Das Leben ist schön!

Für alle Themen die zwar mit Gärtnern irgendwie zu tun haben aber nicht so recht in die anderen Foren passen. Fachsimpeleien, mehr persönliches, etc.
Mia
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Das Leben ist schön!

Beitrag von Mia » Di Mär 27, 2012 00:09

Hallo Ihr Lieben! :smile:

Meine Güte, Frühling! Und was für einer! Wie geht es Euch damit? Erzählt doch mal!

Zu mir:
Morgens um 11 sind vor meiner Haustür - geschützte Südlage - schon 24 Grad!
Die Haustür meiner "neuen" Wohnung ist ebenerdig, ich trete hinaus auf völlig bescheuerte Wegplatten aus den 60zigern, die abwechselnd rot und gelb und grünlich sind, hohe Rasenkantensteine umgeben sie, hinter (und leider auch vor) denen ein fürchterliches Weidegras sein wucherndes Unwesen treibt. Zwischen den Platten wächst Löwenzahn wie blöd; ach ja, und dann gibt es auch noch Kiesbeete ums Haus, in denen er ebenfalls reichlich wuchert. Zwischen Mutters Rosen halten sich ordentlich Quecken auf, aber Mutter ist jetzt noch eine Woche in der Kurzzeitpflege -- und ich habe somit Urlaub!

Ich habe zwei hölzerne Böcke vor die Haustür gestellt, darauf ein wunderschönes, urtümlich geschwungenes 50 x 1,80 m Nussbaumbrett gelegt, und mir erstmal die Freude gemacht, es liebevoll zu ölen und zu wachsen.
Damit es gleich nicht wieder völlig ruiniert wird, habe ich durchsichtige Plastikfolie darüber gebreitet (und untendrunter festgeklebt), denn dies ist mein aktueller Gartenarbeitstisch!
Darauf und daneben stehen jetzt alle möglichen zu bepflanzenden, zu besäenden Töpfe und Kübel; Plastiktüten mit Erden stehen bereit, Eimer mit Sand.
Nur mein Kompost fehlt mir, der ist noch am alten Wohnort. Trotzdem bin ich glücklich.

Die Hunde wälzen sich auf dem recht trockenen Gras, so dass alle vier Beine paddelnd in die Luft ragen, es geht kaum ein Lüftchen, ich kann hier morgens ab 10 relativ leicht bekleidet sitzen, sorgsam observiert von den Nachbarn des Mehrfamilienhauses auf der anderen Straßenseite. Nur wenige zeigen sich so deutlich wie Herr Kratz, der im dritten Stock tatsächlich ein Kissen ins Fenster legt, darauf seine Arme abstützt, und anfängt mich zu beobachten.
Schaue ich ihn an, will ihn grüßen, guckt er in die Luft und tut so, als sei ich nicht da. --- Das ist Ruhrgebiet, typisch Ruhrgebiet! Ich weiß schon, weshalb ich hier vor über dreissig Jahren wegging und eigentlich nie wieder kommen wollte!

Aber heute sehe ich es gelassener. Soll der Kratz doch in die Luft oder auf mich gucken wie er will, sein Blick ist mir schnuppe! Hier sitzt eine Frau, Mitte 50, die ihre Gartenbepflanzung organisiert!
Jetzt werden diese dämlichen Gräser über die ganze Länge des Straßenzauns entfernt! Lage: Südlich, südwestlich, trocken! Und damit die Hunde nicht ständig dahinter bellen, wird der abgepflanzt!
Da ist dann Platz für sicherlich 12 Sträucher, diverse Stauden - aber bis die Sträucher größer sind, müssen Einjährige her!
Oder auch Zweijährige!

