Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

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Anfängerin
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Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von Anfängerin » Di Okt 29, 2013 12:21

Hallo liebe Leute,

hier bin ich wieder. :grin:

Nachdem ich 2012 mit viel Mühe (und wenig Erfolg) meinen Mini-Garten bearbeitet hatte, habe ich dieses Jahr weitgehend pausiert. Neben dem Frust aus dem Vorjahr war es unser im August 2012 neu hinzu gekommenes Familienmitglied, ein Junghund, der mich dieses Jahr von der Gartenarbeit abgehalten hat (unter anderem, weil sie überall gebuddelt hat).

Jetzt aber möchte ich für die nächste Gartensaison rechtzeitig anfangen und plane, was zu tun ist. Da ist einerseits die notwendige Abzäunung, damit Hundchen meine Pflanzen in Ruhe lässt. Das kann ich allein, brauche dafür Eure Unterstützung nicht. Wohl aber für die Aufbesserung meiner Bodenqualität. Zur Erinnerung: Ich hatte 2012 zwei kleine Beete ca. 50 cm tief von Bauschutt befreit und etwas (soviel ich mir leisten konnte) gute Bio-Gemüseerde gekauft. Geholfen hat's nix - auf den Beeten ist nichts vernünftig gewachsen, selbst die Radieschen hatten zwar tolles Kraut, aber unten waren nur streichholzdünne rote Würzelchen, die über der Erde wuchsen. Ich vermute, dass mein Boden viel zu lehmig ist. Gedüngt hatte ich natürlich auch nicht... :oops:

Toll gewachsen sind die Tomaten in Kübeln, in denen fast ausschließlich gekaufte Erde drin war. Auch dieses Jahr haben mir drei gekaufte Tomatenpflänzchen genügend Ertrag gebracht, so dass ich von August bis Oktober keine Tomaten kaufen musste. Das werde ich also beibehalten bzw. ausbauen. Aber zurück zu meinen Beeten...

Weil ich ja viel Bauschutt abgetragen hatte, ist natürlich viel weniger Volumen vorhanden. Das fiel nicht auf, als ich den Boden ordentlich (bis auf erwähnte 50 cm Tiefe) aufgelockert hatte. Aber durch den Regen ist alles wieder abgesackt, so dass meine Beete jetzt kleine Gruben bilden. In diese Gruben habe ich in den letzten Wochen angefangen, unseren Biomüll zu verteilen, der darf jetzt da vor sich hin modern. An einen echten Kompost traue ich mich noch nicht so recht ran, weil ich Ärger mit der Nachbarschaft befürchte (Geruchsbelästigung?). Nun liegt hier in der Umgebung auf den Rasenflächen kubikmeterweise Laub herum, das in den nächsten Tagen vom Hausmeisterservice abtransportiert werden wir. Ich habe mir gedacht, dass ich dieses Laub einsammle, dick (wie dick?) auf meinen Beeten verteile, evtl. abdecke und zuwarte. Geht das so? Bringt das was? Oder muss/sollte ich jetzt vor dem Winter noch andere Maßnahmen ergreifen, um die Bodenqualität für die kommende Gartensaison zu optimieren?

Zum Kompost: Ich ärgere mich darüber, wenn ich unseren Biomüll in den Biomüll-Container geben muss und nicht der Erde zurück gebe, deshalb hätte ich wirklich gern einen Komposter. Sind meine Bedenken wegen der Geruchsbelästigung berechtigt? Stinkt Kompost? Mein Gärtchen ist 13 m lang, 5 m breit - rechts und links grenzen die Gärtchen der Nachbarn an (alles Parterrewohnungen mit Terrasse). Ich muss also wirklich Rücksicht nehmen. Falls es nicht stinkt, könnte ich einen kleinen Kompost ansetzen, der sollte mir dann im Frühjahr zur Verfügung stehen. Bis dahin muss ich irgendwo Komposterde besorgen, falls ich jetzt schon welche brauchen sollte.

Der Knackpunkt ist, dass alles nix oder fast nix kosten darf. Nützt es was, wenn ich mir jetzt noch mal die Mühe mache, alles auflockere und ordentlich Laub untergrabe - abgesehen von einer dicken Laubschicht oben drauf? Oder lieber jetzt Komposterde untergraben, um den Boden insgesamt aufzulockern...

Und: Kann ich das inzwischen auf meinen Beeten wuchernde "Un"-Kraut einfach ersticken? Jetzt untergraben?

