Anfängerfrage wegen Kompostdüngung

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
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Henna
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Anfängerfrage wegen Kompostdüngung

Beitrag von Henna » Do Feb 12, 2009 14:53

Ich bin blutige Anfängerin und habe seit Herbst einen Garten mit brachliegenden Gemüsebeeten, die ich ab Frühjahr bepflanzen/einsäen möchte (Mischkultur). Es soll ein Garten ohne Kunstdünger und Gifte sein.

Nun hört man ja immer von Düngung mit Kompost. Wann und wie düngt man denn ein Gemüsebeet mit Kompost?

Danke und Gruß,

Henna

Gisela
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Re: Anfängerfrage wegen Kompostdüngung

Beitrag von Gisela » Do Feb 12, 2009 19:44

Hallo Henna
es freut mich, dass du dich für Kompostwirtschaft entschieden hast.

Nun lies dich mal durchs Forum oder klick auf den Schmetterling oben, da kannst du jede Menge über Kompostdüngung erfahren.

Am besten fängst du mit Materialsammeln an. Alles Grüne kannst du verwenden. Warte bis es warm wird, dann kannst du es aufsetzen. Kompost heißt das Zusammengesetzte, je vielfältiger dein Kompost zusammengesetzt ist, umso reichhaltiger die Düngererde, die du daraus gewinnen kannst. Stickstoff nicht vergessen in Form von Mist oder Hornspänen oder besser noch Brennnessel- und Pflanzenjauche, dann dampft die Düngefabrik los.

Such aber einen schönen Platz für deine Komposte aus, leichter Schatten ist ihm recht.

Viel Erfolg
Gisela

nutellamonster
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Re: Anfängerfrage wegen Kompostdüngung

Beitrag von nutellamonster » Fr Feb 13, 2009 11:48

Ich schließ mich gleich mal an - ein wenig Grünabfälle haben wir im Herbst gesammelt und schon am Kompostplatz gelagert (über Winter abgedeckt). Da hat sich noch nicht allzuviel getan, logischerweise. Nachdem wir es abgedeckt hatten (dicke Papp-Platte aufgebracht und beschwert, ca. November?) ist auch nichts mehr dazugekommen, sondern alles in die braune Tonne gewandert.

Wir haben jetzt also einen ca. 10 cm hohen Komposthaufen... ;-)

Wenn es demnächst wärmer wird, wird dennoch erstmal nicht viel außer Küchenabfällen dazukommen, weil ja noch nichts wächst. Oder wir ziehen in den Wald und holen uns Brennnesseln... :mrgreen:

Sollen wir trotzdem schon versuchen, die Rotte anzuregen (Jauche, Kompostbeschleuniger) oder lohnt sich das bei dem Mini-Hügelchen noch gar nicht? Andererseits - abgesehen von Wald, oder Nachbarn oder so - wie kommt man zu einem Komposthaufen, der groß genug ist? Ich weiß, andere werden jetzt stöhnen, dass sie nicht wissen, wohin mit dem Zeug, aber für die, die sich in ähnlicher Situation befinden wie ich, wäre das vielleicht mal eine interessante Info.

Bzw. wenn es heißt, Grünmaterial erstmal zu sammeln, bevor man den Kompost ansetzt - ist dann der "Sammelplatz" nicht schon ein (Kompost-)Haufen?

Danke und grüne Grüße
Jana
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Gisela
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Re: Anfängerfrage wegen Kompostdüngung

Beitrag von Gisela » Fr Feb 13, 2009 13:24

Hallo Nutellaschleckerchen!

du hast völlig recht, der Sammelplatz kann auch schon anrotten. Es kommt auf die Jahreszeit an. Wie du schon gesagt hast, das gesammelte Zeug bleibt im Winter erst mal so, wie es ist, gefriert und es tut sich nicht viel. Wenn es wärmer wird, gebe ich noch immer alles auf den Sammelplatz, bis ich viel Material auf einmal habe, wie es z.B. bei Heckenschnitt anfällt, oder wenn zum ersten Mal die Wiese gemäht wird. Dann beginne ich, auf dem Hauptplatz zu mischen: Frisches Zeugs mit Sammelgut vom Winter, alle schön durcheinander, vielleicht hat man noch Häcksel vom Baumschnitt, das eignet sich besonders gut zum Mischen. Dann wird man feststellen, dass im Sammelhaufen auch schon jede Menge Würmer sind, weil von unten her die Verrottung bereits beginnt.
Auf den Haupthaufen kommt während des Sommers alles drauf. Irgendwann im späten Herbst schließe ich diesen Haufen mit einer letzten Fuhre Heu oder Häcksel oder am besten Stroh ab und bediene dann wieder nur den Sammelplatz, der den ganzen Sommer über leer war.
Schweizer Kompostexperten empfehlen, möglichst oft umzusetzen. Ich muss sagen, ich mache das mit dem Haupthaufen erst wieder im darauffolgenden Frühling, und fülle damit den dritten Platz daneben, wo die letzten stückigen Teile verdaut werden und gare Komposterde entsteht.
Daraus speise ich ein paar Monate später den Garten und mache den dritten Platz ganz leer, so dass der Lauf wieder beginnt.

Ja, oft ist nicht genug Material da. Ich habe viel Zulauf von Nachbarn, sie schenken mir ihr Grünzeug. Vielleicht könntest du ja auch mal die Nachbarn fragen. Manche sind froh, weil sie ihre Abfälle dann nicht mehr zur Deponie bringen müssen. Nur musst du da viel reden, damit sie dir nicht Blätter und Rasenschnitt mit Giersch und Winde mischen, da wirst du sonst nicht mehr froh.

Meine "Zulieferer" ordnen die hartnäckigen Unkräuter sogar in seperate Tüten, denn ich mache daraus Jauche, die dann (keimunfähig natürlich, das war der Zweck) über den Kompost gegossen wird. Dann kannst du am Morgen die Dampfsäule über deinem Komposthaufen sehen.

Gruß
Gisela

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