Thermo Komposter

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
Garten2010
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Thermo Komposter

Beitrag von Garten2010 » Fr Mär 25, 2011 08:23

Hallo, so erstmal ich bin die Babsi, hab einen Garten seit letztes Jahr. Leider hat meine Vorgängerin nicht viel drin gemacht. Hab schon viel arbeit rein gesteckt.
Nun haben wir beim aufräumen einen Thermo Komposter gefunden der von der Vorgängerin mehr als Mülltonne genutzt wurde.
Mein Freund und ich haben überlegt den umzustellen und zu entleeren und als Kompost her zu richten.
Nun ist unsere Frage ist so ein Thermo Komposter gut?
was sollten wir beim kompostieren beachten und so?
Über antworten würd ich mich freuen. :grin:

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lizzard
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Re: Thermo Komposter

Beitrag von lizzard » Fr Mär 25, 2011 09:45

Hi,

ich bin auch seit letztem Jahr Erst-Gärtnerin. :grin:

Ich habe mir auch gleich letztes Jahr so einen Thermokomposter hingestellt.
Darin sammel ich alles, was so organisches und kompostierbares anfällt.

Die Grundregel, die ich dabei beachte: nichts verwertetes (gebackenes, gekochtes, gegrilltes), nichts tierisches (Fleisch, Milchprodukte, Knochen) - sonst alles, was so an Grünzeug im Garten anfällt oder in der Küche. Obst, Gemüse, Kräuter, Eierschalen, Kaffeesatz.
Von meinen Kaninchen das Heu, Stroh und Restfutter (bekommen kein Handelsfutter).
Rein darf auch sonst alles, was wie gesagt im Garte so anfällt: Hölzer und Äste, Blätter und Laub, Rasen vom Mähen, Verschnitt, totes Pflanzenzeug (ausgenommen Pflanzen, die an Krankheiten wie Pilzen und Co. litten).

Es heißt, dass Kompost drei Jahre liegen muss.
Liebe Grüße
Liz

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Re: Thermo Komposter

Beitrag von Carolyn » Fr Mär 25, 2011 10:45

lizzard hat geschrieben:Es heißt, dass Kompost drei Jahre liegen muss.
Diese Regel kenne ich auch noch, lese aber immer häufiger, dass Kompost schon nach einem Jahr verwendet wird. Es kommt wohl ein bisschen drauf an, was alles in den Kompost gemischt wird (Mist braucht z.B. lange, bis er seine Schärfe verliert) und wofür man ihn verwendet. Außerdem ist die Reifung des Komposts auch temperaturabhängig, weshalb ich vermute, dass es in einem Thermokomposter schneller geht als in einem offenen Komposthaufen (wie meinem).
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Thermo Komposter

Beitrag von Toffimum » Fr Mär 25, 2011 12:54

Man sollte in diesem Thermokomposter alles in Schichten einfüllen und immer darauf achten,auch feucht halten(evtl.Wasser drüber gießen).Wenn er
dann voll ist,auch mal umschichten und nicht den Mäuseschutz unten vergessen!
Viel Erfolg Toffimum
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Re: Thermo Komposter

Beitrag von Garten2010 » Fr Mär 25, 2011 18:27

Ich danke euch für die vielen tips. Hab den alten heut erstmal versetzt und durft feststellen das meine vorgängerin gar nicht so doof war der untere teil war schon zu grober erde verrottet aber alles andere naja .... war nen akt für sich. Nu steht mein Kompost frisch und neu bestückt mal schauen ob das so klappt wie ich mir das alles vorstelle.

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Re: Thermo Komposter

Beitrag von Mia » So Mär 27, 2011 00:34

Hallo Babsi, hallo Ihr, :smile:

ich hab seit 15 Jahren zwei Thermokomposter - fand aber meinen alten aus Holz besser. Jetzt warum:
Man muss bei Thermokompostern genau schichten. Gut, dass sollte man bei nem Holzkomposter auch, aber weil der breiter ist, kann man zum Beispiel Grasschnitt besser verteilen. Auch anderes Grünzeug, was viel Biomasse liefert.