Hülfä, bitte... :smile:
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von tamtam » Di Okt 29, 2013 14:56

hallo, Anfängerin,

alles zu beschreiben und zu erklären würde unheimlich viel zeit kosten und außerdem können das andere viel besser als ich - aber ich denke, dir wird nichts anderes übrig bleiben, als dir mal wenigstens ein standardbuch zu kaufen, gibt es gebraucht auch sehr günstig, ich empfehle dir "Der Biogarten von Marie-Luise Kreuter " da sind die älteren ausgaben günstiger zu haben. dann den winter über durchackern - auch wenn du hier auf viele einzelfragen antwort bekommst, du brauchst etwas, wo du immer wieder nachschlagen, notizen reinlegen kannst, musst dir ein wissensraster entwickeln, in dem unsere antworten sinvoll "hängenbleiben" sonst rieselt alles durch :confused:

kompost auf jeden fall - wie du den ansetzt, damit er nicht stinkt, musst du auch nachlesen - hier per stichwortsuche oder besser in deinem neuen buch :wink: der kompost ist aber im frühjahr nicht fertig ... nicht bei einem normal kalten winter

ich würde jetzt noch schnell senfsamen großflächig aussäen, der durchwurzelt auch schwere böden, lockert, friert im winter ab und kann als schützende mulchschicht liegenbleiben! das ist richtig gut!!!

ich wünsche dir wirklich ganz viel freude beim lesen und lernen und dann viel erfolg!

liebe grüße :blume4:
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Mia
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Mia » Mi Okt 30, 2013 05:33

Hi Anfängerin, :smile:

ganz schnell jetzt, und bevor der Hausmeisterservice zugreift, zum Ersten: Rette das Laub!
Warum? - Hast Du Dir schon mal den Boden eines Mischwaldes angeguckt?
Aus altem Laub entsteht Humus! Kostbare dunkle Walderde! Also, rette Laub, soviel Du kriegen kannst! - Was Du damit machst, davon später mehr. Ein Teil geht jedenfalls auf die Beete, ein Teil wird kompostiert.

Punkt zwei: Gut angelegter Kompost stinkt nicht. Wenn Du gut schichtest, werden Deine Nachbar überhaupt nicht mitbekommen, dass Du einen Komposthaufen hast. - Davon gleich mehr.

Punkt drei: Nimm bitte sofort allen Biomüll von Deinen Beeten, er darf nicht "vor sich hinmodern". Moder gehört auf keine Beete! Moder erzeugt schwarze, schleimige Schichten, in denen nichts gedeiht, sondern in denen alles Leben stirbt. Also raus damit! - Zur weiteren Verwendung Eurer Bioabfälle später mehr.

Punkt vier: Rupfe bitte alle Unkräuter aus Deinen jungfräulichen Beeten raus! - Zu ihrer Verwendung später mehr.
Siehst Du jetzt tiefwurzelnden Löwenzahn, hebe ihn mit dem Spaten tief aus. Die ganze Wurzel muss raus. Zerreisst sie unter dem Spaten, bleibt ein Stück im Boden, treibt sie im nächsten Frühjahr wieder aus. Bekommst Du durch unsauberen Spatenstich diverse Kleinteile, die Du im Boden belässt, treibt jedes davon im Frühjahr wieder aus und das Zeug wird eine regelrechte Plage! Diese dickfleischigen Wurzeln, wie auch die dicken, weißen Wurzeln der Ackerwinde, wirfst Du bitte sofort in die Biotonne, welche Du für das nächste Jahr dann abbestellen kannst. :wink:

So. Durch diese Tätigkeiten haben wir den Boden und den Kompost vorbereitet.
Du hast nun zum einen eingesunkene, unkrautfreie Beete, stark lehmlastig, jede Menge trockenes Laub, einen Haufen feuchten Küchenmoders, und einen Haufen ausgerupfter, noch grüner Unkrautstängel, aber keine Wurzelunkräuter dabei, denn die sind ja in der Tonne. Gut.

Zu Deinen Beeten: Da fehlt Masse, da muss Erde hin! Wenn man sie - wegen monetären Mangels - nicht kaufen kann, sollte man sie stibitzen. :wink: Überall gibt es Baustellen, wo zu viel Sand daneben liegt, so dass man mal einen Eimer mitgehenlassen kann. Tut Deinem Lehmboden gut.
Hier in Dortmund gibt es tatsächlich wilde Kippen, wo ganze Wohnbaugenossenschaften ihre Kinder-Sandkästen wild entleeren, ihre ausgemachten Sträucher hinschmeissen, ihren Rasenschnitt, ihren abgehobenen Rindenmulch. Auf den Hundegängen komme ich daran vorbei. Die suchenden, schnuppernden Hundenasen führen mich zu solchen, etwas versteckten Stellen. Ich fahre anschließend mit dem Kombi vor und nehme in Eimern mit was ich brauche, in der Regel Sand. - Okay, das setzt aber zumindest die Anwesenheit eines Autos voraus.
Hast Du keines, geh künftig mit einem Schippchen und einer Plastetüte bei den Hundegängen in die Natur. Nimm mit was Du finden kannst, und wenn es täglich nur das Drittel einer Tüte ist: Sand, braunen Waldboden, Maulwurfshügelerde, Pferdeäpfel.
Auf Dauer lohnt sich das!

