Wieviel Licht zur Keimung?

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kermitsupernews
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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von kermitsupernews » Fr Apr 17, 2009 14:09

Hallo,
mmh..."Bio-Gärtner Forum"
Ich hab mir mal die Bilder der "Keimmaschine" angesehen.
Die Sonne kann das auch und ist zudem kostenlos.......

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Cerifera
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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von Cerifera » Fr Apr 17, 2009 17:24

kermitsupernews das mag schon sein, aber schau mal auf das Alter der Beiträge, da gab es noch nicht sonderlich viel Sonne und die Pflanzen sind alle vergeilt - selbst auf dem Fensterbrett!

floo
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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von floo » Fr Apr 17, 2009 17:58

Ich habe heute angefangen meine Anzuchschalen auch mit Kunstlich zu behandeln. In der Nacht gehts dann Hinaus in die Kälte, das soll das Wachstum ankurbeln... :smile:

Habt ihr eine gewisse empfehlung für Lampen? Ich habe jetzt einfach mal eine Tageslicht-Lampe genommen...

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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von PCZOS » Fr Apr 17, 2009 18:40

ich habe Anfang März meine Tomaten gesät, von Anfang an mit Zusatzleuchtung beleuchtet, da ich dieses Jahr zügig vorranschreiten wollte.
Letztes Jahr habe ich die Tomaten im Januar gesät ohne jegliche Beleuchtung.

Ich muss sagen, dass nicht nur im Erwerbsanbau sondern auch Privat die schnelle Anzucht einige Vorteile hat.

- Die Pflanzen wachsen stämmig und kräftig an.
- Die Gefahr von Krankheiten oder ungebetenen Gästen wie der Erdfliege ist geringer, da die Tomaten nicht so lange im Töpfchen oder ähnlichem stehen.


Meine Tomaten sind jetzt 5 und 6 Wochen Wochen alt und je nach Sorte schon bereit zum auspflanzen. Teils über 30cm hoch, bei stämmigen Wachstum. Also ähnlich dem Erwerbsanbau (da gehts aber noch schneller)

Beleuchtet habe ich bis Anfang April, dann ist ja die Schönwetterperiode gekommen, jetzt ist es hell genug (auch die Tageslänge hat ja zugenommen). Beleuchten tu ich nicht mehr. Die Tomaten kommen ins Gewächshaus, das passt schon soweit.


Nun werden sich die meisten Fragen. Beleuchten schön und gut, aber was kostet das? Und welche Lampen nimmt man da?
Ob gewöhnliche Tageslichtlampen ausreichen, kann ich nicht sagen. Der Erwerbsgärtner nimmt Natriumdampflampen. Und das geht ins Geld.

Ich habe LED Anzuchtpanele genommen. Das sind so ca. 40x 40 cm große Panele mit ca 200-250 LED darauf. Die LEDs geben nur monochromatisches Licht ab. Die meisten LEDs sind Rot(wachstum) einige Blau(blüte). Und zwar in genau dem Spektrum welches die Pflanzen verwerten können. Hab ich auf ebay gekauft.
Die LEDs produzieren fast keine Wärme und haben extrem lange Lebenszeiten. Stromverbrauch ist sehr gering. Ich habe für eine Fensterbank 3 Panele gekauft, insgesamt ca. 85-90 EUR. Ich gehe davon aus das diese mindestens 10 Jahre halten, rechnerisch sogar 41 Jahre, da ich diese ja nur einmal im Jahr benötige.
Ein Panel verbraucht 14 Watt in der Stunde, 360 Stunden habe ich diese Panele in Betrieb gehabt. Also 15 KW Strom insgesamt. Kostenpunkt 2,55 EUR.

Die Anzucht mit den Panelen kostet mich (auf 10 Jahre gerechnet) also jedes Jahr 11 EUR. Ich hoffe mal das es kein Billigschrott ist welcher schnell kaputt geht, dann würde meine Rechnung natürlich nicht mehr stimmen.

