Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

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cfun
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Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von cfun » Fr Jun 12, 2015 15:53

Hallo,

ich starte nächste Woche mit meinem ersten eigenen Garten :hallo: :hallo: :hallo: , ich freue mich wie verrückt und bin schon sehr aufgeregt.

Auf 80m2 gemieteten Garten konnte ich die letzten Jahre ein wenig üben, aber leider nur mit wenig Erfolg. Jetzt muss ich echt mal ein wenig kompetenter werden, damit ich nicht völlig frustriert werde, ich hoffe, ich lerne hier viel.

Problem bei mir: Sand und Trockenheit. Ich experimentiere mit Bentonit, Pflanzenkohle und Mulch; Bodenverbesserung steht bei mir (noch) an erster Stelle.

Wachsen tun bei mir gut: mediterane Kräuter, Beerensträucher, Pfefferminze, Calendula, wilde Malve und diverse Wildkräuter wie Gundermann, Garten-Schaumkraut, wilde Möhre, Rainfarn. Ansonsten krepelt alles mehr oder weniger vor sich hin :sad:.

Über Tipps, welche Pflanzen gut auf Sand wachsen bin ich immer dankbar :nod:.

viele Grüße,
cfun

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Re: Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von Mia » Fr Jun 12, 2015 23:34

Hallo cfun! :grin:

Wie schön, dass Du da bist! Herzlich willkommen!
Eine simple Übersicht für Pflanzen auf trockenen und sandigen Böden findest Du in der Übersicht auf der Hauptseite.
http://www.bio-gaertner.de/Verschiedene ... ene-Boeden
Das ist aber nur eine ganz grobe Übersicht.

Sagen wir mal so: in lockerem Sand müsste eigentlich alles an Gemüse wachsen, was unten dickere Knollen und Wurzeln hat. Und zwar einfach, weil diese sich in einem leichten Erdreich besser ausdehnen können. Also: Kartoffeln, Möhren, Spargel, Topinambur, Rettich... etc. Diese Gemüse brauchen aber Dünger!
Das heißt: um diese Gemüse anzupflanzen ist Deine Taktik mit dem Mulchen, um den Humusbestandteil des Bodens zu erhöhen, absolut richtig! Angepflanzter Gründung dazu, die Wurzeln müssen immer im Boden bleiben, damit sich Humus fangen kann! Auch Terra preta ist gut, fang damit aber erst mal klein an. Man muss es nicht sofort übertreiben.
Jedenfalls ist für das Gemüsebeet Deine Herangehensweise schon mal sehr gut.

Gib aber in der Wachstumszeit noch weiteren Dünger, zum Beispiel aus Brennesseljauche, gern auch vermischt mit Beinwelljauche, die mehr Kali liefert.
Diese Dünger werden aber alle über das Jahr ausgespült, weil Sandboden kaum etwas hält. Sie düngen nur gerade dann, wenn die Pflanze wächst! Deshalb ist die langwährende Bodenpflege auch so wichtig, wie Du selber weißt. :-)))

In relativ mageren Sandböden wachsen aber auch die ganzen Schwach- und Mittelzehrer wie alle Salate, Radieschen, Spinat, grüne Bohnen, Erbsen... etc. Du musst ausprobieren, was Du an Düngung brauchst. Kompost ist hier immer gut!
Was sofort und ohne jegliche Probleme ( und ohne weitere Düngung) gedeiht, sind mediterrane ( oder andere trockenheitsliebende) Kräuter: Thymian, Rosmarin, Salbei, Lavendel, Oregano, Lorbeer...Tripmadame... etc.

Schwierigkeiten wirst Du haben mit Starkzehrern wie Tomaten, Auberginen, allen großen Kohlsorten, für sie empfehlen sich Kübel oder ein Hochbeet.

