Das Bio-Gärtner Forum

Servus Zusammen,

ich besitze eine große Wiese in deren Mitte eine alte Eiche stand. Diese ist in den letzten Jahren gestorben und daher haben wir sie im letzten Winter umgeschnitten. Nun haben wir viel Brennholz, aber keine Eiche mehr.
Daher möchte ich eine neue Eichen an dieser Stelle pflanzen und habe bereits vor Monaten ein ca 30 cm hohes Bäumchen ausgegraben und in einen Topf gepflanzt. Nun habe ich eine Pflanzhülle besorgt, damit das Bäumchen erstmal vor Dünger und Mähwerk geschützt ist und möchte die Eiche baldmöglichst einpflanzen.
Aber ich bin mir etwas unsicher wann der beste Zeitpunkt ist?

besten Gruß,
Jo

Bäume pflanzt man eher im Herbst und im frühen Frühjahr, also wenn sie keine Blätter haben. Der neue Austrieb erfolgt dann in Abhängigkeit vom Zugang an Wasser durch die Wurzeln. Wenn die Eiche (Wie groß ist sie?) in einem Topf wächst, kannst du natürlich versuchen, sie früher auszupflanzen. Allerdings musst Du dann dafür sorgen, dass ihr genügend Wasser zur Verfügung steht, sie also weiterhin gießen.

Hapy

Eigentlich sagt man: Keine gleichen Bäume an die selbe Stelle pflanzen. (Begründung: Alle Stoffe die diese Baumart braucht sind dort über viele Jahrzehnte entzogen worden.

Da es bei der Eiche aber nicht darum geht einen schnellen höheren Ertrag zu bekommen, kann man so denken wie der Wald "denkt", denn dort wachsen die Bäume oft in Gruppen der gleichen Art über viele Jahrhunderte.

Am wichtigsten dürfte eine Beschattung sein, denn sonst ist "der Kleine" überfordert, weil er aus dem neuen Untergrund noch nicht genügend Wasser holen kann um seine Blätter zu versorgen.

Rückschnitt wie bei einer Obstbaumpflanzung wäre schade, denn der Baum soll sich ja natürlich entwickeln, denke ich mal.

Und ja Wasser ist wirklich wichtig, dran denken das eventuell ausgetrocknete Umfeld entzieht das Wasser. Also vielleicht einen großen nicht glasierten Tontopf neben den Baum "einpflanzen" und dort immer Wasser einfüllen, das versichert dann langsamer.

Danke schon mal. Ja, da die Stelle wo der Baum hin soll nur etwa hundert Meter von meinem Haus ist, wäre gießen kein Problem.
Momentan ist es aber schon sehr heiß und ich denke es ist vielleicht besser noch bis zum Spätsommer zu warten.
Herbst war mir insofern nicht ganz sympatisch, da wir hier auf 700 MüNN leben und ich dachte der Baum sollte noch etwas Zeit haben sich zu etablieren, bovor der (evtl) harte Winter kommt...

Da er ja aus dem Topf kommt, einfach vorsichtig da rausnehmen, leicht die gesamte Oberfäche rundrum mit einem Holzstöckchen etwas "aufrauen" und dann in ein passendes Loch pflanzen, mit einem Gemisch aus Erde und Wasser sehr gut einschlämmen.

Mit dem Holzstöckchen verletzt man die feinen Wurzeln nicht, bringt sie aber "in die richtige Richtung".

So wird das Bäumchen gut anwachsen.

Nicht wundern, ertmal wird sich nicht viel tun, denn Eichen wurzeln erstmal gut und tief, bevor sie in die Höhe wachsen.

Herzlichen Dank, so werd ich's machen!

Gruß,
Jo

Ich hoffe, Du hast daran gedacht, die alte Eiche nicht nur umzuschneiden sondern auch den Stock samt Hauptwurzeln gründlich zu entfernen? Sonst wird Dein neues Bäumchen nämlich schlichtweg keinen Platz haben um sich gut zu verwurzeln. Bis ein Wurzelstock verrottet dauert es viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte.

Herbstpflanzung ist normalerweise günstiger als Frühjahrspflanzung, da der Boden noch lange warm bleibt und der Baum viel Zeit hat, einzuwurzeln, bevor er Blätter treiben und versorgen muss. Er kann also alle Nährstoffe darauf verwenden, Wurzeln auszubilden, es gibt wenig/keine Verdunstung und keinen Nährstoffbedarf für oberirdisches Wachstum.
Im Frühjahr dauert es dagegen verhältnismäßig lange, bis sich der Boden erwärmt hat, da ist es an der Luft oft schon ziemlich warm.

Ich stimme Carolyn zu.

Hast Du den Wurzelstock ausfräsen lassen? Selbst dann würde ich die Pflanzgrube entsprechend ausheben und mit Erde füllen, die nicht mit Eichenchips durchsetzt ist.

Hapy

Hm, ist es nicht so, dass Waldbäume ihren "Abfall" eben gerade dazu nutzen um "Gegner" im Kampf ums Sonnenlicht und Nährstoffe das Leben schwer zu machen? Somit dürfte es kein Problem sein, wenn da Eichenreste im Umfeld bleiben?

Das als Frage nicht als "das ist so!" geschrieben.

Ein bisschen Eichenreste - kein Problem. 50% des Materials Eichenreste und die Verrottung wird die Nährstoffe aufzehren lange bevor sie sie wieder frei gibt.
Ein wirklich alter Baum hat MÄCHTIGE Wurzeln. Da bleibt nicht viel nährstoffreiche Erde übrig, wenn man nur fräst und dann mit diesem Material verfüllt.
Außerdem haben wir Menschen meistens höhere Ansprüche als die Natur, was Größe, Wuchsform, Anwuchsgarantie usw. betrifft. Mutter Natur sät hunderte oder tausende von Samen aus und wenn von diesem Jahr kein einziger keimt und zu einem großen Baum wird, dann probiert sie es im nächsten Jahr wieder - und wieder - und wieder. So viel Ausdauer hat KEIN Mensch!

Wenn jemand Steineichenspröslinge braucht, hier gibt es dutzende.