Ja, das war ein richtiger Wurzelballen, Carolyn!
Hi Brösel,
erstmal: brauchst Du überhaupt Schachtelhalm? Ich habe den Thread mal rückwärts gelesen. Dass Roccalana Schachtelhalm haben will, basiert nur auf einer
Erwähnung von Rani, wie nebenbei, ungefähr nach dem Motto: "Ich, Rani, soll, laut Bodenprobe, nicht mehr Stickstoffdüngen, ist schon mehr als genug da, aber ich werde meine Pflanzen noch mit Beinwell und Schachtelhalm stärken." Zur Erklärung: Rani hatte zum Teil Probleme mit Pflanzenkrankheiten und Pilzbefall.
Roccalana, die sie anderen Threads von Rani wohl nicht las, hat die Nennung der beiden Pflanzen dann für sich als '
allgemein nützlich' interpretiert...
Beinwell liefert einen stickstoffhaltigen, aber Kalibetonten Dünger. Soweit, so gut, kann man man immer brauchen, gerade zu Tomaten.
Schachtelhalm ist reich an Kieselsäure. Brauchst Du die? Schachtelhalmbrühe wird in erster Linie verwandt als Spritzmittel gegen Pilze, z.B. Kräuselkrankheit beim Pfirsich. Wenn Du ein Pfirsichbäumchen hast, und
Schachtelhalmjauche angießt, stärkt es das Bäumchen und macht es weniger anfällig gegen diese blöde Kräuselkrankheit. Das Pfirsichbäumchen braucht eindeutig die Kieselsäure (Silicea).
Oben gespritzt und gerne auch im Boden. Manche homöopathischen Gärtner gießen ihrem Pfirsich mit aufgelösten Siliceatabletten...
Gespritzte
Schachtelhalmbrühe wirkt aber nicht nur beim Pfirsichbäumchen gegen Pilzkrankheiten, sondern auch bei allen möglichen anderen Pflanzen, vor allem bei
Rosen, die bisweilen gern Rostpilze, Sternrusstau oder Mehltau haben. Auch Phlox und Gurken lassen sich damit gegen Mehltau behandeln. Zusätzlich wirkt Schachtelhalmbrühe gegen Milbenbefall. Generell wirkt sie stärkend.
Aber, es ist die Frage, ob man Schachtelhalm braucht, wenn man kein Problem mit Krankheiten hat?
Hier nun das Rezept zum Spritzen, und das ist der eigentliche Einsatz von Schachtelhalm:
Ich tue ein bisschen mehr Substanz rein als Frau Kreuter, ist mir lieber.
200 Frischkraut oder 20-30 Gramm getrocknetes Kraut über Nacht( bis 24 Stunden) in einem Liter abgestandenem Wasser/Regenwasser einweichen. Am nächsten Tag eine halbe Stunde leise köcheln lassen. Durch das Köcheln löst sich die Kieselsäure, die wir brauchen. Abkühlen lassen, durch ein Tuch drücken, 1:3 bis 1:5 verdünnen und damit - bei bedecktem Himmel- spritzen. Die nächsten Tage mehrmals wiederholen!
Die Kieselsäure wird beim Spritzen über das Blatt aufgenommen, stärkt es und macht es widerstandsfähiger gegen Schädlinge. Erhöht wird die pilzvertreibende Wirkung durch einen Teelöffel Natriumhydrogencarbonat ( oder Backpulver) pro Liter Spritzmischung.
Wenn man nichts an Krankheiten hat, kann man das Zeug - abgekühlt nach dem Kochen - mit allen Blättern darin mit etwas frischen Brennnesseln mischen, kaltes Wasser drüber und die Mischung verjauchen. Liefert Stickstoff und deutlich mehr Kieselsäure im Boden.
Lieben Gruß,
Mia