Für heute einen lieben Gruß,
Mia
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Re: Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von cfun » Sa Jun 13, 2015 10:04

Liebe Mia,

vielen Dank für die freundliche Begrüßung und die vielen Ratschläge!
Mia hat geschrieben:In lockerem Sand müsste eigentlich alles an Gemüse wachsen, was unten dickere Knollen und Wurzeln hat. Und zwar einfach, weil diese sich in einem leichten Erdreich besser ausdehnen können. Also: Kartoffeln, Möhren, Spargel, Topinambur, Rettich... etc.
Das klingt sehr logisch. Ich hatte auch schon 2x Kartoffeln. Im ersten Jahr waren winzig, im zweiten Jahr habe ich viel Kompost und Hornspäne draufgetan, da wurden sie richtig gut. Passt also genau zu dem, was du schreibst. Leider habe ich nicht so viel Kompost in dem Minigarten, ich hoffe, dass es mit dem neuen Garten mehr wird.

Momentan hole ich mir schon Brennesseln und kanadische Goldruten von draußen, damit ich ein bisschen mehr Material habe. Wenn wenig wächst, hat man wenig Material zum Boden verbessern und dann wächst auch weniger uswusf. Da muss man vielleicht erst mal über einen gewissen Punkt, damit das System in Schwung kommt.

Dieses Jahr habe ich viele Lupinen ausgesäht, das war leider ein totaler Reinfall. Nächstes Jahr will ich gelben Steinklee ausprobieren, der kommt mit trockenem Sand wohl gut zurecht und ich habe ihn hier auch schon frei wachsen sehen.
Mia hat geschrieben:die Wurzeln müssen immer im Boden bleiben, damit sich Humus fangen kann!
Das ist ein guter Tipp! Ich hatte auch schon vage die Vermutung, dass ich da was falsch mache, aber eher weil der Boden Feuchtigkeit so schlecht aufnehmen kann. Das Wasser rinnt einfach oberflächlich davon, wenn der Boden richtig trocken ist, wie auf Frauenmantel, das sieht richtig faszinierend aus. Und wenn ich mal ein wenig Humus in einer Ecke habe, dann verschlämmt der Boden und kann schnell zu fest werden. Regenwürmer mögen den Sand leider nicht so, die Umsetzung machen hier hauptsächlich die Asseln glaube ich (die können auch Ton-Humus-Komplexe herstellen). Von einer Krümelstruktur bin ich weit entfernt.
Mia hat geschrieben:In relativ mageren Sandböden wachsen aber auch die ganzen Schwach- und Mittelzehrer wie alle Salate, Radieschen, Spinat, grüne Bohnen, Erbsen... etc.
Bohnen und Erbsen probiere ich dieses Jahr aus, mal schauen, ob das was wird. Aber mit Leguminosen soll man ja leider auch pausieren. Sonst würde ich mir den Garten damit zuknallen.
Mia hat geschrieben:Thymian, Rosmarin, Salbei, Lavendel, Oregano, Lorbeer...Tripmadame... etc.
Die wachsen bei mir tatsächlich gut, aber davon brauche ich nicht ja nicht so viel ... :rolleyes:. Ich hätte lieber so einen schönen saftigen Hokkaido-Kürbis. Ich hatte letztes Jahr 2 Pflanzen, das waren Miniaturkürbisse :grin: , aber dafür brauche ich wohl noch viel Geduld. Hochbeet ist mir zu aufwändig, vielleicht probiere ich mal ein Hügelbeet, wenn ich ein bisschen mehr Kompost zusammenkriege.

LG,
cfun

Mia
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Re: Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von Mia » Sa Jun 13, 2015 22:21

Hallo Cfun, :smile:

das mit dem wegrinnenden Wasser gibt mir zu denken. In sehr sandreichen Boden müsste es eigentlich rasch einsickern, nicht wegfließen, wie auf dem Blatt des Marienmantels. Wie es aussieht, hast Du also nicht nur Sand, sondern auch Lehm/Ton in Deinem Garten. Dies zu bestimmen, gibt es eine einfache Probe. Nimm Dir ein möglichst hohes, gut durchsichtiges Glasgefäß: z.B. Karaffe für Saft, Milchflasche mit weiter Öffnung o.ä. Da hinein füllst Du eine Bodenprobe, bis die Flasche zu einem Drittel - oder bis halb voll ist. Dann kommt Wasser drauf bis oben und dann wird sehr gut und sehr lange geschüttelt oder gerührt, bis ALLE Bodenbestandteile sich komplett aufgelöst haben. Anschließend kommt die Flasche in eine stille Zimmerecke und am nächsten Tag siehst Du das Resultat: Unten liegt der schwere Sand, darüber schwere Tonminerale, darüber Lehm, dann Muttererde und ganz oben findest Du den augenblicklichen Humus Deines Bodens.
Es sind Schichtungen, die auch durchaus ineinander übergehen können, aber Du kannst bei genauem Hinsehen trotzdem erkennen, was was ist. Zum Beispiel mischen sich leichtere Sandkörner mit dem Ton/Lehm in der Mitte, Muttererde muss gar nicht vorhanden sein, und der Humus kann als ganz winzige dunkle Schicht obenauf liegen.
So kannst Du Dir mit mehreren Flaschen einen guten Überblick über Deinen Gartenboden beschaffen.

