Hi Roccalana,
ah, okay, ich habe Dich falsch verstanden! Ich bin nicht auf die Idee gekommen, dass man in Italien schon im Februar Brennnesseljauche ansetzen kann!
Aber so ist alles gut und richtig, auch, dass Du sie luftdicht abgefüllt hast! So hast Du jetzt lange was davon. Du hättest jetzt auch den Ansatz wieder aufgiessen können, wenn es bei Dir warm gewesen wäre! Allerdings wäre er nicht mehr so gut geworden, wie die Jauche, die Du schon fertig hast.
.... aber in irgendeinem Buch habe ich gelesen, dass man laufend von der fertigen Jauche was entnehmen kann. Die fehlende Menge könne dann wieder durch Wasser aufgefüllt werden. Das scheint also nicht richtig zu sein,
Das ist schon richtig! Ich mache das im Sommer genauso! Ich setzte einmal an, nehm' raus, was ich brauche, nehm' nach einer Woche wieder raus was ich brauche, fülle dann etwas mit Wasser nach... so geht das über mehrere Wochen. Irgendwann, nach 6, 8 Wochen hat sich die Jauche erschöpft ( je nachdem, wie groß das Gefäß ist) , zuviel Wasser ist drin, sie sollte neu angesetzt werden. In der Regel braucht man sie dann aber nicht mehr. Tomaten und Paprika und Kohl haben nun schon genügend erhalten.
Von daher: Ich habe meine Jauche bisher NIE (für schlechte Zeiten) abgefüllt, sondern immer aus dem Vollen geschöpft. Für die Jauche hatte ich im alten Garten eine Tonne mit 100 Litern, das war immer mehr als genug. 25 Liter sind eher wenig, hängt aber auch davon ab, wie groß Dein Garten ist.
Nachdem die alte Tonne den Umzug (vor knapp zwei Jahren) nicht überstand, operiere ich im neuen Garten auch nur mit 25 Litergebinden. Die sind anfälliger gegen neues Wasser und schneller erschöpft. Von daher war es gut, dass Du die frische Jauche abgefüllt hast!
Letztes Jahr habe ich in einem Gefäß nur Brennnesseln und in einem anderen Brennnesseln mit Beinwell angesetzt. Die verwässerten in den kleinen Gefäßen doch sehr stark! Dieses Jahr werde ich zwischendrin wohl noch mal neue Jauche ansetzen. - Also, alles ist gut!
Tu den Rest auf den Kompost, und wenn Deine Kanister zur Neige gehen, setz nochmal neu an!
Kali aus Holzasche geht auch!
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Für Roccalana und Brösel,
zum Thema Post: Das Verschicken von frischen Beinwellpflanzen geht schon noch. Vor etwa zwei Jahren bekam Lothar aus Andalusien von mir eine Beinwellpflanze. Ich hatte sie am Gewässerrand ausgemacht, im größeren Topf noch gut gepäppelt, kurz, ich schickte eine dicke, blattreiche Pflanze gut feucht eingepackt auf die Reise, ein Paket, welches, nach Aussagen von DHL, etwa nach drei Tagen ankommen sollte. Hustekuchen! Das Ding war zwar nach drei Tagen in Spanien, verläpperte dann aber an zig kleinen Poststationen. Nach 10 Tagen konnte Lothar es in Empfang nehmen, aber nur - ungefähr - bei Selbstabholung in dem nächsten Kaff. Und? - Es lebte noch!
Es gab dann hier auch Fotos, wie sich die Pflanze, deren Blätter drumherum nur noch Matsche waren, bei Lothar schön entwickelte. Also, gut angezüchteten Beinwell kann man auch über 10 Tage verschicken. Auch nach Italien, auch nach Polen.
Das geht!
Warnen möchte ich aber vor den Schachtelhalmen, Roccalana und Brösel! Schachtelhalm ist ein unwahrscheinliches Gartenunkraut, welches man, einmal gepflanzt, nie wieder los wird! Pflanzt den bloß nicht an! Die Wurzeln reichen unwahrscheinlich tief und bei jedem Zerstören und Ausrupfen bilden sich zig neue Pflanzen. Finger weg!
Dann sich lieber getrockneten Schachtelhalm schicken lassen oder das Zeug als 'Equisetum arvense' oder auch 'Zinnkraut', getrocknet in der Apotheke kaufen.
Lieben Gruß und Euch allen eine besonders schöne Frühlingszeit,
wünscht
Mia