Miese Bodenqualität?

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
eva
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Miese Bodenqualität?

Beitrag von eva » Di Mai 25, 2010 21:54

Liebe Experten,

Ich habe vor ca 5 Jahren meinen Schrebergarten gekauft und einiges an Bäumen rausgeschmissen.
Die Erde ist sehr lehmig, an trockenen Tagen hart wie Beton.
Ich dünge zeitweise mit Pferdemist, Brennesseljauche, Kompost, neuerdings auch mit Hornspänen - aber auf jeden Fall schaffe ich es im Herbst immer, Gelbsenf zu säen.
Die Resultate sind frustrierend. Letztes Jahr Aubergine, Paprika: ca. 3 cm lang und verfault oder vertrocknet. Zucchini nicht die Rede.
Dieses Jahr habe ich Erdbeeren gesetzt, die Pflanzen trotz extra Düngung erbärmlich. (Selbst kriechender Hahnenfuss ist mickrig.(!) )

Habe im Frühjahr die Erde von "Manna" testen lassen, PH-Wert nur 5,4; ich solle kalken, traue mich aber nicht mehr - oder soll ich doch?

Was in meiner kleinen Scholle halbwegs geht sind Kartoffeln, was sich prächtigst entwickelt sind Akelei und Ringelblume.

Wisst Ihr Rat ?
LG Eva

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Cerifera
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Re: Miese Bodenqualität?

Beitrag von Cerifera » Mi Mai 26, 2010 06:06

Eine Überdüngung des Bodens hört sich für mich plausibler an. Der pH-Wert ist mit 5,4 doch in Ordnung, wenn Du zu viel kalkst hast Du wahrscheinlich noch größere Probleme als Du sie jetzt bereits hast.

Wie oft lockerst Du den Boden um Deine Pflanzen herum?
Wie häufig und wie viel gießt Du?
Es könnte auch sein, dass durch den sich verdichtenden Boden kein Wasser und keine Luft mehr an die Pflanzen kommen und der Dünger dann sogar noch brennender wirkt (wenn dieser denn hinunterreicht).

Ich habe hier auch das Problem mit dem sich verdichtenden Boden, habe allerdings schon einen hohen Sandanteil. Bin heuer jetzt mal hergegangen und habe Perlite mituntergemischt und Kompost. Das ganze ist noch immer total locker und nicht mit dem ausgelaugten Mutterboden vergleichbar.

Ist nur der pH-Wert gemessen worden oder auch der Anteil an Humus und/oder verfügbaren Nährstoffen?

na ja und Ringelblumen gedeihen ja wirklich überall wenn sie mal da sind, die überleben hier jeden Winter und ich brauche gar nicht mehr auszusäen :)
Wenn der Hahnenfuß bei Dir schlecht wächst lese Dir mal einen Artikel über diese Pflanze durch und Du kannst daran auch Anhaltspunkte finden was an Deinem Boden nicht so ganz passt.

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friederike
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Re: Miese Bodenqualität?

Beitrag von friederike » Mi Mai 26, 2010 18:39

Hallo Eva
ich habe auch lehmigen boden, der wenn es trocken wird auch wie beton ist, v.a. groessere klumpen muessen dann mit dem hammer bearbeitet werden.
Davon mal abgesehen, ist doch lemboden garnicht so schlecht, humusreicher als z.b sandiger und v.a. haelt er naesse was viel giessen spart.

Bei PH - wert 5.4 wuerden bei mir schon die alarmglocken laeuten, fuer lehmboden brauchst du schon zwischen 6 und 7 fuer das meiste gemuese. Ich hab sehr gut erfahrungen mit algenkalk gemacht, diesen zu allen moeglichen zeiten ausgestreut. Senfsaat hat bei mir zwischen den erdbeeren als wintersaat wunder gewirkt. wann hast du denn die erdbeeren gepflanzt? und wo und wann gekauft? vielleicht war es nur schlechtes timing.

Paprika und aubergine sind extrem schwer anzubauen ausserhalb eines gewaechshauses. warum die zucchini nix wurde, ist schon komisch, meist wachsen die ohne probleme. wie waren deine nachbarchaften?

wie geht denn das wurzelgemuese? salat oder kohlrabi? machst du erbsen oder bohnen?

kartoffeln geht sagst du, die sind gut als bodenvorbereiter, koennen auch ph wert unter 6 ab.
vielleicht hast du lust nochmal etwas mehr zu schreiben bezueglich nachbarschaften und fruchtfolgen, was du schon probiert hast usw.

wie ergeht es deinen schrebernachbarn?
Friederike
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eva
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Re: Miese Bodenqualität?

