Beinwell

[Wasnun]

Hallo in die Runde,

Wenig Insekten habe ich heute hier gelesen, kann das am Wetter liegen?
Übermässig viele Insekten habe ich in diesem Jahr auch nicht im Garten, wenn auch weniger wie im letzten jahr, aber sie sind vorhanden und aktiv. Wenig Hummeln habe ich dieses Jahr gesehen???
Meine Dahlien, die Sonneblumen und auch der Beinwell, sind anscheinend Magnete für Bienen und Co.

Im letzten Jahr bekam ich eine Beinwellpflanze geschenkt, diese wurde mir von Humusgärtner via Post Zugesendet. Eigentlich war der Zustand der Pflanze so schlecht das ich ihr keine Überlebenschance eingeräumt hatte.
Eingepflanzt habe ich das halbtote Pflänzchen an einem schattigen und feuchtem Ort. In diesem Jahr habe ich lange nach der Pflanze Ausschau gehalten, es war jedoch unmöglich die Pflanze wieder zu finden. Erst spät im Frühling fing die Pflanze an sich zu zeigen und hat sich dann auch prächtig zu entwickeln. Die Pflanze ist höher als ein Spaten mit Stiel.

Beinwell_1.jpg (185.43 KiB) 7028 mal betrachtet

Die ersten Blüten

Beinwell_2.jpg (116.5 KiB) 7027 mal betrachtet

die ersten Blütenbesucher

Biene_auf_Beinwellbluete.jpg (87.61 KiB) 7028 mal betrachtet

[Mia]

Huhu Wasnun!

Die ist sehr schön groß geworden! SO hoch werden Beinwellpflanzen normalerweise nicht! Du hast wirklich einen sehr guten Boden! Mit Deinem Wurmkompost hast Du echt den Dreh raus!
Ich meine, ich habe ja auch seit rund 28 Jahren immer Kompost angesetzt und damit gedüngt, aber, offengestanden: auf die Würmer darin habe ich nie groß geachtet. Waren welche drin, habe ich mich gefreut, waren keine, oder nur wenig darin, kompostierte es ja auch so.
Du hingegen legst Dein Augenmerk darauf, dass es den Würmern bei Dir gut geht. Du fütterst und nährst sie täglich mit Bedacht -- und ernstest damit eine ungeheuer gute Erde.
Es wäre wirklich gut, wenn dieser bewusste Umgang mehr ins Bewusstsein der Menschen sickern würde (anstatt bei der Kompostierung alles dem Zufall zu überlassen) ---- denn er kann ihnen ja nur NUTZEN!!!!

Lieben Gruß,
Mia

[Cerifera]

Beim Beinwell gibts ja auch unterschiedliche Sorten. Ich hatte genau den selben und der wurde auch so hoch. Meist habe ich ihn aber zweimal im Jahr geschnitten um Jauche drauß herzustellen weil er ja viel Kalium enthält. Bienen mochten den gar nicht so aber Hummeln schon. Glaub die kommen da hin weger ihrem langen Rüssel. Wenn Du den Beinwell nach der 1. Blüte stutzt wächst er auch buschiger. Du kannst die Pflanze auch teilen Beinwell ist ziemlich robust wenn er sich mal wo wohlfühlt.

[Wasnun]

Hallo Mädels,

Danke für die Tipps.

gestutzt habe ich die Pflanze noch nicht, aber gut zu wissen. An teilen der Pflanze habe ich auch noch nicht gedacht, aber auch das ist gut zu wissen.
Wegen dem Kaliumgehalt habe ich die Pflanze ja eigentlich auch ausgepflanzt, geplant ist die Blätter in meiner Wurmfarm zu verwerten. Neben den Beinwellblättern, will auch noch die abgeernteten Tomatenpflanzen in der Wurmfarm verwerten, In der Hoffnung, so einen guten Tomatendünger zu erhalten. Ob das nun wirklich klappt, wird sich erst im nächsten Jahr zeigen.

