Gemüse-Fragen

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Sis
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Gemüse-Fragen

Beitrag von Sis » Mi Apr 16, 2014 21:00

Im Überschwang meines ersten Jahres mit richtigen Beeten hab ich offenbar von fast allem zu viel gesäht. Ich muss überall Pflanzen rausholen, weil sie in ganzen Pulks wachsen. Ich tat das, weil ich unsicher war, wieviel der Samen denn wirklich keimen würden.

Jetzt überlege ich, wie ich das am besten anstelle. Morgens oder Abends? Wenn es sonnig ist oder bewölkt? Bei welcher Grösse tu ich es?
Nebenbei frag ich mich auch, ob ich diese klitzekleinen Pflänzchen evtl. schon als kleine Beigabe in einen Salat packen könnte anstatt sie auf den Kompost zu werfen?
Betroffen sind: Frühlingszwiebeln, Karotten, Kohlrabi, Krautstiel und Randen (rote Beete).

Ausserdem bin ich etwas irritiert, weil meine Gürkli (diese kleinen Delikatess-Gurken) nicht keimen wollen. Ich habe am 7.3. drei Sorten in eine Vorkultur gegeben. Aber weder drinnen unter UV-Lampen, noch draussen an der Sonne tut sich was. Das finde ich seltsam, weil es wirklich drei verschiedene Sorten waren. Soll ich nochmal säen? vielleicht direkt draussen? Ich habe noch Samen von allen drei Sorten, die von zuverlässigen regionalen Bio-Anbietern stammen und sicher nicht zu alt sind.

Ebenfalls etwas verunsichert bin ich weil drei von den Direktsaaten draussen noch auf sich warten lassen. Aber ich denke, da bin ich noch im grünen Bereich. Dies betrifft Stangenbohnen, Lauch und Fenchel; alles am 1.4. gesäht.

Bestens entwickeln sich Peperoni, Kopfsalat, Pflücksalat, Basilikum, Zucchetti und Erbsen.

Die für mich wichtigsten Fragen hab ich blau markiert. Ich wäre wie immer sehr dankbar, wenn jemand Antworten dazu hätte.
Danke für's Lesen :-)


ps: Ich lese auch sonst viel hier im Forum mit. Ich weiss nur leider selten etwas zu sagen, weil ich eben noch Anfängerin bin. Daher mögt ihr es mir bitte nachsehen, wenn ich mich v.a. mit Fragen melde.

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Re: Gemüse-Fragen

Beitrag von Mia » Do Apr 17, 2014 00:20

Hallo Sis, :smile:

ich fange vorne an:
Wenn Du Pflanzen rausreissen willst, ist es wurscht bei welchem Wetter Du das tust. Bei welcher Größe? - Du reisst sie raus, wenn Du den Eindruck hast, dass sie einander bedrängen. Und natürlich kannst Du Frühlingszwiebeln, Karotten, Kohlrabi, Krautstiel und rote Beete, alles mit Wurzel und Blatt, sofort in den Salat packen!

Mit den Gurkensamen (oder dem Boden - oder der Feuchtigkeit) stimmt irgendwas nicht. Normalerweise keimen sie in spätestens 10 Tagen. Draussen konnten sie im März noch nicht keimen, denn für sie war es noch zu kalt, aber drinnen, unter dem warmen Licht, hätten sie es tun müssen. Versuche es noch mal drinnen unter den besten Bedingungen - und danach reklamier bei dem Anbieter!

Gurken: Vorkultur drinnen ab Anfang April. Auspflanzen und direkt säen draussen ab Mitte Mai. Keimtemperatur ab 20-28 Grad. Keimdauer unter guten Bedingungen: 4-6 Tage.

Lauchsaat ab März ist okay. Keimtemperatur ab 12 Grad. Keimdauer: 15-20 Tage
Buschbohnen/Stangenbohnen ab Mai aussäen. Sie brauchen Wärme zum Keimen. Keimtemperatur: 15-20 Grad. Keimdauer: ca. 10 Tage
Fenchel ist ein wärmebedürftiges Kind des Mittelmeers. Vorkultur drinnen ab April. Keimtemperatur ab 20-22 Grad, nach dem Keimen die Temperatur etwas reduzieren. Auspflanzen ab Mitte/Ende Mai. Direktsaat des Gemüsefenchels draussen ab Juni/Juli. Teefenchel kann schon ab Mitte Mai als Samen auf die Beete.

