Gemüsebeete "vorbereiten"

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
donnawetta
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Re: Gemüsebeete "vorbereiten"

Beitrag von donnawetta » Mi Sep 18, 2013 10:27

Hallo Mia,

ja, ich schätze schon, dass es die Braunfäule ist: Teile der Blätter und Stengel sind dunkel (bräunlich) verfärbt, man erkennt deutlich die Übergänge vom grünen zum braunen Stengel, die Tomaten aufgeplatzt und an diesen Stellen faul. Einige haben kleine, schwarze Punkte, nicht die klassischen großen Flecken, aber eindeutig tiefschwarze Stellen. Allerdings sind nicht alle Früchte betroffen, sondern nur rote. Die noch kleinen, grünen Früchte haben durch die Bank nix. Was auch immer es ist - es sieht sehr traurig aus :sad: Wir haben gestern angefangen, die Pflanzen rauszuholen. Vermutlich wäre so oder so nicht mehr viel zu erwarten gewesen, im Oktorber wäre den Pflanzen draußen wohl naturgemäß zu kalt gewesen, so dass ich nicht glaube, dass die jetzt noch grünen, kleinen Tomätchen auch ohne diese Regengüsse überhaupt noch zur Reife gelang wären. Ich habe alle halbreifen und reifen Tomaten, die unversehrt schienen, zuhause gewaschen und kontrolliert und mit Abstand auf 6 flache Teller verteilt und hoffe, dass sie nachreifen bzw. nicht gegenseitig anstecken, wenn sie die ein oder andere Tomate doch etwas hat.

"Obstbäume" haben wir, 2 Knorpelkirschen und zwei Äpfel, aber die sind noch ganz klitzig und werfen vielleicht 50 Blätter pro Stück ab :-) Ich will dieses Jahr noch zwei Zwetschgen- und zwei Birnbäume holen; da wir bis auf eine der Kirschen (Halbstamm) nur Buschbäume gekauft haben, passt das auch in den leider nur 10m breiten Garten. Die Wallnuss ist ein dreistämmiger Wildling, eine der wenigen Pflanzen, die wirvor zwei Jahren in der alten, 700m2 "großen" Brombeerwildnis gefunden und behalten haben. Freiwillig hätte ich keine Wallnuss gepflanzt, sondern mich für einen Holunder oderApfel-Hochstamm als Hausbaum entschieden, aber die Wallnuss war unter all den Dornen so schön gewachsen, dass wir es nicht über's Herz gebracht haben, sie wegzutun.

Weißt du zufällig, ob Walnuss-Wilddlinge essbare bzw. größenmäßig "lohnende" Nüsse liefern oder ist das wie bei nicht verendelten Obstbäumen?

Ach so, und warum sind Holunderblätter zu wenig? Wir haben wirklich viele Holunderbüsche! Ist Holunder nicht attraktiv für Bodelebewesen? Oder irgendwie nährstoffarm? Oder zerfällt er zu schnell? Fragen über Fragen... :-)

Und ja, du hast Recht, das Beispiel kam von jemandem, der ein "lazy-permakultur-gardener" ist :nod:

Ganz viele liebe Grüße und danke für deine Mühe und Geduld, jede noch so dusselige Frage zu beantworten!

Donnawetta
Zuletzt geändert von donnawetta am Mi Sep 18, 2013 10:46, insgesamt 1-mal geändert.

Rani

Re: Gemüsebeete "vorbereiten"

Beitrag von Rani » Mi Sep 18, 2013 10:43

Sorry, nochmal ganz kurz OT:
Ich könnt mich kaputtlachen, wenn ich sehe, wie mein Pferd durch Eure Beiträge wandert! :lol: :lol: :lol:
Das muss ich ihr unbedingt erzählen ...

LG, Rani

*

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Re: Gemüsebeete "vorbereiten"