Beitrag von eva » Do Mai 27, 2010 22:39

Hallo meine Lieben,

ich denke an Überdüngung kann es nicht liegen, habe Brennesseljauche, Pferdemist etc. nur sporadisch eingesetzt, um auszuprobieren. Das einzige was ich wirklich jährlich geschafft habe, war Gelbsenf im Herbst.
Der Mensch von Manna hatte ph Wert 5,4 ermittelt, meinte, ph 6 - 7 sei optimal...
Nährstoff wurde auch getestet, habe die Zahl nicht mehr im Kopf, aber das Ergebnis war "sehr niedrig". Der Manna Mensch meinte, dies sei auch in Ordnung, weil wir ja Frühjahr hatten und es keinen Sinn macht, in eben dieser Jahreszeit einen hohen Wert zu haben, da das Gartenjahr erst anfängt. Ich solle düngen.

Ja und friederike - erstmal liebe Grüsse nach Wales !
Hab die Erdbeeren vor einigen Wochen gepflanzt, gehäckelt, gemacht, getan - sie sind sooo erbärmlich. Meine direkte Schrebernachbarin hat den Garten neu und wundert sich, daß ihr alles eingeht. Bei den anderen Nachbarn gedeiht alles prächtig (auch Paprika, Aubergine etc) - Chemie ??

Ich wiederum mache aus Erfahrung gar nicht mehr viel ausser Kartoffeln (und der Versuch der Erdbeere ).
Hatte vor ein paar Jahren ein 2x2m Feld Buschbohne und in zwei Ernten ganze 25 Stück Bohne(!!).
Probiere dieses Jahr nochmal Knoblauch. Salat, Mangold etc fressen die Schnecken so schnell man gar nicht gucken kann. Wurzelgemüse mach´ ich nicht mehr, da man es -trotz Mulchen- aus den Lehmbrocken rausschlagen muss.
Aber es wurmt mich - soll ich Stroh unterziehen? Sand? Werde Perlite googeln.

Gute Nacht
Eva

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Re: Miese Bodenqualität?

Beitrag von friederike » Fr Mai 28, 2010 15:43

hallo
na das klingt schon traurig. ich hab wahrscheinlich weniger lehmanteil im boden als du, ich kann zumindest meine moehren aus dem boden mit der grabegabel ausgraben, wenn auch nicht einfach ziehen...... :wink:
mit den erdbeeren koennte es sein das du einfach zu spat warst, ich habe meine immer im spaetsommer oder herbst des vorjahres gepflanzt, dann senf dazwischen ueber den winter. und uebrigens: knoblauch zwischn die erdbeeren, das klappt sehr gut, ist aber jetzt glaub ich auch schon zu spaet. hast du die erdbeeren auf dein altes kartoffelbeet gemacht? das soll wohl gut funktionieren.

sag mal, hast du schon mal huegelbeete probiert? ich weiss nicht wieviel z.b. 1m3 muttererde kostet, aber du koenntest das doch mal versuchen, einfach auf dein lehmboden aufbauen. da wuerdest du schon zwei grosse huegelbeete rauskriegen. oder als normal beete aufschuetten, da haettest du auf einen schlag ohne viel buckelei ne groessere brauchbare flaeche.

deine "erfolgreichen" nachbarn nehmen vielleicht "growbags", wie heisst das nochmal auf deutsch? diese saecke sehen aus wie kompostsaecke, mit vorgezeichneten loechern, je nachdem fuer was die sind. und das ist dann auch vorgeduengt, naja, hier nehmen das viele, auch aus platzmangel, ich halt davon garnichts. oder eben chemische duengung, kann schon sein, aber mit so schlechtem boden hilft auch chemie nicht auf dauer.

wie machst du das beim pflanzen? ich mache fuer jede pflanze kompost mit ins loch oder in die saatrille, dann je nachdem was wo angebaut wird, noch mehr kompost oder brennesseljauche, so hat sich ueber die letzten 3 jahre meine oberste schicht schon geaendert. ausserdem hacke ich ganz viel, immer wieder die erde locker machen zwischen den pflanzen.
erbsen, probier doch mal, sind leichter als bohnen und richtig gute stickstoffspender, desweiteren phazelia.

mit kartoffeln, die sollten nur aller 4 jahre an die gleiche stelle, wenn das das einzigste ist was geht bei dir, ist es natuerlich schwer mit fruchtfolge.
ich habe gerade bei der akelei nachgelesen, braucht feuchten und humusreichen boden......???? macht auch nicht wirklich sinn!

also, mehr weiss ich auch nicht, ich kann dir algenkalk waermstens empfehlen, nicht nur zum neutralisieren, sondern es hilft auch den boden feinkruemeliger zu machen.
viel erfolg!
Friederike
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Re: Miese Bodenqualität?

Beitrag von ulrich2401551 » So Aug 29, 2010 14:02

Hallo, möchte ich heute sagen!
Ich habe das Problem,daß ich eine Wiese umgegraben habe ,ihn bebaut mit Erdbeereen,Möhren,Bohnen,Gurken u.v.m. mit mehr oder weniger gutem Erfolg.Leider musste ich feststellen,,die Bodenoberfläsche wird grün und Moos fängt an zu wachsen.Was kann ich tun um dies zuverhindern? Wer kann helfen?
Grüße von mir!

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Re: Miese Bodenqualität?

