Paprika vorziehen

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roccalana
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Paprika vorziehen

Beitrag von roccalana » Do Apr 28, 2016 18:36

Hallo liebe Paprikafans :hallo:
ich weiß, dieses Thema wurde bereits öfters erwähnt, aber irgendwie komme ich nicht weiter, :nesaitpas: deshalb meine Frage an die Gemeinde
Ich schaffe es einfach nicht, Paprika vorzuziehen :@2: und das gilt fast auch für Auberginen, obwohl das manchmal klappt.
Alles andere macht im Regelfall keine Probleme.
Es ist mir bekannt, dass Paprika Lichtkeimer sind, die Samen also nur mit gaaaaanz wenig, gaaaanz leichter Erde bedeckt werden.
Ich vermute mal haarscharf, dass es was mit der Keimtemperatur zu tun hat.
Da es draussen, d.h. auch im Folienhaus noch zu kalt ist (vor allen Dingen nachts) , werden ab Februar Sommersalate, Mangold, Zucchini, Tomaten im Haus vorgezogen - Kürbisse, Melonen und Wassermelonen folgen dann im März, jedoch zum Teil schon im Folienhaus.
Die Erbsen und die dicken Bohnen werden bereits im Dezember draußen gesteckt.
Das Problemchen dabei ist, dass ich keinen Platz in der Nähe von Heizkörpern habe -diese im Regelfall auch nicht in Betrieb sind, nur ab und zu.
Wohnraum und Küche werden mit einem Holzofen beheizt.
Bedeutet, dass die mit Folie abgedeckten Schalen auf einer Fensterbank stehen, die nicht erwärmt werden kann.
Ist nicht wirklich ein Problem, weil ich mir die Pflänzchen in einer nicht schlechten Qualität hier kaufen kann.
Aber irgendwie ärgert es mich halt, dass ich das nicht schaffe. :(2:
Vielleicht mache ich aber auch einen Kardinalfehler :?:
Ich danke schon mal im Voraus für Anregungen
Rita :soleil:
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Re: Paprika vorziehen

Beitrag von Mia » Do Apr 28, 2016 23:46

Liebe Rita, :smile:
Du bist richtig mit der mangelnden Wärme. Bei mir keimen Chilis, Paprika, Tomaten und Auberginen binnen drei Tagen, sofern die Keimtüte ( ich mache das Keimen ohne Erde) auf einem Brett über der warmen Heizung liegt ( und die Samen noch halbwegs frisch sind). Danach wandern die nun eingetopften Winzlinge an ein Südfenster in ein kleines Gewächshaus, wo die Sonne für die Heizung sorgt. Aber ohne Heizung darunter in den ersten Tagen keimt auch bei mir nix, oder wenn, dann nur seeehr verzögert.

Also, es wäre schon ganz gut, wenn Du diese speziellen Samen für's Keimen von unten wärmen könntest. Heizkissen, wie für die alte Mutter? Es sind ja nur drei Tage! Es muss auch nicht ständig an sein, und wenn, dann nur täglich einige Zeit auf einer minimalen Einstellung. Meine Heizung schalte ich des Nachts auch komplett aus. Wobei die geschlossene Keimtüte schon noch einige Wärme hält. Zudem liegt ein Geschirrtuch darüber.
Und wenn sie dann gekeimt in das Minigewächshäuser wandern, liegen untendrunter auch alte Handtücher, die die Kälte der steinernen Fensterbank abfangen.
Also, die kleinen Paprika, Chilis, Auberginen und auch Tomaten sollten die ersten Tage richtig warm gekuschelt werden. Um so schneller können sie keimen und weiterhin warmgehalten - gut weiterwachsen.