Mit Lupinen, Bohnen, Erbsen ist es so: man denkt, die reichern den Boden mit Stickstoff an - eine SUPERquelle! - nur leider ist es ferner so, dass die Leguminosen einen vorher gut gelockerten Boden brauchen, um überhaupt mit ihren Wurzeln durchzukommen. Grüne Bohnen und selbst die harten Lupinen stoppen hier, weil sie nicht tiefer kommen.
Da muss Du vorher echt umgraben oder mit dem Sauzahn tief auflockern. Steinklee macht das in Deinem Fall sicher besser!

Und hol Dir ganz viel Zeug von draussen, damit Dein Kompost und Dein Mulchen wirklich in Gang kommt! :grin:

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von Carolyn » So Jun 14, 2015 15:41

Hallo Cfun, willkommen im Forum! :grin:

Für Deine speziellen Boden kann ich Dir leider eher wenig Tipps aus eigener Erfahrung geben, ich habe so ziemlich das Gegenteil: schweren Lehmboden zum Teil in einem Spatenstich Tiefe bereits blanken Lehm, aus dem man Ziegel brennen könnte.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von cfun » So Jun 14, 2015 18:07

Mia hat geschrieben:das mit dem wegrinnenden Wasser gibt mir zu denken. In sehr sandreichen Boden müsste es eigentlich rasch einsickern, nicht wegfließen,
Ich kenne das aus meiner Gegend schon seit immer, hatte aber nie einen Namen dafür. Gerade habe ich gegoogelt: es heißt hydrophob und ist wohl typisch für Sandböden: https://www.uni-hohenheim.de/rasenfachs ... 07_04b.pdf. Ein Ausschnitt daraus:
Das Auftreten von hydrophoben Bereichen vor allem bei sandigen Böden mit hohem Anteil organischer Substanz und geringem Tongehalt ist weltwelt bekannt. Besonders häufig treten sie in Gebieten mit hohen Temperaturen und ungleichmäßiger Niederschlagsverteilung auf. Die genauen Ursachen zur Entstehung des hydrophoben Bodenpotentials sind noch nicht geklärt.
Schade, dass ich doch keinen Ton drin habe, aber zumindest etwas organische Substanz :hallo:.

Heute habe ich hier ganz in der Nähe aber Lehm entdeckt (ein paar Maulwurfshügel, etwas tiefer scheint an einigen Stellen also ein wenig Lehm zu sein!), davon werde ich mir noch mehr holen und unter die Mulch mischen.
Mia hat geschrieben:Mit Lupinen, Bohnen, Erbsen ist es so: man denkt, die reichern den Boden mit Stickstoff an - eine SUPERquelle! - nur leider ist es ferner so, dass die Leguminosen einen vorher gut gelockerten Boden brauchen, um überhaupt mit ihren Wurzeln durchzukommen. Grüne Bohnen und selbst die harten Lupinen stoppen hier, weil sie nicht tiefer kommen. Da muss Du vorher echt umgraben oder mit dem Sauzahn tief auflockern. Steinklee macht das in Deinem Fall sicher besser!
mmh, ich dachte, Sandboden sei so locker, dass ich mir keine Gedanken machen muss. Allerdings: Ich habe dieses Jahr keine Anzuchterde benutzt, sondern den normalen Boden, von guten Stellen, und der war eindeutig zu hart (verschlämmt). Jetzt wo ich die Erde in den Töpfen regelmäßig lockere, ist es besser geworden, anfangs war es echt frustrierend! Außerdem werden meine Lupinen nichts und Regenwürmer zum Boden auflockern habe ich auch nicht viel. Könnte also hinkommen.

