Blumen im Garten keimen nicht!

Blumen aller Art, Farne, und Gräser
Mia
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Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von Mia » Mo Apr 20, 2015 23:26

Liebe Leute, :smile:

vielleicht kann mir jemand helfen, denn ich stehe vor einem Rätsel.
Dies hier war mein Vorgarten im letzten Jahr, in den zwei Jahren davor sah er ungefähr ähnlich aus, nur dass zusätzlich in den drei Jahren an diversen Stellen noch hoher Päonienmohn wuchs, hier nicht im Bild.
Vorgarten7.jpg
Vorgarten7.jpg (142.03 KiB) 13220 mal betrachtet
Also, eine schöne Üppigkeit, die sich selbst aussäte. Ich zähle auf: Päonienmohn, Ringelblumen, rote Lichtnelke, Mutterkraut, Islandmohn und diese besonders schöne Eschscholzia ( Kalifornischer Mohn):
Mohn1.jpg
Mohn1.jpg (191.64 KiB) 13220 mal betrachtet
Wie jedes Jahr habe ich nichts gemacht, nicht mal im Winter irgendwas abgeschnitten, sondern der Natur ihren Lauf gelassen, nur: dieses Jahr keimt nix!

Ich bin sicher, Ende April habe ich in den letzten Jahren schon überall die Keimlinge der aufgezählten Pflanzen gesehen, dieses Jahr sehe ich nur das Mutterkraut, das hat überwintert, weil es keinen Frost gab. Von den Eschscholzia, von denen ich Carolyn Samen gab und Aingeal auch welche bekommen sollte, sind bei MIR draußen gerade mal zwei Pflanzen gekeimt, von denen Nummer zwei gestern tot auf dem Beet lag. Weil mir die niedrige Keimrate eh seltsam erschien, habe ich die Samen, die eigentlich für Aingeal bestimmt waren, schon vor einigen Wochen im Haus ausgesät. Sie keimten problemlos und wachsen nun still vor sich hin. An den Samen liegt es also nicht.
Hinzu kam, dass ich die kleinen Eschscholziapflanzen bei Hundegängen in fremden Gärten neidvoll beobachtet habe, dort sind sie schon doppelt und dreifach größer als das kleine Sämlingsding, was in meinem Vorgarten nun als einzigstes wächst.
Keine Lichtnelke, keine Ringelblume, kein großer Mohn --- ich verstehe es nicht!

Es folgen dann, ab Juni, eigentlich Cosmeen, Wicken am Zaun, Nachtkerzen, Sonnenblumen. Gut, die kommen später, von denen will ich noch nicht reden, aber im letzten Jahr blieben schon die Cosmeen aus. Das war auch schon rätselhaft.

Schnecken können es nicht sein. Die gehen weder an die Eschscholzia noch an den hohen Mohn, und Ringelblumen bilden immer so viele Samen, dass genügend überleben.

Jetzt sehe ich zwei Möglichkeiten ( vielleicht sehr IHR noch mehr?): Die Minze hat sich stark im Vorgarten ausgebreitet. Kann das Aroma ihrer Rhizome sooo keimhemmend wirken? Das würde aber nicht erklären, warum die Cosmeen letztes Jahr ausgeblieben sind, es würde das Nicht-Keimen des hohen Mohns nicht erklären, denn an diesen Stellen wächst keine Minze. Auch habe ich Eschscholzia an noch anderen Stellen im Garten ausgesät, an denen keine Minze wächst.

Zweite Denkmöglichkeit: Der Flughafen! Der liegt sehr nahe, ca. 1 km entfernt, ich höre ihn nur kaum, weil dies keine Einflugschneise ist und das Geräusch mit dem Wind quer von mir weggetragen wird. Die großen Maschinen sind hier tatsächlich nicht lauter als Hybrid-Busse. Aber: Ich habe offenbar massive Probleme mit Feinstaub und möglicherweise auch mit sonstigen Emissionen, die ich in der Luft nicht wahrnehme, auch nicht rieche, aaaaber auf meine Möbeln und auf meinem Auto sehe ich sie - und auf mir selbst! Nein, ich sehe sie natürlich nicht auf mir selbst, nur wenn ich bade - und das tue ich täglich.