Angezogen habe ich in Erdpressballen, insgesamt 96 Pflanzen (Tomaten, Salate, Kohl, Paprika).
Die Tomaten wurden irgendwann zu groß für die Erdpressballen, zum dem Zeitpunkt war aber schon super Wetter drausen.
Denn wenn ich die Tomaten in großere Töpfchen setzte passen die natürlich nicht mehr alle an die Fensterbank und ich bräuchte noch mehr Panele. Daher habe ich erst im März gesät. Damit ich nicht so lange beleuchten muss.

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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von GioBärtner » Fr Apr 17, 2009 22:26

Hallo,

man sollte Leuchtstoffröhren mit der Bezeichung "cool white" verwenden.

Meine Pflanzen sind wunderbar gediehen, ich habe sie natürlich mit den ersten annehmbaren Aussentemperaturen tagsüber rausgestellt, zuerst nur im Schatten, inzwischen in der prallen Sonne. Die Natriumdampflampen sind zwar teuer, haben aber einen sehr hohen Wirkungsgrad, d.h. viel Licht für die Stromkosten. Leuchtstoffröhren haben zwar einen geringeren Wirkungsgrad, sind aber günstigst in der Anschaffung.

Ich würde meinen ganzen Anzuchtsversuch als Erfolg verbuchen, die Pflanzen sind kräftig und das Ganze hat Spass gemacht, vor allem die Beobachtung des täglichen Fortschritts.

Aber wenn ich sehe, daß es in Pflanzenfachmärkten eine unglaubliche Auswahl an vorgezogenen Pflanzen gibt, für einen Spottpreis, dann überlege ich mir das für nächstes Jahr noch einmal.

Christian

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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von floo » Fr Apr 17, 2009 23:01

Approbo Spottpreis:

Neulich war ich in einem Pflanzenfachmarkt... Abgesehen davon, dass sich keiner auskannte, bekommen die ihre gesamten Pflanzen aus Holland (!) geliefert. Ab jetzt geh ich wirklich nur mehr zu einem Gärtner, der die Pflanzen selbst züchtet, solche gibts ja auch. Die sind zwar ein bisschen teurer, aber das ist es mir wert.

Trotzdem werde ich meine Pflanzen auch in Zukunft selber züchten, zumindest teilweise, weil ichs einfach schön finde, selber eine Pflanze ihr ganzes Leben lang begleiten zu dürfen. Sie zu säen, sie wachsen zu sehen,... Das gehört für mich zum Gärtnern irgendwie dazu... :wink:

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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von Cerifera » Sa Apr 18, 2009 00:07

Grundsätzlich ist es billiger aber wieviel Energie wird verbraucht und wieviel CO2 produziert durch Abgase von LKWs das sollte man bedenken!
Es ist sicherlich sinnvoller seine Pflanzen mit etwas Stromkosten selber hochzuziehen und sie mit dem zu düngen was man für sinnvoll hält, dass man es dann noch bedenkenlos essen kann.
Werde mir meine Tomatenpflanzen heuer aber auch kaufen, weil ich damit die letzten drei Jahre einfach kein Glück hatte. Werde aber mehr auf die Sorteneigenschaften und auf Bio achten beim Kauf als auf den Preis!

Hab ich das noch nicht geschrieben? Habe meine Lampen aus dem Hagebaumarkt für 3 Euro rum das Stück! Die sind auch Cool White aber halt ohne Kabel und Stecker - aber davon haben wir hier eh genug rumfliegen. Wer sich also mit Elektro gut auskennt oder wie ich einen ehem. Elektriker als Mann hat sollte damit keine Probleme haben.

Das praktische daran ist, dass ich meine Lampen an den zwei Fenstern aufgehängt habe an denen ich sowieso abends mehr Licht gebraucht hätte (der Augen zu liebe) weil das dunkle Löcher waren! Somit ist der Strom und das Licht doppelt genutzt geworden... Außerdem was frisst so eine Leuchtstoffröhre schon? Meine zwei sind 1,20 m lang und brauchen sicherlich nicht mehr Watt wie meine normale Funzel an der Decke, leuchten aber viel heller aus!