Mei, was habe ich heute eingekauft!
Gut war es bei Lidl: Samentütchen für 15 Cent!
Ich habe gekauft: Wicken und Ipomoea (Prunkwinden), zum Hochranken am Zaun. Dazu rankende Kapuzinerkresse.
Diverse Sorten Sonnenblumen, dazu den roten Fuchsschwanz ((Amaranthus), den türkischen Mohn (der bleibt ja) , Cosmeen, Lupinen (die bleiben auch), kalifornischer Mohn (sät sich immer wieder selber aus), Mandelröschen, Ringelblumen, Strohblumen.
Zu Mutters Rosen habe ich Schleierkraut und Vergissmeinicht als Samen gekauft; für mein erstes Winzgemüsebeet hier, in dem schon Carolyns Zwiebeln stehen, Möhren und Radieschen.
Jetzt fehlen mir noch: Godetien, Jungfer im Grünen, beides zu Mutters Rosen.
Samen für Stockrosen habe ich noch, ich vermute von Carolyn. Die wandern jetzt auch in kleine Torfquelltöpfe, mit denen ich sie später auspflanzen werde.
Es fehlen mir noch Bartnelken.

Ich finde es so wahnsinnig toll, diese Samen zu kaufen, denn die letzten 15/16 Jahre hatte ich ja (bis auf das Gemüsebeet in den letzten drei Jahren) einen Schattengarten! Ich konnte nie irgendwelche gängigen Samen kaufen!
Ich bin begeistert!
Das Leben ist schön!
Wie geht es Euch mit dem neuen Frühling? Was plant IHR Neues? Was sind heuer EURE Schwerpunkte? Wofür begeistert IHR EUCH?

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Das Leben ist schön!

Beitrag von friederike » Mi Mär 28, 2012 00:25

Hallo auch

also uns geht es auch so richtig gut! Tolles wetter haben wir naemlich auch. Neues plane ich nicht, ich habe viel aufzuholen vom letzten Jahr, habe den garten sehr vernachlaessigt. Wir wollen versuchen einfach mehr baeumchen anzupflanzen, es wird ja so furchtbar windig bei uns. Viele weiden haben wir gesteckt, letztes jahr hat mein mann kleine apfelbaeumchen veredelt, die sind nun alle umgetopft.
Begeistern tut mich schoenes wetter, davon gibt es leider immer zu wenig, aber jetzt wird es erstmal richtig genossen :lorl:
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Re: Das Leben ist schön!

Beitrag von Carolyn » Mi Mär 28, 2012 13:24

Ich hab noch nicht nachgesehen, aber eine kleine Portion Bartnelken-Samen kannst Du sicherlich von mir bekommen, Mia. Und eine Gratis-Portion Jungfer im Grünen vom Gärtner Pötschke habe ich auch noch. Wie steht es mit Tagetes? Hab drei Sorten, einmal kleine orange-braune, einmal knall-orange und einmal sehr hohe (70 cm?) gelbe, davon hätte ich jeweils jede Menge Samen. Auch Zinnien-Samen ist da, wenn auch ziemlich mit Blütenblättern gemischt, da ich nicht sicher wußte, was jetzt Samen und was Blütenblätter sind. Und wie sieht es mit Immergrün "zu Mutters Rosen" aus? Unter meinen Stachelbeeren stehen die nämlich immer noch und sollen da weg, weil die Fläche voller Wurzelkräuter ist, ich könnte Dir also welche ausbuddeln. Ansonsten schau ich mal nach, was ich sonst noch an Samen los werden will (Rote Beete z.B.) und packe Dir mit den Dahlien ein Osternest. ;)
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Re: Das Leben ist schön!

