Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
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Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von Froschgoscherl » Mi Mai 20, 2009 21:46

Halli,
seit 10 Jahren haben wir ein Halbjahresbeet (80qm - im Herbst umgepflügt und gemistet und zu 2/3 vorgesät) auf einem Biofeld gemietet mit guten Ernten. Nun will der Betreiber auf mehr Ganzjahresgärten umstellen. Es würde mich schon locken, Ribisel, Brombeeren, winterhalte Kräuter, Stauden, etc., zu pflanzen, aber wie kann ich den Boden fruchtbar halten? Selbst kompostieren geht nicht. Reicht Gründünger oder soll ich Komposterde kaufen und einarbeiten? Reichen Hornspäne?
Die Entscheidung für einen Ganzjahresgarten steht zwar erst im Sommer an, aber die Frage beschäftigt mich schon jetzt sehr.
LG,
Froschgoscherl

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Re: Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von Froschgoscherl » Mi Mai 20, 2009 22:08

Will sagen: was zwischen Ende Oktober und April vor dem Aussäen auf dem Halbjahresfeld getan wird, damit wir gute Ernten haben, liegt in der Hand des Betreibers/Vermieters.

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Re: Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von Cerifera » Mi Mai 20, 2009 22:29

Weiß nicht, ich glaube in Hornmehl ist nur Stickstoff drin. Wie wäre es mit einer Jauche? In Beinwell ist z. B. viel Kalium. Pflanzen brauchen außerdem noch Eisen, Mangan, Bor, Molybdän, Phospor, Magnesium, Calcium, wenn mit Regenwasser gegossen wird ab und an etwas Kalk. Glaube mit Jauchen könntest Du was machen wenn Du keinen Kompost magst (warum eigentlich?)

na ja in der Winterzeit kann man eh nichts machen, höchstens eine Mulchschicht drauflassen damit der Boden vor Frösten, Wind und Auswaschung geschützt ist.

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Re: Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von Froschgoscherl » Mi Mai 20, 2009 23:25

Liebe Cerifera,
danke für die Antwort.
Derzeit kann ich nicht kompostieren, daher suche ich andere Möglichkeiten. Wir Halbjahresmieter sammeln zwar die gejäteten Wildkräuter auf einem Haufen, aber ich habe nicht den Eindruck, dass da extra kompostiert wird. Im letzten Jahr hatte sich ein süßer Feldhamster darin eingenistet. Jetzt ist der Haufen weg, der Hamster wohl auch. Meine Gemüsereste landen in der Biotonne der Wohnanlage, weil das Feld zu weit weg ist - halbe Stunde Fußmarsch.
Schon im Vorjahr habe ich ab September auf die abgeernteten Beete Phacelia gesät, damit sie nicht so lange brach daliegen, obwohl der Betreiber im Spätherbst ohnehin Pferdemist einarbeitet. Aber das fällt ja weg, sobald ich einen Ganzjahresgarten nehme. Dann muss ich mich darum kümmern, wie der Boden fruchtbar bleibt.
LG,
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Re: Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von Wanderer » Mi Mai 20, 2009 23:44

Warum Mistest du nicht weiter? Dann gibts da noch winterharten Gründünger Probier ich dieses Jahr auch aus.

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Re: Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von Cerifera » Do Mai 21, 2009 01:51

Sammel wie ich schon sagte einfach Jauche und gieße die verdünnt 20:1 ;-)
weiß nicht wie groß Dein Feld ist aber da braucht man nur Brennesseln z.B. etwas Wasser, einen geschlossenen Eimer (damit es nicht vor dem Ausbringen stinkt) und vor Ort Wasser *gg*

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Re: Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von sniffer » Do Mai 21, 2009 11:51

ich weiß nicht, müssen nicht, damit die jauche sinn macht, auf dem beet pflanzen wachsen, die die nährstoffe binden, bevor sie von regen ausgewaschen werden??
wenn du ohne kompost arbeiten willst wird es nicht so einfach, denn er stellt eigentlich das um und auf des biogartens dar.

was du probieren könntest, aber aufwendig ist, du machst dein gemüsebeet einfach zum kompost, sprich, du nimmst grünzeug und arbeitest es im herbst unter, im frühling ist es verrottet.