Sis, Du bist ohnehin ganz schön früh mit allem. Anders als Du, Bea und Brösel käme ich nicht auf die Idee, jetzt schon Tomaten rauszustellen. Ihr seid offensichtlich ungeheure Optimisten! Tomaten und Paprika und Pepperoni und Zucchini und Gurken und Kürbisse kommen bei mir nicht vor Mitte Mai in den Garten. Bis dahin kann es immer noch Nachtfröste geben.

Ich bin auch gerade total frustriert über diese Schei**anzuchtlisten im Netz! Die Infos oben habe ich mir aus zwei Büchern ( Marie-Luise Kreuter und Christa Weinrich von den Äbtissinen Fulda, sowie 16 verschiedenen Internetseiten geholt! Auf letzteren sind die Infos zwar in der Regel ähnlich, aber ständig unvollkommen: der eine hat keine Bohnen, der andere keinen Fenchel, und der, der Fenchel hat, hat keine Keimtemperatur.

Ich habe es hier schon mal geschrieben: Ich habe eine sehr gute, sehr alte Loseblattsammlung mit all diesen wunderbaren Infos beim Umzug verloren. Wieder mal ärgert mich das total!
Da hilft zukünftig nur: Eine Liste selbermachen! :wink:

Lieben Gruß,
Mia
Zuletzt geändert von Mia am Do Apr 17, 2014 04:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gemüse-Fragen

Beitrag von fiddler » Do Apr 17, 2014 00:43

Ich verstehe Deine Ungeduld, jetzt schon etwas zu sähen, und das sehr warme zeitige Frühjahr hat wirklich dazu verlockt. Ich habe auch schon einiges in Anzuchtöpfen stehen, und muß mich fragen, ob ich mit Kürbis, Zucchini, Tomaten und so weiter nicht auch zu früh war. Denn ich muß sie jetzt bei guter Kondition noch 3-4 Wochen im Topf halten.
Es bringt aber gar nichts, zu eilig zu sein. Ich habe das mal mit Mais probiert: einige Pflanzen im Topf angezogen, andere Samen ins Freiland in Etappen gesäht. Die vorgezogenen Pflanzen hatten etwa 2 Wochen früher erntereife Kolben, die in Etappen draußen gesähten Pflanzen unterschieden sich gar nicht. Es wächst eben erst richtig, wenn auch die Bedingungen dafür da sind.
Ich mache mir meinen Aussaat-Kalender nach den Angaben, die auf die Tüten drauf stehen und ein bischen Erfahrung und weitere Quellen (Bücher etc.).
Wobei ich die Termine nicht zu genau nehme - ich schaffe es eh nicht, das taggenau zu machen.

Ich hatte auch schon das Problem, dass manche Samen partout nicht keinem wollten. Letztes Jahr hatte ich einige Ausfälle. Ob's am Samen liegt oder an was anderem? Bei Bohnen hatte ich das auch schon mal. Ich habe nach 4 Wochen mal nachgebuddelt, um zu schauen, ob die Samen gekeimt haben: seltsamerweise habe ich nicht eine Bohne gefunden! Ich kann nicht sagen, wer mir die weggefuttert hat, zu sehen war nichts!
Bohnen sollen aber wirklich erst spät in die Erde, und sie müssen flach gelegt werden. Meine Oma sagte, dass sie "das Läuten der Glocken hören müssen!".

Zu dicht sähe ich übrigens auch immer wieder. Es ist ja auch zu unvorstellbar, dass aus einem kleinen Körnchen mal eine richtige große Pflanze wird, die richtig Platz benötigt...

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Re: Gemüse-Fragen

Beitrag von Brösel » Do Apr 17, 2014 09:40

Hallo Mia
Mia hat geschrieben: Anders als Du, Bea und Brösel käme ich nicht auf die Idee, jetzt schon Tomaten rauszustellen. Ihr seid offensichtlich ungeheure Optimisten! Tomaten und Paprika und Pepperoni und Zucchini und Gurken und Kürbisse kommen bei mir nicht vor Mitte Mai in den Garten. Bis dahin kann es immer noch Nachtfröste geben.
Beri mir sind die ganzen Pflanzen ja noch in Töpfchen. Was ich aus Platzmangel schon ausgesetzt habe, war Kapuzinerkresse und ein paar Blumen. Denen hat es bisher nichts ausgemacht. Die Tomaten werden ja von den ganz kleinen Töpfchen in etwas größere umgetopft (schön mit geschnittenem Gras drin, als Dünger). Also im Prinzip 2x umgetopft bevor es endgültig hinausgeht. Hat bisher jedes Jahr prächtig funktiert. Den Gurken geht es auch gut, die fangen bloss schon zu blühen an... :shock: Zucchini sind noch klein und Bohnen habe ich gestern mal angefangen... (das Wetter wird jetzt wärmer, muss ja!).