Beitrag von Mia » Fr Mär 30, 2012 00:39

Hallo Friederike, :smile:

bei Dir ahne ich immer, dass viel mehr Arbeit zwischen Deinen Worten verborgen ist, als Du tatsächlich offen darstellst.
Du hast also den Garten letztes Jahr sehr vernachlässigt.... :cry:
Ich hatte nicht den Eindruck. Ich habe mitbekommen, Ihr seid umgezogen in Euren Caravan, weil Ihr am Haus kräftig umbautet und reoviertet... Und ist das Leben mit zwei kleinen Kindern, einem Gewächshaus, Fischtanks mit Forellen, die Dünger für Kieselbeete geben, etwa KEINE Arbeit?
Ich habe den Eindruck, dass Du immens fleissig bist.
Iss nur ruhig ganz viel Schokolade! Irgendwas muss im windigen Wales ja an Dich drankommen, damit Du nicht schwach wirst! Seele und Körper gehören gestärkt! :wink:

Auch diese Aktion, dass Ihr jetzt mehr Baume anbauen wollt gegen den Wind, erledigt sich ja nicht mit einem Augenplinkern, wie bei der bezaubernden Jeanie. Das ist körperliche Arbeit. Und zwar nicht wenig.

Ich wünsche Dir und mir noch ganz viele heitere, warme Frühlingstage! So kann es bleiben, bis Oktober, gell?

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Das Leben ist schön!

Beitrag von Mia » Fr Mär 30, 2012 01:01

Huhu Carolyn, :smile:

ja, schick! Jungfer im Grünen- sehr gerne! Bartnelken- sehr gerne! Zinnien- sehr gerne! Rote Beete - sehr gerne!
Tagetessamen nicht, davon habe ich selbst jede Menge. Die habe ich aber auch aufbewahrt und nicht gesät, weil ich Tagetes nicht wirklich gern mag. Ist nicht mein Kraut. Riecht mir zu streng nach Friedhof.
Und genau auf diesem, habe ich mir eine Ecke mit Immergrün (Vinca minor) angelegt, um immer auf die Ableger dieser Pflanze zurückgreifen zu können. Also, die brauche ich auch nicht. Vielleicht hast Du Nachbarn, die etwas davon haben wollen?
Ich sehe, ich muss jetzt mal (im entsprechenden Thread) dringend was dazu schreiben, was aus meinem Friedhofsbeet geworden ist. Ich habe die 5 x 5m Fläche angelegt wie ein Staudenbeet, habe dort auch Stauden reingepflanzt, die ich zunächst nicht in Mutters Garten unterbringen konnte. Zum Beispiel die hohen rosa Herbstanemonen; auf dem Friedhof wirken sie gut zu hellem Blauschwingelgras. Ich habe das schon als Friedhofsbeet angelegt, aber ich habe dort auch Stauden "geparkt".
Übrigens, interessant: Im alten Garten ist ein Sport von Vinca minor entstanden, der nicht hellblau, sondern tief violett blüht. Davon will ich mir auch noch Ableger holen. Falls Du einen haben willst? Brauchst Du zufällig Maiglöckchen?
Ich freue mich auf ein Dahlienostereiernest! :hallo:

Lieben Gruß,
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Re: Das Leben ist schön!

Beitrag von Carolyn » Fr Mär 30, 2012 21:40

Ich hab heute Palmkätzchen geschnitten und mir dann noch den Spaten geschnappt, um zu sehen, wie schwer es ist, Sträucher für Dich auszubuddeln. Tja, die Erde war so locker, als wäre sie frisch aufgeschüttet, die Hebelkraft von Spaten und meinem Körpergewicht hat verbindende Wurzeln gesprengt und so habe ich etliches für Dich "geerntet".

Vor der eigentlichen Forsythienstaude hatte sich ein Fleck mit Wurzelausläufern gebildet, die da nicht bleiben konnten. Mit einigen wenigen Spatenstichen hatte ich sie ausgemacht - Ergebnis dreimal Forsythie.
Da die Fliedersämlinge in den Töpfen anscheinend alle über den Winter erfroren sind habe ich mich auch am den "Luftwurzeln" des weißen Flieders versucht. Dabei sind vier Wurzelausläufer rausgekommen, die aber ziemlich klein sind. Ob alle überleben ist fraglich, ich würde vermutlich alle als einen Strauch einpflanzen.
Zwischen weißem und dunklem Flieder hatten letztes Jahr einige Jungflieder gezeigt, direkt vor dem Zugangstor, also absolut unpraktisch. Beim Ausgraben hat sich gezeigt, dass es vier Sämlinge sind. Welche Farbe von Flieder dabei also rauskommt, ist ungewiß. Für ihr Überleben gilt das selbe wie für die Wurzelausläufer.