Wenn man zum Beispiel ordentlich Grasschnitt in beide Komposter füllt, wird das Gras beim ersten Zersetzungsprozess innendrin sehr heiß, so heiß, dass es im Thermokomposter grau wird, wie verbrannte Asche, und durch seine Hitze sämtliche Regenwürmer und Kleinlebewesen vernichtet. Im Holzkompsoter passiert das auch, wenn man nicht gut aufpasst, aber nicht in DEM Maße. Außerdem kann man ja gut von oben reingreifen und am nächsten Tag nochmal gut mit den Händen "umrühren".
Man muss beim Thermokomposter sehr viel genauer schichten, während man beim offenen Holzkomposter nicht ganz so genau sein muss.

Jetzt, wie geht das Schichten überhaupt? Unten ein bisschen Astzeug, damit das Ding etwas Luft bekommt.( Beim Thermokomposter setzt sich der Mäuserost unten oft zu.) Und dann werden immer abwechselnd trockene und feuchte Abfälle eingefüllt. Wird es im Thermokomposter in dicken Schichten zu feucht, gibt es Gärung und Schimmel, alles was im Komposter lebt stirbt ab, und man hat hinterher ein ekliges Geschmier. Ist das aufgeschichtete Zeug zu trocken, kompostiert es überhaupt nicht, sondern trocknet still vor sich hin.

Deshalb nutze ich ZWEI Thermokomposter. In den einen werfe ich alles rein wie es kommt, im zweiten schichte ich genau. Ich werf also den größten Teil Rasenschnitt und Obstbaumlaub in den ersten, wenn ich große Mengen habe, und am nächsten Tag und dem übernächsten greife ich rein und schichte sauber im zweiten. In den zweiten kommen auch alle Obst- und Gemüseabfälle aus der Küche. Im zweiten schichte ich immer sauber nach trocken und feucht, dann geht die Rotte dort auch sehr schnell, der Kompost ist nach einem Jahr fertig. Der erste ist eher eine Art vorübergehender Abfallbehälter, aus dem ich immer das entnehme, was ich im zweiten brauche. Den ersten halte ich trocken. Es soll darin nicht schimmeln. Er steht ohne Deckel unter Tannen, kriegt kaum Regen. Der zweite steht wärmer, bekommt etwas mehr Regen, denn seit Jahren hat der auch ( absichtlich!) keinen Deckel mehr. Also, es ist nicht wirklich "Thermo", was ich da mache. Die Herausnahmeschieber habe ich inzwischen auch längst auf den Müll geworfen, ebenso wie den Mäuserost.

Beim Holzkomposter hat man ja immer das Problem, dass die Rotte im Inneren gut warm wird und das Kompostieren rasch vor sich geht, während die Seiten, die viel Luft bekommen, weniger kompostieren und sehr viel länger brauchen. Die packt man dann beim Umschichten in die Mitte, okay? In dem Plastikgefäß kompostieren die Seiten mit. Wie gesagt: In meinem zweiten Komposter ist der Kompost ( die unteren zwei Drittel) nach einem Jahr fertig. Umschichten ist nicht notwendig.

Trotzdem ist mir der alte Holzkomposter lieber. Mei, das war doch sehr viel einfacher, mit dem Ding umzugehen! Den ersten Thermokomposter habe ich vor fast zwanzig Jahren gekauft, als die Dinger in Mode kamen, den zweiten bekam ich fünf Jahre später geschenkt. Und weil ich sie nunmal hatte, habe ich sie auch benutzt, während der alte Holzkomposter den Geist aufgab und sowas wie er auch nicht mehr nachzukaufen war.

Aber ich habe lange gebraucht, mit den Thermodingern klar zu kommen. Wie gesagt, wenn man nicht genau schichtet, tun sie absolut nicht was man will. Sie können leicht überhitzen ( zu viel feuchte Grünmasse) oder leicht austrocknen ( zu lange zu wenig Feuchtigkeit) und in beiden Fällen geht das Leben in ihnen kaputt. Dann fängt man wieder ganz von vorne an.
Dergleichen passiert bei einem alten Holzkomposter, der breit genug ist, um Grünmasse zu verteilen, der von den Seiten noch Luft bekommt, der Regen von oben bekommt, mit viel geringfügigerer Sorgfalt, NIE.

Deshalb habe ich vor einigen Jahren diesen Kompromiss gemacht, und bei den Thermodingern alle Zusatzteile ( wie Deckel, Schiebevorrichtung unten, Mäusegitter) weggeworfen. Ich hab sogar darüber nachgedacht, rundherum Löcher in den zweiten Komposter zu bohren, damit mehr Luft herankommt. Denn es ist mitunter schwer, die Bodenlebewesen in dem Plastikgefäß bis nach oben hoch zu züchten. Wenn man nicht extrem genau arbeitet, funzt das alles nicht.

