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Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
Rüsselkäfer
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Kompostherstellung

Beitrag von Rüsselkäfer » So Jul 03, 2005 19:44

Hallo Ihr,
seit Jahren stellen wir unseren Kompost selber her, den wir dann für Neupflanzungen verwenden und auf den Beeten verteilen. Unsere Pflanzen wachsen auch alle sehr gut, ich habe den Eindruck, dass es den Pflanzen guttut. Wir sammeln gesunden Pflanzenschnitt, Rasenschnitt und fügen regelmäßig gehäckselten Holzschnitt hinzu. Diese "Abfälle" sammeln wir in einem normalen Kompostsilo. Nach ca 2 Monaten füllen wir diesen Schnitt in einen Schnellkomposter (wir haben wenig Platz), wo er dann innerhalb von 2 Monaten fertig wird. Dann wird er gesiebt und der fertige Kompost wird gesammelt und verteilt.
Letztens unterhielt ich mich mit einem Agrarwissenschaftler über diese Herstellung von Kompost, und er sagte, dieses Herstellungsverfahren würde nichts taugen, der fertige Kompost wäre tot und nicht zu gebrauchen, man sollte den Kompost in normalen Silos ca 3 Jahre verrotten lassen, nur dann erziele man gesunden und guten Kompost.
Ich bin nun etwas verunsichert. Um den Kompost auf herkömmliche Weise herzustellen, fehlt uns der Platz, auch habe ich das Gefühl, dass er den Pflanzen guttut. Hat der Agrarwissenschaftler recht? Machen wir das Ganze für die Katz? Was meint ihr dazu?
Im Voraus schon einmal vielen Dank für eure Antworten

SAUZAHN
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Beitrag von SAUZAHN » Mo Jul 04, 2005 01:28

laß dich nicht verrückt machen von einem "agrarwissenschaftler", der vielleicht noch nicht mal selbst gärtnert. und du hast ja selbst geschrieben, daß deine pflanzen gut gedeihen! das ist doch der beste beweis, daß du alles richtig machst. weiter so!
gruß

Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » Mo Jul 04, 2005 19:10

Hallo Sauzahn,
vielen Dank für deine Zeilen, sie haben mich doch beruhigt. Allerdings könnte ich es aus Platzgründen eh nicht anders machen, als ich es im Moment tue, so ist es eigentlich auch müßig, sich darüber groß Gedanken zu machen.
Gärtnern tut dieser "Agrarwissenschaftler" übrigens selber auch.
Hab nochmals ganz herzlichen Dank. Du hast mir Mut gemacht.
Viele liebe Grüße von
Rüsselkäfer

brisiacum
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Beitrag von brisiacum » Mi Jul 06, 2005 02:59

Hallo Rüsselkäfer



Den Aussagen von Sauzahn kann ich nur beipflichten.

Ich habe selbst u.a. Agrarwissenschaften studiert (zusätzlich Biologie und (organische)Chemie).
Wenn dieser Mensch diese Aussage wirklich so gemacht hat, dann muß ichmich für meinen Berufskolegen schämen.

Mit der Erzeugung von (hochwertigem) Kompost habe ich mich von berufswegen 8 Jahre intensiv beschäftigt.
Eine dreijährige Kompostierzeit ist absolut unsinnig und eine Verschwendung von Nährstoffen (Auswaschungsverlust).

Was deine Kompostierung angeht, so empfehle ich dir, der Rottemasse hin und wieder eine Hand voll Hornspähne zu zu geben um das bei Grünabfällen typische NPK - Ungleichgewicht auszugleichen.
Auf Dauer könnte das sonst die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigen.
(Erstes deutliches Zeichen: Mören gedeihen nicht mehr so recht, Knollensellerie dafür um so besser.



Grüße
brisiacum
Für Anregungen und Kritik immer offen,
an Infos immer interessiert.

Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » Mi Jul 06, 2005 16:56

Hallo brisiacum,
vielen Dank auch dir für deine so liebe Antwort. Deinen Tipp mit den Hornspähnen werde ich ab sofort in die Tat umsetzen, ich habe genug davon vorrätig.
Nun kann ich ganz beruhigt mit meiner Kompostherstellung fortfahren.
Vielen Dank dafür.
Ganz herzliche Grüße von
Rüsselkäfer

Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » Do Aug 04, 2005 19:42

Hallo, jetzt habe ich doch noch mal eine Frage:
Ich stöberte gerade in diesem Forum und fand einen Thread unter "Pflanzengesundheit" mit dem Titel: Riesenmaden im Kompost. Dort schreibt Brisiacum, dass es gut und richtig ist, wenn der Komposthaufen viele Regenwürmer enthält. Auch lese ich ständig, dass Regenwürmer sich in Komposthaufen aufhalten. Nun, Maden hatte ich das letzte Mal auch zur Genüge im Haufen (ich hatte dazu auch eine Frage gestellt), aber einen Regenwurm habe ich noch nie entdeckt. Könnte das vielleicht daran liegen, dass ich einen Thermokomposter verwende oder mache ich doch etwas falsch? Bitte nicht lachen, denn ich möchte wirklich bei der Kompostherstellung nichts falsch machen, weil ich weiß, wie wichtig das ist.
Viele Grüße von
Rüsselkäfer

