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Thomaskali

Verfasst: Di Apr 24, 2012 12:07
von maxmaxi
Hat jemand Erfahrung mit Thomaskali? Ich verwende ihn für Gemüse, das viel Kalium braucht wie Tomaten usw. Macht Thomaskali auch das Bodenleben kaputt? Ansonsten verwende ich nur Kompost und Hornspäne zum Düngen.Was wäre eine Düngealternative zu Thomaskali? Vielen Dank für eure Erfahrungen.

Re: Thomaskali

Verfasst: Di Apr 24, 2012 12:18
von Carolyn
Uh, Thomaskali in einem Bio-Gärtner-Forum, böses Foul! :wink:

Lies Dir hier als grundlegende Info mal unseren Glossarbeitrag über Bodendüngung durch, das gibt einen ersten Überblick: http://www.bio-gaertner.de/frm/viewtopi ... =12#p28136

Re: Thomaskali

Verfasst: Di Apr 24, 2012 13:57
von Montydon
Gute alternative Kaliumdünger sind z.B. Beinwelljauchen (für Tomaten und Blühpflanzen) oder Holzasche (für Obststräucher)

Re: Thomaskali

Verfasst: Mo Apr 30, 2012 17:03
von maxmaxi
Vielen Dank für eure Antworten.Das mit der Holzasche passt sehr gut, weil ich genug davon habe. Bei Marie-Luise Kreuter steht, man könne Thomasmehl verwenden. ist das etwas anderes als Thomaskali?

Re: Thomaskali

Verfasst: Mo Apr 30, 2012 17:28
von Wasnun
Hallo Montydon, hallo maxmaxi,

Holzasche im Garten, egal wo, ist ein absolutes no go. Holzasche gehört in den Restmüll und nur in den Restmüll, bitte nicht in die Biotonne.

Re: Thomaskali

Verfasst: Mo Apr 30, 2012 22:57
von Mia
Also, ICH nehme Holzasche als Kalidünger!

Was bitte soll daran verkehrt sein, Wasnun? Hast Du Dir schon mal angeguckt, wie so eine Rasenwiese nach einem Osterfeuer wieder wächst? Wenn es reines Holz ist, ist es, glaube ich, okay, es sollte nur nicht irgendein Mist sein. Keine Farben, keine behandelten Hölzer, auch keine gekauften Pellets für die Holzofenverbrennung, von denen man nicht weiß was drin ist. - Alles andere ist doch okay?

Thomasmehl:
Laut Frau Kreuter (Buch geschrieben in den 70zigern) ist Thomasmehl in Ordnung, aber soviel ich weiß, gibt es das Zeug nicht mehr. Dieses stark Phosphathaltige feine, staubige Mehl fiel als Abfallprodukt bei einem speziellen Verfahren der Erzverhüttung an. Heute sind andere Verfahren an diese Stelle getreten, also gibt es auch das Zeug nicht mehr. Es muss ein sehr guter Dünger gewesen sein. Mein Großvater und mein Schwiegervater (heute 98) schworen darauf. Das ging bei denen so, dass im Herbst gekalkt wurde, und dann einige Monate später das Thomasmehl aufgebracht wurde.
Ich habe, glaube ich, sogar noch einen halben, uralten Plastiksack davon stehen. Er müsste aus den 70zigern stammen. Ich habe das Pulver aber nie benutzt, weil ich dieses ganze Verfahren mit Kalken im Herbst und später Thomasmehl drauf, ablehnte. Das waren Säcke und Tüten, von denen ich nicht genau wusste was darin war. Ich war schon immer eher ein Fan von Kompost und selbstgemachten Jauchen, von Algenkalk und Hornspänen.
Heute würde ich es interessehalber mal ausprobieren, denn es muss wirklich ein toller Dünger mit vielen Spurenelementen gewesen sein. Mal gucken, ob der Sack wirklich mit umgezogen ist???

Jedenfalls, das ursprüngliche Thomasmehl gibt es, glaube ich, nicht mehr. Der Dünger war auch wegen der extremen Staubigkeit in der Landwirtschaft wohl nicht problemlos zu verwenden. Das heutige Thomaskali staubt nicht mehr, es hat neben dem hohen Phosphatanteil auch viel Kalium und Kalk. Es ist ein reiner, mineralischer Volldünger geworden.
Ich glaube, ich würde den nicht mehr anwenden.
Und zwar aus dem einfachen Grunde, weil Mineraldünger zwar unsere Pflanzen nähren, den lebendigen Boden und seine Bodenfauna aber nicht mit. Unter chemisch angereicherten Mineraldüngern stirbt der Boden.
Das beste Beispiel sind dafür unsere Äcker.
Da lebt kaum noch was! Die Bodenstruktur ist verdichtetet, durch Pestizideinsatz lebt kein natürliches Kraut mehr zwischen Raps und Weizen.
Die Böden müssen mit schwerem Gerät aufgerissen werden, damit die Saat gedeiht. Ganz anders im naturbelassenen Waldboden oder an natürlichen Standorten. Hier ist kein Millimeter Boden von Mutter Natur unbedeckt.
Also, ich würde von Thomaskali abraten.

Lieben Gruß,
Mia


Mod-Edit: Das Thema wurde geteilt, die Diskussion zur Holzasche als Dünger geht hier weiter.