Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Gemüse, Salate, Kräuter, Heilkräuter, Gewürze und Pilze
Mia
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Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von Mia » So Sep 08, 2013 00:36

Nun komme ich endlich dazu Rani zu antworten!
Hallo meine Liebe! :smile:

Meine Langzeitplanung funktioniert noch gut in meinem Kopf. Also, wenn Du hier im nächsten Frühjahr noch schreibst, werde ich Dich auf Tomatensamen und Buchweizen ansprechen. :wink:
Ansonsten führe ich ich seit langen Jahre sowas wie ein Tagebuch, ähnlich wie Donnawetta für den Garten, nur, bei mir kommt ALLES rein. Vorn drauf steht dann meinetwegen: 2013 , und dann kommen meine täglichen Eintragungen: Termine die ich wahrnehmen muss, Ängste, die ich dazu habe, Gedanken, Träume, Alpträume, Einkaufsvorhaben, Umbauvorhaben, Berechnungen... Um es etwas zu gliedern, beginne ich das hübsche A4 Buch ( ich kaufe es oft im Kunsthandel, denn es soll mir ein Vergnügen sein, darin zu schreiben) von vorn und von hinten: Von hinten kommen alle Sachen zu Garten rein, alle Pflanzpläne, dazu Vergleiche guter und schlechter Nachbarn, und Rezepte.
So ein dickes Buch hält dann auch für 2 oder 3 Jahre. Wenn es voll ist, schreibe ich die Jahre auf den Rücken und dann wandert es ins Regal (nicht ohne die besten Rezepte in einen separaten Ordner übertragen zu haben :wink: ).

Nun zu Deinen aktuellen Fragen:
Viele Samen werden ja im Juli, August, September reif. Wenn man die jetzt nicht ernten würde, wären sie weg und vergangen.
Also beginnt das Samennehmen immer wieder zwischendrin, sobald eine Pflanze reife Samen produziert. Da gibt es keinen Terminplan, das geht einfach durch hingucken. Aufbewahren kannst Du sie gut in Papiertütchen. Pusteblume hat hier mal in einem Thread eine Beschreibung zu selbstgefalteten Papiertütchen eingestellt, die er mit dem Computer gemacht hatte. Man musste dann nur noch ausschneiden und falten. Leider finde ich die nicht wieder. Lieber Pusteblume, wenn Du dies hier liest, könntest Du das nochmals einstellen?
ABER, Rani, wenn die Samen gut trocken sind, können sie auch in alten Aspirindosen, alten Fotofilmdosen oder in leeren Globulifläschchen landen! Dafür sammle ich das ganze Jahr über solche kleinen Behältnisse in einer alten, flachen Blechbüchse.

Ich habe einen kleinen Schrank im Flur (das Unterteil einer alten, geschnitzten Garderobe), da ist alles an Gartenkleinkram drin: diverse Handschuhe, Dünger, Rosenschere, Unkrautstecher, Schäufelchen und Härkchen, und eben drei alte Blechdosen, in denen früher mal Spekulatius oder anderes Weihnachtsgebäck steckten, für Samen. Eine Blechbüchse ist für Gemüsesamen, eine für Blumen, und in einer sind die leeren Behältnisse, so dass ich ständig Zugriff auf leere Dinger habe. Da tue ich dann im Herbst die gut getrockneten Samen rein, beschrifte sie und ordne sie in die zwei anderen Blechbüchsen.