Vielleicht hat jemand andere Erfahrungen gemacht? - Über einen diesbezüglichen Austausch würde ich mich freuen!

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Thermo Komposter

Beitrag von Garten2010 » Sa Mai 21, 2011 06:56

Hallo Ihr,
danke für die berichte. Also bisher klappts scheinbar ganz gut mit dem Komposter. Mal schauen wann ich da das erste mal erde raus krieg, denn er ist nun bis oben hin voll geschichtet. :grin:

Wasnun
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Re: Thermo Komposter

Beitrag von Wasnun » Sa Mai 21, 2011 19:10

Hallo Mia,

meine Art zu kompostieren ist etwas anders, aber letztendlich ist das Ergebnis wichtig.
In Sachen Thermokomposter habe ich bis heute eine Kleinigkeit nicht verstanden.
Jeder Thermokomposter hat eine Humusentnahmeklappe, welche eigentlich auch Sinn macht. Befülle ich nun den Komposter nach Herstellerangaben oder nach den Angaben von Dir, so kommt zuerst Strukturreiches Material in den Komposter. Empfohlen wird Heckenschnitt oder ähnliches. Sinn der Sache ist die Sauerstoffzufuhr und das Einwandern von Kleinstlebewesen zu ermöglichen. Befülle ich nun die ersten 15 bis 20cm mit diesem Material so ist die Entnahmeklappe fast nicht mehr frei. Im Laufe von 6 oder 12 Monaten befülle ich nun den Komposter und erwarte im nächsten Jahr guten Kompost. Also öffnet man die Entnahmeklappe und findet noch das Strukturreiche Material, welches in dieser Zeit garnicht verrotten kann.
Was tun sprach Zeus, will ich an den Humus, so muss ich den Hinderungsgrund entfernen. Der fertige Humus rutscht nach unten und man kann diesen entnehmen. Da in jedem Komposter aber die obere Schicht/en noch nicht verrottet sind, ist eine komplette Entleerung nicht möglich. Wie bekomme ich nun das Strukturreiche Material wieder unter den unfertigen Kompost? Vermutlich garnicht mehr, was nun bedeuten würde das entweder der Kompost nicht mehr gelingt oder aber er gelingt ohne dieses Strukturmaterial. Wäre das der Fall, so wäre der erste Schritt unnötig.
Eine wirkliche Antwort erwarte ich nun nicht, aber man sollte dennoch einmal darüber nachdenken.
In meinen Kompostern kommt das Ausgangsmaterial von Anfang an ohne diese Strukturreiche Unterlage und ich ernte hervorragenden Humus.
Wasnun
in bester Absicht, euer Wasnun

Mia
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Re: Thermo Komposter

Beitrag von Mia » Sa Mai 21, 2011 21:57

Hi, Wasnun, :smile:

ist schon gut, wenn der Kompost von unten etwas Luft hat und der Neugärtner nicht gleich mit dem Einwurf von Rasenschnitt und Tomaten anfängt, find ich. Ich meine, solche Leute gibt es ja auch. Also, macht schon etwas Sinn, die Herstellerangabe.

Ich packe maximal 10 cm Ästchen locker rein, und wenn ich, wie heute, den Kompost von unten raushole, sind die inzwischen völlig platt. Da blockiert nix die Entnahmeöffnung. Die Ästchen kommen dann natürlich mit raus und wandern mit auf's Beet, es ist aber nicht mehr viel von ihnen übrig. Jetzt zu meinem Procedere: Wenn ich die erste vordere Hälfte Kompost unten weghabe, kippe ich den Komposter nach vorne, bis er flachliegt. Das erlaubt, dass ich nun von hinten den gesamten verbleibenden Teil des garen Komposts gut herausnehmen kann. Dann streue ich auf die Grundfläche wieder Ästchen ein, hebel den Komposter wieder aufrecht, und der ganze obere Salat, der noch nicht fertig war, rutscht runter.

Ansonsten steh ich eh nicht auf Thermokomposter. Irgendwo stimmt da die Funktion wirklich nicht. Bei der vorderen Entnahmeklappe kann es ja auch sein, man holt den Kompost vorne unten raus, dann rutscht einem das vordere obere Zeug nach unten runter, und man kommt nicht mehr an den hinteren Teil des reifen Komposts! - Also, es geht für mich nur mit diesem Kippen.