Ich schrieb, ich glaube vorgestern, dass ich für Carolyn zwei orange Spitzpaprika vorziehen will. Die erste war heute morgen im Keimbeutel bereits gekeimt. Morgen kommt garantiert die zweite und übermorgen wandern sie einzeln in kleine Töpfe unter einen Plastikhimmel am Südfenster. Damit sind sie schneller gewachsen, als die Post mit ihren Geschwistersamen bei Carolyn ist.

Jetzt, was IST ein Keimbeutel?
Das ist relativ einfach: Nimm Dir eine relativ dicke Gefriertüte und den eckigen Deckel einer Tupperdose. Wickel da zwei Lagen Küchenkrepp drauf oder drum, mach die recht feucht/nass und lege Deine Samen drauf. Schieb den Gefrierbeutel drüber, klapp das das offene Ende nach unten um, und lege die Packung auf die Wärmequelle. Damit es etwas dämmrig und die Wärme gehalten wird, noch lose ein Küchentuch darüber.
Musst jeden Tag in der Früh gucken. Halbwegs gute Chili-, Paprika- und Tomatensamen keimen tatsächlich innerhalb von drei, maximal vier Tagen. Auberginen brauchen etwas länger. Bei den alten Auberginensamen von Dir ( Schande über mich, dass ich sie nicht früher einpflanzte, aber da war eben der Umzug...) musste ich etwas länger warten. Aber zumindest EINE ist gekeimt und nun schon 15 cm groß! :grin: :grin: :grin:

So. Das klappt gut, kein Töpfchen wird dann kalt und kriegt kalte Erde, die Samen keine kalten Füße. Probier's aus!

Lieben Gruß,
Mia

Ich keime inzwischen auch alles andere genauso vor. Jedes Sommerblümchen. Ausgenommen Frostkeimer natürlich!
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Re: Paprika vorziehen

Beitrag von roccalana » Fr Apr 29, 2016 17:50

Hi Mia :hallo:
das liest sich ja super und ich kann mir auch gut vorstellen, wie das funktionieren kann.
Jetzt habe ich mir diese "Anleitung" in meine Unterlagen kopiert, damit ich im nächsten Jahr nicht danach suchen muss :lol2:
Ich muss mir dann nur noch überlegen, wie ich das mit der Wärmequelle hinkriege :)2:
Aber was heißt hier -nächstes Jahr- :?: Im Sommer muss, bzw. möchte ich ja wieder Kohlgemüse vorziehen. Dann werde ich das System zusätzlich zu dem "normalen" ausprobieren, jedoch dann ohne Wärmequelle.
Ich kann mich noch erinnern, dass wir als "Stadtkinder", wenn es frische Erbsen gab, immer einige zwischen Papier gelegt haben, damit sie keimen. Was dann immer ein kleines Wunder für uns war.
Hast Du Dich daran erinnert und das ganze abgewandelt :?:
Einfach super diese Idee.
Ich werde dann auch versuchen, ein Feedback zu geben. :;)2:
Schönes Wochenende
Rita :soleil:
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Re: Paprika vorziehen

Beitrag von Mia » Fr Apr 29, 2016 19:28

Schön, Rita, :smile:
ich freue mich auf Dein Feedback!

Nein, ich habe mich nicht erinnert - oder vielleicht doch? Im Grunde war die "Keimtüte" eine zufällige Entwicklung unterstützt durch das Internet.
Was ICH seit meiner Jugend kannte war, dass man Keimproben machen kann. ( Schule, Biologieunterricht, Thema Bohnen... ) In den 70ziger Jahren gab es damals preiswert solche Plastikbehälter zu kaufen, die in lauter kleine, eckige Winzfächer unterteilt waren. Das waren meine ersten "Keimstationen". Da habe ich dann unten Watte reingelegt, nass gemacht, Samen drauf, Deckel zu - und gewartet. Die Samen konnte man dann aber nicht mehr verwenden, weil sich die Würzelchen in der Watte untrennbar verfilzten. Also bin ich irgendwann auf Toilettenpapier umgestiegen. Da konnte man die gekeimten Samen dann noch rausfummeln.

