Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von Anfängerin » Mo Jun 09, 2014 00:11

So, heute habe ich mal wieder ein bisschen intensiver gegärnert. Alle verfügbaren Kübel sind jetzt mit Tomaten bepflanzt - 6 an der Zahl zuzüglich zwei kleinere mit Ampeltomaten. Drei Paprikas sind auch in Einzelquartiere umgezogen - weder Topfgröße noch Erde sind optimal, aber damit müssen sie jetzt leben. Jetzt habe ich noch 6 Tomatenpflanzen und ebenso viele Paprikapflanzen übrig, mit denen ich nix anfangen kann. Zwei Zucchinipflanzen sind ins Beet gewandert - leider funktioniert die Joghurtbecher-Schneckenabwehr noch nicht, weil die Stengel bis zum ersten Blattpaar noch zu kurz sind - die Joghurtbecher würden den Boden berühren; deshalb haben die beiden jetzt über Nacht eine Haube aus abgeschnittenen PET-Flaschen bekommen.

Ansonsten habe ich fast alles, was ich vorgezogen hatte, ins Beet gesetzt - ich konnte mir nicht mehr mit angucken, wie die Pflänzchen da in den Anzuchtschalen vor sich hin darbten. Nun können sie entweder wachsen oder den Schnecken als Futter dienen. (Bin gespannt, was mich morgen früh dort erwartet. Die meisten Salätchen sahen schon recht schlapp aus...) Außerden habe ich mit meinem Rucola-Schneckenzaun begonnen, zwischen die Rucola-Pflanzen habe ich noch Kapuzinerkresse gesät. Ich habe die letzten vorgezogenen Fenchelpflanzen ins Beet gesetzt und die letzten Zwiebeln gesteckt. Jetzt habe ich noch drei Quadrate übrig - mal gucken, was da noch wachsen soll. Samen habe ich noch genug, aber die Bodenqualität... Ich habe heute spaßeshalber ein Radieschen rausgezogen und - wie erwartet - habe ich wieder die Streichholz-Variante. Das wird nix, das Quadrat kann ich im Grunde gleich wieder für was anderes frei machen. Kohl vielleicht - ich habe noch ein paar vorgezogene Pflanzen.

Meine Salate im Beet wachsen allmählich. Ich bin jetzt dahinter gekommen, dass Salate scheinbar anfangs gaaanz langsam wachsen, dann aber Fahrt aufnehmen. Der Mangold hingegen... Ich hatte selbstgeerntete Samen von einer Nachbarin bekommen, die wachsen teilweise ganz ordentlich. Diejenigen aus der Tüte (bunter Mangold) wollen noch nicht so recht. Ich habe den Eindruck, dass Mangold keinen Kompost mag.

Dann war ich heute mal wieder im Schulgarten. Meine Salate dort sind - je nach Sorte - ganz tüchtig gewachsen! Habe mich gefreut. Leider, weil es eine Mischung ist, kann ich nicht alle Salate identifizieren. Der Mangold ist eher kleiner statt größer geworden - auch da hatte ich Kompost aufgebracht. Ich habe meine ersten drei Radieschen geerntet - eins war okay, eins wurmstichig, das dritte holzig. Aber immerhin hatten sie Radieschenform. Die haben wahrscheinlich in all der Zeit zu wenig Wasser bekommen. Ich habe jetzt heute noch mal Radieschen nachgesät und auch bunte "Harlekin-Möhren" - bin gespannt.

Morgen gehe ich noch mal hin und werde die letzten vorgezogenen Pflanzen (Mangold und Salate, evtl. Kohl) dort aussetzen - vielleicht auch die Paprikas und Tomaten. Dort haben sie wenigstens eine Chance - im Joghurtbecher wird das nie was. (Ich will keine Behälter und Erde mehr kaufen - es ist alles aufgebraucht.) Dass die Salate mit dem bisschen Kompost, den sie bekommen haben, jetzt so gut wachsen (trotz Vollsonne), hat mich mutig gemacht - die Schneckenschäden halten sich auch in Grenzen. Deshalb habe ich mir vorgenommen, morgen mein Beet dort komplett zu bepflanzen bzw. zu besäen.