Im März, wenn die ersten Gartenkataloge eintreffen, sichte ich dann meinen ganzen Schatz, entscheide, was ich habe und was ich noch zukaufen will. Pflanzpläne mache aber schon in den stillen Tagen nach Weihnachten. Das macht Spaß und da habe ich Zeit. Die schlage ich jetzt wieder auf, aber die bleiben nicht immer so, wie ich sie Weihnachten machte. Es gibt Neuigkeiten in einem Pflanzkatalog, die ich haben will, und die müssen auch räumlich eingeordnet werden. Anschließend mache ich jedes Frühjahr eine gute/schlechte Nachbarnliste, die wieder hinten in mein Tagebuch kommt. Denn die Beete und die Pflanzen darin verschieben sich ja dauernd! Dieses Jahr wollte ich die Artischocken vor dem Haus südlich in praller Sonne versuchen, weil sie mir in einem zugigen Südwestbeet letzten Winter doch weggefroren sind. Dazu brauche ich als guten Nachbarn Fenchel. Dieses Kind des Südens kommt wiederum mit mediterranen Kräutern klar, die in Randbereichen des Beetes in magererer Erde wachsen als die Artischocken...
Und so übt sich das dann. Wenn Du das ein paar Jahre gemacht hast, hast Du viele Sachen drin!
Du wirst von vorn herein nicht Bohnen zu Erbsen planen, Du wirst wissen, Feldsalat geht auch noch im September und Spinat schon ab Februar. Das kommt mit der Zeit, Rani! Mach Dich bloß nicht verrückt!

Viele, viele Entscheidungen im Garten entspringen reiner Beobachtung. Das ist auch super so, denn es schult unseren empfindenden Geist. Der Kopf sagt meinetwegen im Winter: "Südwestlage, tiefgründiger Boden, super für Artischocken!"
Was der unerfahrene Kopf vom neuen Garten noch nicht wusste: In diesem Beet an der Ecke sammeln sich zugige Winde, der Walnussbaum des Nachbarn wirft im Sommer Schatten, und es liegt so nah an der Straße, dass Winters Streusalzreste reingetragen werden. Die Artischocke hebt grüßend den Hut und verabschiedet sich, trotz Reisigabdeckung, dauerhaft! :wink:
Sie sagt dem Kopf eindeutig: Du hast nicht genau genug hingeguckt! - Aber genau das ist unsere Chance: hingucken!
Das übt sich mit den Jahren, wobei auch immer wieder eigene Fehler passieren, oder uns die Natur mit Dauerregen, Schneckenplagen oder sonst was, wieder in unsere Grenzen weist.
Garten ist also immer ein Ding, was sich zusammensetzt aus zusammengetragenen Wissen, und eigener, aus "hingucken" erworbener Erfahrung.

In diesem Sinne lass Dich lieb drücken!

Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Rani

Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von Rani » So Sep 08, 2013 09:43

Liebe Mia,
Du bist ein richtiger Schatz, weißt Du das? :nod:
Danke für Deine Geduld und die wunderbar ausführlichen Antworten. Hast Du eigentlich schon mal drangedacht, das alles in einem Gärtnerinnenbuch zu veröffentlichen??? Könnt ich mir gut vorstellen, dass das seine glücklichen Abnehmer fände!

Ich hatte natürlich nicht bedacht, dass ja das Ernten und Wieder-Aussäen von Samen gleichermaßen geplant werden müssen. In meinem Kopf sind Samen immer noch diese kleinen Dinger, die man in Tüten kauft :shock: , und ich bin schon ganz stolz, dass ich jetzt gelernt habe, dass da nicht "Kiepenkerl" draufstehen darf ... :wink:
Mia hat geschrieben:Also, wenn Du hier im nächsten Frühjahr noch schreibst, werde ich Dich auf Tomatensamen und Buchweizen ansprechen. :wink:
Das Weiterschreiben hab ich allerdings vor, es sei denn, meine Asche liegt bis dahin bereits unter der Buche, die im Ruheforst auf mich wartet ... :wink: :lol:
Dein Gartentagebuch muss sowas Ähnliches sein wie das Traum- und Visionstagebuch, das ich mal jahrelang führte. Ein unglaubliches Sammelsurium, aber es folgt seiner eigenen Ordnung, und wenn man es später mal wieder durchblättert (was man gern tut!), findet man sich sofort wieder zurecht.