Gisela
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Beitrag von Gisela » Fr Aug 05, 2005 07:49

Hallo Käfer
ich muss zugeben, einen Thermokomposter hab ich noch nie benutzt. Dort ist nach zwei Monaten Erde aus den Abfällen geworden? Hast du mal gemessen, wie warm das Ganze wird?
Mein Kompost steht frei und braucht mindestens ein halbes Jahr, bis daraus Erdiges wird, dann setze ich ihn aber nochmal um, weil er noch durchwuselt von kleinen roten Würmern und andern Getier ist, d.h. er ist noch nicht reif. In seiner Hochform bekommt er 64°. Vielleicht fördert dein Thermogefäß ja höhere Temperaturen? Kommt auch genügend Luft dazu, damit nicht Fäulnis entsteht? Ich stelle zur Lufteinleitung immer Holzpfähle in die Mitte, die ich nach dem Aufschichten dann rausziehe. So sind Luftkamine da.

Für die Wärmeentwicklung freistehender Haufen ist Stickstoff erforderlich. Ich gieße über das Grünzeug fertige Brennnesseljauche, das macht mächtig warm. Mist wäre natürlich auch prima, wenn man welchen bekommen kann. Die angesprochenen Hornspäne bewirken dasselbe, nur bin ich nicht ganz überzeugt, dass sie schnell in Rotte übergehen.

Dass du keine Würmer in deiner Komposterde findest, deutet auf reifen Kompost hin. Die sind dann alle schon in andere Schichten abgewandert, wo sie wieder Futter finden. Allerdings - Regenwürmer sind schon immer auf der Durchwanderung. Vielleicht ist dein Thermoding doch zu luftdicht?

Gisela grüßt

Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » Sa Aug 06, 2005 08:41

Hallo Gisela,
mein Thermokomposter ist von Neudorff, und er ist doppelwandig. Allerdings besitzt er auch Luftschlitze, außerdem lassen die beiden Deckelteile auch Luft durch. Wenn ich den Komposter öffne, dann spürt man, wie sehr viel wärmere Luft aus dem Komposter strömt.
Ich muss dazu sagen, dass ich in den Thermokomposter nur eine Rotte einfülle, die schon mindestens zwei Monate auf einem offenen Komposter gelegen hat.
Mir wäre es auch lieber, ich könnte zwei offene Komposter verwenden, aber ich habe dafür leider keinen Platz, es würde sich zuviel Material ansammeln.
Ich bin aber schon beruhigt, dass man Regenwürmer nicht in reifem Kompost findet, das erklärt dann auch die Tatsache, dass ich keine sehe.
Ich werde mal darauf achten, wenn ich meine Rotte von dem normalen Komposter in den Schnellkomposter umschichte, da müssten dann ja welche zu finden sein. Da ich das Umschichten bis jetzt nie selber gamacht habe, sondern mein Partner, habe ich natürlich auch noch nie welche gesehen.
Wenn ich den fertigen Kompost aus dem Thermokomposter siebe, dann ist die Erde auch ganz dunkel und krümelig, wie du es auch in einem anderen Thread beschrieben hast.
Vielen Dank für deine Antwort und liebe Grüße von
Rüsselkäfer

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Saphiria
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Sauzahn - wo kaufen?

Beitrag von Saphiria » Di Aug 09, 2005 10:14

Hallo,

ich habe mich im konventionellen Handel mal nach dem viel gelobten Sauzahn umgesehen. Bislang habe ich noch keinen gefunden. Wo kann man diese denn beziehen?

Vielen Dank schonmal!

Schachtelhalm
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Beitrag von Schachtelhalm » Di Aug 09, 2005 11:44

Hornbach hat sie beim Gartenwerkzeug - allerdings ohne Stile, den gibts aber extgra dazu :-)
Gruss von Schachtelhalm

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Saphiria
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Beitrag von Saphiria » Di Aug 09, 2005 11:56

Danke :smile: ! Leider haben wir keinen Hornbach im Einzugsgebiet :???:. Ist denn das Gartenwerkzeug noch dermaßen unpopulär, dass man es so schwer bekommt?

drachenpeter
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Beitrag von drachenpeter » Mi Aug 10, 2005 11:50

hi, ich hab bei google sauzahn online eingegeben und u.a. das gefunden
http://www.gartenbedarf-versand.de/shop ... 02309289e8
lg dp

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