Kartoffeln in der Tonne?

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lizzard
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Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von lizzard » Do Aug 19, 2010 11:17

Hallo zusammen,

gestern abend habe ich mal wieder in meinem Selbstversorgungsbuch geblättert und darin wird geschrieben, dass man Kartoffeln auch in einer alten Tonne pflanzen kann.
Das fand ich mega interessant. Irgendwie habe ich das Bedürfnis alles mal zu probieren. Und paar alte Mülltonnen aus Metall habe ich auch noch rum stehen. Ich habe im Garten 3 kleine Mülltonnen gefunden, die noch Marken aus den 80er Jahren hatten. Sind vom Volumen etwa 30-40l, mit diesem Klappdeckel, der auch noch mit einem Bügel gesichert werden kann. Kennt der ein oder andere sicher noch. Ausserdem sind sie nicht gerade sehr hoch.
Von der Müllabfuhr werden die nicht mehr geholt. Ich könnte sie höchstens kostenlos bei der Deponie abgeben. Da sie so nostalgisch sind, habe ich sie bisher nicht zurück gebracht. Nun dachte ich, ich könnte sie ja für Kartoffeln zweckentfremden.

Im Buch steht, dass man eine Tonne erst mal zu einem sechstel mit Erde füllt und ein oder mehrer Kartoffeln setzt. Sobald die erste Pflanze raus guckt, weiter auffüllen und weitere Kartoffeln rein. Bis man eben oben ankommt.

Nun die Frage (mal wieder blöde - aber es stand nicht so genau im Buch):
der Boden muss schon Löcher haben oder?
Oder würde es reichen, wenn ich die Tonne vor Regen geschützt aufstelle und eine Drainage mache?
Mögen Kartoffeln eigentlich Regen? Sind ja mit den Tomaten verwandt und Tomaten reagieren ja anscheinend jetzt bei solchem Wetter, wie wir es derzeit haben, ziemlich empfindlich.... Gewächshaus habe ich nicht und möchte ich ehrlich gesagt auch nicht haben.
Und die nächste Frage: im Buch stand, sobald die ersten Pflanzen raus gucken, sofort Erde nachschütten. Sollte ich warten, bis die Pflanze hoch genug ist, damit ich sie nicht zuschütte oder sollte ich sie zuschütten? Vertragen die sowas? Würde die junge Pflanze dann nicht faulen, wenn sie zugeschüttet wird?
Liebe Grüße
Liz

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Re: Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von Carolyn » Do Aug 19, 2010 12:00

Wo auch immer ist meine Sis heuer im Frühjahr auch über genau dieses Thema gefallen und wollte es auf ihrem Balkon ausprobieren. :lol:
Wir haben einen großen Blumentopf genommen und darin vier Kartoffeln gepflanzt. Meine Sis hat dann wie beschrieben immer wieder Erde nachgefüllt, so dass jeweils nur noch die obersten Blätter rausschauten (also nicht GANZ zugeschüttet). Die Kartoffeln sind auch schnell und gut gewachsen, jedoch haben sie nicht geblüht. Inzwischen sind die Stauden dürr, aber ausgeleert hat meine Sis den Topf noch nicht. Sie rechnet nicht mit einem Erfolg, eben weil sie nicht geblüht haben (warum auch immer). Aber ich kann gerne berichten, wenn sie den Topf (vermutlich dieses WE) bringt und wir nachsehen. :wink:

Löcher im Boden würde ich defintiv sagen, ja, unbedingt. Bei Staunässe faulen Dir die Kartoffeln sonst nur.
Regen - Kartoffeln werden normalerweise auf dem Feld gezogen, sie vertragen Regen aber Dauerregen bekommt ihnen nicht. Schönes Wetter ist ihnen lieber. Insofern würde ich sagen, nicht ganz so empfindlich wie Tomaten.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von lizzard » Do Aug 19, 2010 13:43

Oh ja - gib mal Info, wenn das Ergebnis da ist! :smile:
Würde mich echt interessieren, was daraus geworden ist. Ich habe in meinem Buch noch nicht genau nach gelesen - aber beim durchblättern ist mir aufgefallen, dass bei Kartoffeln mehr Zeilen für die Beschreibung und Behandlung von Krankheiten drauf gegangen sind, wie bei anderen Obst- und Gemüsesorten.

