bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
Hackfratze

Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von Hackfratze » Mi Okt 29, 2008 23:27

hoi weissauchnichtalles :p

du stichelst auch immer wieder hehehehehe gefällst mir.
ne die gurken und co sind alle weg.....da meine noch nicht einkochen kann haben wir viele selber gegessen und viele an diesem kindergarten verschenkt wo meine tochter ist. die machen da immer frühstück zusammen wo es viel obst und gemüse gibt...genau deswegen will ich nächstes jahr auch 2 apfelbäume haben :cool:

schnittchen gibt es bei uns fast nie aber frisch gegrillte steaks kann ich anbieten (frisch vom metzger versteht sich ja woll?)
wenn wir mal so teigwaren essen dann eher brötchen.......sehr selten mal zwiebelbrot oder kassler.

mal hand auf herzchen.......ich hab höchstens 30-40 qm wo ich umgraben muss + grosses langes gewächshaus.......ich denke das ich das gerade noch halbwegs alleine schaffe trotzdem lieben dank :thumbsup: :mrgreen:

aber wenn du wirklich langeweile hast, ich ziehe bald um da kannst du tapete abkratzen decke + wände verspachteln, rauhfaser tapezieren + streichen (mit farbspielen) und laminat legen . achja die keller müssen auch mit rotband verputzt werden und danach streichen........wie gesagt zeit hast du muss erst anfang dezember fertig sein :)

mfg hacki

weißauchnichtalles
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Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von weißauchnichtalles » Mi Okt 29, 2008 23:39

Da triffst du genau den Nerv! - Renovieren ist für mich das Größte. Wenn ich umziehe, kann die Bude gar nicht verwest genug sein. Schade nur, dass irgendwann alles fertig ist - in der Hinsicht hat Gärtnern dann doch die Nase vorn.
Jetzt sind wir aber gaaanz weit vom Weg ab ... :oops:

weißauchnichtalles
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Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von weißauchnichtalles » Fr Okt 31, 2008 11:23

Huhu, Erde an grünermann...
Erzähl doch mal, wie du zu BD gekommen bist. Bestimmt gab es doch auch ein Gärtnerleben davor.
LG Kirsten

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Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von Gisela » Sa Nov 01, 2008 07:32

weißauchnichtalles hat geschrieben:
Hab das mit dem Mond mal getestet, und bei mir hat es überhaupt keinen Unterschied gemacht. Wenn ich denke: "Heute ist ein guter Tag zum Möhrensäen", müsste das doch als kosmische Energie reichen, oder? Außerdem kann der Samen ja in der Erde warten, bis er meint, es sei ein guter Tag zum Keimen. LG Kirsten
Die Aussaattage beziehen sich nicht nur auf den Mond, sondern auf die gesamte kosmische Konstellation. Da sich diese ständig verändert besteht auch eine sich wandelnde Anziehungskraft auf die Erde. Man kennt das ja bei Ebbe und Flut. Diese Anziehungskraft wirkt auch auf das Keimen der Samen mehr oder weniger, je nach Stellung bzw. Abschirmung der Planeten zur Erde. So sagt jedenfalls Thun.
Man kann das Wirken aber nun nicht sehen, wenn man "mal" testet, ich denke, man muss schon einen längerdauernden Versuch starten. Soweit esoterisch kann ich da nicht mit, dass ich dem Samen eine eigene Meinung zutraue. Da wirds für mich etwas heftig.

Wenn ich aber lese, dass Untersuchungen ergaben, dass biologisch-dynamisch behandelte Gebiete bei weitem nicht so viel radioaktive Strahlung einlagern, vor allem nach Tschernoby gemessen, dann verliert diese Anbauweise für mich den Beigeschmack des Humbug. Das Kuhhorn, in dem die beiden Ausgangsstoffe für die Präparate Mist und Kiesel gelagert werden, lässt z.B. keine radioaktive Strahlung durch.

Tomaten mit dem Kieselpräparat und mit Brennesseltee dreimal gespritzt bekommen keine Braunfäule, hab ich gelesen.
Auch zur Schädlingsbekämpfung werden homöopathische Verdünnungen eingesetzt. Wenn Homöopathie beim Menschen wirkt, tut sie das bestimmt auch bei Tieren und Pflanzen.