was du auf jeden fall machen solltest, wenn du nicht kompostierst, ist eine gründungung, wichtig ist, dass sie viel grünmasse macht, denn die benötigst du dringend. von dieser grünmasse arbeitest du den hauptteil unter, am besten zerkleinert, und den kleineren teil lässt du unzerkleinert auf dem beet liegen als erosionsschutz.


wie machst du das eigentlich ohne kompost, wenn du starkzehrer pflanzt??
viele gärtner gehen auf gras, alle gärtner beißen irgendwann einmal ins gras, und manche rauchen es auch...

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Re: Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von Lilliput » Do Mai 21, 2009 16:45

Hi, ich bin neu in diesem Forum und habe euren Beitrag eben gelesen. Soviel ich weiß sollte man Hornmehl, Blutmehl und Knochenmehl nicht mehr auf den Nutzgarten aufbringen wegen BSE und so. Ich würde es einmal mit Bienenfreund als Gründünger versuchen. Bienenfreund hat sehr schöne blaue Blüten und bringt viel Grünmasse (Blattmasse) hervor :nod: und nach der Blüte wird alles unter die Erde gegraben. :smile:

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Re: Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von Nemesia » Do Mai 21, 2009 18:50

Ich finde die Idee mit der Gründüngung auch sehr gut. Phazelia (Bienenfreund) kann ich ebenfalls empfehlen. Ich habe sie auf vielen meiner Beete verwendet und der Boden wird durch sie schön krümelig. Durch die Phazelia wirst Du viele Bienen und Hummeln in Deinen Garten locken, denn die lieben diese Pflanze über alles.

LG von Nemesia :wink:

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Re: Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von Froschgoscherl » Do Mai 21, 2009 21:24

Ganz vielen Dank für Eure Tipps.

An Wanderer: Warum mistest du nicht weiter? – Eine Ganzjahresgärtnerin hat mir gesagt, es seien zu viele Nematoden drinnen. – Jetzt pflanze ich halt viel Tagetes und lasse die Ringelblumen stehen, die nicht extrem im Weg sind.

An Cenifera: Jauche – gute Idee. Brennesseln gibt es rund ums Feld genug. Kann man Beinwell auch ansäen? Hab irgendwo gelesen, dass es Brennessel- und Beinwellpulver gibt fürs Ansetzen von Jauche. Hat jemand Erfahrung damit?

An Sniffer & Muscosa & Nemesia: Gründüngung mit Bienenfreund werde ich sicher machen. Habt Ihr Inkarnatklee probiert?
Gemüsereste unterarbeiten wird auch kein Problem sein.
Für Starkzehrer würde ich mir Komposterde bei einem Gärtner besorge. Das kann ja kein Haus kosten.

Liebe Grüße,
Froschgoscherl

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Re: Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von Cerifera » Fr Mai 22, 2009 10:46

Wenn es zu viele Nemathoden gibt, dann sind Ringelblumen und Tagetes ja eher schlecht LOOOL die sind nämlich nemathodenfördernd (die eigentlich gut sind z. B. gegen Schadkäfer und Wurzelwürmer)...

Beinwell vermehrt man vegetativ über Wurzelschnittlinge. Würde ihn weniger auf dem Beet ansähen, da das eine sehr kräftige Staude ist. Glaube die Blätter oder das Pulver kann man kaufen aber das ist bestimmt teurer als selber zu sammeln und eine Jauche daraus zu machen. Beinwell kannst Du z. B. über die Kräuterei erwerben (gibts ja auch verschiedene). Müsste meinen mal vermehren damit ich weiß ob es und wenn ja wie funktioniert :wink:

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Re: Herbstfrage: wie den Boden aufs Frühjahr vorbereiten?

Beitrag von Psy » Fr Mai 22, 2009 12:52

Tagetes ist Schadnemathoden reduzierend! Von Ringelblume wird das auch nachgesagt.
Woher hast du die Informationen, dass diese Nemathoden fördernd seien?

Zumindest bei Tagetes ist das durch Versuche belegt.

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