Ich habe mir heute einen kleinen Thymian-Ableger im Schulgarten "gemopst" und vom Schulgelände zwei Rucola-Pflanzen mitgenommen (darf ich!). Dort ist ein kleines wildes Rucola-Feld, auf das außer mir niemand Anspruch erhebt - und Hunde-geschützt. Leider ist es etwas unpraktisch, sich erst aufs Fahrrad setzen zu müssen, wenn ich Rucola essen möchte, deshalb will ich meine eigene Plantage hier am Haus haben. Rucola ist zwar erst mal beleidigt, wenn er umgesiedelt wird, aber alle 4 Pflanzen, die das bei mir schon mitmachen mussten, haben sich wieder bekrabbelt. Bei einer Nachbarin hier im Haus - ursprünglich aus Anatolien - gucke ich mir gerade einiges ab... vor allem Gelassenheit. Sie liebt die Gärtnerei, hat aber eigentlich kein eigenes Beet - so hat sie sich einfach neben dem Garten von Nachbarn, denen das egal ist, ein ordentliches Stück Wiesenfläche abgestochen und setzt dort alles in die Erde, was sie ergattern kann. Es ist einfach zu schön, wenn sie berichtet, dass die Pflanzen dort in dem Beet sehr "zufrieden" sind - so wild und frisch... Und wenn etwas nicht gelingt, dann ist es einfach nur "schade" - SIE lässt sich dadurch nicht die Freude am Gärntern vermiesen. Einfach nur schön!

Liebe Grüße an alle
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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von Carolyn » Mo Jun 09, 2014 09:13

Schön, dass sich bei Dir jetzt doch das ein oder andere gerade richtet. Wenn Radieschen holzig werden sind sie zu langsam gewachsen bzw. hatten zu wenig Wasser, das ist richtig. Kommt aber auch immer ein wenig auf die Witterung an, mir sind auch schon ganze Saaten holzig geworden.
Dein Salat scheint jetzt endlich richtig "angekommen" zu sein. Alle Umzügler müssen (so stelle ich mir das vor) ja erst mal in der neuen Umgebung und Erde heimisch werden und erst wenn sie sich dort wohlfühlen und eingerichtet haben wachsen sie richtig los. Das kenne ich sogar von meinen Bananen im Topf, dass die zuerst mal trauern.
Jetzt noch Möhren säen? Hm, dann könnte ich ja auch noch... Allerdings habe ich momentan nur frisch gedüngte Fläche frei, da passen Möhren nicht. Mal sehen.
So eine Nachbarin zum sich gelegentlich über Gärtnerisches unterhalten hätte ich auch gerne!
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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von betula » Mi Jun 11, 2014 12:39

Carolyn hat geschrieben: Das kenne ich sogar von meinen Bananen im Topf, dass die zuerst mal trauern.
Hey Carolyn,
ich lese gerade zufällig, dass du Bananen im Topf hast :) Darf ich fragen woher, wie groß und ob sie tragen ? Hätte auch gern welche..... :grin:
Lg, betula
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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von Carolyn » Mi Jun 11, 2014 15:40

woher: Ursprünglich mal von einer Kollegin geschenkt bekommen, seither vermehren sie sich wie die Karnickel.
wie groß: Von zehn Zentimeter ab Topfrand angefangen bis zu ca. brusthoch und einen Meter im Durchmesser (Blätter)
tragen: Nein. Ich habe keinen Wintergarten und damit keinen idealen Platz; dass Bananen in Deutschland blühen und fruchten kommt zwar vor ist aber wohl seltener als ein Sechser im Lotto.
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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von Anfängerin » Fr Jun 13, 2014 22:52

Sooo, heute mal wieder ein kleiner Zwischenstandsbericht von mir...