Auf die erhöhte Leistungsfähigkeit meiner Komposte möchte ich nicht mehr verzichten. Es ist nicht viel Aufwand, die Kräuter mit hineinzugeben.

Und was "den Krempel der Nachbarn verwursten" betrifft: Nicht so vorschnell, weißauchnichtalles! Die Gärtner unserer Anlage erhalten das Angebot einer öffentlichen Verkompostierung ihrer Gartenabfälle. Wenn 300 Gartenbesitzer jedes Blatt zur Mülldeponie bringen, verarmt der Boden auf den 60.000 qm der gesamten Anlage immer mehr. Da aber keinem Gärtner der Betrieb von Kompostwirtschaft aufgedrängt werden soll/kann, ist die Möglichkeit der Abgabe vorgesehen, bevor das Material zum Müll geworfen wird.
Durch geringfügige Vergrößerung meiner Kompostanlage wird das Angebot für alle Gärtner erweitert werden können. Für alte Gartensitzer wird Häckseln und Abholung übernommen, sodass so mancher die Aufgabe seines Gartens wegen Beschwerlichkeit noch hinauszögern kann.
Ergebnis der Einrichtung ist, dass sich jeder fertige Komposterde abholen kann.
Im Übrigen glaube ich kaum, dass die Gärtner ihre Hecken spritzen. Von Unkrautvernichtern wird bei uns allgemein abgeraten, was zwar nicht zur Sicherheit von ungespritzt führt, aber ich denke, ein Kompost wird gewisse Anteile verkraften. Man kann so eine Aktion nicht starten, wenn man nicht eine Portion Optimismus hat.

Gruß
Gisela

Ronja
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Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von Ronja » Sa Nov 01, 2008 11:28

hennenkampf teil 2 :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: hört uff leute :twisted: :mrgreen:

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Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von weißauchnichtalles » Sa Nov 01, 2008 11:38

Hallo Gisela,

es wäre ja mal interessant herauszufinden, wo der Mars gestanden hat, als du den Thread hier angefangen hast :lol:

Bei mir ist es eher so, dass das Modell des BD immer unschlüssiger wird, je mehr ich darüber nachdenke: Wieso muss ich Stoffe dynamisieren? Damit soll doch wohl das Kreisen der Planeten nachvollzogen werden. Wenn man aber davon ausgeht, dass das All dynamisiert ist, wäre damit doch alles bis ins Kleinste erfasst. Da muss ich doch nicht mehr rühren.

Ich schlage einen anderen Test vor: Wir säen im Frühjahr und schreiben dann, wann wir was gesät haben. Ohne in den Kalender zu schauen. So könnten wir herausfinden, inwieweit sich unsere Intuition mit den idealen Tagen deckt. Vielleicht machen wir's ja sowieso fast alle "richtig", weil wir eben Teil des Kosmos sind, und sehen deshalb keinen Unterschied?

LG Kirsten

P.S.: Ronja, hab deinen Beitrag gerade gesehen. Nicht, dass es dir hier wieder so ergeht wie im Haustierthread. Du Eumel.

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Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von Gisela » Sa Nov 01, 2008 17:30

Tja, weißt du Kirsten, schlüssig ist für mich die ganze Methode überhaupt nicht, ich hab keine Ahnung warum man rühren soll.
Es wird gesagt, dass man durch die Strudel das Wasser irgendwie auflädt, und es dann erst Wirkung hat, bzw. die paar Gramm Kieselerde eben in 10 Liter Wasser gut gelöst ist.
Was allein das Auflösen angeht, kann ich das noch nachvollziehen, es ist wie umrühren, wenn man das Nudelwasser gesalzen hat, irgendwie so vom Verhältnis her.
Aber was der Kosmas damit zu tun hat, verstehe ich nicht und ich bemühe mich auch gar nicht, dahinter steigen zu können. Mir genügt, dass der ganze "Hokuspokus" (ja genau) wirkt. Ich hab ihn lang genug angewendet (20 Jahre mit Unterbrechungen) und gute Erfolge gesehen.
Ich hab wirklich keine Ahnung warum das so ist, aber ich finde es toll.