Lieben Gruß,
Mia
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Wasnun
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Re: Thermo Komposter

Beitrag von Wasnun » So Mai 22, 2011 07:38

Hallo Mia,

ich sehe Frau steht ihren Mann :cool:
Thermokomposter, besser gesagt deren Hersteller, im allgemeinen versprechen mehr als sie halten können. Ich kenne keinen einzigen Thermokomposter der auch annähernd das erfüllt was man erwartet. In der Regel bekommt so ein Thermokomposter zwar "Fieber", aber von Thermokompostieren kann man nicht reden. Allerdings sehe ich in diesen Teilen dennoch einen großen Vorteil, sie passen sich hervorragend an kleine Gärten an und helfen Ordnung zu schaffen.
Mit etwas Geschick und Gefühl für die Sache kann man hervorragenden Humus aus den Kompostern bekommen.
Schenkt man einem Thermokomposter nur 3 Minuten Zeit in der Woche, so kann man schon nach 6 bis 9 Wochen Mulchkompost entnehmen. Nach 6 bis 9 Monaten entnehme ich sogar schon Humus, welchen ich für all meine Pflanzen, auch Zimmerpflanzen, verwende.
Wichtig ist die Zusammensetzung das Ausgangsmaterials und dem C/N Verhältnis der Stoffe zueinander. Heißrotte findet bei mir kaum statt, was zwar den Nachteil hat das sich Wildsamen breitmachen kann, aber diesen kann man schon im Anfangsstadium durch jäten entfernen. Vorteil sehe ich aber in der Vielfalt der Kompostbewohner, denn diese bleiben und überleben im Komposter da diese ja nicht "gekocht" werden.
Die weiter oben angesprochenen 3 Minuten möchte ich hier mal kurz erklären:
Einmal Wöchentlich wird mein Komposter "links" gemacht, das unterste kommt nach oben und das äussere nach innen. Durch diese Tätigkeit wird das Kompostleben angeregt und besser verteilt. Es kommt dringend benötigter Sauerstoff an das Kompostmaterial und die Kleinstlebewesen können auch besser "durchatmen". Bei dieser Tätigkeit kommen noch sehen, riechen und fühlen hinzu, auf diese Art stelle ich recht schnell fest wenn etwas nicht stimmt. Riechen ist ganz wichtig, denn Kompost stinkt nicht. Fühlen gilt hier eher dem Wasserhaushalt im Komposter, dieser sollte größer als 25% Anteil haben. Die Feuchte ist wichtig für die Bakterien, erst durch die richtige Feuchte können diese sich ausbreiten und somit auch vermehren. Da Bakterien keine "Beinchen" haben müssen diese sich "schwimmend fortbewegen. Genau dieses tun sie in dem sie auf einem Feuchtefilm am Substrat entlangschwimmen.
Nach getaner Arbeit decke ich den Kompost mit einem dicken Vlies ab und schließe den Komposterdeckel. Beides schützt den Kompost vor austrocknen durch die Sonne, übernässen von Regen und Räubern.
Wasnun
in bester Absicht, euer Wasnun

Mia
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Re: Thermo Komposter

Beitrag von Mia » So Mai 22, 2011 22:01

Hallo Wasnun, :smile:
Wasnun hat geschrieben:Wichtig ist die Zusammensetzung das Ausgangsmaterials und dem C/N Verhältnis der Stoffe zueinander.
ja, man muss bei den Thermodingern recht genau bezüglich trocken und feucht schichten, und recht genau wissen, wie das C/N Verhältnis der Stoffe ist. Und genau das kann nicht jeder. Meinen zweiten Thermokomposter hab ich geschenkt bekommen, weil die Leute nicht mit ihm umgehen konnte, und beinahe hätte ich auch Nummer drei -geschenkt- bereits hier stehen. Da hatte die sorgfältige Gärtnerin ordentlich Regenwürmer eingekauft und darin ausgesetzt, und dann einen halben Meter Grasschnitt aufgefüllt. Das wurde so heiß, dass es innendrin graue Asche gab. Kein Wurm mehr da. Tja. Sie hat es aber nochmal versucht, und ich glaube, sie kommt jetzt ganz gut klar.

