Liebe Gloriosa
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ich antworte nur aus dem was ich weiß, bzw. erfahren habe. Ich hatte eine alte, demente Mutter und die ein altes Haus. Und die Mutter hatte Ameisen im hinteren Flur. Ich habe damals über die Vergrämung der Ameisen schon hier einen Beitrag geschrieben, finde den aber garantiert nicht mehr wieder. -Vielleicht Carolyn?
Jedenfalls, irgendwann gab es eine Riesenschreierei im Haus, an der auch Mutters Gärtner ( und Putzmann) mitbeteiliegt war, der den Flur fegen sollte und sich dann weigerte, weil sich da halt so eine breite Ameisenstraße in Richtung Küche langzog. Ich war erst kurz vorher dort hingezogen, in die freistehende Mietwohnung in Mutters Haus, und ich hatte zwei Hunde mitgebracht. Als ich nun den Flur mit den Ameisen in Augenschein nahm, entdeckte ich einen Schrank voller Ameisengifte, wie sie für eine mittlere Apotheke ausgereicht hätten. Die wollte meine Mutter jetzt verteilen - wie sie es wohl schon jahrelang vorher gemacht hatte. Unterstützt wurde sie von dem guten Gärtner/Putzmann, der sich ansonsten weigerte, den Flur noch einmal zu betreten. Ich wollte aber nicht, dass meine Hunde irgendwelche Ameisenköder fressen oder unbeobachtet Ameisengift auflecken.
Also habe ich die Mutter, den Gärtner/Putzmann und zwei Hunde mit irgendwelchen Kuchen beruhigend säuselnd ins Wohnzimmer gelockt. Und sie mit frischem Kaffee dort festgesetzt.
Nachdem ich das Feld ( sprich: den hinteren Flur) dann für mich hatte, habe ich entschieden: ich muss jetzt was tun! Ich wusste, dass Ameisen auf für sie "stinkende" Kräuter reagieren, also bin ich in den Garten und habe gesammelt was mir in die Hände fiel. Und das, was da an Kräutern wuchs, ist das, was ich im letzten post genannt habe. Das waren sicherlich fünf dicke Hände voll, also eine ganze Menge.
Ich habe die Kräuter nur grob zerrissen und dann vor die Löcher vor die Fußleiste gestopft/gelegt, aus denen die Ameisen kamen. Die saßen nämlich in der Außenmauer zur hinteren Treppe und kamen unter den Fußleisten hervor. Die Kräutersache hat gut funktioniert. Der Ameisenstrom löste sich am selben Nachmittag bereits irritiert auf, und sie sind nicht mehr wiedergekommen. Ich habe die Kräuter von damals April oder Mai, oder wann das war, bis nach Weihnachten liegengelassen. Auch im folgenden Jahr kamen keine Ameisen mehr, die Stelle war ihnen offenbar nicht mehr angenehm, und es kamen keine mehr nach, bis ich das Haus, nach dem Tod der Mutter, zwei Jahre später verkaufte.
Es waren aber richtig viele Kräuter, die ich ihnen in den Weg gelegt habe, mengenmäßig durchaus vergleichbar mit einem kleinen Wassergraben. Von daher glaube ich nicht, dass einzelne Kräuter in Deine Heidelbeere reingehängt oder Streuzeug aus dem Gewürzständer etwas bringen würde.
Versuche reichlich frisches, stinkendes grünes Zeug zu kriegen, ich vermute, die Kombination ist ziemlich egal, es sollte nur reichlich sein und den Ameisen stinken! Ich denke, Liebstöckel ist schon gut, er ist ja für andere Pflanzen auch so widerwärtig, dass sie nicht in seiner Nähe wachsen wollen. Wobei ich gar nicht mehr weiß, ob ich den damals überhaupt dabei hatte. Rainfarn ist mit Sicherheit gut, den müsstest Du ja auch in Wald und Flur finden. Hier steht der wilde Rainfarn jetzt schon gut 15 cm hoch. Thymian, Lavendel, Rosmarin, Salbei, Oregano, klar, hast Du bestimmt in Deinem Garten, ebenso wie Minze.
Wenn Du irgendwas nicht hast, versuche es mit dem, was Du hast! Kannst auch noch Ruccola dazutun! Ich kann von mir nur sagen: Es hat geholfen. Durchschlagend!
Lieben Gruß,
Mia