Hausgarten:

Die Radieschen habe ich entfernt. Das Kartoffelkraut im Beet ist teilweise umgefallen beim letzten Platzregen (was noch steht, ist hüfthoch), fängt aber an zu blühen. Das Kraut im Kartoffelturm, andere Sorte, ist viel kürzer und blüht noch nicht. Die Tomatenpflanzen wachsen ordentlich, habe auch alle schon Blütenansätze. Die "entführten" Walderdbeeren, die im Vertikalgärtchen in der Vogelbeere hängen, bilden fleißig Früchtchen - die meisten erbsengroß. An Carolyns Erdbeeren werden auch die ersten Früchte rot. Die Hokkaidos sind ins Beet umgezogen, ein paar Mini-Kohlpflanzen ebenfalls.

Meine Salate... Ich bin jetzt dahinter gekommen, dass diejenigen Salatpflanzen, die von den Schnecken in Ruhe gelassen werden, entweder eine andere Sorte Rucola oder Red Giant (also eigentlich ein Kohl) sind. Also, ich rätsele nicht, ob es dies oder das ist, sondern das sind die beiden Sorten, die im Beet überlebt haben. Weggefuttert werden Eichblatt rot und grün und Batavia. Von denen hatte ich bisher aber noch gar nicht viele - und weiß jetzt auch, warum: In der Samen-Mischung kullern die runden Samen von Rucola und Red Giant schneller aus der Tüte als die länglichen von Eichblatt und Batavia. Drauf gekommen bin ich, weil ich noch mal in einer Anzuchtschale nachgesät hatte, und als die Pflänzchen gekeimt hatten, rätselte ich, warum Salat-Keimlinge wie Kohlpflanzen aussehen - und das sind die meisten in der Schale. Ich habe dann recherchiert und habe herausgefunden, dass dieser Asia-Salat in Wirklichkeit eben eine Kohlsorte ist. Also, da bin ich schon ein bisschen stolz drauf, dass ich das selbst herausgefunden habe. :tanz:

Also werde ich jetzt noch viel "richtigen" Salat säen und pflanzen, denn dieser Red Giant ist - für meinen Gaumen - teuflisch scharf. Kein Wunder, dass die Schnecken den nicht wollen.

Meine kleinen Basilikumpflanzen sind komplett von den Schnecken rasiert worden - also neu aussäen. Die nächste Staffel Kartoffelpflanzen im eigentlichen Kräuterbeet stecken auch schon die Keimspitzen aus der Erde - bin ja mal gespannt, ob das noch was wird, aber warum nicht? Ist ja nahe am Haus, da tritt der Winter dann ja später ein.

Dann hatte ich ja noch Spinat gesät - sowohl ins Kräuterbeet als "Bodendecker", als auch in die Schale. Die wenigen im Beet, die gekeimt hatten, sind gleich aufgefuttert worden. Und in der Schale ist auch nur die Hälfte gekommen. Also noch mehr aussäen. Aber ich werde dann jetzt doch dazu übergehen, alles vorzuziehen und erst ab einer gewissen Größe ins Beet zu setzen. Ich will ja nicht daran schuld sein, dass die Schnecken wegen der leckeren Jungpflanzen Übergewicht bekommen. :lol:

Die überzähligen Tomaten- und Paprikapflanzen konnte ich weiterverschenken, bis auf zwei, die noch für mein Freibeet-Experiment herhalten müssen - eine hier am Haus, die andere im Schulgarten...