Für die Arbeitskollegin meiner Sis habe ich auch noch versucht, einen Brombeerausläufer auszubuddeln, der unter dem Gartenmäuerchen hindurch ausserhalb des Gartens gewachsen ist. Einige kleine Würzelchen hat er, aber ich gebe ihm keine großen Chancen.
Und neben dem weißen Fleider kam noch eine Wildrose. Oberirdisch etwa fünf Zentimeter hoch - die Wurzel bestimmt 20 Zentimeter lang. Was ich damit anfange, weiß ich noch nicht. :lol: Im Zweifelsfalle wird sie "ausgewildert". Da gibt es einen Streifen Grün in Hanglage zwischen meinem (verpachteten) Feld und dem Feld eines Großbauern, auf dem im hinteren Bereich schon Weiden, Forsythien, Flieder und anderes stehen. Den würde ich eigentlich gerne verlängern und so einen richtigen Hecken-Feldrain aufbauen. (Meine Sis erklärt mich für verrückt. :lol: ) Da würde eine Wildrose gut hinpassen. Genauso wie alles andere, was sonst noch so "anfällt". :lorl:

Momentan steckt alles im Wasser, da ich weg mußte und ich die Ableger auch nicht jetzt einpflanzen und am Sonntag wieder aus der Erde reißen will. Ich hoffe, sie überleben.

Da ich morgen unterwegs bin, werde ich am Sonntag noch sehen, ob ich genauso einfach Wurzelausläufer vom hellen Flieder "ernten" kann. Auch da gibt es welche, die im Weg sind und also weg müssen. Außerdem steht unter der Haselnussstaude noch ein zweijähriges Sträuchlein, das mal als Hartriegel klassifiziert wurde. Sobald die Blätter eine Identifizierung wieder ermöglichen mache ich mal ein Foto und dann kannst Du entscheiden, ob Du es willst.

So, Packliste notiert, am Sonntag wird Dein Päckchen wieder gefüllt und am Montag auf den Rückweg geschickt.

P.S.: Maiglöckchen habe ich. Wenn sie aber irgendwo weg müssen, dann nicht wegwerfen, dafür wären sie zu schade...
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Re: Das Leben ist schön!

Beitrag von Mia » Sa Mär 31, 2012 00:15

Mensch, Carolyn, :smile:

danke für das viele ernten! Erst dachte ich, es sei schwer gewesen, aber als ich Deinen Satz zum zweiten Mal las, begriff ich, dass Du Dich nicht übernommen hast.- Danke!
Ich nehme gerne alles was kommt! Werde mich auch bemühen, jeden kleinen Ableger hochzupäppeln!
Auch Hartriegel nehme ich gerne, egal welche Sorte das ist.

Brombeertriebe wachsen in der Regel auch mit nur mit wenigen Wurzeln an, da würde ich mir keine großen Sorgen machen.
Die wachsen ja auch an, wenn ein bogig überhängender Trieb, weit von oben kommend, die Erde berührt. Das ist ja so irre, der ist dann vorne und hinten festgewachsen!

Ich persönlich finde es nicht nur ungeheuer schön, wenn Landwirte wieder Schutzhecken zwischen den Feldern anleg(t)en, es ist auch ökologisch richtig! Sie schützen Wildvögel, schaffen Lebensraum für Insekten; unter und zwischen den Sträuchern kann sich eine artenreiche Vegetation entwickeln, wo das Hingucken wieder richtig Freude macht. Und vor allen Dingen, solche Hecken beugen der Bodenerosion vor, indem sie den Wind abhalten.
Ich bin sicher, mit dem Problem - im Zuge des Klimawandels- werden ganze Landstriche in Deutschland noch sehr viel zu tun bekommen. Vielleicht nicht Du in Bayern, da sind eher die flacheren Landesteile betroffen.
Wie war das neulich in Mc-Pomm? Riesen Autobahnunfall mit zig Toten, wegen einer durch Wind aufgewirbelten Staubwolke?
Wenn man da mal durchgefahren ist, weiß man auch warum: Es ist alles flach, zum großen Teil findet man riesige Monokulturen und überhaupt keine Windschutzhecken mehr.
Also, ich unterstütze wirklich jeden Bauern ideologisch und mit Gedanken und Gebeten, der eine Feldrainhecke anlegt!

