Moin in die Runde,
@ Manuel,
Allem Anschein nach kennst Du Dich ein wenig aus mit Komposter, es wäre schön wenn Du Deine Erfahrungen hier einbringen könntest. Gibt es eine Begründung warum die Lattenkomposter besser sein sollen?
@ Mia,
Das sind viele Fragen.
Ich glaube fast, Du hast gar keinen normalen Komposter wie andere Leute, sondern Du hältst das Ding als eine Art vergrößerte Wurmfarm - kann das sein?
Diese Frage scheint mir sehr wichtig zu sein... was ist ein normaler Kompost/er??? Als normal würde ich unter anderem sagen, bezeichnet man Dinge, Sachen und Ereignisse, die man schon viele Jahre so kennt wie sie sind, Tag und Nacht zB. Wenn man schon viele Jahre so kompostiert wie Du es tust, so ist auch das normal und somit auch Dein Kompost/er.
Die Frage nach dem Komposter als vergrößerte Wurmfarm kann ich weder mit ja noch mit nein beantworten, denn für mich ist es normal das Kompostwürmer in einem Kompost zu finden sind. Als ich noch ein Kind war, hatten wir Landwirtschaft und auch einen Misthaufen, dieser allerdings wimmelte immer von den Kompostwürmern. Damals war es normal im Mist und im Kompost Würmer zu haben, heute ist es normal das man keine oder kaum Würmer im Kompost hat.
Als ich vor einigen Jahren mit meinem Gärtchen anfing, folgte auf den Fuß ein Thermokomposter. Andere Komposter, oder gar eine Kompostmiete waren aus Platzgründen nicht möglich. 2 Jahre lang kämpfte ich mit meinem Komposter, hatte jedoch keinen Erfolg mit diesem Teil. Im 2ten Jahr, es war das Winterhalbjahr, hatte ich viel Muße mir in Sachen Kompost einiges anzulesen und das war gut so. In dieser Zeit bin ich auch auf die Kompostwürmer aufmerksam geworden.
Im nächsten Frühjahr dann habe ich in jeden Komposter geschaut, in den ich einen Blick werfen konnte, in jedem Misthaufen habe ich nach Würmern geschaut, die Ergebnisse waren ernüchternd.
Mutter Natur hat in Ihrer Entwicklungszeit unter anderem Würmer ins Leben gerufen und diese mit speziellen Eigenschaften ausgestattet.
Unter den Würmern gibt es Würmer, die sehr tief in der Erde leben, es sind die Tauwürmer und sie leben bis zu 5 Meter in der Tiefe. Dann gibt es die Erdwürmer, diese leben im Boden, allerdings nicht in derartigen Tiefen wie ein Tauwurm. Beide Wurmarten können ausgezeichnet graben, jeder Gärtner kennt diese Wurmröhren.
Die Aufgabe des Tauwurmes ist unter anderem... Mineralien aus der Tiefe des Bodens mit nach oben zu bringen. Auf seiner Reise in die Tiefe aber nimmt er abgestorbene Pflanzenteile mit in die Tiefe. Die Erdwürmer hingegen durchforsten den oberen Boden und auch sie nehmen abgestorbene Pflanzenteile mit in den Boden. Der Boden wird so gedüngt und durchlüftet und es sammelt sich im laufe der Jahre Humus an, Humus den wir alle eigentlich wollen. Hier wird aber nicht nur Humus aufgebaut sondern auch Langzeithumus.
Nun kommen die Kompostwürmer. Kompostwürmer wurden von der Natur so ausgestattet, dass sie mit Massen an Biomüll fertig werden, unterstützt werden diese von Pilzen Bakterien uva. Lebensformen.
Tauwurm und Erdwurm sind eher blass in der Farbgebung, was mit dem Lebensraum und der Sonne zusammenhängt. In der Tiefe ist es eben dunkel und die Würmer bedürfen hier keines Sonnenschutzes. Der Kompostwurm hingegen ist meist kräftig rot, einer der Gründe hierfür ist die Sonne. Der Kompostwurm kann auch nicht graben, warum auch, dieser lebt im lockeren Kompost und sein Lebensraum sind die oberen cm im Boden. Seine Bewegungsrichtung geht immer nur in horizontaler Richtung.
Wie gesagt, Mutter Natur ... ein Tauwurm lebt in der Tiefe, er ist sehr groß. In der Tiefe werden nicht so viel Tauwürmer gebraucht. Die Reproduktionsrate ist gering, der Tauwürmer vermehrt sich jährlich und es werden nur wenige Jungwürmer gezeugt. Die Erdwürmer hingegen sieht man öfters und hier ist die Reproduktionsrate schon deutlich höher. Der Kompostwurm hat eine Menge Arbeit, denn es gibt viel Biomüll in der Natur. Die Reproduktionsrate des Kompostwurmes ist aus diesem Grund sehr hoch. Aus eigenen Versuchen kann ich sagen, das ein Kompostwurm alle 40 Tage 10 und mehr Jungwürmer zeugen kann.