Okay, also: Ich werde mal versuchen, ein paar Samen aufzubewahren. Behältnisse hab ich genug, ich bin nämlich eine leidenschaftliche Sammlerin neutraler kleiner Gläschen und Böxchen ... - Bisher dachte ich nur immer, der Umgang mit Samen wäre nur was für Gartenprofis, aber irgendwann muss man ja mal anfangen. Ich denke dabei auch an meine Lupinen, das sieht relativ einfach aus, und ich liebe sie sehr!
Im März, wenn die ersten Gartenkataloge eintreffen, sichte ich dann meinen ganzen Schatz, entscheide, was ich habe und was ich noch zukaufen will. Pflanzpläne mache aber schon in den stillen Tagen nach Weihnachten. Das macht Spaß und da habe ich Zeit.
Das klingt nach der idealen Beschäftigung für die Rauhnächte ...
Du wirst von vorn herein nicht Bohnen zu Erbsen planen, Du wirst wissen, Feldsalat geht auch noch im September und Spinat schon ab Februar.
Genau. Ich hab natürlich eine Word-Datei mit allen Monatsarbeiten und eine mit Fruchtfolgen und "gute Nachbarn, schlechte Nachbarn", aber ich bin mir fast sicher, dass das nur theoretische Anhaltspunkte sein können. Alles andere (den wichtigeren Teil!) muss man nach und nach in den Fingerspitzen haben. Um das zu lernen, bin ich auch so oft "auf allen Vieren" unterwegs - eben, um die Erde anzufassen und genau hingucken zu können.
Das kommt mit der Zeit, Rani! Mach Dich bloß nicht verrückt!
DANKE !!! :smile:
Das übt sich mit den Jahren, wobei auch immer wieder eigene Fehler passieren, oder uns die Natur mit Dauerregen, Schneckenplagen oder sonst was, wieder in unsere Grenzen weist.
Das hast Du schön gesagt. Die Übung der Geduld ist eine harte Herausforderung für einen Widder, das kann ich Dir sagen.
Aber ich mache Fortschritte ... von kleinen Rückfällen abgesehen ... :oops:
Garten ist also immer ein Ding, was sich zusammensetzt aus zusammengetragenen Wissen, und eigener, aus "hingucken" erworbener Erfahrung.
So kann ich mir das vorstellen. Das macht für mich total Sinn. Danke schönstens für die inspirierenden und ermutigenden Worte, Mia!!

Sei ebenfalls gedrückt von
Rani

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Mia
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Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von Mia » Mo Sep 09, 2013 00:19

Hallo Rani, :smile:

danke für das Lob.
Hast Du eigentlich schon mal drangedacht, das alles in einem Gärtnerinnenbuch zu veröffentlichen??? Könnt ich mir gut vorstellen, dass das seine glücklichen Abnehmer fände!
Ja, ich muss das alles wirklich mal aufschreiben und auch in meiner Art. Mein aktuelles Ziel ist hier die Biogärtner-Hauptseite, habe auch ein Konzept, komme aber wenig dazu, weil ich zum einen private Verpflichtungen habe/hatte: Langjährige Pflege meiner schwerpflegebedürftigen Mutter, und nun, nach ihrem Tod, muss ich das ganze Haus auflösen und schlichtweg erstmal Geld verdienen!
Bin auch von einem Pflegedienst angestellt worden, worüber ich sehr dankbar bin, nur, die "Buchschreiberin" Mia kommt dadurch zu kurz. :wink: Mal sehen, wo ich lande!

Dieser Satz von Dir hat mich unwahrscheinlich angesprochen:
Das klingt nach der idealen Beschäftigung für die Rauhnächte ...
Ja, genau! Genau in den Rauhnächten plane ich meinen Garten. Lasse insgesamt das alte Jahr passieren, plane insgesamt für das neue. Wie schön, dass Du die Rauhnächte auch kennst!

Nun zu Dir: Mach es, nimm immer wieder Samen und lass sie gut trocknen, bevor Du sie in kleine Behälter gibst! Du bist die Gartenfee, die Gartenfachfrau, Du entscheidest über Leben und Vergehen! Wie schon Deine Vorfahren, die noch in Höhlen wohnten. Dafür braucht es keine Bildung im klassischen Sinne, allerdings feine Beobachtung der Natur und Herzensbildung!