Ich tue es auch aus Eigennutz! Wenn ich hier, an meinem neuen Wohnort, mit den Hunden über die Felder wandere (die hinter unserem Haus anfangen), packt mich immer so verdammt der Ostwind, der Westwind, der Nordost-, der Nordwestwind, dass ich bald umkehre, das Auto nehme und in den Wald fahre.
Wären nur ein paar Hecken zwischen den Feldern, könnte man da gut laufen.

Lieben Gruß für heute,
Mia
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Re: Das Leben ist schön!

Beitrag von Carolyn » So Apr 01, 2012 11:29

Eben wegen dem ganzen "Viechzeug" und dem Wind möchte ich die Feldrain-Hecke ja pflanzen. Und wenn es dann noch schöne Blütenzweige für die Vase gibt, umso besser. Hagebutten oder Holunder möchte ich da unmittelbar neben dem konventionell bewirtschaftetem (Mais-) Feld lieber nicht ernten. :lol:
Ich verstehe aber auch einen Bauern, der gerne ein großes Feld hat, das mit wenig Zeitaufwand zu bewirtschaften ist. Ein Feld für eine Hecke zu unterteilen käme mir kaum ernsthaft in den Sinn. Wäre da nicht sowieso ein kleiner Abhang zwischen den Feldern, dann würde ich es wohl auch hier nicht tun, da ja die Möglichkeit bestünde, dass aus zwei Feldern mal eines wird. So ist aber zumindest der hintere Teil eh nicht wirklich befahrbar weil zu steil, also ist eine Hecke eher eine Orientierungshilfe als ein Hinderniss. Der "Sandsturm" in McPomm hat mich damals noch in meiner Absicht bestärkt, außerdem die Geschichten über die Wild(katzen)wanderwege quer durch Deutschland. Vielleicht halten mir ja dann irgendwann Fuchs und Greifvogel meine Feldmäuse besser in Schach.

Den Wind wird hier kaum etwas ausbremsen, fürchte ich. Als ich gestern früh noch schnell ein paar Fotos gemacht habe (und dabei auch gesehen habe, dass der Sommerflieder ganz am Boden doch an einer Stelle austreibt) mußte ich mich auch gegen den Wind stemmen um voran zu kommen und nicht umgeweht zu werden. Meine relativ exponierte Lage fast auf der Hügelkuppe und dazu nach Westen offen ist eine regelrechte "Westwind-Autobahn". :???:

Edit: Hab gerade meine Samenbestände durchgesehen und das vorbereitet, was schon abgemacht ist. Nicht wundern über die relativ großen Tütchen von Zinnien und Bartnelken, es ist nur jeweils etwa ein Drittel meines Vorrats. :wink:
Ich kann Dir aber auch noch Liebstöckl und gelbes Steinkraut anbieten, beides ursprünglich von Cerifera, aber für mich nicht wirklich verwendbar. Außerdem liegt hier noch ein ungeöffnetes Tütchen Feldsalat-Samen "Elan, gesch." vom Gärtner Pötschke, das aber so alt ist, dass da noch vierstellige Postleitzahlen drauf stehen. (Meine Sis wollte ihn mal im Balkonkasten anbauen, kam aber nie dazu und hat ihn mir jetzt wieder gebracht.) Falls Du ihn noch ausprobieren willst? Dann wäre ich ihn los. :mrgreen: Und dann ist da noch Quedlinburger Saatgut von Buschbohnen der Sorte "Maxi, ohne Fäden", gekauft 2008 mit "Haltbarkeits"datum Jan. 2011. Davon werde ich dieses Jahr maximal die Hälfte verbrauchen können, die andere Hälfte wären aber immer noch geschätzt 3 lfm (nachdem das ganze Päckchen lt. Aufdruck 8 lfm ergeben und ich erst einmal etwas davon angebaut habe. Das Bohnen-Saatgut, das von meiner Mutter noch da ist, will ich eigentlich auch nicht wegwerfen sondern anbauen, also habe ich mehr als genug Bohnen...)