Danke auch für die Hinweise - dann machen wir mal Löcher in den Boden und die Pflänzchen werden nicht zu stark zugeschüttet. Werd ich nächstes Jahr mal ausprobieren.

Laut meinen Infos aus dem Netz hat sich das Wetter insofern geändert, dass es zwar nicht mehr Tage Regen gibt, wie die vergangenen Jahre, dafür aber die Perioden von Regen und Sonnenschein länger geworden sind. Es regnet auch mengenmäßig nicht mehr - aber eben beständig. Und das wird den Kartoffeln und Tomaten wohl mal gar nicht gefallen - beständiger Dauerregen. Aber so ein Mülleimer ist schnell untergestellt! :grin:
Liebe Grüße
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Re: Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von unermüdlich » Fr Aug 20, 2010 07:37

Bei mir hat es funktioniert.

Allerdings nicht in einem Blumentopf sondern in einem 10lt Eimer mit Abzugslöchern
genau wie hier schon beschrieben,
OK der Ertrag ist natürlich nicht so hoch wie im Garten,
doch für eine oder zwei Mahlzeiten reicht es allemal.

Der Eimer stand bei mir überdacht.

Ich habe die Kartoffeln nur soweit mit Erde bedeckt das noch die Spitzen rausschauten.

gruß
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Re: Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von lizzard » Fr Aug 20, 2010 08:37

Darf ich fragen, wieviele Kartoffeln du gesetzt hast und wieviel dabei raus kam? Würde mich interessieren...
Hast du ausserdem besondere Pflege walten lassen? Was für Erde hast du benutzt? Standort? Wie war es mit Krankheiten? Haben die Pflanzen geblüht?

Sorry - viele Fragen.
Liebe Grüße
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Re: Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von unermüdlich » Fr Aug 20, 2010 09:18

Kein Problem,
hatte ein oder zwei kleine normale Kartoffeln genommen,
die gekeimt hatten,habe sie in einem Gemisch aus guter Blumenerde,gekauftem Fertigkompost
und Sand gesetzt.
Gut zwei Handvoll Kartoffeln habe ich geerntet.
Nein eine besondere Pflege haben sie nicht erhalten außer gießen
und da ich absolut keine Ahnung hatte wurde recht vorsichtig gegossen,die Erde
war nie klitschnass.
Ja sie haben geblüht.
Wie gesagt der Plastikeimer stand auf dem Balkon unter dem Dach von daher wurden
sie nicht von oben naß.
Es gab zum Glück keine Krankheiten.
Wir haben einen Balkon auf dem von morgens bis abends die Sonne scheint.
Der Eimer mit den Kartoffeln hat bis ca 15,30 Uhr Sonne gehabt,allerdings nicht wie im Freiland
von oben,sondern nur von vorne.
Hilft Dir das weiter?????

Gruß
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Re: Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von lizzard » Fr Aug 20, 2010 10:05

Vielen Dank für die Infos!
Also hast du den Eimer gleich voll gefüllt mit Erde und die Kartoffeln rein gesteckt.
Ich wollte es nämlich machen, wie im Buch beschrieben - aber wenn es auch anders geht, soll mir das Recht sein.
Im Buch wurde nämlich beschrieben, dass man den Eimer Stück um Stück auffüllt. Immer dann, wenn die Pflanzen spriessen, wieder auffüllen und neue Kartoffeln hinzu setzen.

Wenn es aber nicht unbedingt so sein muss, kann ich also noch stärker variieren.
Mein Eimer ist nämich größer wie 10l - ich werde es wohl so machen, dass ich auf drei Schritte auffülle und insgesamt 6 bis 8 kleine Kartoffeln investiere.
Das werde ich nächstes Jahr gleich mal ausprobieren. Bin jetzt schon neugierig... :smile:
Liebe Grüße
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Re: Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von unermüdlich » Fr Aug 20, 2010 10:14

Sorry :oops: da ist wohl ein Mißverständnis passiert.....
nein,nein, ich habe schon stück für stück angehäufelt wie das bei Dir im Buch
steht.
Ich dachte nur,es muss nicht nochmal ausführlich gesagt werden,da es ja schon mal
hier beschrieben wurde.