Das habe ich alles aber wieder vergessen, bis ich vor einigen Jahren einen wirklich guten Internetbeitrag über das Vorkeimen von Tomaten las. Der machte das so wie ich mit dem Papier ( Küchenkrepp), aber er nahm Plastiktüten, bzw. Gefrierbeutel. Und er stellte sie WARM! Naja, damit war die Verbindung zu meinen älteren Versuchen wieder hergestellt. Anfangs habe ich noch kleine Kieselsteinchen in die Keimbeutel gelegt, damit die nicht so an den Samen kleben, das ist aber völlig unnötig. Er ließ die Tüten unbedeckt, ich wählte mehr und mehr ein Geschirrtuch, um das Licht etwas wegzuhalten und die Tüten über den begrenzten Wärmezeitraum warm zu halten.
So hat sich dann ein eigenes Verfahren entwickelt.

Du musst nur sehr schnell sein. Sobald sich die Samen öffnen und sich der erste Wurzelansatz zeigt, müssen sie raus aus der Tüte, weil sich die Wurzeln sonst im Papier verirren. Je länger die Wurzeln werden, um so schwieriger ist es, sie heil heraus zu kriegen. Ich nehme da so ein Gerät um die Fingernägel zu säubern, mit dem kann ich die gekeimten Samen fein abheben. Mache mit einem Bleistift ein kleines Loch in weiche Erde in einem Topf, da wandern sie dann rein. Gieße - bei Tomaten, Chilis, Paprika, Auberginen - mit lauwarm Wasser an, sie sollen ja keinen Schreck kriegen. So wandern diese Samen dann in ein kleines Gewächshaus, wo sie in gespannter Luft gut gedeihen können.

Für Kohl brauchst Du Dir diese Mühe mit dem Gewächshaus allerdings nicht zu machen! :wink:

Einen lieben Gruß,
Mia
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Re: Paprika vorziehen

Beitrag von BoggyBert » Fr Mai 06, 2016 18:01

Hallo Roccolana,

ich habe dieses jahr zum zweiten mal versucht Paprika zu ziehen. Und im Gegensatz zum ersten Jahr hat das diesmal fabelhaft funktioniert!
Aber wie hab ich das gemacht?

Zunächst einmal Jahr eins... mein unwissendes Vergangenheits-Ich...

Paprikasamen mitte März in kleine Anzuchttöpfchen(je 1 Samen) gesäht und auf die Fensterbank über der Heizung gestellt. Von 20 Samen sind 2 aufgegangen wovon dann eine überlebt hat! Grüner Daumen lässt grüßen... Das Pflänzchen war mickrig klein hat aber trotzdem ein paar Früchte getragen.

Und jetzt zu Jahr zwei (2016)

Ich habe viel früher angefangen mit dem sähen. Ende Januar. Und, wie mir hier empfohlen wurde, ausschließlich Snackpaprika :).

Um die Keimfähigkeit zu erhöhen kann man die Samen mit etwas Sand in der Hand reiben. Dadurch soll die Oberfläche aufgeraut werden und das Wasser leichter eindringen. Das habe ich aber mangels Sand nicht gemacht.
Ich habe aber eine Tasse Kamillentee gekocht, gewartet bis er lauwarm war und dann auf verschiedene Schnapsgläser verteilt (pro Sorte ein Glas). Darin habe ich dann die Samen verteilt und für einen Tag (bei mir waren es knapp 30 Stunden) eingeweicht. Der Tee soll antibakteriell wirken und natürlich Flüssigkeit in das Korn bringen.

Danach habe ich meinen Tray mit Anzuchterde befüllt und in jedes Töpfchen 3 Samen gelegt. Da ich nicht wusste, dass Paprika wohl Lichtkeimer sind habe ich sie mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt, gut angedrückt, gewässert und mit dem Treibhausdeckel bedeckt.