Ich finde, die Komposter sind für viele Leute 'ne Wissenschaft für sich, und ich habe das starke Gefühl, dass viele von den Dinger völlig falsch genutzt in den Gärten stehen. Wieviel einfacher war doch der normale Holzkomposter für den Kompostanfänger!
Und zwar einfach auch, WEIL man problemlos oben reingreifen konnte, und die Schichten PROBLEMLOS noch mal durchmischen konnte, wenn man das Gefühl hatte, das sei nötig. Ich kann das mit der kleinen Öffnung oben, bei meinem Thermokomposter nicht. Ich kann auch nicht "durchrühren" und von unten nach oben packen. Mir bleibt nix anderes übrig, als sorgfältig zu schichten. Dazu lasse ich Material draussen, so dass ich darauf zugreifen kann, wenn ich es brauche. Und es kommen bei mir auch immer wieder Ästchen und hartes Zeug rein, um Luftlöcher und Sauerstoff zu gewähren.

Du hast aber recht mit den Zeiten. Man kann nach recht kurzer Zeit schon Mulchkompost entnehmen und nach einigen Monaten gibt es unten schon eine Schicht Reifkompost. Das funktioniert bei mir durchaus auch. Ich mach da aber nix mit. Ich schichte, und im Frühjahr sind zwei Drittel des Kompostes reif. Die kommen dann auf's Gemüsebeet, Feierabend.

Ich finde es aber gut, wie Du mit Deinem Kompost "lebst" und umgehst! :grin: :grin: :grin:
Wenn Du so vorgehst wie beschreiben, hast Du wirklich viel davon! Und dann brauchst Du auch keine Ästchen unten, wenn Du jede Woche durch Umschaufeln Sauerstoff reinbringst! Und mit sehen, riechen und fühlen, sind wir uns beide sehr einig! *lächel*

Heißrotte findet bei mir auch nur vereinzelt statt, was mich anfangs erstaunte, denn genau das hatte ich - in hohem Maße - von einem Thermokomposter erwartet. Sie kommt nur dann, wenn ich wirklich mal einen halben Meter vermischtes Zeug einbringe, wie Rasenschnitt, grüne Unkräuter, trockenes Stroh und Pferdemist. Das wird richtig sehr gut warm. Ich meine, einen Teil der Hitze erzeugen die ersten Mikroorganismen ja auch selbst, also mache ich mir um die keine Sorgen. Und wenn sie ausgedient haben, kommen ihre weniger hitzeliebenden Kollegen, fressen die Leichen und Geschwächten der ersten Generation auf, und sorgen für weitere Umwandlung des Grünzeugs.
Aber das passiert selten, und so köchelt der Thermokomposter auch bei mir eher leise vor sich hin.

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Thermo Komposter

Beitrag von Wasnun » Mo Mai 23, 2011 06:06

Hallo Mia,
Ich finde es aber gut, wie Du mit Deinem Kompost "lebst" und umgehst!
Ich denke Du stehst mir da in nichts nach und ich finde Deine Einstellungen und Bemühungen zum Garten einfach klasse.
In Sachen C/N Verhältnis habe ich 2 Links die ich recht gut finde.
Zum Beitrag 1
Zum Beitrag 2
Ich finde, die Komposter sind für viele Leute 'ne Wissenschaft für sich, und ich habe das starke Gefühl, dass viele von den Dinger völlig falsch genutzt in den Gärten stehen. Wieviel einfacher war doch der normale Holzkomposter für den Kompostanfänger!

Keiner ist vollkommen und Anfängerfehler sind eigentlich normal. So ein Forum ist in solchen Fällen immer eine gute Adresse, hier werden oft Informationen "unwissenschaftlich" und damit recht einfach erklärt.
Ich kann auch nicht "durchrühren" und von unten nach oben packen.

Für diese Tätigkeit benutze ich einen Kompoststab, den ich leider unter dem alten Link nicht mehr finde, ich werde aber weiterhin versuchen fündig zu werden und den Fundort hier mitteilen. Mit diesem Stab, ähnlich einem Spazierstock mit einem Wiederhaken an der Spitze, sticht man in das Kompostgut und zieht den Stab wieder nach oben. Ein einfaches und leichtes Unterfangen, aber sehr wirkungsvoll.

So ein Komposter ist oftmals mit Schuehen zu vergleichen, beiden schenkt man zu wenig Aufmerksamkeit.
Wasnun
in bester Absicht, euer Wasnun

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