Pyrenäenmilchstern

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Pyrenäenmilchstern

Beitrag von Hapy » Fr Jul 28, 2017 00:00

In der Schweiz habe ich Pyrenäenmilchstern (Ornithogalum pyrenaicum) kennengelernt. Dort wird er (d.h. die jungen Blütentriebe) auch auf dem Markt (zumindest in Lausanne) angeboten als "asperge du bois". Die jungen Blütentriebe können wie Spargel zubereitet werden.

Nach längerer Suche habe ich einen Versand gefunden, bei dem ich sechs Zwiebelchen erworben habe. Ich habe die Zwiebelchen gepflanzt und sie kommen jedes Jahr und treiben auch einen Blütenstiel. Ich habe die Samen gesammelt und ausgesät. Es sind auch einige Samen zurück ins Beet gefallen.

Leider habe ich bis jetzt keine Samen zum Keimen bewegen können. Weder die im Frühjahr gesäten, noch die mit einer Kälteperiode, haben gekeimt. Auch die Samen, die direkt zurück ins Beet gefallen waren, (also einen Winter erlebt haben), haben nicht gekeimt.

Was könnte ich noch versuchen, um die Samen zum Keimen zu bringen?

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Re: Pyrenäenmilchstern

Beitrag von roccalana » Fr Jul 28, 2017 07:35

Hallo und guten Morgen :hallo:
bei uns wächst auch ein wilder Spargel, ich habe jedoch noch nie Blüten daran gesehen.
Daher eine Vermutung - könnte es sein, dass er sich nicht über Samen, sondern über Wurzelausläufer vermehrt :?:
Schönen Tag noch
Rita :soleil:
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Re: Pyrenäenmilchstern

Beitrag von Hapy » Fr Jul 28, 2017 10:06

@roccalana

Der Pyrenäenmilchstern ist ein Zwiebelgewächs und gehört nicht in die Familie "Asparagus". Vermehrung von Ornithogalum geschieht über Samen und Brutzwiebeln. Leider habe ich mit dem Ziehen weiterer Pflanzen bisher keinen Erfolg gehabt. Für eine Vorspeise für zwei Personen wären immerhin 30 - 40 Blütenstände (wie im Bild) erforderlich.

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Ornithogalum Pyrenaicum
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Re: Pyrenäenmilchstern

Beitrag von Mia » Fr Jul 28, 2017 18:18

Ich würde zwei Dinge tun, Hapy. :smile:

1: Die Samen in ( hochgestellten) Töpfen vorziehen. Ich weiß nicht wie schneckengefährdet die Sämlinge sind, aber es kann sein, dass sie, nachdem sie winzig aufgelaufen sind, in einer Nacht von einer Schnecke verputzt werden, so dass man sie gar nicht sieht. Ähnlich wie die keimenden Samen vom Rittersporn. Die sind auch weg, bevor man sie wahrnimmt.
2. Eventuell zwei Reihen Töpfe ansetzen, und zwar eine mit normaler Erde, wie bei Dir im Beet, und eine mit etwas saurer Walderde. Oder Pflanzerde aus der Packung mit gut Torf gemischt, so dass das Substrat sauer und kalkfrei ist. War da nicht mal was, mit saurer Erde? Ähnlich wie Frittilaria? Ich weiß es aber nicht mehr. Kalkfrei mit Sicherheit.

Ich könnte mir vorstellen, dass, wenn sie sich bei Dir auch nicht von selbst vermehren, also die Zwiebeln keine Brutzwiebeln ausbilden, es am Boden liegen könnte. Auch wenn sie trotz Kältereiz nicht keimen ( Schnecken jetzt mal weggedacht).

Ich meine, wenn das Zeug schon 'asperge du bois', also 'Waldspargel' genannt wird, liegt es nahe, auch an Spargel zu denken, wie Rita, obwohl es auch für mich keiner ist. Aber vielleicht muss man auch an einen kalkfreien Waldboden denken. Damit würde ich es versuchen.

Lieben Gruß,
Mia

Natürlich das Laub der Zwiebeln NICHT grün abschneiden, aber das weißt Du sicher. Die Stoffe daraus sollen ja wieder in die Zwiebeln ziehen und sie stark machen.
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Re: Pyrenäenmilchstern

Beitrag von Hapy » Sa Jul 29, 2017 00:23

Mia,

danke für deine Überlegungen. Die Zwiebeln habe ich jetzt seit ca. vier Jahren und sie haben die letzten drei Jahre im Beet getrieben und Blütenstengel getrieben. Heute habe ich die Blütenstengel (natürlich nicht die Blätter) abgeschnitten und die Samen "geerntet". Ich werde jetzt versuchen, sie so frisch wie möglich in eine Anzuchtschale zu säen und feucht halten. Sollte sich nichts tun, werde ich sie im Winter auf den Balkon stellen und auf das Frühjahr warten.