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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von floo » Sa Apr 18, 2009 01:10

Ich habe derzeit nur eine Übergangslösung. Derzeit verwende ich eine "Daylight" Lampe, die ganz Normal in einen Lampensockel eingeschraubt wird. Ist eine Art Energiesparlampe, Lichtstärke sind 115Watt, Stromverbrauch 20 Watt, 8000h sind Lebensdauer, 1250 lumen.

Soabld ich das nächste mal in ein Geschäft komme, kaufe ich die gleiche Lampe für eine kleinere Fassung und mit weniger Leistung. Für die Zeit die ich sie laufen lasse ist der Stromverbrauch auch ok... Die jetzige Lampe wird dann wieder als Raumbeleuchtung eingesetzt...

Derzeit behandle ich meine Chilis: Tagsüber mölichst viel Licht, nachts kalt. Das soll das Wurzelwachstum und damit auch die Pflanze sehr fördern...

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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von Cerifera » Sa Apr 18, 2009 02:47

Ich hab mir extra so ne blaue Pflanzenbirne gekauft (auch für so ne Fassung). Das hat rein gar nichts gebracht und von den Birnen kostet eine 5 Euronen! Außerdem bringt so eine lange Röhre aufs ganze Fensterbrett Licht hihi

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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von sniffer » Sa Apr 18, 2009 10:22

wie wäre es einfach gar keine lampen zu verwenden?? irgendwie lässt sich das nicht mit dem prinzip des bio-gärtners vereinen(es sei denn man baut indoor-hanf an :mrgreen: )


generell gilt:
keimlinge brauchen viel licht und kühle temperaturen, sobald sie aus der erde herausschauen. ob licht- oder dunkelkeimer ist eigentlich irrellevant, denn lichtkeimer bedeckt man nicht mit erde und dunkelkeimer schon, das heißt sie haben es sowieso dunkel, das heißt man stellt sie einfach gleich hell. wenn man jetzt aber keine hellen fensterbänke, oder wintergärten(dort bau ich meine pflanzen jedenfalls immer an) hat, muss man zwei drei wochen später anbauen(je nach wetterlage), und stellt, da es die temperaturen dann meist schon zulassen, die pflanzen tagsüber in den garten, wo sie es schön hell haben und bei nacht wieder ins haus. wichtig sind die kühlen temperaturen am anfang, damit die pflanzen nicht wie schon angesprochen geilen, sondern einen festen sich nach oben hin verjüngenden stamm bilden.


ich finde übrigens, dass deine pflänzchen sehr gut aussehen!!


Grüße
Flo
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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von kermitsupernews » Sa Apr 18, 2009 16:26

... um nochmal auf die Sonne zurück zu kommen: Um ein schnelles Keimen und Wachstum zu erreichen ist eine solche
Konstruktion schon sinnvoll ! Doch sollten wir uns die Frage stellen:
"Wie haben es die Pioniere des Ackerbaus gemacht ?"

semmel
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Re: Wieviel Licht zur Keimung?

Beitrag von semmel » Sa Apr 18, 2009 17:31

kermitsupernews hat geschrieben:Um ein schnelles Keimen und Wachstum zu erreichen ist eine solche
Konstruktion schon sinnvoll !
Ob es unter Kunstlicht wirklich schneller keimt?
Doch sollten wir uns die Frage stellen:
"Wie haben es die Pioniere des Ackerbaus gemacht ?"
Sollten wir das wirklich?
Da müssten wir dann wohl im Kaffeesatz diverser Ausgrabungsfunde lesen oder - schlimmer- uns auf den 'gesunden Menschenverstand' verlassen, der es aber auch nicht im Detail weiss.
Sondern eher scharf auf das schliesst, was ihm gerade genehm ist. ;-)

Um dann grob zu erraten, was Leute gemacht haben, die sich wohl eher weniger um Ökologie geschert haben, sondern denen es vermutlich eher um's Sattwerden ging.

Ob das wirklich sinnvolle Erkenntnisse zu Tage fördert? ;-)

Gruß
Semmel

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