Diese hohe Reproduktionsrate ist die Ursache für die vielen Würmer in meinem Komposter, denn ich hatte im letzten Jahr nur 20 Würmer ausgesetzt.
Die wichtigsten Kompostwurmarten in unseren Breitengraden sind Eisenia foetida, auch Mist oder Stinkewurm genannt, der Dendrobena und der Andrej.
Das soll als kleiner zusammenhängender Beitrag langen. Mal schauen, was Du liebe Mia, noch an Fragen hattest.
Mir ist eine Heißrotte im Thermokomposter niemals wirklich gelungen. Der wurde immer nur mäßig warm, obwohl das Ding Thermokomposter heisst.
Eine richtige und Samentötende Heißrotte ist in einem Thermokomposter nicht möglich, hierzu sind die Behältnisse viel zu klein. Eine Kompostmiete ist hier die bessere Wahl.
... sondern das ging bei mir nach trocken und feucht - und er lief jedenfalls so, dass er relativ rasch kompostierte. Der Gedanke, es weiterhin so zu machen, macht mich eigentlich ganz zufrieden, denn so werde ich meine neuen Würmer jedenfalls nicht dem Hitzetod aussetzen. Also, die dürfen dann in den Thermokomposter ziehen.
Trocken und feucht, grün und braun richtig zu schichten ist nach meiner Methode absolut unnötig, denn ich mische meinen Kompost wöchentlich durch, hierfür benötige ich 3 Minuten. Mit dieser Tätigkeit wird das Kompostmaterial automatisch gemischt und man kann so auch mal mehr von einer Sorte Bioabfall in den Komposter geben. In groben Zügen allerdings sollte das C/N Verhältnis in der Gesamtsumme schon stimmen. Zu feucht allerdings sollte es niemals sein, zu trocken allerdings auch nicht. Zu trocken kann man schnell beheben, zu feucht bedeutet viel Arbeit.
Du hast sinngemäß geschrieben: Kauf Dir im Angelshop Würmer der Sorte Dendrobena - oder bestelle HIER.
Gut, link angeklickt, der Mensch hat also Kompostwürmer. Aber welche sind es? Sind es ebenfalls Dendrobena, oder sind es andere? Das würde ich doch gerne wissen, BEVOR ich einen Wurm kaufe. Sind Dendrobena besser, oder die Kompostwürmer ohne Namen?
Die Würmer im benannten Link bestehen in der Regel aus einem Wurmmix von den 3 obig genannten Wurmarten. Jeder dieser Würmer erfüllt eigentlich eine etwas andere Aufgabe, aber es wird sich die Wurmart durchsetzen die am besten mit Deinem Kompost klarkommt. Im Angelshop wirst Du den Mistwurm oder den Dendrobena finden. Der Dendrobena wird dort auch oft als Rotwurm oder als Riesenrotwurm bezeichnet. Riesenrotwurm muss nicht sein, denn diese sind künstlich aufgepeppt.
Frage zwei: Nimmt man besser Dendrobena oder die unbekannten Kompostwürmer zur Anzucht von Wurmhumus in einer Holzkiste?
Das bleibt sich letztendlich egal, in meinem Fall hat sich der Dendrobena bewährt. Dieser Wurm ist sowohl in meinem Komposter als auch in meiner Wurmfarm.
So eine Holzkiste könnte ich mit Leichtigkeit nachbauen,
Mach mal und berichte darüber
So ganz einfach ist das nicht, aber sicherlich nicht unmöglich. Holz arbeitet und wird bei Fehlern in der Konstruktion alsbald aufreißen. Gerne gebe ich Dir aber eine Bauanleitung.
Wichtig: Eine Naturholzkiste, in welcher feuchtes Material ist, darf niemals von außen nass werden. Eine Überdachung ist lebensnotwendig.
Frage drei: Was machst Du mit dem Ding im Winter? - Garage? Warmer Keller?
Im Winter stelle ich die Farmen in den Heizungskeller, denn Frost mögen die Würmer nicht wirklich. Ein überwintern bei 10° allerdings ist ok und die Wurmfarmbewohner arbeiten auch noch.
Frage vier: Es sieht aus, als hättest Du für die Wurmkiste unbehandeltes, aber gehobeltes Holz der Sorte Fichte/Tanne genommen. Dir ist klar, dass das Holz über die Jahre rotten wird? Durch die Feuchtigkeit von innen? Das ist nicht wirklich ein beständiges Ding. Was ich auch nicht schlimm finde, man kann es ja nach einigen Jahren ersetzen.