Wie gesagt,ich habe mir aus drei teilen guter Blumenerde,ein teil fertig gekauftem Kompost
und ein teil Sand meine Erde gemischt.
Dann ein teil Erde in den Eimer,zwei gekeimte Kartoffeln rein mit Erde bedeckt und
dann,wenn sich grün sehen ließ immer etwas Erde dazu gegeben,so das noch die letzten Blättchen
rausschauten.
Neue Kartoffeln hatte ich nicht dazu gesetzt.
Ich hatte damals lediglich die Info,das man Kartoffeln in Eimern ziehen kann und eine grobe
Bechreibung wie es geht.
Nach der Blüte und wenn das Laub welk wird kannst Du ernten.

gruß
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Re: Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von lizzard » Fr Aug 20, 2010 10:50

Ah okay - weil du geschrieben hast, dass du nur zwei Kartoffeln genommen hast, dachte ich, du hast das anhäufeln nicht gemacht.

Also hast du nur beim anhäufeln keine weiteren Kartoffeln zugesetzt? Na wenn das anhäufeln auch ohne neue Kartoffeln geht, auch recht.
Liebe Grüße
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Re: Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von Pusteblume » Fr Aug 20, 2010 17:59

Hallo
Ich hatte auch schon einmal die Idee von Kartoffeln in der Tonne aufgegriffen. Die Idee kam von John Seymour. In seinem Buch hat er auf Seite 134 dazu eine Skizze angegefertigt.
Mein Ergebnis wich mengenmäßig deutlich von Seymours Skizze ab. D.h. ich hatte deutlich weniger Ertrag als die Skizze vermuten läßt. Bei der Vorgehensweise habe ich mich eng an Seymour gehalten. Trotzdem kam nur wenig dabei raus. Mir war der Aufwand im Verhältnis zum Ertrag zu groß. So blieb es bei mir bei einem einmaligen Versuch.
LG
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Re: Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von lizzard » Fr Aug 20, 2010 20:33

@Pusteblume,

ich habe das auch in dem Selbstversorungsbuch von John Seymour gelesen. Ich denke, probieren werde ich es dennoch. Aber vermutlich nicht ganz genauso wie von Seymour beschrieben. Ich werde wohl auch nur eine Handvoll Kartoffeln ausprobieren.
Letzten Endes geht es mir hauptsächlich darumm, es mal probiert zu haben.
Liebe Grüße
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Re: Kartoffeln in der Tonne?

Beitrag von Mia » Fr Aug 20, 2010 23:26

Ich stimme Pusteblume zu, ich hatte das gleiche Mickerergebnis.
Aber probier es aus Liz,Versuch macht klug.

Kartoffeln werden im Garten ja auch angehäufelt. Sobald das Grün ca.20 cm hoch ist, wird mit dieser flachen Hacke der leere Boden zwischen den Reihen mittig geteilt und rechts und links so zu den Reihen hochgezogen, so dass nur noch ein bisschen Grün aus der Erde guckt.
Dann hat man so ein Hügel/Furchengelände. In den Hügeln bilden die Kartoffeln einfach mehr Knollen aus, als wenn man sie unangehäufelt ließe. Wie Tomaten, die man ja auch beim Pflanzen, schräg, mit dem Stiel einbuddelt, bilden auch Kartoffeln vom grünen Stiel Seitenwurzeln, an denen dann später mehr Knollen hängen, als täte man das nicht.

Und Seymour hat sich vielleicht gedacht: häufeln wir noch mehr an, haben wir noch mehr Ertrag! - Aber ich fürchte, die begrenzte Erde in Tonne und Eimer hat zu wenig Nährstoffe, als das es da zu einer reichen Ente käme.

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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