Jetzt will ich versuchen, das zu erklären. Ich habe ja bis vor einigen Jahren im Bergischen Land gewohnt, da war die Luft deutlich sauberer. Dort konnte man alle ein, zwei Wochen staubwischen, und das reichte. Meine Bücher standen dort fast 30 Jahre in offenen Regalen - hier können die im Prinzip gar nicht mehr in offenen Regalen stehen, weil sie nach zwei Wochen schwarz verstaubt sind. So auch alle Flächen in der Wohnung. Hier muss man ständig waschen und wischen und putzen. Aber jetzt kommt der Hammer, und das bin ich: Ich habe mir seit 30 Jahren angewöhnt täglich zu duschen. In der alten Wohnung im Bergischen hatte ich nur eine Dusche, die war aber tief und komfortabel, also habe ich sie täglich als Badewanne benutzt. Es reichte, wenn man die einmal in der Woche etwas sauber machte, großen Dreck gab es da nicht.
Hier habe ich nun eine Badewanne und einen Duschvorhang, ist also im Prinzip der selbe Vorgang: Unten lasse ich etwas Wasser rein, setz mich mit dem Popo ins Warme, dusche mich dann von oben ab. Aber wenn ich hier aufstehe und das Wasser ablasse, habe ich täglich einen schwarzen Dreckrand. Gestern habe ich mir die Haare gewaschen. Als ich die Wanne verließ, sah es aus, als habe ein Bauarbeiter darin gebadet!
Das will ich ja noch gelten lassen, wenn ich im Garten war oder im Haus renoviere, aber bitte macht Euch klar: Normalerweise tue ich im Winter nichts dergleichen! Ich arbeite unter sehr sauberen Bedingungen in einem Altersheim. Allerdings gehe ich anderthalb Stunden am Tag mit dem Hund spazieren. Und nur davon dreckt täglich das Badewasser so ein?

Weil ich Seifen und dergl. nicht vertrage, bade ich täglich ohne Zusatzstoffe, also, man kann das Wasser danach noch zum Bumengießen nehmen, oder um irgendwas draussen zu putzen. Und weil der örtliche Versorger schon wieder die Wasserkosten erhöht hat, bin ich schon länger dazu übergegangen, mein morgendliches Badewasser gelegentlich in der Wanne stehenzulassen. Wenn ich heraussteige, ist es ja noch klar, von einem überraschenden Schmutzrand und leichten Staubkörnern unten abgesehen.
Aber was ist mit dem Wasser am nächsten Morgen? Wenn ich vielleicht am Vortag doch nicht dazu kam, alle Orchideen zu gießen oder das alte Klavier abzuwaschen? Das Wasser ist trüb, der Staub am Grund hat sich vervielfacht und der Dreckrand auch! Das hat mir so zu denken gegeben, dass ich einige Tage Versuche mit sauberen Wasser machte, welches ich stehen ließ, ohne darin gebadet zu haben. Der Effekt war der gleiche. Das Wasser zieht die Schmutzpartikel aus der Luft an, es ist am zweiten Tag trübe, es bildet einen Dreckrand und unten lagern sich sichtbar schwarze Staubteilchen ab.

Nur: Kann dieser Dreck in der Luft auf die Keimung von Blumen hemmend wirken? Wer hat Ideen?
Ich gehe mal nicht davon aus, dass ein Düsenjet über mir Kerosin abgelassen hat.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von roccalana » Di Apr 21, 2015 20:36

Hallo Mia, :hallo:
das kann ja wohl nicht wahr sein. :web:
Es könnte einiges dafür verantwortlich sein. Ich denke jetzt nicht, dass es von den Flugzeugen kommt, so riesig ist der Dortmunder Flughafen ja nun auch wieder nicht, oder :?:
Aber ein solches Emissionsproblem könnte -lt. meiner Meinung - auch von "privaten" Kaminen kommen :!: Hast du schon mal bei den Nachbarn spinoniert, was da so aus den Kaminen kommt :?:
Ich habe schon quasi mitten in der Stadt (Köln) gelebt, und die weißen Rahmen der Kunststofffenster waren nach einem halben Jahr grau: der Grund waren Emissionen von Verkehr und privaten Heizungsanlagen.
Nun hatte ich keinen Garten oder Balkon und kann diesbezüglich nichts berichten.
Am Stadtrand einer anderen Stadt (Rom) war es noch schlimmer, der Grund dafür ähnlich - Verkehr und private Kamine (natürlich unkontrolliert)
Für mich klingt es auf jeden Fall so, als würde eine Substanz die Keimung von Pflanzen verhindern :doh:
Könnte es sein, dass während des Winters der Winterdienst etwas großzügig mit irgendeinem Produkt war :?:
Wie weit sind denn die "neidvoll betrachteten Gärten" von Dir weg :?:
Könnte eine günstige Windrichtung diese Gärten schützen.
Mehr fällt mir dazu im Moment leider nicht ein.
Werde es aber verfolgen, was daraus wird.
Rita :soleil:
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!

