dann müsstest Du mit der Gartenkralle oder der dreizinkigen Hacke kommen, den Boden lockern, und das verfilzte, braune Zeug oben Zentimeter für Zentimeter mit der Hand wegnehmen. - Immerhin noch besser, als den ganzen Rasen in Soden abzutragen oder alles zwei Spatentief umzugraben.
Es gibt Rasen, der lässt sich auf diese Weise relativ leicht beseitigen, es gibt aber auch Wiesensoden, die sitzen so tief, die haben für eine leichte Pappeauflage plus etwas Erde/Kompost/Mulch nur ein müdes Lächeln übrig. Da kommst Du um das Ausgraben und Abtragen nicht umhin.

Bei einem normalen Rasen kannst Du jetzt schon gut anfangen. Je mehr Erde Du über den Winter auf die Pappe aufträgst, um so mehr wird der Rasen im Frühjahr eingegangen sein. Du kannst auch im Frühjahr einsetzen, aber dann muss die Erdschicht über der Pappe wirklich 10, 15 - 20 Zentimeter betragen!

Ich habe hier gerade ein ähnliches Problem wie Du: Einen Rasen, den ich in ein bunt bepflanztes Beet umwandeln möchte.
Ich gehe nun "kleinteilig" vor. Die Rasenstellen, die ich in diesem Jahr noch mit Sträuchern bepflanzen will, bei denen trage ich die Grasnarbe ab - und lockere gut untendrunter. Pflanze sofort. Im Norden des Gartens lasse ich den Rasen untergraben und pflanze im Frühjahr Kartoffeln. Alles Schnittgut von der Wiese kommt dann im Laufe des Jahres auf die Kartoffeln. Alles was dort vormals Rasen war, geht dadurch ein. Die Kartoffeln hinterlassen im Herbst ein grasfreies, lockeres Beet. Für das übernächste Jahr kann ich dann da etwas anpflanzen.
Von Pappe für den Rasen sehe ich ab. Pappe eignet sich nach meiner Erfahrung nur für kleinere Flächen. Es muss ja eben soviel neue Erde drauf! ABER, ich decke Rasen, der eingehen soll, durchaus mit Holzbrettern ab!
Dann hast Du eben nach einigen Monaten unten das braun vergangene Zeug, und musst das dann rausrupfen - was aber zum Teil einfacher ist, als die frischen Soden abzutragen.

Für heute einen lieben Gruß,
Mia
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