...wo ich heute Abend eine Stippvisite abgehalten und mich geärgert habe: Es wurde wieder übers Beet gelaufen. Überwiegend - glücklicherweise - über die Stellen, wo eh noch nur "Unkraut" wächst, aber leider auch über die Stelle, wo ich am letzten Wochenende Möhren gesät hatte. Von den Möhren ist natürlich auch noch nix zu sehen - aber gleich nebenan habe ich Radieschen gesät und die sind ALLE schon gekeimt. (Oder heißt es: sie HABEN gekeimt? :nachdenk: ) Auch im Schulgarten, wie zu Hause, das gleiche Bild: Es wachsen sehr schön die Rucolas und die Red Giants - es wird uns beim Essen den Schlund wegbrennen! :shock:

Nun muss ich mich noch schleunigst darum kümmern, dass die vorgezogenen Melonenpflänzchen ins Schul-Gewächshaus umziehen. Dafür brauche ich Erde und Kübel. Für die Erde hat mir meine Hündin gestern die Lösung präsentiert: Beste Humuserde unter den Wiesenstücken im nahen Naturschutzgebiet, wo sie gern buddelt. Dazu Kompost aus dem Schulgarten.

Apropos Schule: Die tollen Salate, die dort an der Schulküche wachsen, sind teilweise schon geerntet worden. Es wurden aber nur die Köpfe abgeschnitten und der Wurzelstrunk stehen gelassen. Witzigerweise bilden sich auf dem Strunk neue Blätter - interessant!

So, das war's für den Moment - wenn mir noch was einfällt, schiebe ich nach. Sorry übrigens, dass ich jetzt nicht auf Antworten eingehe - bin ein bisschen "sozialunverträglich" gerade, weil einfach viel um die Ohren.

Trotzdem liebe Grüße an alle hier! :blume2:
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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von betula » Mo Jun 16, 2014 11:38

Carolyn hat geschrieben:woher: Ursprünglich mal von einer Kollegin geschenkt bekommen, seither vermehren sie sich wie die Karnickel.
wie groß: Von zehn Zentimeter ab Topfrand angefangen bis zu ca. brusthoch und einen Meter im Durchmesser (Blätter)
tragen: Nein. Ich habe keinen Wintergarten und damit keinen idealen Platz; dass Bananen in Deutschland blühen und fruchten kommt zwar vor ist aber wohl seltener als ein Sechser im Lotto.
Danke für die Antworten, schade, dass sie nicht blühen!
Die Bäume wachsen heutzutage nicht mehr in den Himmel. Nur noch ins Ozonloch.
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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von Anfängerin » Do Jun 26, 2014 00:27

Hallihallo,

ich habe heute auch mal wieder hierher gefunden... Gerade habe ich das Internet nach Infos über "Kaffeesatz als Dünger" durchforstet und habe lange suchen müssen, bis ich DIE Antwort auf meine Frage gefunden habe - nämlich wieviel Kaffeesatz man denn nun nehmen kann/soll. Mein Fundstück: Kaffeesatz im gleichen Mengenverhältnis wie sonst Torf verwenden (was ich so interpretiere, dass da schon eine ordentlich dicke Schicht auf den Boden kommen kann). Dann macht Kaffeesatz den Boden saurer, und laut John Seymour ist lehmiger Boden eher alkalisch. Schließlich soll Kaffeesatz die Bodenstruktur dahingehend verbessern, dass die Wasserspeicherfähigkeit erhöht wird. Insofern müsste es doch meinem lehmigen Boden gut tun, wenn die Reste meiner tagtäglichen Kaffeeorgien im Garten landen?

Meine Idee ist jetzt, allen Kaffeesatz zu sammeln (bzw. vielleicht noch im nahen Restaurant "betteln" gehen) und trocknen und dann vorerst auf die noch nicht bepflanzten Beetstellen zu geben, evtl. leicht einarbeiten. An die bereits vorhandenen Pflanzen würde ich höchstens sehr vorsichtig Kaffeesatz geben wollen - ich will da nix riskieren, nachdem mir die jungen Sonnenblumen eingegangen sind und ich nicht weiß, ob es am Kaffeesatz oder an den Schnecken lag. Mein Hintergedanke ist unter anderem, schon mit Blick auf die Gartensaison 2015 viel Kaffeesatz zur Bodenverbesserung zu verwenden. Mir fehlt ja nach wie vor auch Volumen an Erde, weil ich so viel Bauschutt rausholen musste. Wenn ich jetzt anfange, meinen Kaffeesatz zu sammeln und noch fremden dazu bekomme, dann wird bis zum nächsten Frühjahr einiges an Volumen dazu kommen und der Boden dann hoffentlich auch noch wesentlich besser werden.