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Re: Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von Yggdrasil » Di Apr 21, 2015 22:52

Kann schon mal pssieren. An was das liegt? Keine Ahnung. Vielleicht doch zu wenig Wasser.

Ich habe auch schon mal Kresse ausgesät und es ist kein einziges Pflänzchen aufgekommen, obwohl die eigentlich überall wachsen sollte.
Selbst Unfähige können zu allem fähig sein.

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Re: Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von Pusteblume » Mi Apr 22, 2015 17:11

Hallo Mia
Die Keimhemmung kann kaum durch die Luftverschmutzung entstanden sein. Schmutzpartikel in der Luft müssten auch früher dagewesen sein. Kaum vorstellbar, dass diese jetzt plötzlich spontan aufgetreten ist.

Die Keimhemmung hängt eng mit dem Wetter zusammen. Dieses Jahr war es vergleichsweise viel zu warm. Geregnet es hat es viel zu wenig. Schnee nahezu null. Mit regelmäßigen Gießen ließe sich die Keimhemmung auflösen.
Viel Erfolg

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Re: Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von Mia » Mi Apr 22, 2015 23:50

Hallo ihr Lieben, :smile:
nachdem ich gestern noch so fleißig war, will ich Euch meine Ergebnisse nicht vorenthalten.
Bild 1. zeigt eine Übersicht meiner näheren Umgebung.
Die Hauptwindrichtung ist Westen.
Umgebungskarte.jpg
Umgebungskarte.jpg (99.34 KiB) 13147 mal betrachtet
Im Westen liegt die Großstadt Dortmund, ist aber rund 15 Km entfernt, noch weiter westlich schließt sich das gesamte Ruhrgebiet an.
Es lässt sich für mich kein schlüssiger Grund ableiten, wieso dort, wo ich sie eingezeichnet habe, gesunde und schon große Keimlinge der gleichen Sorten wachsen - und bei mir nicht.

Allerdings habe ich gestern überrascht festgestellt, dass direkt hinter dem Haus, nach Westen durch das Gebäude geschützt, schon noch Keimlinge wachsen. Hier finde ich Ringelblumenkeimlinge, Jungfer im Grünen, die süßen Kissenprimeln haben sich ausgesät, winzigen Baldrian... aber an der Grenze nach Osten, wo eine hohe Holzverkleidung steht, ist davor mal wieder nichts gekeimt. Und dabei habe ich dort ganz bewusst im letzten Herbst und aktuell noch mal im frühen Frühjahr Ringelblume, Eschscholzia californica, diverse weitere Mohnarten, die rote Lichtnelke und Sonnenblumen ausgesät. - Nix!
Hier Grafik:
samenkeimung.jpg
samenkeimung.jpg (88.86 KiB) 13147 mal betrachtet
Ich mache mir jetzt einfach mal den Gedanken von Dir Pustebleume, und Dir, Yggdrasil, zu eigen, dass es am mangelnden Wasser liegt. Was eigentlich auch nicht sein kann, denn dort, wo die gesunden, großen Jungpflanzen wachsen, hat es auch nicht mehr geregnet als bei mir, und sie stehen an südwestlich gerichteten Böschungen an einer kleinen Straße, in ziemlich trockenem Lehm.
Da ist es so, dass das Gelände von der Straße her etwas ansteigt und zu den Häusern führen Treppen. Wenn man da her geht, kann man also gut in die Vorgärten gucken.
Ein Nachbar mir gegenüber heizt mit Holz, Roccalana - aber das tut er auch schon seit Jahren.
Ich verstehe es echt nicht!