Also: Liebstöckl, gelbes Steinkraut, Feldsalat, Bohnen, was darf es sein?

Edit2: Heller Flieder ist auch geerntet, aber nur ein Wurzelausläufer. Die anderen sind so nahe an den Stufen, dass die Wurzeln vermutlich sogar unten durch gewachsen sind, das probiere ich gar nicht erst. Außerdem ist da die Erde deutlich verdichteter.
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Re: Das Leben ist schön!

Beitrag von Mia » Mo Apr 02, 2012 02:22

Nur ganz schnell, Carolyn, :smile:

ich bin heute spät dran und wollte eben erst Friederike antworten.
Du kannst mir sehr gerne Liebstöckel-, Alyssum- und Feldsalatsamen schicken; Bohnen habe ich ordentlich selber.
Ceri hat es sicher gut gemeint, mit ihrer Samenverteilerei, aber viele sind so alt, dass sie nicht mehr kommen.
Sie hatte mir vor zwei Jahren ungeheuer viel Samen geschickt, ich habe im letzten Jahr auch ganz viele davon ausprobiert, aber es ist kaum etwas davon gekeimt. Sagen wir mal, von 10 Samen einer Sorte einer. Na, maximal auch zwei.
Das machte die Sache etwas unzuverlässig.
(Und das eröffnet eine neue Diskussion über die Haltbarkeit und Aufbewahrung von Samen, aber darüber schreiben wir aber ein anderes Mal.)
Schick einfach, ich freue mich, morgen antworte ich wieder länger und - wie immer - zur Abendzeit.

Einen lieben, herzlichen Gruß,
sendet
Mia
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Re: Das Leben ist schön!

Beitrag von Mia » Mo Apr 02, 2012 23:49

Huhu Carolyn, :smile:

ich finde Deine Feldrainidee jedenfalls absolut richtig und ehrenwert. Wenn Du da auf der Spitze eines Hangs liegst, und Du eine "Westwindautobahn" hast, macht das ja auch absolut Sinn! Und mit der kleinen Geländestufe passt es doch prima! Ich finde Dein Vorhaben GOLDrichtig! - Und wenn die Hecke richtig angelegt ist, wird sie doch ein wenig den Wind nehmen, oder?

Ich würde als Bauer auch kein kleines Feld mit einer Hecke teilen, so dass man es hinterher nur um so schlechter bewirtschaften kann, aber wenn Du Dir diese Felder in Mc Pomm anguckt: es sind riesige Monokulturen, und da steht über ebenerdige Kilometer nichts, rein gar nichts mehr, was den Wind aufhält!
Also die könnten durchaus, die MÜSSTEN sogar meines Erachtens, immer wieder zwischendrin nicht nur Hecken, sondern sogar kleine Waldstreifen anlegen, um der zukünftigen Bodenerosion Vorschub zu leisten.
Ich garantiere Dir, das bleibt so nicht, da wird es größere Katastrophen geben, als nur diesen einen Sandsturm.
Irgendwann werden sie dann klüger werden.