Meine bisherigen Versuche fanden auch in Anzuchtschalen (also schneckengeschützt) statt.

Natürlich sind beim Ernten auch Samen direkt in die Erde gefallen, aber eben dort auch nicht aufgegangen. Schneckenfraß schließe ich auch für die Sämlinge aus, da die Zwiebeln sehr früh austreiben und auch später nicht von Schnecken beachtet werden.

Auf Brutzwiebeln würde ich ohnehin nicht setzen. Ich betrachte dies hier eher als: "Es gibt auch eine vegetative Vermehrung", denn als den Standard.

Natürlich liegt es bei "asperge du bois" nahe, an Asparagus zu denken. So hatte ich in selbst Probleme wirklich herauszufinden, dass es sich um einen Milchstern (Ornitogalum) handelt.

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Re: Pyrenäenmilchstern

Beitrag von Mia » Sa Jul 29, 2017 18:14

Uns richtig reif sind die Samen auch, ja? Hast Du sicherheitshalber noch welche stehengelassen?
Nimm doch jetzt mal wirklich eine andere Erde....

LG
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Re: Pyrenäenmilchstern

Beitrag von Hapy » Sa Jul 29, 2017 20:29

Die Blütenstände sind abgetrocknet und die Samen fallen aus den Samenkapseln.

Hapy

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Re: Pyrenäenmilchstern

Beitrag von Mia » Sa Jul 29, 2017 22:23

Dann sollten sie gut sein. Länger warten kann man ja nicht.
LG
Mia
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Re: Pyrenäenmilchstern

Beitrag von Hapy » Di Apr 24, 2018 13:33

Ich habe mittlerweile eine Veröffentlichung zum Thema gefunden: D. J. HILL and B. PRICE: Ornithogalum pyrenaicum L.; Journal of Ecology 2000, 88, 354±365
Leider ist die Veröffentlichung nicht (mehr) ohne Registrierung zugänglich.
Der Veröffentlichung entnahm ich, dass die Keimlinge in etwa so aussehen wie diejenigen von Schnittlauch.

Ich mag die Keimlinge im Beet voriges Jahr glatt übersehen haben.

Mittlerweile habe ich die Samen in Blumenkästen gesät und im Winter auf dem Balkon gelassen. Dort sind jetzt mehrere Keimlinge aufgegangen.

Wenn die Angaben in der Veröffentlichung zutreffen, so werden diese Pflänzchen wohl erst in fünf Jahren zum Blühen kommen.
DSC_0145_s.JPG
Keimlinge Pyrenäenmilchstern
DSC_0145_s.JPG (79.34 KiB) 7015 mal betrachtet
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Re: Pyrenäenmilchstern

Beitrag von Mia » Mi Apr 25, 2018 22:52

Glückwunsch, Hapy! :grin:
Ist doch schnurz, wenn die erst in fünf Jahren zum Blühen kommen, Hauptsache sie kommen!
Und Du hast das Rätsel der Samenvermehrung jedenfalls gepackt! DAS ist doch toll! *freu*
Damit kann es weitergehen!

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Pyrenäenmilchstern

Beitrag von Hapy » Mi Apr 25, 2018 23:59

Mia hat geschrieben:Ist doch schnurz, wenn die erst in fünf Jahren zum Blühen kommen, ...
Leider bedeutet das auch, dass ich fünf Jahre auf den Verzehr dieser besonderen Köstlichkeit aus dem eigenen Garten verzichten muss. 15 Blütenstände pro Person für ein Essen / eine Vorspeise sollten es schon sein. Derzeit treiben nur die sechs Zwiebeln, die ich vor ein paar Jahren gekauft habe, Blütenstengel. Das reicht einfach noch nicht für eine Vorspeise.

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Re: Pyrenäenmilchstern

Beitrag von Mia » Do Apr 26, 2018 21:56

Dazu sage ich nichts.
Aber wenn ich mir Deine vielen Keimlinge angucke, ist die Hoffnung doch groß! :grin:
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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