Du machst das, Rani!

Alles liebe,

Mia
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Rani

Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von Rani » Mo Sep 09, 2013 10:31

:nod:

Betrachte Dich als umarmt, Mia! :razz:

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Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von Mia » Mo Sep 09, 2013 23:23

Ditooooo! :smile:

Hier noch kurz etwas zu Deiner Frage, liebe Donnawetta. :smile:

Ich denke, 10 Samen sollten reichen. Wenn da einige ausfallen, kann man das verschmerzen. Zur Samengewinnung: Eine sehr vollreife Tomate nehmen, die Samen in einem Sieb abspülen, auf Küchenkrepp sehr gut trocknen lassen, in ein Papierchen falten und dann verschicken. :grin:
Ich wiederhole meinen neulichen Aufruf: Pusteblume hatte letztes Jahr mal ein post eingestellt zu genial selbstgefalteten Tüten, allerdings finde ich den Beitrag nicht mehr. - Liebe Pusteblume, kannst Du das noch mal einstellen?

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von tamtam » Di Sep 10, 2013 15:07

Zur Samengewinnung: Eine sehr vollreife Tomate nehmen, die Samen in einem Sieb abspülen, auf Küchenkrepp sehr gut trocknen lassen, in ein Papierchen falten und dann verschicken.
das wäre es gewesen, was ich noch fragen wollte: was du da beschreibst, ist eine art kompromiss zwischen den beiden methoden: direkt und ohne abspülen auf papier trocknen - oder aber unter zugabe von wasser und zucker gären lassen, bis die kerne auf den boden des behälters sinken ...

also ich würde, wenn jemand trotz des verlockenden und preisgünstigen angebotes von 1000 tomatensorten bei manfred hahm samen von meinen tomaten möchte, auch samen verschicken :nod: - ich muss aber selber auf jeden fall auch bei hahm was bestellen, denn außer tomaten, paprika und co bietet er auch:

RV 01 Erdnuss-Rukola
Duftet und schmeckt intensiv nach gerösteten Erdnüssen. Je nach Geschmack pur als Salat oder mit in anderen Blattsalaten gemischt. Klein gehackt als Brot- oder Pizzabelag. Die Aussaat erfolgt ab April, die Pflanzen überstehen Frost problemlos. Immer nur die Außenblätter entfernen, dann kann über lange Zeit geerntet werden.


kennt jemand die sorte? sorry, donnawetta, ist eigentlich nicht das thema! O:) irgendwo hatte mia mal über ihre mehrjährige rukola-sorte geschrieben - ich liebe rukola - habe aber nur die einjährige und die rucola selvatica, die zwar den letzten winter auf dem balkon überlebt hat, aber so gut wie nicht gewachsen ist ... jetzt bekommt sie ihre erste blüte ...

liebe grüße, tamtam
manchmal verhalten sich pflanzen einfach so, als ob sie die einschlägige fachliteratur nicht gelesen hätten!

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Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von donnawetta » Do Sep 12, 2013 09:44

Tamtam, Rucola ist hier bestens aufgehoben, er gehört im engeren Sinne zum Thema Tomate :wink: Aber Erdnuss-Rucola kenn ich nicht, tut mir leid!

Warum ich mich melde: Nu ist sie da, die Braunfäule. Nach vier Tagen Regen und nächtlichen Termperaturen um die 12 Grad bin ich gestern in den Garten gefahren, um Holunder zu ernten. Das war auch sehr erfolgreich, aber die Tomaten boten ein Bild des Jammers! Die Terschnijfrüchte sind eine einzige Matsche und die Marglobe (die wir beim letzten Mal glücklicherweise ziemlich gründlich leergepflückt hatten), hatte nur noch aufgeplatzte oder sehr kleine, harte Früchte. Keine Sorge, um Samen zu gewinnen, ist noch genug da!