Um die Temperatur konstant zu halten habe ich eine schwenkbare Stehlampe verwendet und die Glühbirne über demTreibhaus platziert. Zur Kontrolle habe ich ein Thermometer hinein gelegt.

Die Samen sind dann erstaunlich gut aufgegangen... Da ich auf Nummer sicher gehen wollte habe ich 75 Töpfchen befüllt (weil es beim letzten mal so schief gegangen ist). Jetzt habe ich rund 70 kleine Paprikapflänzchen auf meinem Balkon stehen!!! :pfeif: (Bild folgt wenn erwünscht)
Sie sind so gut aufgelaufen, dass ich bei fast allen Töpfchen die zwei schwächsten Pflanzen ausreißen musste.

Die größte hat sogar 2 kleine putzige Paprikaschoten angesetzt. :hallo:

Gruß

Fabian

PS: Die Kamillenkur hat auch bei meinen Tomaten sehr gut funktioniert

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Re: Paprika vorziehen

Beitrag von Mia » Fr Mai 06, 2016 22:03

Super, Fabian, :smile:

dass es so gut geklappt hat! Es ist schon sehr gut, die Samen in Kamillentee einzuweichen! Viele Leute machen das.
Wobei, es gibt immer verschiedene Möglichkeiten irgendwohin und zu einem Ergebnis zu kommen.
Ich gebe die Samen zum Beispiel nie in Kamillentee und sie keimen trotzdem - und auch recht rasch.
Aber wenn Du das jetzt für Dich herausgefunden hast, ist das DEIN Weg, und den wirst Du weiter gehen.
Niemand kennt sich aus in den Küchen, über den Heizkörpern und auf den Fensterbrettern anderer Leute, so dass eine subjektiv hochgehaltene Methode nicht immer anschlagen muss.
Es ist wirklich gut, wenn jeder da ein Stückweit seinen Weg findet und dann darüber berichten kann!
Süß, dass Deine Paprika schon winzige Früchte zeigen!
Bei mir blühen die ersten Chilis gerade.

Lieben Gruß
Mia
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Re: Paprika vorziehen

Beitrag von BoggyBert » Sa Mai 07, 2016 07:46

Mia hat geschrieben: Niemand kennt sich aus in den Küchen, über den Heizkörpern und auf den Fensterbrettern anderer Leute, so dass eine subjektiv hochgehaltene Methode nicht immer anschlagen muss.
Richtig, ich habe auch bewusst darauf verzichtet das als ultimative Methode zu bewerben, sondern nur von meinen Erfahrungen erzählt. Es können mehrere Faktoren dafür verantwortlich sein. Das Einweichen, der Zeitpunkt der Saat oder die konstante Temperatur. Vielleicht ist das auch alles egal und ich hab einfach nur besseres Saatgut erwischt :razz:
Ich freue mich auf jeden Fall darauf hoffentlich viele Paprikas wegzuknuspern :hallo:

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Re: Paprika vorziehen

Beitrag von roccalana » Sa Mai 07, 2016 13:45

Hallo an Euch :hallo:
ja, das mit dem Kamillentee habe ich auch schon mal gelesen, weiß nur nicht mehr, ob es im gleichen Zusammenhang war.
BoggyBert hat geschrieben: ausschließlich Snackpaprika :)
Hört sich interessant an, hat einer von Euch vielleicht den lateinischen Namen dieser Sorte. Ich könnte dann mal rechercieren, ob es so was auch für das hiesige Klima gibt. :?:
Mia hat geschrieben:Bei mir blühen die ersten Chilis gerade.
Das ist ja unglaublich, ich habe jetzt die ersten Blüten bei den gekauften Peperoncini entdeckt, die Paprikapflanzen haben noch kein Interesse daran.
Aber heute ist auch der erste wärmere Tag (mit Temperaturen über 20 ) aber in der nächsten Woche wird es warm.
Danke nochmals für die Tipps
Rita :soleil:
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Re: Paprika vorziehen