Ich trage halt alles wieder herein wenn es zu kalt ist. Andere Leute gehen in ein Fitness-Studio, ich trage Töpfe :p

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Re: Gemüse-Fragen

Beitrag von Sis » Do Apr 17, 2014 18:32

Hoi Mia :-)
Mia hat geschrieben: Wenn Du Pflanzen rausreissen willst, ist es wurscht bei welchem Wetter Du das tust.
Wegen der Rausgerissenen ist schon klar, dass das dort nichts mehr ausmacht. Ich habe mir mehr Gedanken gemacht, um diejenigen, die bleiben sollen, aber evtl. mitbewegt werden.
Mia hat geschrieben: Und natürlich kannst Du Frühlingszwiebeln, Karotten, Kohlrabi, Krautstiel und rote Beete, alles mit Wurzel und Blatt, sofort in den Salat packen!
Prächtig. Dann werd ich das machen :-)
Mia hat geschrieben: Mit den Gurkensamen (oder dem Boden - oder der Feuchtigkeit) stimmt irgendwas nicht. Normalerweise keimen sie in spätestens 10 Tagen. Draussen konnten sie im März noch nicht keimen, denn für sie war es noch zu kalt, aber drinnen, unter dem warmen Licht, hätten sie es tun müssen. Versuche es noch mal drinnen unter den besten Bedingungen - und danach reklamier bei dem Anbieter!