Die geschmacklose de Berao mit ihren sieben reifen Tomaten stand hingegen dazwischen wie eine Eins, die hat gar nichts. Hm. Nun bin ich ganz geknickt...Was würdet Ihr empfehlen - soll ich die Tomatenpflanzen rausholen und die grünen Früchte daheim nachreifen lassen? Und was mache ich dann mit dem Beet? Ich glaub, ich frag mal in einem besser dafür geeeigneten Thread danach :nod: http://www.bio-gaertner.de/frm/viewtopic.php?f=8&t=5998

Geknickt,

Das Braunfäule-Donnawetta

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Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von Mia » Do Sep 12, 2013 23:38

Hallo liebe Tamtam, :smile:

zu den Tomatensamen: das mit dem Gären habe ich noch nie gemacht. Ich spüle sie in einem Sieb und reibe sie darin auch ein bisschen, um etwas von dem Glibber loszuwerden. Alles bekommt man nicht ab. Aber gut, vielleicht brauchen sie ja auch etwas davon? Manche Tomatensamen keimen ja bereits wieder in der Tomate, und der Glibber ist dabei sicher ihre erste Feuchtigkeits- und Nährstoffquelle. So ist er jedenfalls angekratzt - falls er später keimverhindernd wirken sollte, wie die Gäranhänger glauben - aber noch nicht ganz weg. Es ist also wirklich ein Kompromiss.
Du, Tamtam, wirst uns mit Sicherheit in zwei, drei Jahren die beste, von Dir erprobte Methode empfehlen können! :grin: :grin: :grin:

Nein, ich kenne keinen Erdnussrucola und mein googeln gestern hat auch nicht wirklich was ergeben. Versuch doch mal den lateinischen Namen rauszufinden, dann kann man besser weitergucken!
Du und ich haben die gleiche mehrjahrige Rucolasorte! Rucola selvatica ist nur ein anderes Synonym für Diplotaxis tenuifolia (muralis) oder umgekehrt!
Gib diesem Rucola mehr Wärme, Licht und Trockenheit, dann kommt der auch! Die Erde muss überhaupt nicht nährstoffreich sein, nicht feucht. Sonnig, trocken, ein bisschen sandig/steinig, auch trockener, steiniger Lehm ist willkommen! Hauptsache, der hat unten was zu arbeiten! Wächst ja auch gerne auf dürftigen Schutthalden! Also, dieser Rucola ist von den Erdbedingungen sozusagen das genaue Tomaten-Gegenteil... :wink:

Hallo liebe Donnawetta, :smile:

nu mach mal nicht gleich die Pferde scheu! Du hast vielleicht überhaupt keine Braunfäule, sondern einen Verfall der sonnenhungrigen Pflanzen, einfach, weil es ihnen zu kalt wurde! Wenn die Pflanze die Blätter hängen lässt und Tomaten matschig sind, reicht das nicht!
Für die Braunfäule brauchst Du braun werdende Blätter, braunwerdende Stängelteile und vor allen dicke, harte, braune Stellen auf den Tomaten! Google nach Bildern und vergleiche dann!

Wenn Du diese etwas verdickten Flecken auf den Tomaten hast, brauchst Du sie auch nicht mehr reinzuholen, die werden nichts mehr. Die reifen nicht mehr sauber nach, im Gegenteil, die Braunfäule "reift" nach. :roll:

Aber wenn Du diese Flecken nicht hast, dann pack die Planzen bald in den Kompost - vielleicht auch auf einen Extraplatz für Tomatenkompost - bevor sie sie bekommen! Ohne die typischen Anzeichen kannst Du sie in jedem Fall noch kompostieren und verwenden!

