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Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
federmohn
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Beitrag von federmohn » So Dez 10, 2006 06:51

Hi,

also "Dauerhumus" kommt mir schon ein bißchen nach Werbung vor.

Schließlich wird JEDE Form von Humus auf Dauer gesehen durch Bodenmikroorganismen abgebaut. Ohne weitere Humuszufuhr (egal in welcher Form) bleiben im Endeffekt nur die mineralischen Bodenbestandteile übrig.

zzper
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danke

Beitrag von zzper » So Dez 10, 2006 12:03

Dankeschön =D>

"forestina" heißt die marke, falls das wichtig ist oder was übe rdie qualität aussagt.

Renate
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Sägespäne zur Bodenauflockerung in den Garten?

Beitrag von Renate » Do Dez 14, 2006 19:17

Hallo Leute ich habe schwere Gartenerde und den Rat bekommen ich solle Sägespäne einarbeiten zur Lockerung. Ist das gut? Habe auch schon gehört man sollte es nicht tun. Was stimmt?

federmohn
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Beitrag von federmohn » Do Dez 14, 2006 19:38

Hi,

in geringen Mengen ausgebracht, schaden Sägespäne nicht (unter der Voraussetzung, dass es sich um unbehandelte Hölzer gehandelt hat) - helfen aber auch nicht viel.

In grösseren Mengen neigen sie ersten zum Verklumpen und fördern (Schimmel-)Pilze bzw. binden sie durch die Verrottung der Zelluloseanteile recht viel Stickstoff - das müsste man mit zB. Hornspänen wieder ausgleichen.

Um den Boden aufzulockern sind Sägespäne jedenfalls meist zu klein. Rohkompost wäre fast besser geeignet.

brennessel
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Kaninchenstreu aufs Beet?

Beitrag von brennessel » Fr Dez 15, 2006 22:04

Hallo zusammen,
ich hätte da eine kurze Frage.
Ist es sinnvoll benutztes Streu von Kaninchen oder anderen Nagern aufs Beet zu streuen? Ich habe gehört es wäre ein guter Dünger. Ist das richtig?
Schon mal herzlichen Dank für Antworten.

Brennnessel

Fritz1931
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Re: Sägespäne zur Bodenauflockerung in den Garten?

Beitrag von Fritz1931 » Sa Dez 16, 2006 06:48

Renate hat geschrieben:Hallo Leute ich habe schwere Gartenerde und den Rat bekommen ich solle Sägespäne einarbeiten zur Lockerung. Ist das gut? Habe auch schon gehört man sollte es nicht tun. Was stimmt?
Hallo Renate,

Nie, nie, nie Sägespäne im Garten direkt verwenden, auch nicht so gut im Kompost wenn Du bittere Gurken nicht liebst!

Zum verrotten von Säegespänen braucht es sehr viel Stickstoff N, wie schon oben erwähnt.

Holz hat ein Kohlenstoff/ Stickstoff Verhältnis von C/N= ca 300/1 Gartenerde 20-30/1
Kannst selbst ausprobieren setz eine Kartoffel in ein Gemisch Gartenerde mit Saegespänen........

Du wirst gelbes Kartoffelkraut bestaunen können.

Schwere Böden kann man nur mit grobem Sand, Splitt oder Gartenkies auflockern.

Lehm- und Tonböden nehmen saugen viel Wasser und quellen dann auf. Beim Austrocknen entstehen dann grosse Risse im Boden.

Ist Ton und Lehm mit kleinen Steinen vermischt bleibt der Boden immer locker, d.h. es entstehen nur sehr kleine Risse um die Steinchen.

Das Umgraben im Herbst ist somit nicht mehr notwendig, es braucht keine "Wintergare" mehr um im Frühling anpflanzen zu können.

Gruss

Fritz
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Kaninchenmist auf`s Beet

Beitrag von Elli » Sa Dez 16, 2006 08:25

Tag Brennesel, Jegliche Art von Mist ist gut für unsere Gärten. Aber speziell Mist, egal welcher Art, solltest Du untergraben . Er muß erst mal so satter Humus werden. Belegst du damit die Beete, ziehst Du dir eventuell noch Ungeziefer an. Mist in Wechsel mit Grünabfällen etc. wird ein herrlicher Komposthaufen. Schau Dir mal im Umsetzungsprozess im Jahr das Leben im Haufen an...Der wird nur so von Regenwürmern bevölkert. Wernn es um die jetzige Jahreszeit geht, einfach in einer Ecke stapeln und ca. 1 Jahr liegen lassen. Die Natur hilft sich selber.
Ich persönlich wende ein ganz anderes Verfahren an. Ich trete meinen Kompost fest und decke es mit einer Plane luftdicht ab. Das nennt man anerob-ohne Sauerstoff. Mein Komposthaufen ist nach 3 Monaten vererdet. Jetzt sagen bestimmt einige, die "spinnt" doch, aber denkt mal an früher. Bauern traten nach jeder Fuhre neuen Mist diesen fest. Sie machten das gleiche Verfahren, ohne vielleicht genau zu wissen was das bedeutet. Für sie ging es darum Platz zu erhalten. Heute weiß man das diese Kompostierung funktioniert. Aber eigentlich ganz einfaches, wird oft negiert, und man wird belächelt. Ich kann damit leben, mein Garten beweißt mir, das ich vieles richtig mache. Gruß Elli

Gisela
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Beitrag von Gisela » So Dez 17, 2006 08:45

Hallo Brennnessel

Ich nehme an, die Kaninchen bekommen Heu als Streu? Dann hast du prima Material, um das dich bestimmt viele Gartenliebhaber beneiden.