Beitrag von Carolyn » Mi Sep 18, 2013 11:08

donnawetta hat geschrieben:Weißt du zufällig, ob Walnuss-Wilddlinge essbare bzw. größenmäßig "lohnende" Nüsse liefern oder ist das wie bei nicht verendelten Obstbäumen?
Mein Nachbar hat mindestens vier ausgewachsene Walnussbäume und meines Wissens nach nur Wildlinge. Die Nüsse sind im Gegensatz zu meinen sehr spitz und oft oben etwas offen, so dass sie schimmeln. Sie gelten daher auch als nicht gut lagerfähig, eben weil sie nicht so fest zu sind. Die Schale ist zerbrechlicher, man bekommt die Nuss relativ leicht mit den Händen auf. Sprich, die Nüsse sind absolut eßbar, haben aber halt nicht die Qualität von veredelten Walnüssen. Von der Größe her sind sie mit meinen vergleichbar, aber ich habe auch schon größere Walnüsse gesehen als meine. An die riesigen kanadischen Walnüsse, die man im Laden bekommt, kommt aber keine deutsche Walnuss ran. Dafür wurde mir schon von verschiedenen Leuten gesagt, dass meine Walnüsse weit besser schmecken als die gekauften kanadischen. :smile:
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Re: Gemüsebeete "vorbereiten"

Beitrag von donnawetta » Mi Sep 18, 2013 15:47

Hej Carolyn, danke für die Info! Das ist ja super! Noch trägt der Baum nicht, aber selbst, wenn später nur ein paar Nüsse essbar wären, wäre ich schon glücklich. Für einen Waldorf-Salat wird's hoffentlich reichen :nod:

Und Rani - kraul deine Düngerlieferantin auch von mir. Ist sie eine Isländerin? Der Name (den du in einem anderen Thread erwähntest) klingt so außergewöhnlich.

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Re: Gemüsebeete "vorbereiten"

Beitrag von Mia » Mi Sep 18, 2013 21:53

Ja, Rani, :smile:

bitte, erzähl ihr das! Und frag Deinen Gaul, warum er bei Donnawetta so schnell abgehauen ist! Ihrer Beschreibung entnehme ich, dass sie die Stute ansprechend seitlich liegend auf dem Hochbeet placiert hatte. Falls ihr diese Position zu unbequem war, biete ich ihr einen Platz in meinem Rosenbeet, wo sie auf dem Bauch liegen darf, ich sie aber - zu Düngezwecken - bis zum Hals mit Blättern bedecke. Ist ja vielleicht auch ganz gemütlich! OT Ende. :wink: :wink: :wink:

Hi Donnawetta, :smile:

wilde Walnüsse brauchen einige Jahre (5, 6, 7, 8?) bis sie tragen. Die Nüsse sind aber natürlich essbar!

Ich empfinde, die Holunderblätter zerfallen zu schnell. Sie trocknen ja nicht "hart" ein, sondern fallen runter und sind bald in der Feuchtigkeit vergangen. Von daher sind sie nicht wirklich ein Schutz über mehrere Wintermonate. So ein Buchen-, Eichen-, Ahorn- oder Obstbaumblatt trocknet ein, das Zersetzen dauert länger, zudem ist in einer solchen Mulchschicht mehr Luft, mehr Sauerstoff, so dass die Eier der Nützlinge gut darin bis zum Frühjahr überleben. Im Frühjahr ist dieser trockenere, festere Laubmulch unten auch feucht vergangen und schon halb in den Boden gezogen worden, aber oben schützt immer noch eine relativ luftreiche, lockere Blätterschicht. Und das ist bei reinen Holunderblättern eben nicht, okay?
Deshalb würde ich mischen.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Gemüsebeete "vorbereiten"

Beitrag von Carolyn » Mi Sep 18, 2013 23:31

Stichwort Laubmulch im Winter: Wie kriegt ihr es hin, dass die Blätter auf den Beeten bleiben??? Ich kann mir das (bei mir) beim besten Willen nicht vorstellen. Es fallen bei mir ja ganz natürlich Blätter von den Fliederbüschen in den Garten. Im Frühjahr finde ich sie dann auch wieder - in einer Ecke des Gartens vom Wind fein säuberlich zusammenge"kehrt". Sogar der Schnee sammelt sich bei mir im unteren Teil, der obere ist oft saubergeblasen. So viele Fichtenäste & Co., dass ich alles abdecken könnte, kann ich nie und nimmer beschaffen, ich bin schon froh, wenn ich Rosen usw. ein wenig abdecken/einpacken kann. Also was habt ihr da für Tricks? Oder ist das nur bei mir so problematisch da Hanglage, nach Westen relativ offen (die Beerensträucher und das Gewächshaus stehen im Westen, oben am Hang) und fast auf der Hügelkuppe, so dass bei mir eigentlich IMMER Wind weht?
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Re: Gemüsebeete "vorbereiten"

Beitrag von donnawetta » Fr Sep 20, 2013 15:01

Hallo liebe Mia, danke für die Erklärung! Ich werde deinen Rat beherzigen und im Wald ein bisschen aufräumen :-)