Weil das jetzt aber nicht so schnell gehen wird, würde ich sagen: Besorge ein paar Eimer Sand, die grob in den jetzigen Boden gemischt werden sollen, dazu kauf noch mal ein paar Liter billige Erde für obendrauf. Dann deck das mit 10 cm losen Herbstblättern zu. Damit die nicht weggeweht werden, pack lose noch mal etwas Erde drauf. Dann lässt Du das so bis zum Frühjahr. Soviel zu den Beeten, jetzt, im Herbst. Auch die Senfsaat, die Bea vorschlägt, ist nicht zu verachten, ich würde aber erstmal mehr Erde drauf packen! Lehmbeete, die einsinken, sind Nässespeicher!

Nach dieser Kur hast Du im Frühjahr aber noch lange nicht soviel Humus im Beet, als dass Du nicht düngen müsstest! Am besten wäre jetzt Kompost, aber den hast du noch nicht. Und zwar Kompost plus Hornspäne, plus Urgesteinsmehl, plus Pferdeäpfeln, bzw. Jauche aus solchen.

Nun komme ich zum Anlegen des Komposts, bzw.was Du jetzt schon tun kannst:
Wir "zivilisierten" Gartenbesitzer gehen ja davon aus, dass wir, wie uns die Industrie das eingetrichtert hat , einen Thermokomposter aus Plastik brauchen oder zumindest ein umgebendes Holzgestänge, damit er gedeiht. Das stimmt aber nicht. Gut, Kompost reift schneller, wenn er von außen durch Holzstangen oder Plastikwände warm gehalten wird, aber er baucht es nicht! Er kann auch ganz frei in einer Gartenecke liegen!

Damit er nicht stinkt und damit er gut wird, kommt es auf den richtigen Ort und die richtige Schichtung an:
Ort: Halbschattig, gern auf belebtem Gartenboden
Schichtung: Unten liegen zerbrochene Zweige, sicher 10 cm stark, damit der Kompost "atmen" kann. Die Bodenbewohner und Bodenbakterien des Komposts brauchen Luft zur Umsetzung, denn es sind "aerobe" Bewohner. Auf die Strauchschicht etwas gut belebte Erde geben. Dann folgt meinetwegen eine Schicht trockener Herbstblätter, dann eine Schicht "Moderzeug" aus der Küche und von den Gartenbeeten, dann wieder trockene Blätter, dann das ganze, ausgemachte grüne Unkraut, wieder trockene Blätter, und damit bei Sturm nichts wegfliegt, ein, zwei Hände Erde oder alte Zweige drüber.
Also: Man schichtet immer trockenes Zeug nach feuchtem, und dann wieder trockenes und so fort.
Schichtet man zu trocken, kompostiert das Zeug nicht, es ergibt keine neue, gute Erde, die sonst dabei herauskommt, und die Du dann im nächsten Sommer auf Deine Beete aufbringen könntest, sondern ergibt nach drei Jahren nur trockenes Pulver. Schichtet man hingegen zu feucht, bilden sich bald dunkle, schmierige Fäulnisherde. Hier leben nun "anaerobe" Bakterien, die in unseren Böden wenig zu suchen haben.
Wenn Du es richtig anstellst, hast Du im nächsten Frühsommer schon einen halbreifen Kompost, den Du oberflächlich auf Deinen Beete einbringen kannst. Wartest Du, hast Du bei guter Schichtung, dann ein Jahr später richtige Erde.

Damit schließe ich für heute,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von tamtam » Mi Okt 30, 2013 06:43

:hallo: guten morgen!

das war mal wieder eine der wunderbaren mia-antworten, mit der ich schon fast gerechnet habe! :nod:

es liest sich so klasse und einleuchtend, überhaupt nicht trocken und mühsam - ich hoffe sehr, dass ich es noch erlebe, dass du dein erstes gartenbuch veröffentlichst, liebe mia! ein toller beruf für dich wäre auch "gartenratgeberin", deren einzelberatung oder coaching frau (im internet) buchen könnte!

was mich jetzt wirklich freuen würde, liebe anfängerin: wenn du mal berichten würdest, wie es bei dir weitergeht, was du umsetzen konntest und wie es sich entwickelt ...
geh künftig mit einem Schippchen und einer Plastetüte bei den Hundegängen in die Natur. Nimm mit was Du finden kannst, und wenn es täglich nur das Drittel einer Tüte ist: Sand, braunen Waldboden, Maulwurfshügelerde, Pferdeäpfel.
Auf Dauer lohnt sich das!
die idee, dass du auf deine "hunderunden" immer eine tüte mitnehmen sollst, ist klasse und nicht nur dann, wenn du kein auto hast! ich habe mir z.b. vor dem pflanzen meiner tomaten auf diese weise brennnessel geholt und dann ganz unten in die pflanzlöcher gepackt! (wenn ich noch einen garten hätte, gäbe da auch eine ecke, wo brennnesseln wachsen dürften :nod: )

liebe grüße :blume4:
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von roccalana » Mi Okt 30, 2013 07:22

Guten morgen,
da kann ich mich Bea nur anschließen. :hallo:
Gerade, wenn man als Anfänger fast verzweifelnd vor seinem Stück Land steht :;(2: sind dies genau die richtigen Worte.
Aber, bleib bitte bei uns Mia :nod2: sonst müssen wir über kurz oder lang verzweifeln.
Schönen Tag noch :sun:
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » Mi Okt 30, 2013 11:05

Guten Morgen, Ihr Lieben!