Jedenfalls habe ich vorgestern schon mal größere Flächen im Vorgarten mit Rasenschnitt bedeckt, der soll etwas Feuchtigkeit in den wirklich trockenen Boden bringen, so dass ich die Minze mitsamt Wurzeln leichter herauskriege. Wochenende habe ich frei, dann kommt die Schicht ab, die Minze ein Stück weg, und dann kommt Kompost drauf, in den ich frische Samen mische.
Danach wird gegossen was das Zeug hält!
Sollte doch gelacht sein, wenn dann nicht doch was keimt!

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von aingeal » Do Apr 23, 2015 18:24

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ziehst du um. Vlt sind die Blumen jetzt eingeschnappt, weil du weggehst?! Kein richtig ernst gemeinter Kommentar! :wink: Nä, keine Ahnung, bin ratlos.
Der Schnittlauch und ich. Eine (un-)mögliche Geschichte...

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Re: Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von Pusteblume » Fr Apr 24, 2015 17:25

Hallo Mia
Es gibt also Dinge zwischen Himmel und Erde, die uns immer wieder überraschen. Ich habe z.B. ein beheiztes Gewächshaus und ziehe dort seit Jahren meine Gemüse und meine Pflanzen vor. Ganz systematisch gehe ich nach einer Liste vor. In dieser habe ich festgehalten, was ich wann und wie machen sollte. Zugrunde liegt hierbei mein angelesenes Wissen plus eigene Erfahrungen. Diese Liste einfach abarbeiten, klappt eigentlich immer. So dachte ich jedenfalls. Überraschenderweise möchten in diesem Jahr meine Tagetes und Strohblumen nicht keimen. Dabei gilt eigentlich ein Gewächshaus als sicherer Anzuchtort. Doch dieses Jahr ist damit Pustekuchen.

Im Gegensatz dazu sind meine Astern alle super aufgelaufen. Diese Blumen zählen zu meinen Favoriten. Der Asternwelke zu begegnen weiß ich auch. Doch das wäre wieder eine andere Geschichte.

Mit Grasschnitt abdecken verhindert zumindest ein Austrocknen der Erde. Doch die Erde ist dieses Jahr spatentief ausgetrocknet. Regelmäßiges gießen sollte dabei helfen.

Pusteblume drückt dir die Daumen.

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Re: Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von Mia » Fr Apr 24, 2015 22:31

Hallo Pusteblume, :smile:

nachdem ich mich einmal entschieden hatte, dass es an zu wenig Wasser liegen könnte, habe ich gestern schon mit dem Gießen angefangen. Und mit der neuen Pflege: Grasschnitt zum Teil wieder runter, Minze raus, Boden stellenweise gelockert, Kompost mit Samen drauf - und noch mal gegossen. Der lange Schlauch ist liegengebleiben für weitere Taten!

Wegen des Ostbeets hinter dem Haus bin ich darauf gekommen, dass Du recht hast. Dort, wo die Samen keimten, ist der Boden nämlich tatsächlich feuchter. Die Ostseite, direkt am Haus, ist durch Schattenwurf südlich stehender Bäume vor der prallen Südsonne etwas geschützt, der Westwind, der dieses Jahr keinen Regen brachte, sondern eher austrocknete, kommt durch den Schutz des Gebäudes nicht hin. Die Bepflanzung ist hier auch anders als im sonstigen Garten, der ja sehr sonnig ist. Digitalis wächst hier, Baldrian, diese sehr hohe, dunkelblaue Iris, bei der die Blüten wie Libellen über den Stängeln zu schweben scheinen, eine Sorte, die man gern an Teichränder pflanzt. Dazu ein hoher, rosa Kerzenköterich, der gleichfalls gern in Wassernähe steht - und sich hier leider ausbreitet wie blöd.
An der Ostgrenze, vor dem Sichtschutzzaun, wo der Westwind wieder greift, und die volle Sonne wieder draufscheint, ist dann wieder nichts gekeimt. - Siehe meine Grafik im letzten post. Wenn man sich die unter "Wassergesichtspunken" anschaut, macht das Sinn.

Warum allerdings der Regen anderthalb Kilometer weiter westlich für die gleichen Samen trotzdem ausreichte, will mir nicht in den Kopf. Ich meine, es regnet doch am Ende eines Feldes nicht mehr als an dessen Anfang? Ich war heute noch mal da. Der Päonienmohn steht in den Gärten schon munter 15 cm hoch, die Eschscholzia sind schon kleine Büsche, im Durchmesser von sicher 25/30 Zentimetern. So war es bei mir in den letzten Jahren auch! Jetzt mickert meine einzige Eschscholzia draußen im Westbeet bei 7 Zentimetern!