Gurken: Vorkultur drinnen ab Anfang April. Auspflanzen und direkt säen draussen ab Mitte Mai. Keimtemperatur ab 20-28 Grad. Keimdauer unter guten Bedingungen: 4-6 Tage.
Dann liegts vermutlich an der Temperatur. Denn die UV-Lampen bringen kaum Wärme und wir heizen nicht sehr stark, ziehen lieber Pullis an. Die Temperatur im Haus liegt je nach Raum bei ca. 14-18 Grad. Die Gürkli waren in einem Raum mit nur 18 Grad.
Brauchen sie sehr feuchte Erde? Oder eher trockene? Der Fehler MUSS ja auf meiner Seite liegen, da die Samen drei verschiedene Sorten von zwei verschiedenen Anbietern sind. Wär ja megamässiger Zufall, dass die alle drei grad kaputt sind.
Mia hat geschrieben:Lauchsaat ab März ist okay. Keimtemperatur ab 12 Grad. Keimdauer: 15-20 Tage
Dann haben sie ja noch ein paar Tage. Mal sehen, ob sich noch was tut.
Mia hat geschrieben: Buschbohnen/Stangenbohnen ab Mai aussäen. Sie brauchen Wärme zum Keimen. Keimtemperatur: 15-20 Grad. Keimdauer: ca. 10 Tage
Tagsüber haben wir hier schon seit ein paar Wochen 10-25 Grad. Nachts fällt es auf ca. 5 Grad. Kann es sein, dass es dann wegen der Nacht zu kalt war?
Und wie fiddler sagt, hab ich sie dann mit 2-3 cm zu tief gesetzt. Ich habe aber noch von allen Samen. Vielleicht lege ich nächste Woche nochmal welche.
Mia hat geschrieben: Fenchel ist ein wärmebedürftiges Kind des Mittelmeers. Vorkultur drinnen ab April. Keimtemperatur ab 20-22 Grad, nach dem Keimen die Temperatur etwas reduzieren. Auspflanzen ab Mitte/Ende Mai. Direktsaat des Gemüsefenchels draussen ab Juni/Juli. Teefenchel kann schon ab Mitte Mai als Samen auf die Beete.
Nun wenn die Samen nicht kaputt gehen, dann sollten sie ja keimen, wenn es wärmer wird. Hoff ich :-)
Mia hat geschrieben: Sis, Du bist ohnehin ganz schön früh mit allem. Anders als Du, Bea und Brösel käme ich nicht auf die Idee, jetzt schon Tomaten rauszustellen. Ihr seid offensichtlich ungeheure Optimisten! Tomaten und Paprika und Pepperoni und Zucchini und Gurken und Kürbisse kommen bei mir nicht vor Mitte Mai in den Garten. Bis dahin kann es immer noch Nachtfröste geben.
Zugegeben meine Gläser sind immer halb voll und nie halb leer. Aber ich hab auch ausgepflanzt, weil die Vorkulturen z.T. schon zu gross wurden. So gross, dass sie zu kippen begannen. Und in unserem dunklen Hausinneren hab ich nur beschränkt Platz für Vorkulturen. Ich habe nur zwei von den Zucchetti, die beiden grössten schon ins Beet gesetzt. Bis jetzt leben sie noch. Die anderen kann ich im Moment noch drinnen halten.
Dasselbe mit Tomaten, die grossen Sorten wurden zu gross für die Vorkultur. Wenn die mir jetzt kaputt gehen, ist es auch kein Drama, weil ich hab von den kleinen Sorten mehr als geplant war. Dann gibts dieses Jahr eben nur Cocktailtomaten. Stört mich nicht.
Den Peperoni hab ich noch in der Vorkultur, aber draussen. In so einem kleinen Plastikgewächshäuschen an der Wand lehnen. Der lässt sich Zeit. Hat sein Wachstumstempo reduziert seit er draussen ist. Was sicher an den Nachttemperaturen liegt.
Unter meinen Hobbys findet sich auch die Meteorologie. Was regionale Voraussagen während der warmen Jahreszeit anbelangt, sind meine Prognosen längst besser als die offiziellen aus den Medien. Ich war mir eigentlich schon Anfang Monat sicher, dass es nicht mehr frosten wird. Und bis jetzt liege auch richtig damit. Aber Nachttemperaturen von 2-5 Grad sind eben auch noch recht kühl. Nächste Woche steigen die auf 5-9 Grad.
Mia hat geschrieben:Da hilft zukünftig nur: Eine Liste selbermachen! :wink:
Natürlich schreibe ich alles ganz genau auf. Ich will euch ja nicht jedes Jahr mit meinen Frage stressen. Bin sehr lernfähig und besonders gründlich im Auswerten von Erfahrungen :-)

So bleiben jetzt also noch zwei Fragen:
- Soll ich die Bohnen nochmal säen, aber höher legen?
- Soll ich die Gurken nochmal säen oder warte ich bis es wärmer wird?

Vielen Dank wie immer, liebe Mia :-)

