Wie viel Kalk braucht Lavendel ?

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Luzian
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Wie viel Kalk braucht Lavendel ?

Beitrag von Luzian » Fr Aug 30, 2013 18:41

Hallo

wollte fragen ob man jetzt noch Lavendel pflanzen kann. Habe vor meiner Haustür einen großen
Pflanzkasten stehen, der lange leer stand und ich mich gefragt habe, was am besten da
hinein passt. Wir haben uns jetzt entschieden in mit Schopflavendel zu bepflanzen.
Es gibt ja viele Lavendelsorten und ich weiß auch nicht ob die unterschiedlich viel Kalk im
Boden brauchen um zu wachsen.

Meine Fragen:

1. Welchen Kalk nehmt ihr wenn ihr Lavendel anpflanzt ?

2. Wie viel Kalk im Verhältnis zur Erde nehmt ihr, damit der Lavendel gute Bedingungen hat ?

3. Bei Zuchtlavendel kann es doch sicher sein das wenn man zu viel Kalk nimmt die
Pflanze zu viel Magnesium bekommt und innerlich verbrennt, oder ?

Habe vor langem mal einen Bericht gelesen, das in Südfrankreich wilder Lavendel sogar direkt auf
Kalkfelsen wächst, wenn er ein wenig Erde zum Wurzeln schlagen hat.

Viele Grüße

Luzian

Mia
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Re: Wie viel Kalk braucht Lavendel ?

Beitrag von Mia » Fr Aug 30, 2013 22:05

Hallo Luzian, :smile:

GAR keinen Kalk zu Schopflavendel ( Lavandula stoechas). Nimm normale, auch nicht großartig vorgedüngte Gartenerde, das reicht! Google mal nach Schopflavendel! Hier ein link: http://www.gartendatenbank.de/wiki/lavandula-stoechas
Trockenheit verträgt er gut, aber Du weißt auch, dass der nicht winterhart ist, gell?
Du solltest ihn also irgendwie vor Frost schützen oder drinnen überwintern.

Wenn Du stattdessen den echten Lavendel (Lavandula angustifolia) nimmst, der im Mittelmeerraum wild wächst und in Südfrankreich angebaut wird, würde ich auch nicht extra Kalk in Gartenerde tun, sondern stattdessen 1/3 Kieselsteine, besser sogar Schotter, beides gemischt mit scharfem Sand. Das kommt der Erde, in der er natürlich vorkommt, entgegen. Dadurch ist - neben dem Kalk - vor allem guter Wasserabzug gewährleistet, also die relative Trockenheit, die er braucht.
Dieser Lavendel ist im Beet winterhart - leider nicht in Plastikkübeln, die leicht durchfrieren...
In Südfrankreich wird gerne auch Lavandula intermedia angebaut, eine Kreuzung aus Lavadula angustifolia und Lavandula latifolia. Auch der ist für Deinen Kübel zu empfehlen, die Erdbedingungen sind gleich. Aber wie schon gesagt: Plastik friert leicht durch! Besser sind da schwere Tonkübel!

Im Garten meiner alten Mutter wächst der echte Lavendel ( ein SEHR großer Busch) seit 6 oder 7 Jahren in einem Beet mit voller Südsonne. Ich habe nur eine Handvoll Sand in die Pflanzerde gemischt, sonst nichts, denn er wächst an der Grenze eines mit Kies bestreuten Weges. Dieser - südlich gelegene - Kies scheint die Dinger derartig anzuziehen, dass ich jedes Jahr zig Sämlinge darin finde. Mitten zwischen den Steinen! Ich bin noch nicht dazu gekommen, sie weiter auszupflanzen, denn ich bin erst vor einem Jahr in mein Elternhaus zurückgezogen. Bis dahin hat der Gärtner meiner Mutter sie leider alle ausgerissen. Aber nun gibt des den Gärtner und die alte Mutter nicht mehr, also werde ich im nächsten Jahr zum ersten Mal darangehen, die neuen Sämlinge an andere Stellen zu überzusiedeln.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich der Lavendel eben nicht nach Norden, Osten oder Westen in reiche, tiefgründige Blumenbeete verbreitete, sondern in die hitzige, magere, mit Steinen versetzte Erde nach Süden. Falls Du den doch pflanzt, tust Du ihm sicher einen Gefallen, die Erde oben mit hellen Kieseln abzudecken, gleich fühlt er sich heimisch und sät sich aus.

Beim Schopflavendel aber nicht, gell? Dessen Erde ist auch relativ mager, trocken, aber kalkfliehend! Gerne nimmt er am Wildstandort geringe Säure aus Kiefernnadeln, bei uns könnten es auch ein Hauch Tannennadeln sein.

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Wie viel Kalk braucht Lavendel ?

Beitrag von Cerifera » Sa Aug 31, 2013 11:07

Mia hat bereits alles gesagt :)

Aber zur Verstärkung: bei mir wuchs der Lavendel (angustifolia) am besten direkt auf reinem Schotter ohne irgendwelche Düngergaben. In Pflanzringen überlebte dieser völlig ohne Winterschutz allerdings war dort eine Mischung aus Blumenerde, etwas Schotter und der normalen Gartenerde drin die schon leicht alkalischer Natur war.

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