Danke erst mal für Eure feedbacks, besonders Dir Mia für Deine ausführlichen Tipps. Leider hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht und konnte die Tipps nicht 1 zu 1 umsetzen, denn...

...noch während ich schrieb, rückte der Hausmeisterservice an, um das Laub abzutransportieren. Ich musste also schnell reagieren und bin mit großer I*EA-Tüte und Kehrschaufel raus und habe schätzungsweise 8 große Tüten Laub ergattert. Soweit so gut. Da das Laub aber natürlich nicht wieder auf die Wiesen wehen durfte (Hausmeister sagte mir, dass er es gaaar nicht gern sieht, dass ich das Laub mitnehme), blieb mir nix anderes übrig, als es grob mit meiner auf den Beeten vorhandenen Erde einzuarbeiten und zu bedecken. Tja, dabei ist natürlich auch der Kompost-Moder mit untergebuddelt worden. Es ist aber wirklich nicht viel an Küchenabfällen gewesen, so dass ich nun einfach hoffe, dass das gut geht. Bei der Aktion ist natürlich auch das auf den Beeten befindliche Unkraut mit eingebuddelt worden - ich werde dann also im Frühjahr viiiiel Spaß beim Jäten haben. Aber da muss ich sowieso immer dran bleiben, weil hier viel Ahorn steht, der sich jedes Jahr hundertfach in meinem Gärtchen aussät, ebenso wie meine Vogelbeere.

Die Idee mit dem Laub war mir übrigens gekommen, weil ich das vorgestern bei John Seymour gelesen hatte - soviel zur Literatur... ich besitze die komplette Selbstversorger-Reihe von ihm.

Dann hast Du, Mia, mir unwissentlich schon eine weitere Frage beantwortet, denn die Idee des Erde-Mitnehmens hatte ich auch schon, war mir aber unsicher, was das mit meinem Boden macht, wenn ich da ein Mischmasch von allen möglichen Stellen drauf gebe. Momentan habe ich kleine Hügel-Beete, weil das Laub natürlich Volumen macht. Dennoch werde ich Erde "organisieren" - vielleicht kann ich auch unter meinen eigenen Forsythien noch ein bisschen was klauen... :nachdenk:

Mit dem Kompost werde ich mich später beschäftigen, muss erst mal überlegen, wo der überhaupt stehen kann. Wichtig ist mir erst mal zu wissen, dass er eben NICHT stinkt (bzw. nicht stinken muss, wenn man's richtig macht).

Meine nächsten Aktionen sind nun also Erde besorgen und Gedanken zur künftigen Gartenarchitektur machen. Ich brauche einen Zaun "nach Außen" und eine Abzäunung des künftigen Gemüsegartens vom "Spaß- und Wohn-Garten". (Derzeit müssen wir den Hund immer anleinen, wenn er in den Garten darf - und mit der langen Leine rasiert er dann die Pflanzen nieder...) Da ich nicht viel Platz habe (aktuell etwa 5 m² Beetfläche, 3 m² können noch dazu kommen), plane ich auch einiges an vertikaler Bepflanzung - das ergibt etwa zusätzliche 3 m². Ich bin richtig froh, dass ich dieses Mal schon im Herbst anfange, mir Gedanken über die nächste Gartensaison zu machen - ein bisschen was habe ich ja doch schon gelernt. (Im Mai auf die Idee zu kommen, im Juni Erdbeeren ernten zu wollen, ist doch ein klitzekleines bisschen spät, ne? :nod: )

Gern berichte ich, wie es weiter geht.

LG
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von tamtam » Mi Okt 30, 2013 15:38

hallo anfängerin :hallo:

das hört sich doch alles gar nicht schlecht an =D>

und ich habe noch eine ganz wichtige aufgabe für dich über den winter: überleg dich schon mal eine neue signatur - denn keine ahnung stimmt ja allmählich immer weniger! :rofl2:

sag mal, wenn dein nutzgarten nur einen kleinen teil des ganzen gartens ausmacht - habt ihr dann vielleicht eine rasenfläche, die regelmäßig gemäht wird? dann hast du einen riesigen nachwachsenden schatz - nämlich rasenschnitt als mulchmaterial, das du im nächsten jahr auf die beete streuen kannst! :daumen: das verringert das unkraut, erleichtert aber auch das ausrupfen der vorhandenen wurzelunkräuter, weil der boden weich und locker bleibt!

genieße die planungsphase :coffee: und träume davon, was du alles ernten möchtest! :music:

liebe grüße :blume4:
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Mia » Mi Okt 30, 2013 23:55

Hi Anfängerin, :smile:

ich musste etwas lachen... darüber, wie exakt Du Deinem eigenen Tätigkeitsentwurf gefolgt bist:
Nützt es was, wenn ich mir jetzt noch mal die Mühe mache, alles auflockere und ordentlich Laub untergrabe - abgesehen von einer dicken Laubschicht oben drauf? (...) Kann ich das inzwischen auf meinen Beeten wuchernde "Un"-Kraut einfach ersticken? Jetzt untergraben?
Aber gut, das Problem wirst DU im Frühjahr haben, nicht ich. Okay, wahrscheinlich geht es doch gut aus, und wenn Du im Frühjahr Schimmelnester im Boden hast, nimmst Du sie einfach raus. Nur schade um die Mühe. Denn: NIEMAND außer Dir, hat hier jemals von untergraben gesprochen! Auch die Natur spricht diese Sprache nicht. Sie schichtet im Herbst Blatt für Blatt auf, und lässt dann die unteren Schichten in relativer Wärme - mit Lufteinschlüssen - vergehen, damit gute Erde entsteht.