fiddler hat geschrieben:Ich verstehe Deine Ungeduld, jetzt schon etwas zu sähen, und das sehr warme zeitige Frühjahr hat wirklich dazu verlockt. Ich habe auch schon einiges in Anzuchtöpfen stehen, und muß mich fragen, ob ich mit Kürbis, Zucchini, Tomaten und so weiter nicht auch zu früh war. Denn ich muß sie jetzt bei guter Kondition noch 3-4 Wochen im Topf halten.
Wie ich grad zu Mia sagte, war ich draussen nicht zu früh. Als Hobbymeteorologin kann ich die regionale Lage recht gut einschätzen. Mein Problem war eher, dass ich die Keimzeiten so gar nicht einschätzen kann. Zum Teil werden da ja Spannen von vielen Wochen angegeben. Und auch wie schnell die Pflanzen dann wachsen bis sie man sie pflanzen kann, weiss ich noch gar nicht. Das ist mein erstes Jahr mit eigenen Vorkulturen.
fiddler hat geschrieben: Es wächst eben erst richtig, wenn auch die Bedingungen dafür da sind.
Drum hoff ich, dass sich die bisher nicht Gezeigten noch rühren werden, wenn sie es warm genug finden :-)
fiddler hat geschrieben: Es wächst eben erst richtig, wenn auch die Bedingungen dafür da sind.
Mach ich ebenso. Nicht zu vergessen, dass ich hier im Schweizer Jura bin, auf dem 47. Breitengrad. Womöglich wirds hier ein bisschen früher warm als in Deutschlands Mitte oder gar Norden?
fiddler hat geschrieben: Ich hatte auch schon das Problem, dass manche Samen partout nicht keinem wollten. Letztes Jahr hatte ich einige Ausfälle. Ob's am Samen liegt oder an was anderem? Bei Bohnen hatte ich das auch schon mal. Ich habe nach 4 Wochen mal nachgebuddelt, um zu schauen, ob die Samen gekeimt haben: seltsamerweise habe ich nicht eine Bohne gefunden! Ich kann nicht sagen, wer mir die weggefuttert hat, zu sehen war nichts!
Vielleicht Mäuse? Gibts hier am Waldrand verschiedene Arten.
fiddler hat geschrieben: Bohnen sollen aber wirklich erst spät in die Erde, und sie müssen flach gelegt werden. Meine Oma sagte, dass sie "das Läuten der Glocken hören müssen!".
Dann leg ich vielleicht in ein paar Wochen nochmal welche aus.
fiddler hat geschrieben:Zu dicht sähe ich übrigens auch immer wieder. Es ist ja auch zu unvorstellbar, dass aus einem kleinen Körnchen mal eine richtige große Pflanze wird, die richtig Platz benötigt...
Es beruhigt mich, wenn ich nicht die einzige bin, die diesen Fehler macht. Ich werde meine zu Engen dann nächste Woche auseinander nehmen.
Brösel hat geschrieben:Was ich aus Platzmangel schon ausgesetzt habe, war Kapuzinerkresse und ein paar Blumen.
Meine Ringelblumen wachsen schon prächtig :-)
Brösel hat geschrieben:Andere Leute gehen in ein Fitness-Studio, ich trage Töpfe :p
Genau. Wer braucht ein Fitness-Studio, wenn er einen Garten hat :-)

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Re: Gemüse-Fragen

Beitrag von roccalana » Do Apr 17, 2014 18:47

Hallo Gemüsefans :hallo:
Mein Gott, seid Ihr alle früh =D> Das Einzige, was bei mir draußen ist, sind Salate und zwei Zucchinipflanzen. Die ersten Buschbohnen habe ich vor diesem Katastrophenwetter noch gesteckt.
Zur aktuellen Wettersituation :heul: seit zwei Tagen ein ausgewachsener Sturm mit herrlicher Strömung direkt aus Nord, Temperatur 6 Grad, gefühlte Temperatur sicher unter Null. :heul: Hoffentlich sind meine Obstbäume nicht so empfindlich wie ich , sonst sehe ich schwarz für die Blüten :;(2:
Sonst sieht es so aus, dass der Sturm "nur" einige Triebe der Artischockenpflanze rausgerissen hat. Werde sie mal in Erde stecken, vielleicht ziehen sie Wurzeln
Eigentlich wollte ich in diesem Jahr alle Pflanzen selber aussäen, aber irgendwie hat irgendwas nicht so wirklich geklappt. :@2: Direktsaat ist für mich nicht so ganz das Richtige, vorläufig habe ich immer noch eine perfekte Ton-Lehmmischung, da klappt das nicht.
Zuerst habe ich mir mal die Tipps von Mia vorgenommen, und versucht, alle möglichen Samen so zum Keimen zu bringen, und Du wirst es nicht glauben, Mia, gekeimt sind "Gurken" und Honigmelonen, der Rest wollte nicht :(2: . Keine Wassermelonen, Auberginen, Tomaten, Paprika usw. Werde somit in diesem Jahr dann wohl doch wieder Pflänzchen kaufen müssen.
Übrigens, Fiddler, die Sache mit den Bohnen ist mir auch schon passiert, sie waren einfach nicht mehr da.
So, jetzt habe ich zwar keinem weitergeholfen, aber auch mal was berichtet.
Ich wünsche allen schöne Osterfeiertage :lapinalbino:
Roccalana :soleil:
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!

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Re: Gemüse-Fragen

Beitrag von Sis » Do Apr 17, 2014 19:52

Ha! Grad war ich zum Giessen draussen. Normalerweise mach ich das Morgens. Aber heute hab ich das ausnahmsweise nicht geschafft. Und da ich um die Gemüsebeete Schneckenzaun dicht habe, ist das ja nicht mehr so das Problem. Nun wie auch immer ...