Die Aussaattage sind übrigens nicht so entscheidend, es wächst natürlich auch ohne, dass man drauf achtet. Dieses Jahr hab ich einfach gesät und gepflanzt, wann ich Zeit hatte, und das war selten genug. Gut gewachsen ist trotzdem alles.
Allerdings werde ich grünerManns Schneckenabwehr nächstes Jahr mal konsequent anwenden, denn die Biester sind recht fleißig wenn Gärtnerin länger außer Haus ist.

Grüße
Gisela

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Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von weißauchnichtalles » Sa Nov 01, 2008 18:29

Hallo Gisela,
Die Aussaattage sind übrigens nicht so entscheidend, es wächst natürlich auch ohne, dass man drauf achtet. Dieses Jahr hab ich einfach gesät und gepflanzt, wann ich Zeit hatte, und das war selten genug. Gut gewachsen ist trotzdem alles.
Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte, dass einer, der den Thun-Kalender hat, am Ende des Tests einen Datenabgleich macht: Fällt "frei Schnauze" der kalenderlosen Probanden überproportional häufig mit den im Kalender empfohlenen Tagen zusammen? Oder überproportional selten? Das könnten wir doch mal untersuchen, oder?

Und Sniffer: Ja, es gibt eine "Anthroposophische Medizin". Mitsamt der Produktreihe "Weleda". Leider weiß ich nicht, worin sich diese Methode prinzipiell von der Homöopathie unterscheidet. Und, welche Globuli empfiehlt deine Mutter dem virenverseuchten Rechner? LG Kirsten

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Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von Gisela » So Nov 02, 2008 06:28

Du meinst es könnte sein, dass menschliche Intuition den richtigen Tag trifft?

Die Idee ist gut, das könnte ganz neue Aspekte ergeben, obwohl es bei 30 Tagen und nur vier Pflanzentypen viele z.B. Blatttage gibt, und Zufallstreffer wohl häufig vorkommen werden.
Ich glaube allerding auch, dass diese Intuition ganz unterschiedlich stark bei Menschen ist. Manche behaupten Dinge, die für andere ziemlich abenteuerlich bis absurd klingen. Der eine sieht seine verstorbene Tante, der andere (so wie ich) hat noch nie irgendwelche Erscheinungen gehabt, einer spricht von Eingebungen und Wahrnehmungen, ich jedoch weiß nur, was ich sehe und erlebe und das ist bar jedes Übersinnlichen.

Ich denke jedoch nicht, dass es diese Dinge nicht gibt, nur weil es sie für mich nicht gibt. Manche sehen die Aura. Mir erzählte mal jemand, er sehe um jeden Menschen einen farbigen Bereich. Das sei bei ihm schon als Kind schon gewesen, sodass er erstaunt war, als er erfuhr, dass andere nichts sehen. Steiner hat offensichtlich ebenfalls eine verfeinerte Wahrnehmung gehabt. Er habe angeblich von verrückten Rindern gesprochen, als man vom Rinderwahn noch nichts wusste. Er empfahl die Verwendung von Kuhhörnern, als man noch nicht testen konnte (warum auch? Kernkraft gab es damals noch nicht), dass sie Radioaktivität nicht einlagern.

Bei den Aussaattagen gibt es auch die mondabhängigen Pflanzzeiten, immer zwei Wochen lang. Das kann ich irgendwie besser nachvollziehen. Der Mond ist ja auch dafür verantwortlich, dass das Meer bei Ebbe zurückgeht.
Wenn die Anziehungskraft bei absteigendem (nicht abnehmendem) Mond weniger groß ist, könnte es sein, dass Pflanzenwurzeln sich leichter nach unten strecken und gut Fuß fassen können. Ich habe das immer wieder bei rote Beete erlebt. Man sät sie zwar besser an Ort und Stelle, ich habe aber da meist noch keinen Platz und ziehe sie vor. Beim Versetzen außerhalb der Pflanzzeiten machen sie oft lange schlapp, obwohl ich sie gieße und schattiere, innerhalb der Pflanzzeit stehen sie gleich von Anfang an da wie eine Eins.