Und jetzt, Herr im Himmel, wie erkläre ich das?

Erste Möglichkeit: Lies bei John Seymour den Artikel über den Stickstoff- Kohlenstoffkreislauf! Schöner Artikel, für den Anfänger bleiben aber jede Menge Fragen offen. Ich versuche es mit eigenen Worten.

Also:
Untergraben/unterpflügen tut der Bauer im Frühjahr auf dem Feld. Und zwar verwendet er dazu stickstoffreichen Mist. Die Luft wird im Frühjahr wärmer, der Boden wird wärmer, die schnell heranwachsenden Bodenbakterien können das stickstoffreiche Zeug rasch umsetzen, der Boden wird gedüngt.
Im tiefen Herbst gräbt der Bauer aber keinen Mist mehr ins Feld. Für die Winteraussaat nimmt er flüssige Gülle, die düngt den Boden direkt. Warum? - Die Bodenlebewesen sind zum Teil bereits abgestorben oder haben sich in tiefere Schichten zurückgezogen. Sie können den organischen Mist - der IM Boden steckt - über Winter nicht mehr umsetzen. Er steckt und bleibt da, wo er ist. Anders wäre es, wenn er draufläge. Dann würde Regenwasser den Stickstoff ins Erdreich spülen, es würde wirken wie flüssige Gülle. Dann kann man den Restmist im Frühjahr untergraben und gut ist. Die Bodenlebewesen beissen zu - Feierabend. :wink:
So. Das war der Stickstoff im Mist. Er wird, wenn es halbwegs wetterlich tauglich ist, sehr leicht vom Boden aufgenommen. Man kann auch im Frühjahr/Sommer Gründüngung aus Lupinen und Klee (vor der Blüte!) untergraben/unterpflügen, man kann Brennesselblätter (vor der Blüte) unter Tomaten vergraben, der Stickstoffgehalt ist jedesmal so hoch, dass alles Zeug sofort im Boden verrottet und ihn düngt! - Okay?

Alte Blätter von Bäumen und Gründung/Unkraut nach der Blüte besitzen aber kaum nennenswerten Stickstoff mehr. Beim Mulchen im Spätherbst geht es nur darum, dass der untere Boden warm bleibt, sich die aufgelegten Pflanzenreste im Winter zersetzen und neue Erde bilden. Dazu brauchen sie Luft.
Gräbt man sie ein, vermodern sie möglicherweise, oder entziehen dem Boden sogar Stickstoff, bis sie ein Jahr später komplett umgewandelt sind. Das liegt daran, dass sich mit der Blüte der Stickstoffanteil rapide absenkt und der Kohlenstoffgehalt in die Höhe schnellt. Simples Stroh braucht, glaube ich, drei Jahre der Verrottung, bis es wieder Stickstoff abgibt. So lange zieht es dieses düngende Mittel, den Stickstoff, selbst untergegraben, aus dem Boden raus!
Also, das Untergraben von alten Blättern und altem Unkraut ist keine gute Möglichkeit, sorry.

Was solltest Du jetzt tun?
Den Seymour lesen und Luft ranschaffen! :wink:

Lieben Gruß,
Mia :blume2:

PS.:
Ach, noch was zum Hund: - Man kann sie doch erziehen!?
Ich habe jetzt seit 30 Jahren Kötis und hatte immer einen Garten. Und zwar ohne Zäune und Laufleine.
Wenn man die Kleinen hat, ist es ja immer total süß: man selbst scharrt Bohnen ein oder legt Frühkartoffeln, hintendrein kommt das Köti und buddelt alles wieder aus! Oder es buddelt auch nur, weil es buddeln will.
Aber dann sag ihm doch, wo es buddeln darf! Einige scharfe Worte, die Deinen Bereich betreffen, reichen!
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von tamtam » Do Okt 31, 2013 06:25

hallo und guten morgen :hallo:

hab jetzt gerade erst mal ganz verblüfft geguckt, nachdem ich mias antwort gelesen habe! so unterschiedlich können die interpretationen sein - ich hab' die ganze aktion so verstanden, dass alles nur ein oberflächliches einarbeiten und eher bedecken war, damit eben die blätter nicht durch die gegend fliegen!
ist also doch immer gut, wenn mehrere augen draufgucken :nod:

so gut wie mia hätte ich es jetzt nicht erklären können - ich habe vor allem immer so ein bild vor augen, dass beim tiefen umgraben und WENDEN! der erde die armen kleinstlebewesen wie durch ein erdbeben in andere bodenschichten katapultiert werden und erst mal desorientiert und fix und fertig sind! :shock:

das bedecken mit mulch ist demgegenüber das liebevolle ausbreiten einer warmen schützenden decke auf der erde - nackt ist sie dagegen ungeschützt allen witterungseinflüssen ausgeliefert!