[Carolyn]

Ich hab an der Grenze zwischen meiner Wiese und dem Maisfeld daneben tatsächlich auch eine Beinwell-Pflanze entdeckt. Da sie dort aber sicherlich nicht "überleben" wird, würde ich sie gerne ausgraben, nur hab ich keinen rechten Platz, wo sie dann dauerhaft bleiben kann (bzw. bis jetzt ist mir keiner eingefallen). Kann man Beinwell denn auch im Topf kultivieren?

[Wasnun]

Hallo Carolyn,

Du kannst Fragen fragen
Ein Versuch ist es auf jeden fall wert, entweder es passt oder es passt nicht. Wenn Topf, dann würde ich einen großen Topf wählen, 40 oder 60 Liter wären sicherlich angebracht.

Meine Pflanze steht im kühlsten und feuchtesten Eck im Garten und muss sich gegen Bambus durchsetzen, was mich vermuten lässt, dass diese Pflanze einen starken Lebenswillen hat. Pflege oder besondere Aufmerksamkeit habe ich der Pflanze auch nicht zukommen lassen. Wenn ich gegossen habe, so war es eiskaltes Brunnenwasser und dieses ist verdammt hart.

[Harald@Biogaertner]

Hallo Carolyn,

der Beinwell will raus und nicht in einen Topf. Er wird es wohl mitmachen weil er alles mitmacht, aber wenn Du ihn einmal im Garten hast, dann kriegst Du ihn nicht mehr raus und er kommt mit der Zeit überall. Meine Frau und ich waren uns nicht einig, ob er Sonne oder Schatten will. Meine Frau hatte ihn massig im Schatten wild entdeckt und ich habe ihn, ebenfalls wild, in der Sonne gefunden. Das war sowohl auf kalkreichem Boden, als auch auf rotem Buntsandstein (sauer) im Schwarzwald. Daraufhin haben wir ihn sowohl in den Halbschatten gesetzt, als auch in die Sonne. Er ist an beiden Plätzen gekommen und wie!
Ich habe über Wurzelteilung lauter Stücke, etwa so groß, wie der kleine Finger einfach in die Wiese gesetzt. Ich habe beobachtet was passiert. Kaum, dass er die ersten Blättchen bekommen hat, kamen die Schnecken und habe sie abgefressen. So ging das den ganzen Sommer bis in den Herbst. Am Ende sind alle 13 gekommen!!!
Inzwischen bekomme ich ihn fast nicht mehr gezügelt, ok will ich ja auch nicht :-) Wenn er zuviel wird, hole ich an manchen Orten den ganzen Kerl heraus und schrubbe die Wurzeln, vierteile sie längs und trockne sie. Das ist eine Heidenarbeit. Er kommt dann trotzdem wieder an der selben Stelle, weil ich wohl irgendein Stückchen nicht herausgeholt habe. Das ist so ähnlich wie bei Tobinambur.
Aus den trockenen Wurzeln mache ich Pulver. Ich habe mir dabei meine Osttiroler Getreidemühle ruiniert, weil wohl selbst die trockenen Stücke noch schmierig werden, wenn sie heiß werden. Vorsicht bei der Herstellung des Pulvers! Nicht einatmen während der Herstellung! Das macht einem die Lunge sowas von zu. Ich habe noch eine Astmapumpe von früher. Ist schon abgelaufen, aber da habe ich sie nochmals eingesetzt. Ich habe mittlerweise weder Astma noch Heuschnupfen.
Das Beinwellpulver kann man mit etwas Wasser zu einer Paste anrühren und sie auf eine geschwollene Stelle legen. Bzw. auf ein Stück Mull dick draufschmieren. Der Belag wird dann relativ fest und dient somit als leicht dehnbarer "HeilGips".
Der Beinwell ist ja gut bei allen harten Schlägen, wie Bruch, Verrenkung, Verstauchung, ...
Man kann aus den Beiwellwurzeln aber auch eine Salbe herstellen, die ja auch bei den selben Gebrechen hilft. Sie stinkt bzw. riecht wie wenn sie schon ranzig wäre. Aber sie hilft.
Und essen kann man ihn auch. Die jungen Blätter, deren Sängel noch keine hohlen Stellen haben, kann man in Pfannenkuchenteig schwenken und diese dann ausbacken und essen. Man sollte davon nicht zu viel essen, aber das tut ja sowieso niemand. Auch die jungen Stängel kann man wie Spargel anmachen, aber das ist Geschmackssache.
Du hast jetzt also einen richtigen Alleskönner.
Die Düngeeigenschaften sind ja zur Genüge bekannt.