Jetzt zum Schulgarten... Der Boden dort ist fast überwiegend Sand, und der ist ständig in Bewegung. Die drei Komposthaufen dort reichen bei weitem nicht aus, um die Schulbeete und mein eigenes kleines Beet zu versorgen. Ich überlege nun, was ich tun kann, um auch dort die Bodenqualität zu verbessern. Die Idee, die ich dazu habe, ist, im Frühherbst anzufangen, jede Menge Mulch-Material auf den Boden zu bringen, damit da über den Winter und bis zum nächsten Frühjahr eine Humus-Schicht entstehen kann. Wäre mal ein Anfang. Würde vielleicht auch die "Bodenbewegung", sprich Erosion, stoppen? Und was könnte man auf den Boden aufbringen? Klar, letztlich alles an Gartenabfällen - aber auch Küchenabfälle? Warum eigentlich nicht, wenn es pflanzliche Küchenabfälle sind?

Soweit meine Überlegungen - und jetzt muss ich auch schon ins Bett.

Ich lass' mal ganz liebe Grüße an alle da...
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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von Anfängerin » Di Jul 01, 2014 00:37

Liebe Leuts, ich freu mich so! :grin:

Der sandige Boden im Schulgarten hat mich auf die Fährte "Bentonit" gebracht - und ich habe heute einen Lieferanten ausgemacht, der unserer Schule 100 Kilo Bentonit s-p-e-n-d-e-t !!! :hallo: Damit kommt der Schulgarten ein gutes Stück voran.

Auf meinem Schulgarten-Beet habe ich gestern die ersten Möhren-Keimlinge entdeckt - viel weniger, als ich gesät habe (bei den meisten Menschen ist das wohl eher anders herum :mrgreen: aber ich weiß natürlich nicht, was da schon alles weg gefuttert wurde...) Und ich werde, wie es im Moment aussieht, immerhin 2 (in Worten: zwei) Salatköpfe haben. Jetzt werde ich übermütig und will noch ein paar weitere vorgezogene dort aussetzen. Ansonsten gibt es dort ja nur Kartoffeln (deren Kraut schon langsam welk wird), nachgezogene Radieschen (die vermutlich wegen der nicht vorhandenen Wasserspeicherfähigkeit des Bodens wieder verholzen werden), Red Giant und eine Sorte Rauke, die beide schon schießen und ein paar Mangold-Pflänzchen. Egal. Ich lerne gerade den Boden dort kennen - und werde natürlich auch für mein privates Beet etwas Bentonit abzweigen können. Alles gut.

Hier beim Hausgarten werde ich auch immer zufriedener. Die Nana-Minze fängt endlich an zu wuchern, nachdem meine türkische Gärtner-Freundin mir gesagt hat, dass die viiiiiel Wasser braucht. Die Tomaten fangen an zu blühen, die Kapuzinerkresse endlich auch. Es sind schon ein paar wenige Mangoldpflanzen üppig gewachsen... und mein Fenchelchen wächst! Den Grünkohl-Pflänzchen gefällt es im Beet scheinbar auch ganz gut. Das Kartoffelkraut im Beet hat sich hingelegt, war auch fast 1 m hoch - das im Turm steht noch.

Summa summaraum bin ich wirklich weeeesentlich gelassener geworden, kann mich viel mehr an kleinen Erfolgen freuen. Bekomme ein Gespür für die Pflanzen, lerne durch beobachten. Zum Selbstversorgertum reicht es bei weitem noch nicht (auch wegen der geringen Fläche, die ich bewirtschaften kann), aber auch das finde ich gerade sehr gut, weil ich für diese kleine Fläche doch schon eine gewisse Vielfalt habe, die mich den Pflanzen näher bringt.