und dann: winter ist bei uns ja auch nicht immer gleich - wir haben auch schon im dezember temperaturen von 10° und mehr gehabt - und die warme decke bewirkt, dass darunter die lebewesen länger aktiv sind als in der unbedeckten erde!

lüften ohne die winzlinge durcheinanderzuwirbeln: grabgabel in den boden stecken, den stil etwas vor - und zurückbewegen, rausziehen. so bleiben kleine luftschächte ohne den aufbau der erde zu verändern .

liebe grüße, bea :blume4:
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » Do Okt 31, 2013 20:04

Hallo Mia,

ja, lach Du ruhig - wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung... oder wie hieß das noch? :cool:
Mia hat geschrieben:NIEMAND außer Dir, hat hier jemals von untergraben gesprochen!
Je, nun, was sollte ich tun? Die ganze Aktion lief doch schon, bevor ich hier eine Antwort erhalten hatte - ich musste schnell reagieren, sonst wäre das Laub futsch gewesen. Aber mal abgesehen davon sind wir gerade "Opfer" der Internet-Kommunikation... was ICH mit "grob untergraben" meinte, ist wohl meilenweit davon entfernt, was erfahrene Gärtner (also Du et al.) unter "Untergraben" verstehen... unpräzise formuliert von mir also. ICH sehe hier ja schließlich ganz genau, was ich meine - IHR habt nur die Worte.
Auch die Natur spricht diese Sprache nicht. Sie schichtet im Herbst Blatt für Blatt auf, und lässt dann die unteren Schichten in relativer Wärme - mit Lufteinschlüssen - vergehen, damit gute Erde entsteht.
Der Natur ist es auch wurscht, ob der nächste Sturm das trockene Laub an eine andere Stelle weht - unserem Hausmeister aber nicht. Deshalb MUSSTE ich was tun, um das möglichst zu verhindern. Meine Beschreibung las sich aber wohl drastischer, als es ist: Das Laub-Erde Gemisch besteht geschätzt aus 90 % Laub und 10 % Erde - es ist alles recht luftig, auch obenauf ist mehr Laub als Erde, weshalb ich das Ganze schon mehrfach mit Wasser begossen habe, um das obere Laub am Wegfliegen zu hindern... ich warte immer noch darauf, dass es endlich regnet, damit das Laub ein bisschen anpappt.

Also: Ich gelobe Besserung und werde künftig präziser formulieren und mehr in Betracht ziehen, dass Ihr eben nicht sehen könnt, was ich sehe. Sorry für das Durcheinander. Deine Erklärungen sind aber natürlich trotzdem nicht nutzlos - ich werde sie mir wohl noch mehrmals durchlesen, danke Dir sehr dafür.

Zu Deinen Erklärungen bezüglich der schnellern Verrottung bei Wärme und der kälteren im Winter überlege ich, ob ich da nicht länger wärmere Bedingungen habe, weil mein Gärtchen ja direkt an Haus und (warmen) Keller angrenzt? Es macht doch wahrscheinlich einen Unterschied, ob es sich um echtes Freiland handelt oder um die relativ geschützte Nähe zum Haus. :nachdenk:

Was die lange Leine für die Hündin angeht: Unser Gärtchen ist "nach Außen" nicht abgezäunt. Die Leine ist in erster Linie dafür da, um die Hündin am Weglaufen zu hindern. Wir haben als einzige Mietpartei keinen Zaun am Garten, und ich finde es auch eigentlich schön so - aber mit dem Hund geht das so nicht mehr, deshalb muss ein Zaun her. Wenn sie dann im Garten ist, soll sie sich "ausleben" dürfen ohne Verbote. Soll sie ruhig buddeln an den Stellen, die ihr zur Verfügung stehen. Der "Gemüsegarten" ist aber MEIN Revier und nicht ihres. Ich denke mal, das ist eine ähnliche "Philosophie-Frage" wie ob der Hund im Bett schlafen darf oder nicht. Der eine Hundehalter erlaubt es, der andere ist strikt dagegen - und in meinen Augen hat beides seine Berechtigung. Deshalb wird es einen Zaun zwischen unserem Spaßgarten und MEINEM Gemüsegarten geben.