Jetzt fällt mir noch etwas ein: Könnte es an den Straßenbauarbeiten liegen? Es begann letztes Jahr im September, glaube ich, ging mit den Schwerarbeiten bis Anfang Januar - und ist immer noch nicht ganz abgeschlossen. Also, die gesamte Straße vor meinem Haus wurde neu gemacht, und zwar mitsamt Kanalisation und allen Zu- und Abwasserleitungen. Das war einige Monate kein angenehmes Wohnen, denn Bauarbeiter fangen um sechs Uhr morgens schon an. Sie kommen mit Baggern und Rüttelmaschinen und Bohrhämmern, so dass das ganze Haus wackelt und der Hund Angst bekam. Sie haben meinen Bürgersteig allerdings nicht gemacht, der war wohl noch gut, haben sich aber unendlich lange gegenüber aufgehalten, wo Einfahrten und Parkplätze zu Mehrfamilienhäusern sind. Und als alles dort fertig war, haben sie es nochmal aufgerissen und sind von vorn angefangen.-- Kann das Samen so schocken, dass sie nicht mehr keinem? Oder ergaben sich dabei Samentötende Emissionen?
Die mit dem Westwind auch wieder hinter dem Haus anlandeten, nur nicht dort, wo das Gebäude direkt die Erdfläche schützte?

Ich habe gerade das Gefühl, wir kommen der Sache jetzt sehr nahe. An die Straßenerneuerung habe ich gar nicht mehr gedacht. Der Winter ist schon wieder so lange her. Ich meine, die sind immer noch zu Gange, mit Kleinigkeiten. Irgendwann kamen sie und gruben alle runden Gullis wieder aus, legten neuen Schotter drumherum und asphaltierten neu; sie kamen und verlegten eine Bushaltestelle, die sie dann mit Blindenpflaster ausstatteten... letzte Woche waren sie da und haben meinen Rinnstein aus irgendwelchen Gründen neu angeklebt.
Pusteblume, was sagt Dein Sachverstand?
Könnte es, neben der Trockenheit, an den Straßenbauarbeiten liegen????

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von Mia » So Mai 10, 2015 02:02

Kurzes Update: Es liegt NICHT an mangelndem Wasser!
Hallo in die Runde. :smile:
Der Vorgarten erhielt inzwischen mehr Wasser aus dem Schlauch als genug, geregnet hat es zwischenzeitlich ja auch, neue Samen wurden auf lockerer Erde ausgesät, ständig sanft befeuchtet, in Töpfen gekeimte Samen wurden dort eingepflanzt, Ergebnis: Alles kam nicht hoch, bzw. was vorher gut in Töpfen wuchs, ist eingegangen!
Das ist keine Wasserfrage mehr!

Meines Empfindens liegt hier eine grundlegende Vergiftung des Bodens vor, entweder durch die monatelangen Straßenbauarbeiten, oder durch einen "netten" Nachbarn, dem die Blüten, die bis auf den Gehsteig wuchsen, ein Dorn im Auge waren. Es kann sogar sein, dass es eine psychisch kranke Nachbarin ist. Ich will jetzt keine Verschwörungstheorien aufstellen, aber sie wäre die Einzige, die mein Grundstück auch von der Rückseite erreichen kann, und dort, auf der Ostseite, der Grenze zu ihrem Garten, mit im Winter verteilten Vernichtungsmitteln "für Ordnung" sorgen konnte.
Wobei das Prinzip Ordnung nicht mein Problem ist, sondern SIE hat es. Ihr verlängerter Garten ist dort von Brennnesseln und Brombeeren überwuchert, also, ICH müsste mich beklagen, weil die Dinger ja immer unter dem Zaun durchwuchern. Tue ich aber nicht. Ich rupfe auf meiner Seite aus - und gut ist.
Die eigentlich sehr liebe Frau hat aber ein Problem mit ihrer Mutter. Diese alte Frau will, dass deren Hausgärten immer absolut geschniegelt daherkommen und setzt die Tochter stark unter Druck. Und wenn die arme Tochter, so krank, dass sie nicht mehr allein laufen kann, das Jäten und Mähen verweigert, stellt sich die 90jährige Frau schnaufend und dem körperlichen Zusammenbruch selbst nahe in den Garten... Der lebende Vorwurf!
Naja, ist jetzt auch wurscht, ich ziehe aus!