Ich sammle fleißig Kaffeesatz (habe ein Tankstellen-Bistro "angezapft), weiß schon, wo in der nächsten Saison meine Salate stehen können. Ja, ich bin wirklich keine "Anfängerin" im ursprünglichen Sinne mehr - dennoch mag ich meinen "Nickname" im übertragenen Sinn... weil ich wirklich nicht mehr aufgebe, sondern immer wieder neu anfange. Salat nix geworden? Egal, ziehe ich halt neuen. Kleine Einzel-Misserfolge hauen mich nicht mehr um. Mein Wilderdbeer-Vertikalgarten ist abgestürzt - die Kordel war nicht wetterbeständig. Na gut, dann suche ich den Pflanzen eben einen Platz im Beet - ist sowieso netter für sie als die "Käfighaltung".

Außerdem genieße ich meine (Hunde-bedingten) Streifzüge durch die Natur und Umgebung. Habe heute endlich den Mirabellenbaum gefunden, von dem mir jemand erzählt und den ich letztes Jahr vergeblich gesucht hatte - da war schon ein richtiger Mirabellen-Teppich auf dem Boden. Wir werden dieses Jahr sehr viele Brombeeren haben, und ich habe auch schon etliche Haselnuss-Sträucher ausfindig gemacht. Drei wilde Apfelbäume warten auf den Einsatz meines neu erstandenen Obstpflückers, dessen Investition sich bei der Kirsch-Ernte im nahe gelegenen Kindergarten bereits amortisiert hat.

So, ich höre jetzt mal ganz schnell auf mit meiner Schwärmerei - ist schon spät und morgen wartet ein neuer Tag...

Liebe Grüße an alle
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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von Mama Heike » Di Jul 01, 2014 08:31

Hallo Mambou,

du kannst nach dem abernten auch Gründünger sähen. Vor dem Winter einfach schneiden und liegen lassen. Geeignete Pflanzen musst du mal nachschauen, hab ich nicht im Kopf.
Lieben Gruß Heike

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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von Anfängerin » Di Jul 01, 2014 12:20

Hallo Mama Heike,

danke für den Hinweis - ich werde das beizeiten mit berücksichtigen.

LG
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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von Mia » Do Jul 03, 2014 22:57

Hallo liebe Mambou, :smile:

nach Deinem Beitrag vom 02. Juni verlor sich unser Kontakt, weil ich krank wurde. Aber nun: Es klingt alles gut, was Du schreibst! - Und viiiiel Gelassenheit können wir alle brauchen. :wink:

Ich mache das übrigens ähnlich wie Du, mit dem Hund. Ich habe ja auch zwei. Möglichst suche ich mir für den großen Gang verschiedene Strecken, und dann mit wachen Augen in die Welt! So finde ich wilde Apfelbäume, Kirschbäume, eine wilde Kippe mit weggeworfenen Stauden, Sand, den jemand entsorgt hat, guten Boden, ein Reservoir von Bruchsteinen... an einem Ort wachsen wilde Rosen mit reichem Hagebuttenbehang im Herbst, dort im Frühjahr Bärlauch. Ich bin nur am schauen und "sacke ein" was ich brauchen kann.
Gestern habe ich an einem Feldrain Sonnenblumenkeimlinge entdeckt. Da bei mir die meisten von Schnecken abgefressen wurden, werde ich morgen ein Schippchen mitnehmen und diese "retten". Werde die bei mir einpflanzen und erstmal Plastikbierbecher drüberstülpen, von denen ich die Böden abgeschnitten habe, damit sie schneckensicherer etwas größer werden können.
*******
Mach aber nicht ZU viel Kaffeesatz auf die Beete! Mach es nach Gefühl, und so, dass die Bodenlebewesen es auch annehmen können. Torf hat man ja früher in richtig dicker Schicht aufgebracht, Kaffeesatz würde ich nur dünn draufschütten, eventuell leicht einarbeiten. Und dann wirklich Mulch drüber! Das können Brennnesseln sein ( jetzt Blüten abschneiden), Rasenschnitt, Laub aus dem Mischwald, jegliches Unkraut ohne Blüten. All das vergeht und wird zu Erde, verhindert die Erosion und bildet guten Humus. Vor allen Dingen im Herbst kannst Du ordentlich Laub draufpacken, aber das weisst Du ja schon. So kann man sowohl Sandböden als auch harte Lehmböden über die Jahre deutlich verbessern. Oder eben, wie Mama Heike schon schrieb, Gründung einsäen , abschneiden und als Mulch liegen lassen. - Oder alles zusammen.