Bohnen, Fenchel und Lauch sind heute gekeimt :tanz:

Nun bleibt tatsächlich nur noch das Rätsel der Gurken. Ich wüsste zu gerne, was ich da falsch mache. Alle anderen Sachen sind gekeimt und wachsen brav. Nur die Gurken streiken. Und das obwohl es drei verschiedene Sorten sind. Das kapier ich nicht.


Die beiden Zucchetti, die ich aus Platzgründen schon auspflanzen musste, haben einen Sonnenbrand bekommen. Aber ich glaube, sie werden es überleben. Bevor ich die anderen auspflanze, werd ich sie wohl zuerst langsam an das Sonnenlicht gewöhnen müssen. Erstmal nur stundenweise raus stellen. Und erst wenn sie 2-3 ganze Tage geschafft haben, auspflanzen.

Vom Kopfsalat hatte ich in der Vorkultur auch viel zu viel. Den hab ich kreuz und quer gepflanzt. Ins Frühbeet, in ein Beet, in zwei Töpfe und sogar einfach so in die ungeschützte Erde am Waldrand. Bisher leben alle noch. Am weitesten ist der im Frühbeet gewachsen, Platz zwei Beet, Platz drei Töpfe und die in der ungeschützten Erde hab ich eh mehr aus Neugier gepflanzt. Würde mich wundern, wenn dort einer durchkommt.

Einige der Sonnenblumen geben übrigens vermutlich den Geist auf. Wie es aussieht, mögen die von Vögeln aus Vogelfutter ausgesähten Sonnenblumen lieber die mit Sand vermischte Erde im Vorgarten bei der Morgensonne als den feuchteren lehmigen Boden im hinteren Garten am Waldrand mit Nachmittagssonne. Aber endgültig entschieden ist noch nichts. Ach ja, vom Lavendel seh ich noch kein Zipfelchen. Dafür gedeihen die neu gesetzten Buschrosen und Stachelbeeren sehr gut, ebenso wie die umgepflanzte Heidelbeere.

Ich hatte mich noch dazu verleiten lassen, zwei Apfelbäuchen als Säulenobst zu setzen. Die hatten seither in beiden Jahren grüne Blätter aber keine Blüten. Ich glaube, wenn sie dieses Jahr auch nicht blühen, geb ich sie auf und besorge mir lieber einen Mittelstamm.

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Re: Gemüse-Fragen

Beitrag von Brösel » Do Apr 17, 2014 22:20

Hallo Si,

ich habe eine Rotlichlampe für die Samen hergenommen. So 2-3 Stunden bestrahlen wirken beim Keimen Wunder. Die Glühbirnen kosten auch nicht die Welt. Du solltest es allerdings bei Tageslicht machen, da sonst deine Nachbarn vielleicht auf komische Gedanken kommen, bei so rot erleuchteten Fenstern :cool: .
Den Gurken ist es bei Dir eindeutig zu kalt. Bei mir haben die meisten nach 2-3 Tagen gekeimt.

Zu deinen Apfelbäumchen. Ich hatte das gleiche Problem. Ein Bäumchen das nie geblüht hat. Als ich es wieder ausgegraben hatte, habe ich gesehen, dass es auch keine ordentlichen Wurzeln ausgebildet hatte. Also war mein Boden nicht wirklich gut. Wenn sie dieses Jahr nicht blühen, grabe sie doch aus und verpflanze sie. Du verlierst ja nichts dabei.

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Re: Gemüse-Fragen

Beitrag von Mia » Do Apr 17, 2014 22:45

Hi ihr lieben Gärtner-Leute, :smile:

ich beginne bei Fiddler :smile: , der, wie ich, im mäßig kalten Deutschland wohnt: Deine Erfahrung mit dem Anzüchten zur rechten Zeit deckt sich mit meinen und auch mit vielen Büchern: Wärmeliebende Saaten/Pflanzen, die draussen früh mit etwas mehr Kälte konfrontiert waren, bleiben kleiner ( kommen schlimmstenfalls gar nicht) , Aussaaten die - einen Monat später - unter wärmeren Bedingungen vorgenommen wurden, überholen die ersten bald, weil sie einfach einen besseren Start hatten.
Letztes Jahr gab es ja hier bis Ende März noch Schnee. Ich habe erst im April angefangen Tomaten und Pepperoni und Zucchini überhaupt vorzuziehen. Trotzdem sind sie stark geworden und es gab gute Ernten. Früh und in Kälte ist nicht unbedingt ein Vorteil.