Beitrag von Carolyn » So Aug 29, 2010 14:06

Kalk ist der Tod des Mooses. :wink: Am besten wäre wohl ein Bodentest um den ph-Wert zu ermitteln.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Miese Bodenqualität?

Beitrag von ulrich2401551 » So Aug 29, 2010 23:05

Danke für Deine Antwort,aber was für Kalk
`Gruß Uli

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Re: Miese Bodenqualität?

Beitrag von Mia » Mo Aug 30, 2010 00:11

Algenkalk ist sicher sehr gut, Uli, :smile:

er enthält auch viel Magnesium und noch andere Spurenelemente, er aktiviert das Bodenleben. Auch Thomasmehl kannst Du nehmen, es hat Phosphor, Mangan, Spurenelemente und einen reichlichen Kalkanteil. Thomasmehl wird im Winter ausgestreut, damit es sich aufschlüsseln kann. Es ist vortrefflich bei sauren Böden - siehe Dein Moosbefall.

Du kannst aber auch normalen Gartenkalk nehmen, den Du im Gartencenter im Fach neben den obengenannten bekommst. Er ist günstiger. Wieviel Du im Gemüsegarten anwenden sollst, steht bei allen auf der Packung. Bei Moosbefall würde ich etwas mehr nehmen, denn der Boden ist hier eindeutig sauer.

Wenn Du das Moos dann weg hast, solltest Du wieder etwas vorsichtiger mit dem "normalen" Kalk sein.
"Kalk macht reiche Väter und arme Söhne" sagt ein bäuerliches Sprichwort.
Lieber gucken, dass der Boden durch Algenkalk, Thomasmehl und auch Gesteinsmehl eine Grunddüngung an Mineralien enthält, die mehr als nur reiner Kalk ist.
Damit liegst Du auf Dauer besser, gell? Aber mit einfachem Gartenkalk kannst Du schon mal kurz die saure Grundstruktur umbrechen. Ich würde persönlich lieber Thomasmehl nehmen.

Lieben Gruß,
Mia

P.S.:
PH-Wert 5,4 würde für mich auch heissen, immer wieder Algenkalk auszustreuen.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Miese Bodenqualität?

Beitrag von Cerifera » Mo Aug 30, 2010 03:36

Bei Kalk ist es relativ egal welchen man nimmt es gibt z. B. auch Dolomitkalk der schon für ca. 3 Euro im Baumarkt erhältlich ist und der Kalk von Azek für 10 Euro vom Obi zahlt man meiner Meinung nach nur den Namen...
Algenkalk soll wirklich sehr gut sein aber den bekommt man nicht so leicht...

Beim Kalken muss unbedingt der pH-Wert bekannt sein da man sich sonst den Boden alkalisch züchten kann...

Gegen Moos hilft auch eine Einarbeitung von Ferrum (Eisen), Perlite, Blähton, Vermiculite, Sand und regelmäßige Bodenlockerung.

Das Problem mit dem Herausklopfen von Pastinaken aus steinharter Erde kenne ich und ich habe einen sandig-lehmigen Boden mit fast keinem Tonanteil und selbst hier brauchte ich den Spaten und kräftige Tritte um die Wurzeln da rauszukriegen. Zog man sie mit Gewalt aus blieben die kleinen Seitenwurzeln in der Bodenwand hängen und das Loch sah aus wie gebohrt und es bröckelte keine Erde hinunter es war wie eine Art Brunnen. Der Boden neigt zur Verdichtung, daher habe ich Perlite eingearbeitet. Aber zuerst die Beete umgegraben, von jeder Wurzel gesäubert und kleine Hügel angelegt. Sogar ein höheres Hügelbeet. Über die Ernteunterschiede kann ich aber erst gegen Ende des Jahres etwas sagen wenn ich meine Pastinaken ernte.

In dem Selbstversorgungsbuch steht genau wie man so ein Hügelbeet anlegt. Interessant war auch die Ansicht das sich Wurzelgemüse um so weniger es oberflächlich gegossen wird tief nach unten zieht um nach Wasser zu suchen und so größer und dicker wird als wie in einem ständig feuchten Boden. Der Nachteil des Hügelbeetes ist daher, dass man es für feuchtigkeitsliebende Gemüsesorten wie z. B. Bohnen völlig vergessen kann da das Wasser an den Seiten abrinnt. Eine Kuhle ringsum das Hügelbeet oben verhindert das gleich alles hinabrinnt - diese kostet aber wieder etwas Platz das sollte man vorher miteinberechnen...

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Re: Miese Bodenqualität?

Beitrag von ulrich2401551 » Sa Sep 04, 2010 21:45

Danke für Eure Tips. Werde mich bald wieder. melden
Gruß Uli

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Re: Miese Bodenqualität?

Beitrag von ulrich2401551 » Sa Nov 06, 2010 14:07

Hallo Ihr Experten,da bin ich wieder einmal!
Die Winterfurche habe ich fast gezogen,nun gleich meine Frage an Euch.Wann kalken jetzt oder erst im Frühjahr?
Gruß Uli

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