Leider kann ich Ellis Rat nun überhaupt nicht so stehen lassen.

Mist niemals untergraben, sondern immer zuerst durch den Komposthaufen laufen lassen. Wenn ich mir die Ausführungen Ellis über Kompost anschaue, könnte sie dies gemeint haben, mit untergraben aber hat sie dem widersprochen, so dass ich nicht weiß, was nun gilt.

Auf jeden Fall ist Mist direkt in den Beeten zu scharf und auch eingegraben setzen Prozesse ein, die in den Kompost gehören und nicht in fertige Gartenerde. Im Kompost finden anfangs aggressive Reaktionen statt, die den Pflanzen schaden würden. Erst danach, wenn der Kompost reif und kühl geworden ist, kann er auf die Beete.

Um eine gute Verrottung zu ermöglichen, gehört Luft dazu, also auch Sperriges hineinbringen, oder Pfähle, die man nachher rauszieht und die einen Luftkamin hinterlassen. Anaerobe Verhältnisse entwickeln Fäulnis und Gas.
Elli, Bauern früher machten auch nicht immer alles richtig. Natürlich überlebten sie, aber wie? Selbst bei gravierenden Fehlern stirbt man nicht gleich. Man rätselte, warum das Getreide krank wird und warum es nicht mehr richtig wachsen will. Gott sei dank kam dann der Kunstdünger und die Giftspritze.

Ich glaube, wir wissen heute um einiges mehr als die alten Bauern, das dürfen wir uns getrost zunutze machen.

Gisela grüßt

Elli
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Versuch 2 Kaninchenmist

Beitrag von Elli » So Dez 17, 2006 09:30

Ich versuche es noch mal, ohne andere zu verunsichern. Denken und dann in Worten formulieren , ist wohl doch ganz schön schwierig. Insofern gebe ich Gisela Recht. Während der Gartensaison habe ich keinen frischen Mist auf meine Beete verteilt. Er ist zu scharf. Ich grub den Mist beim Umgraben mit ein . Das machte ich im Herbst nach der Gartensaison. So verfuhr ich etwa 15 Jahre!!! Dann machte ich es, wie Gisela schrieb, über den Kompost haufen laufen lassen. Nach etwa 1 Jahr war mein Komposthaufen fertig und wurde auf den Beeten verteilt, das machte ich damals dann im Frühjahr. Vor etwa 3 Jahren lernte ich eine neue Methode kennen. Anerob! Seit dieser Zeit verfahre ich danach. Und das sehr erfolgreich. Ich kann verstehen, das Gisela mir das nicht abkauft, aber es ist so. Auch mir ist das sehr schwer gefallen, so etwas zu glauben. Ich möchte hier dazu aber keine weiteren Angaben machen. Es ist einfach zu umfangreich,man benötigt etwas Hintergrundwissen. Ich bin aber gerne bereit, dies über Pn zu erläutern.
Elli

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Re: Versuch 2 Kaninchenmist

Beitrag von Gisela » So Dez 17, 2006 10:45

Elli, ich hab schon lange aufgehört, umzugraben. Das richtet in den gewachsenen Bodenschichten das reinste Chaos an, das sich erst langsam wieder egalisiert. Mist eingraben tu ich erst recht nicht, denn dort unten passiert ja wieder das gleiche unter relativ wenig Luft, was anaeroben Zuständen ähnlich ist.
Elli hat geschrieben: Ich möchte hier dazu aber keine weiteren Angaben machen. Es ist einfach zu umfangreich,man benötigt etwas Hintergrundwissen. Ich bin aber gerne bereit, dies über Pn zu erläutern.
Elli
Warum nicht hier? Gib uns dein Hintergrundwissen. Wenn du Pn schreibst, ist es dir offensichtlich nicht wegen der Mühe. Also kannst du auch hier posten, es würde mich wirklich interessieren.

Gisela grüßt

Elli
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Beitrag von Elli » So Dez 17, 2006 15:11

Also gut, beschäftige Dich bitte mit folgendem Link.
http://www.em-effektive-mikroorganismen.de
Dort erfahrt ihr in vielen kleinen Dinge über unsere unsichtbaren Helfer. Ein Einsteiger buch wäre das von Anne Lorch Effektive Mikroorganismen EM Eine Chance für unsere Erde
Gruß Elli

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Beitrag von brennessel » So Dez 17, 2006 18:30

Ich danke euch für eurer Angaben.
Ich hatte daran gedacht die Streu für den Winter als Schutz aufs Beet zu streuen. Doch nun werde ich ihn erst dem Kompost zukommen lassen und erst später aufs Beet.
Ich danke herzlich für eure Antworten.

Herzlichst Brennessel

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