Küchenabfälle gehen auch, es empfiehlt sich aber, weiches Gemüse/Früchte vorher zu pürieren. Alles was Blattwerk ist trocknet von selber aus, aber wenn Du Schichten aus alten Tomaten, gammeligen Gurken und matschigen Birnen legst, ziehst Du Ratten und Schnecken und Wespen ohne Ende an. Man kann dieses Zeug zur direkten Bodenverbesserung trotzdem verwenden: Pürieren, Wasser dazu und damit gießen! Die kleinen Bodenbakterien wissen schon, wie sie es zerkauen können.
Carolyn, findest Du eventuell den Thread mit Lenae wieder, und kannst ihn hier als link einstellen? War das nicht Lenae, die die Sache mit dem pürierten Zeug aufgetan hatte? Sie hatte ein Video dazu von einem Norweger, aber was der macht, das geht tatsächlich! Ich habe es mehrmals ausprobiert mit Grasshmothies, als die meine Sämlinge noch heranwuchsen.
Das Pürieren empfinde ich als eine gute Methode, um weiche Küchenabfälle dem Boden verfügbar zu machen, ohne viel Schädlinge anzulocken.
Der Mann hat sogar Fisch- und Fleischreste da mit eingearbeitet. Würde ich persönlich jetzt nicht machen... aber gut, pürierte Fleischreste in einem Tomaten-Birnen-Grascocktail, danach suchen Ratten lange. Und verabschieden sich frustriert, die Schnauze voller Erde.
******
Schade, dass Deine Radieschen nichts werden. Säe sie versuchsweise doch mal ein bisschen schattiger. Sie brauchen nicht unbedingt totale Vollsonne. Sie können auch direkt neben einer Tomate oder einem Salatkopf gedeihen, der zunächst seine schützenden Blätter über sie breitet, bis er geerntet wird. Oder halb unter einem Mangold. Auch rote Beete geht hier. Auch Radiccio, für den Winter. Säe Radieschen mal direkt zu Tomaten, Salaten und Mangold, vielleicht ergibt das was.
*****
Es ist eher seltsam, dass der Mangold den Kompost nicht mag. Ich würde eher sagen, da stimmt etwas mit dem Kompost nicht, denn ein bissi Dünger aus Kompost kann der schon brauchen. Die Fuchsschwanzgewächse in meinem Garten gedeihen besser mit Kompost, etwas tierischem Dung, werden davon größer, stattlicher. Gleichzeitig ist Mangold nicht gegen irgendetwas "allergisch". Aber Du weisst ja auch nicht, was im Schulkompost drin ist. Vielleicht viel Liebstöckel, jede Menge Ruccola, Walnussblätter, Thuja? Dann muss er halt noch etwas "durchgaren" und geht im nächsten Jahr.
******
Meinen Glückwunsch zur Salaterkenntnis!
Ja, und genau mit diesen schneckenfeindlichen "Salaten" kann man mit etwas Geschick "Schutzzonen" für "schneckenleckerere" Gemüse anpflanzen. Das braucht etwas Platz, geht aber. Innen muss man wahrscheinlich doch noch Ferramol streuen, um die kleinen Babyschnecken zu erwischen.
******
Wie gut, dass die Kordel gerissen ist! Walderdbeeren würde ich per se nicht in Bäume hängen. Das ergibt nur zusätzliche, überflüssige Gießarbeit. Sie gehören in etwas beschatteten, leicht sauren Boden, wo sie sich von sich aus vermehren können. Also besser runter damit und ab unter Sträucher! :wink: :smile:
******
Auch Basilikum würde ich nicht im Garten versuchen. Dort wird es sofortiges Schneckenfutter. Es gedeiht ohne Probleme - und ohne Geschmackseinbuße - im Topf auf der Fensterbank.
Salate (Eichblatt, Lollo rosso) halte ich in meinem neuen Garten jetzt im zweiten Jahr nur noch in Kübeln. Es gedeiht zu Dahlien, die sonst auch, vom ersten Austrieb an, von Schnecken verputzt würden. Kopfsalat versuche ich gar nicht mehr.
Mir, alleinstehend, reichen die Blätter vom Pflücksalat.
Andererseits müsste ich ungeheuer Schneckenkorn streuen, und das will ich nicht, wegen meiner allerliebsten Weinbergschnecken.
Im nächsten Jahr werde ich hier wohl ein schneckensicheres Hochbeet anlegen, um wirklich mal besser Gemüse ernten zu können. Im alten Garten hatte ich ja eine Barriere aus Rucola und Nadelstreu um das Gemüsebeet, aber da hatte ich auch mehr Platz.