Hier, an meinem neuen Ort ist es so, dass die nach Süden gelegenen Felder über weite Strecken gänzlich ungeschützt sind. Das ist ziemlich schrecklich. Der Wind weht, und aufgrund massivem Dünger- und Pestizideinsatzes, stellen die Wegraine nur noch ein kümmerliches Abbild pflanzlichen Lebens vor.
Im Norden dieses Vorortes der großen Stadt, haben sie hingegen angefangen wieder aufzuforsten.
Das ist sehr schön. Da trifft man auf mittlere Waldinseln, die auch schon wieder einen guten Unterbewuchs aufzeigen.
Ilex und Digitalis zeigen sich nur spärlich, aber überall blühen jetzt die weißen Buschwindröschen, und heute habe ich ganze Nester wilden Bärlauchs entdeckt.
Das zeigt mal wieder: Eigentlich muss man die Natur nur lassen, dann siedelt die auch wieder das Passende an.
Nur, das tun wir Menschen ja nicht mehr.
Wir holzen- weitenteils - gnadenlos ab!

Lieben Gruß für heute,
Mia
Zuletzt geändert von Mia am Di Apr 03, 2012 00:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Leben ist schön!

Beitrag von Carolyn » Di Apr 03, 2012 00:17

Mia hat geschrieben:ich finde Deine Feldrainidee jedenfalls absolut richtig und ehrenwert. Wenn Du da auf der Spitze eines Hangs liegst, und Du eine "Westwindautobahn" hast, macht das ja auch absolut Sinn! Und mit der kleinen Geländestufe passt es doch prima! Ich finde Dein Vorhaben GOLDrichtig! - Und wenn die Hecke richtig angelegt ist, wird sie doch ein wenig den Wind nehmen, oder?
Nicht ganz, dieser Feldrain läuft in West-Ost-Richtung, bringt also für die Windautobahn nicht wirklich was. Aber meine Hecke am Rand der Streuobstwiese liegt genau senkrecht dazu, sprich in Nord-Süd-Richtung. DIE ist unter anderem dafür gedacht, den Wind zu brechen. Für einen richtigen Windschutz im hinteren Hof ist sie allerdings zu weit weg.

Heute haben wir nach dem Aufräumen des Kirschbaums auch noch den (uralten) Haselnussstrauch ausgeschnitten. Dabei hat Manfred auch einen zwei- oder dreijährigen Jungstrauch ausgerissen - samt unverletztem Wurzelballen. Natürlich habe ich die dann nicht weggeworfen sondern erst mal ins Wasser gestellt. Da er schon fast anderthalb Meter hoch ist kann ich den bald "auswildern", der wird bald nicht mehr übersehen. :mrgreen:
Mia hat geschrieben:Ich garantiere Dir, das bleibt so nicht, da wird es größere Katastrophen geben, als nur diesen einen Sandsturm.
Das liegt zum Teil aber auch an dem dortigen Boden. Hier mit unserem relativ schweren Lehmboden passiert sowas wohl kaum.
Aber Du hast schon recht, irgendwann werden sie hoffentlich einsehen, dass auch lange, aber schmalere Felder noch gut genug zu bewirtschaften sind und dass sie sich den Flächenverlust durch Wildhecken dazwischen "leisten" müssen.
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Re: Das Leben ist schön!

Beitrag von Mia » Di Apr 03, 2012 23:02

Hallo Carolyn, :smile:

na, ich finde es ein bisschen schade, dass die Möglichkeiten zur Windbekämpfung bei Deinen Hecken doch eher gering sind.
Wäre schon schöner, wenn die tatsächlich ihren Zweck erfüllten... wobei Du das jetzt wegen der Bodenerosion in Bayern nicht unbedingt brauchst. Ich glaube, ich persönlich würde das nicht so stehenlassen, und mir noch den einen oder anderen Heckenschlenker einbauen, der mir tatsächlich nützlich ist.
Hat bei mir persönlich auch wieder was mit körperlicher Befindlichkeit zu tun. Was ich ganz schlecht körperlich abkann, ist Wind. Mir tränen sofort die Augen und entzünden sich. Ich könnte niemals an der Nordsee leben. Ich könnte niemals zur See fahren! *grins*
Wenn ich so exponiert wohnen würde wie Du, würde ich sofort einen Windschutz in Form von höheren Pflanzen anlegen.