Nun zu Sis, :smile: der Wahrnehmungs/Beobachtungs -Metereologin! Ich finde es total Klasse, wenn Du in etwa einschätzen kannst, wie das Wetter bei Dir wird! Ich könnte es nicht, bei mir nicht -- und erst echt bei Dir nicht.
Aber wenn Du das Gefühl hast, was Du tust ist richtig und es geht, ist es doch seeehr gut! Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass das Schweizer Jura wärmer ist, Tagestemperaturen um 25 Grad hatte ich bis jetzt hier noch nicht. Auch meine Sonnenblumensamen, die im Boden liegen müssen ( hab im letzten Herbst alte, reife Samen einfach abgerebbelt), sind noch lange nicht gekeimt. Da zeigt sich noch gar nichts. Es ist offensichtlich ein Unterschied zwischen unseren Breitengraden. :wink:
Bohnen, Fenchel und Lauch sind heute gekeimt
Super!
Bohnen liegen bei 3 cm Tiefe absolut richtig! Das ist genau die Tiefe, die man meint mit: "Sie müssen die Glocken läuten hören".

Mit dem gekeimten Fenchel bei Dir bin ich noch etwas unglücklich. Aber gut, vielleicht hast Du eine Sorte die dem Schweizer Jura entspricht, die genau die richtigen Temperaturen bekommt und nicht schießt. :daumen:

Die Gurkensamen würde ich nochmal drinnen in richtiger Wärme ausprobieren, sie brauchen wirklich Temperatur und zunächst auch viel Feuchtigkeit, wie Tomaten. Dann sollte das doch klappen!

Sonnenbrand bei zu wenig abgehärtetem, ausgepflanztem Zeug: Ich habe hier so eine dicke, hässliche Koniferenhecke stehen... Chamaezyparis... Tanne würde aber auch gehen. Wenn ausgepflanzte Jungpflanzen Sonnenbrand bekamen oder dadurch gefährdet sind, schneide ich davon ein paar Zeige ab und stecke die drumherum in die Erde, so dass sie sowas wie ein durchlässiges Sonnendach bilden. Die vertrocknen dann, verlieren die Nadeln, manche nehme ich auch schon vorher weg, jedenfalls, nach einiger Zeit ist das "Sonnendach" lichter geworden und die Pflanze untendrunter hat sich akklimatisiert.

Ach, warte doch noch mal mit den Apfelbäumen. Vielleicht blühen sie im dritten oder vierten Jahr?

Zu Roccalana:
Liebe Rita, :smile:
ich weiß jetzt nicht wie Du es gemacht hast, als Du sie zum Keimen überreden wolltest, aber eigentlich müsste das klappen!
Nicht in Lehmboden geben, sondern erst mal in kleine Töpfchen mit Anzuchterde! Alle unten in eine Schüssel stellen, oben Folie drüber! Feucht und warm halten!
Oder auf der Fensterbank über der Heizung, auf feuchtem Küchenkrepp (Klopapier) keimen lassen, in einem umgeklappten Gefrierbeutel mit Wasser! Ein kleines Steinchen reingeben, damit etwas Abstand gewahrt ist!- Dann geht das eigentlich. Und dann in Töpfchen mit Anzuchterde pflanzen!

Rita, Dein Standort - das ist für mich auch so abenteuerlich, ähnlich wie Sis's. Eigentlich ist Deiner Italien, aber was ich von Dir lese ist auch kalt und graupelig, fast wie bei Brösel und Bea. Na, ich bin gespannt, wie die Sommer werden!
Wir werden da sicherlich auch wieder große Differenzen wahrnehmen.
Klar ist für mich inzwischen, dass ich nicht aus meinem Standort urteilen darf. Du und Brösel und Carolyn und Sis ... ihr liegt einfach in einem anderen Wetterbereich!

Dir auch alles liebe zu Ostern!

Nun zu Dir, Brösel, :smile:
mei, Du bist echt gut, mit dem Raus-und Reintragen! Brösel und Sis, ich habe das früher auch mal jemandem gesagt, der so ein Fitnessstudio hatte und mich verlocken wollte: "Ich habe mein eigenes Fitnessstudio! - Ich habe einen großen Garten!" :wink:

Für heute an die ganze Runde einen lieben Gruß!
Fröhliche Ostern! Gedeihliche Feiertage! Geniesst Eure Zeit!