Weiteres antworte ich in Deinem neuen Thread.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von donnawetta » Fr Sep 20, 2013 15:11

Hallo Mia, wir haben jetzt alle Pflanzen rausgeholt, obwohl die de Berao nichts hatte. Aber irgendwie sah das Beet kriminell aus mit all den zermatschten. schimmeligen und aufgeplatzten Tomaten, die drin und drum herum lagen - da hab ich lieber klar Schiff gemacht. Mein Mann und ich hatten zwar beide eine Träne im Knopfloch, aber wir haben es nicht mal gewagt, die de Berao für den Kompost zu nutzen. Nächstes Jahr pflanze ich nur noch 2 Tomaten pro Hochbeet und wir basteln ihnen direkt ein großzügiges Klettergerüst. Und alles, was dumm runterhängt, schneide ich gnadenlos ab.

Ach so - wer will Samen haben? Ich lasse die letzten guten Marglobe noch ein, zwei Tage nachreifen und pule dann die Kerne raus.

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Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von Mia » Sa Sep 21, 2013 22:28

Hi Donnawetta, :smile:

ich möchte sehr gerne Margloge Samen haben! Bin schon total neugierig, wie sie nächstes Jahr bei mir gedeihen! Ich sende Dir meine Adresse als pn! Als Austausch kann ich Dir Samen von der Morgenröte schicken, Rucolasamen, Nachtkerzensamen, Ableger von Spearmintminze, Chilisamen, Samen von kleinen Auberginen, Artischockensamen, Teefenchelsamen... sag was!

Schade, dass Dein Beet so aussah. Was doch einige Tage schlechten Wetter ausmachen! Bei mir haben alle noch nix. Aber das kommt auch noch... :roll:

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von donnawetta » So Sep 22, 2013 12:20

Hallo Mia, was ist denn "Morgenröte"? Im nächsten Jahr würde ich mir Samen für eine Wildtomate, dicke Bohnen, Stangenbohnen, Salatgurke und Mit- und Beikräuter wie Basilikum, Petersilie und Dill bestellen. Wenn du sowas übrig hättest, wäre das super, aber ich schicke dir die Samen auch gern so, ist überhaupt kein Problem - im Gegenteil, ich verschenk's gern und freu mich, wenn jemand mein Zeug will! Außerdem MUSS diese Tomate um die Welt gehen, so lecker wie die ist! :grin: Ich hab ungefähr 5 Portionen à 15 Samen aus den Tomaten rausgekriegt, ich hab also genug von dem Zeug :-) Außerdem kann ich noch erprobte Hokiado- und Zucchinisamen (Cocozelle di Tripolis) anbieten und kleinere Mengen etwa 2 Jahre alter Erbsen- und Ackerbohnensamen in Gründüngerqualität (also mit eher kleinen Früchten). Irgendwann steht ja auch mal unser neues Haus, dann wohne ich endlich im und am Garten und kann auch den Ziergarten anlegen. Dann melde ich mich sowieso und schnorre Euch alle wie verrückt an :-)

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Re: Freilandtomaten, Ernte und Braunfäule

Beitrag von Mia » Mo Sep 23, 2013 23:48

Hallo Donnawetta, :smile:

mei, ich habe ja hier noch gar nicht geantwortet, wie ich sehe. Aber ich habe doch hier geschrieben? Ist mir meine Antwort irgendwie weggerutscht? Nicht abgeschickt?
Egal jetzt, sie steht jedenfalls nicht drin..., neuer Anlauf:

Mörgenröte ist eine russische, vielkammerige Tomate. - Vielleicht möchte Bea (Tamtam) auch Samen?
Basilikumsamen habe ich aus eigener Zucht, und die keimen auch gut.
Dill habe ich auch noch, die Samen sind aber schon drei Jahre alt.
Salatgurke habe ich ebenfalls, auch diese drei Jahre alt.

Ich könnte Dir einfach was zusammenpacken und dafür schickst Du mir 15 Tomatensamen Marglobe, okay? Einige Zucchinisamen (Cocozelle di Tripolis) hätte ich ebenfalls gerne. Alles andere kann ich nicht gebrauchen.
Machen wir es so?

Ich freue mich, wenn Du in Deinem Häuschen wohnst, und dann darfst Du mich auch ganz ungeniert anschnorren! :wink:

Lieben Gruß,
Mia
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