Beitrag von Mia » Sa Mai 07, 2016 19:12

Na, die konstante Wärme in der ersten Zeit ist schon sehr maßgeblich, Fabian. :smile:

Ohne die geht es bei Paprika und Chilis nicht, bei Tomaten schlecht. Jedenfalls nicht in Deutschland im Januar oder Februar. Ich halte die Jungpflanzen deshalb auch noch eine Zeit im Zimmergewächshaus. Meine stehen zwar an einem Südfenster, aber es ist keine Heizung darunter. Was bedeutet: Nachts würden die richtig auskühlen. So hält das Zimmergewächshaus noch die Tageswärme.

Roccalana, :smile:
Du kannst einfach nach Snackpaprika googlen. Es gibt inzwischen sehr viel Anbieter für die Samen, sogar Ebay hat sie. Sie sollten ALLE in Deinem Klima gedeihen können, es sind ja Kinder des Südens! Nur, Du weißt ja, wie die in Spanien gezüchtet werden: in großen Folienhäusern, unter gespannter Luft, mit reichlichen Wassergaben. Also, Du kannst sie nicht einfach so in den Garten pflanzen und auf den Regen warten, sie sollten schon regelmäßig betreut und gegossen werden. Aber wem erzähle ich das? Du hast ja schon jede Menge eigene Erfahrung damit!!! Vielleicht doch noch eine Anmerkung: Sie sind etwas weniger Trockenheitstolerant als Tomaten. Sie brauchen mehr Hingucken, Wasser und Pflege. Pflanz Basilikum dazu! Paprika gedeihen damit besser als ohne. Und das ist auch ein guter Anzeiger, falls es zu trocken wird.

Und jetzt ein Tipp, wenn es ganz schnell gehen soll: Kauf Dir einfach beim Discounter Naschpaprika Deiner Wahl und säe die Samen sofort aus. Paprikasamen können direkt aus der reifen Frucht in die Erde, sie brauchen keine Ruhezeit, im Gegenteil: je frischer sie von der Frucht in den Topf kommen, um so schneller keimen sie. Das erspart dann auch das antibakterielle und feuchtigkeitsbringende Kamillenbad ( ja, Du hast richtig zugeordnet, es wird bei Paprika, Chilis und auch Tomaten so gemacht). Es ist möglicherweise/sicher angesagt bei älteren Samen, bei recht frischen braucht man es nicht.

Und wenn Dir zweifelhaft ist, ob die Samen aus den möglicherweise noch nicht ausgereiften Früchten überhaupt keimen werden, verwende die Keimtütenmethode: Küchenkrepp auf einem Plastikdeckel, nassmachen, Samen drauf, Gefriertüte drüber, nach unten umklappen, warm stellen, einige Tage warten. Du musst jeden Morgen nachgucken, manchmal geht es sehr schnell. Und sobald die Samen gesprengt sind und die Wurzel rausschaut, sollten sie sofort in einen Topf mit guter, leichter Anzuchterde. Gießen. Nicht zuviel, nicht zu wenig. Mach noch ne Küchenfolie drüber, dann stehen die Keimlinge zunächst in gespannter Luft.

Kamillenbad: Ich werde das jetzt bei thailändischen Auberginensamen ausprobieren, die ich von einer entfernten Bekannten bekommen habe. Angeblich sollen sie keimen wie sonst was, tun die aber nicht. Vor etwa 4 Wochen habe ich welche zu Deiner Aubergine in den Topf gelegt ( Lichtkeimer), gekeimt ist kein einziger. Seit sicher 10 Tagen liegen welche warm in der Keimtüte - und wollen auch nicht keimen! Na, ich werde jetzt ein paar in Kamillentee einweichen, dann nochmal in eine frische Keimtüte geben --- und dann werde ich weitersehen.


Lieben Gruß in die Forumsrunde,
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