Gruß
Gisela

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Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von weißauchnichtalles » So Nov 02, 2008 12:38

Ja, genau das meinte ich, Gisela. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es so herum gelaufen ist: Frau Thun hat den Kalender aufgrund solcher empirischer Daten entwickelt. Sie hat über längere Zeit beobachtet, wann die Bauern welche Pflanzen säen, und hat dabei Häufungen festgestellt. Der Kalender weist dann einfach das als "ideal" aus, was sowieso schon immer die meisten gemacht haben.

Die "Intuition" ist vielleicht das, was man den "grünen Daumen" nennt. Nun werden sich hier im Forum eher wenige Leute mit braunem Daumen tummeln. Und wenn ich sage, ich habe das Aussäen einmal mit Kalender getestet, heißt das ja nicht, dass ich ohne Kalender an falschen Tagen gesät habe - die Chance, zufällig einen passenden Tag erwischt zu haben, ist ja immerhin 1:4. Auch so ließe sich erklären, warum es bei mir keinen Unterschied gemacht hat.

Ich kann auch nicht mit dem Besen fliegen, und was immer wieder angeführt wird - du denkst an jemanden, und plötzlich klingelt das Telefon -, passiert mir auch, allerdings klingelt das Telefon viel häufiger nicht. Die spektakulären Zufälle bleiben uns einfach stärker im Gedächtnis.

Na ja, Rote Bete machen doch sowieso, was sie wollen ... die sind bei mir so unterschiedlich, obwohl ich alle am selben Tag gesät habe. Da sind Brummer dabei, und gleich daneben Winzlinge. Ich kenne das bei Wurzelgemüsen eigentlich nur so. Überirdisches wächst da viel gleichmäßiger. LG Kirsten

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Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von sniffer » Mo Nov 03, 2008 18:09

Und Sniffer: Ja, es gibt eine "Anthroposophische Medizin". Mitsamt der Produktreihe "Weleda". Leider weiß ich nicht, worin sich diese Methode prinzipiell von der Homöopathie unterscheidet. Und, welche Globuli empfiehlt deine Mutter dem virenverseuchten Rechner? LG Kirsten

ich mein die "ernsthafte" in der medizin angewandte homöopathie. weleda klingt für mich verdächtig nach irgendeinem wellnes- oder vitamindingsbumsprodukt
und für virenverseuchte rechner empfiehlt sie neu aufsetzen :mrgreen:
viele gärtner gehen auf gras, alle gärtner beißen irgendwann einmal ins gras, und manche rauchen es auch...

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Re: bio-dynamisch gärtnern - alles Humbug?

Beitrag von weißauchnichtalles » Mo Nov 03, 2008 21:40

Hallo Sniffer, was die Homöopathie angeht, bist du sicher voreingenommen durch den Beruf deiner Mutter. Ich vermute auch nicht, dass sie als Schulmedizinerin die "klassische Homöopathie" praktiziert, sondern mit Verdünnungen arbeitet, in denen noch Wirkstoffmoleküle vorhanden sind.
Die Anthroposophische Medizin ist nicht ansatzweise so umstritten. Zum Beispiel haben die ein Mistelpräparat entwickelt, das sehr gut bei Krebs wirkt. Darüber ist in den letzten Jahren viel geschrieben worden, und die Wirkung ist auch anerkannt. Krankenhäuser - nicht nur anthroposophische Kliniken - arbeiten damit. Ich hab sogar eine Bekannte, die damit genesen ist. Weleda ist schon in den Zwanzigern entstanden, weit vor dem Wellness-Hype. Viele der Produkte sind Körperpflegemittel, also tatsächlich Wellness-Produkte. Die Anthroposophische Medizin versteht sich aber auch nicht als alternativ, sondern als komplementär. Das macht sie zumindest weniger gefährlich als die Homöopathie (in Händen von Quacksalbern).
LG Kirsten

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