Zu den Vergiftungserscheinungen:
Staudenrucola Diplotaxis tenuifolia ist fast so was wie ein Unkraut. Sehr starkwüchsig, sehr widerstandsfähig. Im Vorgarten wuchs er dichtbuschig an vier Stellen, er ist eingegangen. Im hinteren Garten, mit Ostlicht nahe am Haus, wächst er unbeschadet.
Nachtkerze ist sowas wie ein Unkraut. Im Vorgarten hatte ich ein dichtes Beet davon. Alles ist tot. Zwei Sämlinge sind an der Grenze zur Garageneinfahrt noch hochgekommen, sie sind winzig, die Blätter sind gelblich mit lila Rändern.
Die gleiche Nachtkerze wächst in anderen Beeten gesund und grün, jetzt 30, 40 cm hoch, sie blüht bald.
Die Ringelblumen, die eigentlich niemand tot bekommt, sind in meinem Vorgarten abgestorben. Neue Samen keimen nicht. Hinter dem Haus, im Ostbeet am Haus, schon.
Ich habe zwei besonders schöne Pfingstrosen der selben Sorte. Die eigentlich stärkere Staude steht an der Ostgrenze zur Nachbarin ( wo auch keine Samen mehr keimen), die eigentlich schwächere im Ostbeet am Haus. Die eigentlich schwächere ist jetzt deutlich stärker als die am Zaun! Sie hat Blütenknospen, während die stärkere, eigentlich eine uralte Staude, von der die jüngere nur ein Ableger ist, nun blütenlos mit spargeligen, geschwächten Blättern daherkommt.

Also, liebe Leute,
da ist irgendwas ganz anderes im Spiel!

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von roccalana » So Mai 10, 2015 20:08

Hi Mia :hallo:
also wirklich
Und wenn es eine Kombination von beiden ist: auf einer Seite die Nachbarn, auf der Straßenseite die "Reste" der Bauarbeiten :?:
Man könnte natürlich den Boden nach Giften untersuchen lassen, aber
Mia hat geschrieben:Naja, ist jetzt auch wurscht, ich ziehe aus!
Aber manchmal will man es einfach wissen, was denn da los ist. :nod2: :shake2:
Ich hoffe jetzt für Dich, dass Du bald etwas findest, was dem, was Du suchst möglichst nahe kommt.
Liebe Grüße
Rita :soleil:
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Re: Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von cfun » So Jun 14, 2015 18:36

Hallo Mia,

bist du schon umgezogen oder noch da?

Ich finde deine Geschichte schon etwas gruselig und würde den Nachbewohnern auf jeden Fall davon erzählen. Nicht dass die sich da was zum Essen reinsetzen ...

Hast du denn schon mal versucht, die Erde in Töpfe zu packen und da Keimtests zu machen? Wenn nicht mal Kresse was werden würde, fände ich das schon kritisch.

cfun

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Re: Blumen im Garten keimen nicht!

Beitrag von Mia » So Jun 14, 2015 20:07

Hallo cfun, :smile:

nein, ich bin noch nicht umgezogen ( Ende Juli ist Umzug) und den Kressetest habe ich auch nicht gemacht- mache ich jetzt auch nicht mehr. Ich habe zum Teil Löcher ausgehoben, neue Erde reingetan und da hinein Ringelblumen und Eschscholzien gepflanzt. Es wuchert zwar nicht wie früher - aber es wächst.
Um meine Nachbewohner mache ich mir keine Sorgen - das sind überhaupt keine Gartenleute. Sie werden wahrscheinlich alles mit Steinen zupflastern. Sie wollen das Haus, bzw. alle Anbauten abreissen und planen RIESENneubauten. Die Garage wollen sie genau dahin stellen, wo die schönste Sonne herkommt. Wenn alles fertig ist, wird IHR Haus nur noch von drei Meter breiten Geländestreifen in jeder Richtung umgeben sein. --- Wie gut, dass ich das nicht sehen muss. :wink:

Für heute einen lieben Gruß,
Mia
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