Ich habe heute in einem Wald auch eine Stelle gefunden, wo das Eichenlaub richtig hochgestapelt ist (Ich nehme an aus den angrenzenden Gärten). Darunter ist traumhafte, supersofte Walderde! Davon hole ich mir auch was und mische etwas Kalk unter. Ich hoffe, es bringt was, alles ist besser als dieser Sand.

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Re: Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von cfun » So Jun 14, 2015 18:15

@Carolyn

Danke für die Begrüßung! Und wenn ich noch ganz viele solcher Lehmmaulwurfshügel finde wie heute, kann ich ja vielleicht mal in der Lehm-Sparte mitdiskutieren, wäre mir sehr viel lieber :smile:.

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Re: Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von Carolyn » So Jun 14, 2015 19:02

... und wenn endlich das Beamen auch für mehr als einzelne Atome funktioniert kriegst Du von mir etliche Schubkarren voll altem Kompost, ich weiß nämlich kaum noch wohin damit, landet doch ein Teil des Grasschnitts meiner Streuobstwiesen auf dem Kompost. :wink: :lol:

Je nachdem, von wann die Maulswurfshügel stammen, kann die Erde relativ nährstoffarm sein. Im Winter aus größeren Tiefen ist sie mager (und jetzt sehr fest), im Sommer sind die Gänge flacher, da bestehen sie aus gutem Humus. Nur als Info bevor Du Dich wunderst, falls die Erde keine zusätzliche Düngung ist und außer Struktur "nichts bringt".
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von cfun » So Jun 14, 2015 19:11

Carolyn hat geschrieben:Nur als Info bevor Du Dich wunderst, falls die Erde keine zusätzliche Düngung ist und außer Struktur "nichts bringt".
Als Dünger betrachte ich den Lehm nicht, eher als Bentonit-Ersatz, ich vermute, der kommt wirklich von weit unten, ist auch recht hell. Deswegen will ich ihn mit Mulch durchmischen, dann wird da hoffentlich auch ein wenig Dauerhumus draus.

Hier habe ich noch ein Bild im Netz gefunden, wie das mit der Hydophobie auf Sand aussieht (meine Kamera ist gerade nicht aufgeladen).

http://gardendrum.com/wp-content/upload ... y-soil.jpg

und von dieser Seite http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... QsCh37AgCH noch Tipps gegen hydrophoben Boden (weiter unten):
Luckily, there are some natural ways to deal with water repellence.

- Make sure your soil doesn’t stay dry for long periods. Quite often, if a soil has been dry or a long time, repellence will abate once the soil wets up again. It’s a good idea to check your soil moisture on a weekly basis. If the soil feels very dry, add some water.
- Keep a garden with good topsoil depth and texture. Good depth means greater than 200mm. Good texture means a sandy loam or heavier. Having good texture and depth is important because if affects how fast the soil will dry out. For example, a shallow sand will dry out much faster than a deep, loamy soil. And the faster your soil dries out, the faster water repellence can develop.
- Maintain healthy soil structure. A well structured soil will have about 50% pore space. Pores allow water to infiltrate, and plant roots to breathe. If your soil is compacted, you need to aerate. You can aerate by pushing a garden fork into the soil to create new pores.
- Avoid using raw mulches – compost the mulch first to allow soil micro-organisms and bacteria to break down the waxy and oily material.

It is also important to regularly check your soil for development of water repellence. Catching repellence early is the best chance you have to manage it organically.

cfun

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Re: Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von Mia » So Jun 14, 2015 21:34

Hallo cfun, :smile:

du meine Güte! Hydrophob! Der ganzen Welt ist es bekannt - aber mir nicht. Man lernt doch immer was dazu!
Interessant auch das erste Foto auf der Permakulturseite, nicht? Es scheint einen guten Boden zu zeigen, und das Wasser geht trotzdem nicht rein! Ist das Australien und der Boden wasserabweisend durch das Öl der Eukalyptusbäume? Vermutlich.