LG Harald

[Cerifera]

Beinwell will in den Boden - ganz ausgegraben hab ich eine große Staude noch nicht aber ich könnte mir vorstellen, dass die ziemlich kräftig und auch tief wurzeln. Wurzelstecklinge sind eine Alternative. Mein Beinwell stand in der vollen Sonne und liebte es, so wurde er auch von Schnecken (bis auf einzelne Gehäuseschnecken) in Frieden gelassen. Verbreitet hat er sich bei mir aber nicht wie verrückt weil ich ihn immer mit dem Rückschnitt gequält hatte ;-)

[Carolyn]

Wasnun, im Fragen fragen bin ich gut! Auch wenn ich das hier nicht so deutlich zeige.

...aber wenn Du ihn einmal im Garten hast, dann kriegst Du ihn nicht mehr raus ...

Ich kenne ihn von früher, als meine Wiesen noch lang wachsen durften. Da ich leider auf Rasenmäherlänge umstellen mußte ist da kein Beinwell mehr zu sehen. Aber die jetzige Stelle ist in der Nachbarschaft, also könnte es so ein "Wurzelausläufer" sein.
Wenn er quasi mit jedem Boden und mit jeder Lage klar kommt, dann sollte sich über kurz oder lang aber ein Platz finden lassen - aber nicht im Gemüsegarten, da reichen mir Ackerwinde, Quecke und Giersch, die alles überwuchern und unterwandern!

[Wasnun]

Moin Zusammen,

Gutes Wachstum am Pflanzort, wie oben beschrieben, kann ich jetzt bestätigen, von wuchern allerdings noch nicht. Was nicht ist kann allerdings noch werden, somit werde ich die Entwicklung der Pflanze mal etwas besser im Auge behalten.

[firefly]

Hallo,
meinen Beinwell hab ich vorletztes Jahr beim BioKräuterGärtner gekauft und in der nähe des Teichs eingepflanzt, der in meine Kräuterschnecke integriert ist. Mein Boden ist eher sandiger Kalkboden, nur die Kräuterschnecke hab ich mit viel Kompost angesetzt.
Er hat volle Sonne und wuchert ziemlich. Bis auf ein paar Blätter schneide ich ihn regelmäßig und mache damit Jauche, damit ich meine Gemüse-Beete düngen kann.
Der Beinwell kommt immer wieder schön satt und mit vielen Blüten. Die Hummeln, die unter meiner Gartentreppe seit 3 Jahren wohnen besuchen ihn gerne neben Lavendel, Boretsch uns Ysop.

Ich hab auch schon überlegt ihn umzusiedeln, weil er für die Stelle doch ein bischhen zu hoch wird. Was Ihr so schreibt, darf ich dann ganz schön tief graben...

LG Firefly

[friederike]

Hallo, nur mal ein kurzer kommentar: Ich bin mir nicht sicher mit den namen, aber es gibt doch viele verschiedene sorten Beinwell, ich habe mir extra den besorgt, der nicht wild umherwuchert! Ich habe ihn nun seit 2 Jahren und er ist nur dort, wo ich ihn auch hingepflanzt habe! Allerdings habe ich riesige pflanzen, ich muss wohl oefter abschneiden.

Mit dem wuchern, ich glaube es geht hier um die samen.....da gibt es v.a. eine sorte die sehr potente samen produziert.