Natürlich muss ich arbeiten. Was sollten meine Leute in der Demenz-WG machen, wenn ich - und meine Kolleg/innen - nicht als Osterhasen dahergehoppelt kämen? :wink:

Alles Liebe,
Mia
:blume4: :blume4: :blume4:
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Gemüse-Fragen

Beitrag von Carolyn » Do Apr 17, 2014 23:43

Sis hat geschrieben:
Mia hat geschrieben: Buschbohnen/Stangenbohnen ab Mai aussäen. Sie brauchen Wärme zum Keimen. Keimtemperatur: 15-20 Grad. Keimdauer: ca. 10 Tage
Tagsüber haben wir hier schon seit ein paar Wochen 10-25 Grad. Nachts fällt es auf ca. 5 Grad. Kann es sein, dass es dann wegen der Nacht zu kalt war?
Du denkst daran, dass die ausschlaggebende Temperatur ja nicht die in der Luft sondern die in der Erde ist? Bis sich das Erdreich erwärmt dauert es ja ein bisschen, da machen sich die niedrigen Temperaturen in der Nacht sehr deutlich bemerkbar.
roccalana hat geschrieben:Mein Gott, seid Ihr alle früh =D>
Keine Sorge, Roccalana, nicht alle. Bei mir ist noch gar nichts draussen (von den Jungpflanzen), noch nicht mal alles angesäht. Zum Hin-und Hertragen habe ich weder Zeit noch Lust.
Sis hat geschrieben:Ich hatte mich noch dazu verleiten lassen, zwei Apfelbäuchen als Säulenobst zu setzen. Die hatten seither in beiden Jahren grüne Blätter aber keine Blüten.
Hier sind auch die Apfelbäume schon am Blühen, zumindest müßtest Du inzwischen erkennen, ob sie Blüten angesetzt haben.
Falls Du ihnen noch ein Jahr Zeit geben willst versuche es mal mit Kali-Düngung. Ich habe einen inzwischen etliche Jahre alten Apfelbaum, der kaum blüht, vermutlich weil er im ehemaligen Hühnerlauf und damit auf extrem Stickstoff-überdüngtem Boden steht. Mit Kali (aus Holzasche) versuche ich derzeit, da gegen zu steuern. Erste Erfolge gibt es auch, vor zwei Jahren hat er das erste mal Früchte getragen (letztes Jahr nur zwei oder drei) und dieses Jahr blüht er zumindest auch wieder kräftig.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Gemüse-Fragen

Beitrag von Sis » Fr Apr 18, 2014 18:03

Jetzt bin ich wieder im Dauerstress. Sorry Leute.

Mia, ich erwähne die Lufttemperaturen, um die starken Unterschiede zwischen Tag und Nacht aufzuzeigen. Ich hatte schon viele Freunde in Deutschland, die das kaum fassen konnten. Je nach aktuellem Klima, kann der Tag-Nacht-Unterschied hier bis zu 30 Grad ausmachen. Und ich denke schon, dass das nicht allen Pflanzen egal ist. Im Moment klaffen die Werte nicht so stark auseinander wie auch schon.

Ausgesäht hab ich draussen erst ab einer Bodentemperatur von 5 Grad aufwärts. Im Moment liegt die Bodentemperatur zwischen 8 und 9 Grad. Jedenfalls an den Stellen, wo meine Gemüsebeete sind.

Danke an alle und liebe Grüsse
:hallo:

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Re: Gemüse-Fragen

Beitrag von Sis » Di Apr 22, 2014 17:38

So - fertig Osterstress. Der Garten gedeiht inzwischen.
Interessant. Ich hab einen - oder mehrere? - Maulwurf, der sich durch meine Beete wühlt. Interessant, deshalb, weil das die Pflanzen gar nicht zu stören scheint. Ich hoffe, das bleibt dabei.
Die überfüllten Reihen hab ich heute Morgen gelichtet. Dabei fiel mir die überall gelockerte Erde auf. Der gute Maulwurf scheint mir das Häufeln abzunehmen. Zuerst hatte ich ja Sorge, dass es Wühlmäuse sein könnten. Aber nach etwas Recherche war klar, dass das nicht passt. Ich hoffe, wir kommen dann gut aneinander vorbei.

:-)

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