Mir persönlich wäre Holz auch lieber als irgendein Kunststoff. Ich habe noch einige Bretter Fichte/Tanne sägerauh liegen, die könnte ich vermutlich auch verwenden. Aber was ist mit Meranti? Davon habe ich auch noch einige Bretter liegen. Das ist VIEL widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit! Spricht irgendwas gegen Merantiholz?
Richtig erkannt, Ich habe für meine Farm verleimte unbehandelte Fichtenholzbretter aus dem Baumarkt genommen, ich hatte leider nichts anderes zur Verfügung. Was denn nun die Verrottung des Holzes angeht, so schätze ich die Lebensdauer meiner Farm auf 15 Jahre oder mehr. Es dürfte somit eine einmalige Anschaffung bedeuten.
Holz ist im Fall einer Wurmfarm immer Plastik vorzuziehen, denn Holz atmet und versorgt so die Würmer mit dem nötigen Sauerstoff. Holz, unbehandelt, wirkt auch feuchtigkeitsausgleichend.
Meranti ist auch Holz und sogar gutes Holz, aber nicht wirklich geeignet für eine Wurmfarm. Für eine Wurmfarm ist es wichtig, dass diese durch das Holz atmen kann. Egal wie gut das Holz nun auch sein mag, sobald Holz von beiden Seiten feucht wird geht die atmungsaktive Fähigkeit verloren.
Sägeraue Bretter sind noch besser als gehobelte, Grund hierfür... jede einzelne rohe Holzfaser wirkt wie ein Docht in einer Kerze. Jede Holzfaser vergrößert die Oberfläche des Brettes und erhöht somit die Fähigkeit des Luft und Wasseraustausches.
Frage fünf: Mit was fütterst Du die Würmer in Deiner Wurmkiste?
Mit Kompost, sind doch Kompostwürmer.
In der Regel erhalten die Würmer die Rüstabfälle aus der Küche.
Ein Kompostwurm, samt seinen Mitarbeitern, ist es möglich alles was einmal gelebt hat zu zersetzen, egal ob dieses nun pflanzlich oder tierisch war. Selbst die Würmer, Milben und Bakterien in einer Wurmfarm, werden früher oder später sterben und steuern so wieder dem natürlichen Kreislauf bei.
Wer immer den Mut hat, kann so eine Wurmfarm auch in die Küche stellen. Keine Angst, es stinkt nicht, es passiert auch sonst nichts. Ob denn nun ein Eimer für den Biomüll in der Ecke steht oder eine Wurmfarm, dürfte sich egal bleiben. In einer Wurmfarm allerdings wird der Restmüll gleich verarbeitet, in einem Behältnis hingegen kann es schon mal zu Feuchtigkeit und unangenehmen Gerüchen kommen.
An alle die jetzt Igitt rufen, es ist alles nur eine Sache der Vorstellung. Wer von euch schläft in einem Bett? Schon mal darüber nachgedacht mit wem Ihr dieses teilt? Schon mal darüber nachgedacht, das Ihr des Nachts von Milben regelrecht überlaufen werdet? Schon mal darüber nachgedacht, was das Jucken ausgelöst hat? Vielleicht lässt sich ja gerade eine Milbe an einer Hautschuppe von euch gut gehen
Wurmfarmbewohner sind auf Ihre Umgebung angewiesen und verenden alsbald, wenn sie diese verlassen, die Milben im Bett allerdings verenden nicht.
Frage sechs: Wie erntest Du den Humus, den sie hinterlassen? Löffelweise? Schaufelweise? Legst Du sie gar in ein Sieb und spülst sie ab? - Wie geht das vor sich?
Vorab möchte ich sagen... Würmer folgen dem Futter.
Sehr oft werden Wurmfarmen mit mehreren Etagen verkauft, diese sind in der Regel aus Plastik und leben sicherlich keine 15 Jahre. Man füttert solange bis eine Ebene voll ist und setzt dann eine neue Ebene auf und alles geht von vorne los. Irgendwann dann ist die untere Ebene Wurmfrei und man kann den Wurmhumus einfach entnehmen.
Holzkisten werden oft zweigeteilt angeboten, auch hier füttert man erst die eine Seite und wechselt auf die andere Seite, wenn die eine Seite voll ist. Die Würmer werden dem Futter folgen und es wird eine Seite wurmfrei sein. Eine sehr bekannte Kiste ist die
Hamburger Wurmkiste
Brauche ich Wurmhumus, so schiebe ich einige Tage vorher alles Futter auf eine Seite und habe so Zugriff auf den Wurmhumus. Dieser ist dann zwar nicht absolut wurmfrei, aber ich kann damit leben.
8:40 Uhr, Ich hoffe ich habe mir mein Frühstück nun redlich verdient. 10:45 Uhr, Früchstück beendet, nun bin ich satt und Müde. Zum Frühstück waren wir auf einem Bauernhof im Nachbarort, auswärts frühstücken muss auch ab und an sein.