Liebe Carolyn, ich weiß nicht, ob das anderweitige Nachteile hätte, aber könntest du nicht eine dünne Schicht Erde drüber machen? Wenn sich die zu schnell auswäscht, würde ich es mit Pappe versuchen und einen nicht zu schweren Stein drauflegen, damit das Laub an Ort und Stelle bleibt. Ein Netz o.ä. ginge sicher auch, wenn man sowas zur Hand hat. Aber etwas wichtig praktisches und einfaches fällt mir nicht ein :-/

Mia
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Re: Gemüsebeete "vorbereiten"

Beitrag von Mia » Sa Sep 21, 2013 23:19

Zu Deiner Frage, Carolyn: :smile:
(...) Wie kriegt ihr es hin, dass die Blätter auf den Beeten bleiben??? Ich kann mir das (bei mir) beim besten Willen nicht vorstellen. Es fallen bei mir ja ganz natürlich Blätter von den Fliederbüschen in den Garten. Im Frühjahr finde ich sie dann auch wieder - in einer Ecke des Gartens vom Wind fein säuberlich zusammenge"kehrt". Sogar der Schnee sammelt sich bei mir im unteren Teil, der obere ist oft saubergeblasen. (...) Oder ist das nur bei mir so problematisch da Hanglage, nach Westen relativ offen (die Beerensträucher und das Gewächshaus stehen im Westen, oben am Hang) und fast auf der Hügelkuppe, so dass bei mir eigentlich IMMER Wind weht?
Ich denke, es liegt einmal an Deiner exponierten Lage, und zum anderen sind Fliederblätter ja auch sehr leicht. Mit einem anständigen Ahornblatt oder auch nur mittelgroßen Obstbaumblättern können die nicht mithalten. Du hättest vermutlich eine Chance, wenn Du körbeweise Obstbaumblätter von Deinen Wiesen herschaffen würdest, vor einem ausgiebigen Regen, so dass sich 10 cm Obstbaumblattmulch dann festregnen würden. So ganz leicht hebt auch der starke Westwind die dann nicht mehr hoch. Und je länger die festgeregnet werden, um so besser halten sie, weil sich die zunächst trockenen, dann feuchten Blätter ja auch zwischen Pflanzen, z.B. Deinen Rosen, "verzahnen".
Auf einem flachen Gemüsebeet ist das schon problematischer. Wahrscheinlich reicht es aber, wenn man da willkürlich Astwerk einsteckt oder drüberschmeisst, so dass das "verzahnen" doch klappt.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Gemüsebeete "vorbereiten"

Beitrag von Carolyn » So Sep 22, 2013 11:47

Die beiden Rosen im Garten stehen ebenfalls ganz unten, eine davon genau in dem Eck, in dem sich das Laub sammelt. *g* :wink:

Hm, unterschiedlich schweres Laub also. Körbeweise Obstbaumlaub wäre ja kein Problem, schon jetzt fallen z.B. beim Boskop die ersten Blätter und machen das Auflesen (vor allem) der (faulen) Äpfel zu einem Suchspiel für Fortgeschrittene. :lol: Ahorn habe ich nicht.
Einige dürre Äste von den ältesten Obstbäumen oder vom Walnussbaum finden sich auch, aber die sind halt nicht verzweigt. Und ich darf sie jetzt nicht alle kleinbrechen und mit dem Obst auf den Kompost werfen sondern muss sie sammeln. Na, mal sehen.

Eine dünne Schicht Erde... ob das die alte Erde aus den Balkonkästen und Paprikaschalen sein dürfte? Damit weiß ich dieses Jahr nämlich eh kaum mehr wohin, mir geht der Platz auf dem Kompost (wieder mal) aus. Der Inhalt von 26 Balkonkästen und etwa 20 Schalen und Töpfen unterschiedlicher Größe ist doch ziemlich viel. Ich war schon am überlegen, ob ich sie zu dem Platz transportiere, wo ich auch blühendes Unkraut, Geäst und Rosenschnitt entsorge (am Rand eines kleinen extrem abschüssigen Waldstücks, das mir gehört).

Mit Erde oben drüber würde sich das Laub dann auch über einen längeren Zeitraum festregnen können. Die Idee gefällt mir!
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Re: Gemüsebeete "vorbereiten"

Beitrag von Mia » So Sep 22, 2013 18:54

Ja, mach das so! -Passt! :wink:

Lieben Gruß!
Mia
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