Sicher habe ich nicht alle Deine aufgeworfenen Fragen beantwortet, liebe, tapfere Nicht-Mehr-Anfängerin!
Aber zumindest haben wir wieder Kontakt.

Alles Liebe Dir!

Mia
:blume4: :blume4: :blume4:
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

Beitrag von Carolyn » Fr Jul 04, 2014 10:49

Anfängerin hat geschrieben:Ja, ich bin wirklich keine "Anfängerin" im ursprünglichen Sinne mehr - dennoch mag ich meinen "Nickname" im übertragenen Sinn... weil ich wirklich nicht mehr aufgebe, sondern immer wieder neu anfange. Salat nix geworden? Egal, ziehe ich halt neuen.
In diesem übertragenen Sinne bin ich auch eine Anfängerin. Mein Urwaldgarten war mal komplett umgegraben und (bis auf den Bereich der Beeren und die Ränder) ausgesprochen sauber. Danach kam der Einbruch mit Selbermähen der Streuobstwiesen und zwei OPs. Also fange ich halt auch wieder an mir das Terrain zurück zu erobern.
Wenn man nie aufhört anzufangen bleibt man jung!

Darfst übrigens gerne weiter schwärmen, es tut gut, Deine Freude und Begeisterung zu lesen! :grin:
Mia hat geschrieben:Carolyn, findest Du eventuell den Thread mit Lenae wieder, und kannst ihn hier als link einstellen? War das nicht Lenae, die die Sache mit dem pürierten Zeug aufgetan hatte? Sie hatte ein Video dazu von einem Norweger, aber was der macht, das geht tatsächlich! Ich habe es mehrmals ausprobiert mit Grasshmothies, als die meine Sämlinge noch heranwuchsen.
Das Pürieren empfinde ich als eine gute Methode, um weiche Küchenabfälle dem Boden verfügbar zu machen, ohne viel Schädlinge anzulocken.
Der Mann hat sogar Fisch- und Fleischreste da mit eingearbeitet. Würde ich persönlich jetzt nicht machen... aber gut, pürierte Fleischreste in einem Tomaten-Birnen-Grascocktail, danach suchen Ratten lange. Und verabschieden sich frustriert, die Schnauze voller Erde.
Dein Wunsch ... :wink:
http://www.bio-gaertner.de/frm/viewtopic.php?f=5&t=6141
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