Also, so gut es geht gleichmäßig feucht halten, damit der Boden gar nicht erst so sehr austrocknet. Der Boden ist verdichtet, die Pflanzenwurzeln können nicht atmen. Zur Not mit der 'fork' Löcher reinstechen und dadurch Wasser und LUFT in den Boden bekommen. Auf Lehmbeimischung der oberen 20 cm ( mindestens) achten. Mulch und Kompost.

An was ich zuerst auch denken musste, ist an die Sache mit dem Spüli ( im Artikel erwähnt). Spülmittel verändert die Oberflächenspannung des Wassers, so dass es eben nicht mehr solche stehenden Tropfen bildet, folglich auch leichter eindringen kann. So müssen auch diese "wetting agents" arbeiten, die die Autorin des Permakultura-Artikels aber nur als letzten Ausweg sieht. Und die laut Deinem ersten Artikel (Uni Hohenheim) - so gut wie nichts bringen, jedenfalls beim Rasen nicht.

Trotzdem würde ich das als Hilfsmittel für eine bestimmte Zeit nicht in den Wind schlagen.
Ich meine jetzt nicht, dass Du Spülmittel in Deinen Garten gießen sollst, oder chemische "wetting agents", aber normales Seifenkraut (Saponaria officinalis) müsste bei Dir gedeihen, und zwar sehr gut.
Die dicken, gut kleingeschnittenen Wurzeln geben das Saponin nach Abkochen frei. Eine solche Lösung, dem Gießwasser zugegeben, sollte ähnlich arbeiten wie Spülmittel oder "wetting agents". Setzt die Oberflächenspannung des Wassers runter - also kann es leichter eindringen.
Aber auch das Grünzeug der Pflanze hat Saponine, von daher ist es sicher für Dich gut als Mulch geeignet oder als Bestandteil Deines Komposts. Oder auch einfach nur als Zwischenpflanzung, an allen Ecken und Enden, die es dem Wasser leichter macht einzudringen, denn etwas von den Wurzelstoffen gibt Saponaria ab.

Maulwurfshügelerde ist gut für Deinen Garten, weil Du keinen Lehm hast. Sonst gibt das lockere Zeug oft weniger her als man denkt, eben weil es kaum Stickstoff hat und im Topf sofort wieder verschlämmt.
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Nimm davon so viel Du kriegen kannst! Waldboden ist klasse! Nimm auch ruhig einen Sack Eichenlaub mit, gemischt mit frischem Sommer-Grünzeug, gibt das durchaus einen anständigen Kompost, bei dem die Gerbsäure nicht überwiegt.

Lieben Gruß,
Mia

http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6h ... eifenkraut
http://naturseife-und-kosmetik.de/seife ... -rezepten/

[Mod-Edit: Hab das ö im Link mal wieder durch etwas ersetzt, das unsere Forumssoftware in einem Link akzeptiert. :wink: ]
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Re: Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von Carolyn » So Jun 14, 2015 23:13

Mia hat geschrieben:du meine Güte! Hydrophob! Der ganzen Welt ist es bekannt - aber mir nicht.
*lach* Mia, dann gehöre ich aber auch nicht zur "ganzen Welt", ich habe davon vorher nämlich auch noch nichts gehört, dass Sandboden wasserabweisend sein kann. :lol:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Neu hier mit meinem ersten eigenen Garten

Beitrag von cfun » Di Jun 16, 2015 06:13

@Mia

Du hast das vielleicht nicht gekannt, aber ich habe es über Jahre ständig erlebt und bin immer vorbeigegangen :oops:. Ich danke dir, dass du da etwas nachgebohrt hast, so weiß ich jetzt, dass das gar nicht so normal ist und dass man etwas dagegen tun kann. Das gibt mir gerade so einen schönen Motivationsschub :grin:. Und Seifenkraut! Darauf wäre ich ja nie gekommen. Keine Ahnung, ob die Pflanzen die Waschstoffe abgeben, wenn sie wachsen oder verrotten, oder ob man da nachhelfen muss. Aber das auszutesten klingt spannend, leider kenne ich keine Vorkommen, ich muss mal bei der nächsten Samenbestellung dran denken.

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