Aber, das muss ja auf Dich nicht zutreffen. Die Homöopathen unterscheiden verschiedene Menschentypen.
Es kann durchaus sein, dass Wind Deiner Konstitution gut tut! Du sogar die frische Luft an Deinem Körper brauchst.
Darüber hinaus denke ich, Du bist damit aufgewachsen, er war immer da, Dein Leben ist vom Babysein damit verbunden.
Von daher macht er Dir vermutlich nichts.
Ich würde das, so umweht, vermutlich nicht lange aushalten.
Ich bin ein eher südlicher Typ, dunkelhaarig, dunkle, schnell bräunende Haut, große Hitze macht mir nichts, schränkt mich nie ein, hingegen aber Kälte und vor allem Wind. Ein Teil meiner Vorfahren kommt aus der Schweiz.
So sind die Menschen halt unterschiedlich.

Bist Du gut klargekommen mit Manfred?
Eigentlich ist es ja ein Segen, dass er das Sträuchlein ausriss!
So kann es jetzt autonom was werden!

Lieben Gruß,
Mia

Ps.: Ach so, das Schöne! Das hätte ich jetzt fast vergessen!
Da haben sich doch Irisrhyzome, trockenheitsliebend wie sie sind, im Ostbeet, über zur Hauswand hin eingelegte, uralte Steinplatten geschoben (sollte wohl sowas wie eine Drainage sein?), und die knorztrocken bewurzelt.
Mach ich die Rhyzome ab, um sie anderswo wieder einzupflanzen, sind mir dabei doch 18 Weinbergschnecken in die Hände gefallen!
Die erste habe ich noch in den Nachbargarten geworfen ("Geh zu Annegret!"), weil ich die jetzt gerade nicht brauchen konnte. Aber als es dann immer mehr wurden, begann ich zu überlegen.
Ich dachte zunächst, die sind hin, denn irgendeine, wie kalkige Substanz, lag vor der Öffnung aus der sie austreten.
Die Substanz fühlte sich aber feucht an. Da schien doch Leben drin zu stecken!
Die nächsten habe ich dann einfach wieder in kleine Laubhaufen gewühlt, die ich nach dem Harken extra für sie stehen ließ.

Das waren zum einen sehr große Weinbergschnecken, aber auch mittelgroße, eher wie Kinder.
Und könnt Ihr Euch meine Freude vorstellen, als auf einmal, sicher nach ein bis zwei Stunden, ich diese großen Viecher auf dem Beet kriechen sah?
Noch nicht alle, aber die größten hatte ich schon aufgeschreckt und die suchten jetzt ein neues, sichereres Quartier, oder vielleicht auch etwas zu fressen.

Ich finde es wahnsinnig SUPER, dass in meinem Ostbeet Weinbergschnecken nisten!
Und sie verhalten sich absolut wie andere Gehäuseschnecken auch.
Sie sind für den Winter dorthin gegangen, weil das Beet trocken und warm liegt und gleichzeitig ein hohes Aufkommen an trockener, verdörrender Blattsubstanz besitzt. Sie raspeln ja trockene Blätter und Stiele ab, vermehren sich dort, und bergen sich und ihre Kleinen sozusagen IN der Nahrung.

Dieses Ostbeet hat an der Spitze auch Südsonne, also, es passt für die Weinbergschnecken perfekt.
Ich hoffe, ich habe mit dem Wegnehmen der Iris nicht zu viel kaputt gemacht.
Ich kannte Weinbergschnecken aus meinem alten Garten im Bergischen überhaupt nicht. Hier, im östlichen Ruhrgebiet, sollten sie sich eigentlich auch nicht aufhalten. Ihr Vorkommen hier ist seit einigen Jahre relativ neu. Aber ich freue mich sehr über sie und werde sie weiter beobachten.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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