@ tamtam
ich hab' die ganze aktion so verstanden, dass alles nur ein oberflächliches einarbeiten und eher bedecken war, damit eben die blätter nicht durch die gegend fliegen!
Genau so, wie Du es verstanden hast, habe ich es auch gemeint. Und das Meiste der Blätter liegt immer noch obenauf.
ich habe vor allem immer so ein bild vor augen, dass beim tiefen umgraben und WENDEN! der erde die armen kleinstlebewesen wie durch ein erdbeben in andere bodenschichten katapultiert werden und erst mal desorientiert und fix und fertig sind!
DEN Fehler habe ich aber wohl dennoch gemacht. Ich musste durch die dicke Laubschicht (teilweise 25 - 30 cm dick) schon ordentlich mit der Grabegabel in den Boden, um etwas Erde zwischen und auf das Laub zu befördern. Was ich da gewendet habe, war aber letztlich (hoffentlich) in erster Linie, dass ich die oberste Erdschicht zum Teil mit dem Laub vermischt habe (konnte ja nix sehen, war alles voller Laub). Ach, ächz, ich hätte es filmen sollen, dann wäre klarer, was ich falsch und was richtig gemacht habe. Vom Gefühl her war es kein völliger Mist, den ich veranstaltet habe... aber nach dem Frust im vergangenen Jahr, wo ich so viel soooo richtig machen wollte und nix dabei rum gekommen ist, fehlt mir gerade doch ein bisschen die Gelassenheit. OMMMMM... Alles wird gut.

Jedenfalls weiß ich jetzt, warum voriges Jahr nix geklappt hat, mal abgesehen von der schlechten Bodenqualität. Immerhin habe ich einen halben Meter tief das Unterste zuoberst gekehrt, um den ganzen Bauschutt rauszuholen - und gleich im Anschluss daran, nach Aufpeppen mit gekaufter Erde, die vorgezogenen Pflänzchen gesetzt. Hatte ja keine Ahnung von Bodenaufbau, aber jetzt beginne ich wenigstens zu ahnen... Und ich denke, dass im kommenden Frühjahr der Boden trotz meiner Fehler besser sein wird, als noch voriges Jahr. Jawoll!

Meine Signatur werde ich mal im Auge behalten. :wink: Was den Rasenschnitt angeht: Jo, da kann ich, wenn der Hausmeisterservice das nächste Mal die Rasenflächen mäht, sicherlich was abzwacken. Der Hausmeister hat mir auch angeboten, mir demnächst Rindenmulch und/oder gehäckselte Äste und Zweige abzugeben. Im Schulgarten der Schule meiner Kinder kann ich möglicherweise auch fertigen Bio-Kompost ergattern - vielleicht mache ich bei der Gartenbau-Lehrerin ja auch ein kleines Praktikum. Muss mal fragen.

Soviel mal für den Moment. Ich habe heute eine neue Arbeitsstelle angetreten, bin etwas durch den Wind. Morgen werde ich noch mal in Ruhe alles lesen und mir Gedanken machen, wie ich weitermachen kann - und natürlich fragen... und hoffen, dass mich nicht noch einmal widrige äußere Umstände vorschnell handeln lassen. :roll:

Danke für Eure Unterstützung. Gerade habe ich von mir so ein Bild von "Wehe, wenn sie losgelassen". :lol: Aber Fehler haben ja auch was Gutes: Sofern man lernfähig ist, macht man sie kein zweites Mal. :mrgreen:

Liebe Grüße von der Anfängerin
2012: Ich habe keine Ahnung - aber davon eine Menge!
2013: Ich fange an zu ahnen
2014: Manches weiß ich schon...

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Mia » Do Okt 31, 2013 23:03

Hi liebe Anfängerin, :troest2:

dank Dir für Deinen Humor! - Lach bitte Du jetzt gleich, es ist Zeit für Deinen Lacher, denn wie hieß das noch? "Wer zuletzt lacht... hat vorher ungerecht eins auf die Rübe bekommen? :wink:
Du hast gehandelt, bevor Du von hier Antwort hattest, irgendwie habe ich das auch schon ein bisschen gedacht.
Und Du hast recht, ich bin den Worten auf den Leim gegangen und zwar doppelt. :doh:

Ich fange hinten an:
Natürlich braucht ein Hund einen Zaun um einen Garten oder darin eine Laufleine! Und wenn Du keinen Zaun drumherum hast, ist es sinnvoll, Dein Gemüsebeet zumindest solange einzuzäunen, bis die Hündin mit ihrer langen Leine nicht mehr alles rausreisst. Dennoch, glaub mir, im zweiten Jahr hat sie spätestens gecheckt, dass sie nicht ins Gemüsebeet soll, danach wird sie es in Ruhe lassen. - Aber wenn es sich für Dein Herz sicherer anfühlt, mach einen Zaun drum! :wink:

Next: Ja, Deine Beschreibung las sich drastischer als Dein Tun, so wie Du es jetzt schilderst!
Das Laub-Erde Gemisch besteht geschätzt aus 90 % Laub und 10 % Erde - es ist alles recht luftig, auch obenauf ist mehr Laub als Erde,
Völlig okay!
Pack noch ein paar dickere Zweige/ dünnere Äste drauf, damit nichts so schnell weggeweht wird!
Zu Deinen Erklärungen bezüglich der schnellern Verrottung bei Wärme und der kälteren im Winter überlege ich, ob ich da nicht länger wärmere Bedingungen habe, weil mein Gärtchen ja direkt an Haus und (warmen) Keller angrenzt? Es macht doch wahrscheinlich einen Unterschied, ob es sich um echtes Freiland handelt oder um die relativ geschützte Nähe zum Haus.
Ja, hast Du - im Prinzip. Es kommt zusätzlich noch auf die Seite an. Liegt der Garten vor dem Haus zur Wetterseite - bei mir wäre das nach Westen - drängt die winterlich ankommende Kälte die Wärme zum Haus zurück. Das gibt also kaum einen Effekt. Liegt der Garten nach Osten, gibt es ja im Winter manchmal diese fürchterlich kalten Ostwinde... wieder kaum ein Effekt. Liegt der Garten aber geschützt nach Süden, Südwesten oder Südosten, kannst Du davon ausgehen, dass es greift. Der erste Meter am Haus bleibt kontinuierlich viel wärmer, beim zweiten nimmt es ab, beim dritten spürt man keinen Unterschied mehr.

Und ja, Dein Boden wird besser sein als im letzten Jahr. Pflege ihn trotzdem geduldig weiter, pack noch gute Erde drauf, dünge ihn vor der Aussaat, dem Auspflanzen. Gib zudem noch weiter Kompost und Brennnesseljauche! Ich befürchte, ein Boden, der Bauschutt umgeben hat, ist nicht besonders reich. Auch gekaufte Bioerde ist oft nicht besonders reich. Kompost im Frühjahr ist sehr gut - und ansonsten: den Boden ordentlich päppeln!

Ich habe übrigens gerade das selbe Thema wie Du:
Ich habe diesen Garten noch nicht lange, bin erst vor anderthalb Jahren hergezogen. Der Garten ist eine völlig irre Mischung aus zum Teil komplett überdüngten Böden ( Minze wird dichtbuschig bis zu 1,40 hoch), mageren Stellen, in denen Bauschutt untergegraben ist, wo fast alle Pflanzen kümmern, oder sogar Bereichen, in denen ich untendrunter regelrechte Sandgruben habe. Der Sand ist da nicht natürlich hingekommen, sondern irgendwer hat ihn da mal hingekippt, um irgendwelche Löcher von ausgemachten Bäumen zu schließen, 15 cm Erde drüber, Rasen eingesät, Feierabend. Ich pflanz' da unschuldig sonstwas an und wundere mich, warum nichts wächst!

Jedenfalls, am Törchen will ich einen Rosenbogen mit schönen Kletterrosen haben. Daneben soll ein "echter" Wacholder wachsen. Beides sind langlebige Anschaffungen. Jetzt, wie gut, dass ich solange beobachtend gewartet habe! Hätte ich alles sofort gepflanzt, wäre alles eingegangen! Denn der Boden um das Törchen ist (war) untendrunter voll mit Bauschutt - Rosen brauchen hingegen tiefgründigen Lehmboden - und die Stelle, wo der Wacholder wachsen soll, IST tiefgründiger Lehmboden, während er Sand im Boden bevorzugt.
Hab also den ganzen Bauschutt um das Törchen jetzt rausgeholt - das ergibt ja Riesenlöcher! Hab aufgefüllt mit einem Teil Lehmerde vom zukünftigen Wacholderstandort, plus gekaufter Erde. Das tiefe Wacholderloch wird nun gekaufte Erde plus Sand aus meiner "eigenen Sandgrube" erhalten. :wink: - Manchmal kann man halt nicht anders, als die Bodenlebewesen gewaltig durcheinander zu wirbeln. Aber ich pflanze jetzt nichts an. Da kommt auch Laub drüber, der Boden wird ruhen bis zum nächsten Mai, dann hat sich hoffentlich soweit alles sortiert.
Also, lass sacken! Wirklich: Alles wird gut! :wink:
Ich habe heute eine neue Arbeitsstelle angetreten, bin etwas durch den Wind.
Ich habe im August eine neue Arbeitsstelle angefangen, war auch durch den Wind. Ich kann es nachempfinden. Also gute Ruhe jetzt. Dein Beet hat Blätter, im Frühjahr wird die Erde etwas besser sein. :wink:
Dann reden wir weiter - und Du mit einer neuen Signatur!

Lieben Gruß,

Mia :blume4: :blume4: :blume4:
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Rani

Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Rani » Fr Nov 01, 2013 10:23

Hey, es ist klasse, hier mitzulesen, denn ich wurschtle ja auch mit Bodenverbesserung und Laubmulch herum. Wie schön, dass frau mit ihren Problemen nicht ganz allein ist, nicht wahr? In diesem Sinne: viel Glück für den neuen Job und den demnächst guten Gartenboden, Anfängerin! :smile:

Zum Thema Grasmulch gleich noch eine ergänzende Frage:
Das Mulchen mit dem Grasschnitt haben auch unsere Rabatten dankend angenommen.
Aber nun sprießt überall Rasen hervor, da wo wir gar keinen brauchen können. :shock: :blass:
Ähem. Was nun?

:???: :nachdenk:

Liebe Grüße,
Rani

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