Carolyns Grünzeugexperimente

Für alle Themen die zwar mit Gärtnern irgendwie zu tun haben aber nicht so recht in die anderen Foren passen. Fachsimpeleien, mehr persönliches, etc.
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roccalana
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von roccalana » Fr Aug 07, 2015 15:16

Hallo Carolyn,
auch ich lese immer fleißig mit. Was Du da in der letzten Zeit so alles gestemmt hast -alle Achtung-.
Es ist gut, wenn Du Dich etwas zurücknimmst :pfeif: , so möglich.
Wenn ich es richtig sehe, ist das Ende noch nicht in Sicht, vielleicht im Dezember :wink:
Carolyn hat geschrieben:Manchmal ist es Glück, wenn man wegen einer Kleinigkeit etwas gründlicher untersucht wird.
Ich kenne auch einen solchen Fall aus der Familie.
Der Hausarzt hat nie etwas gesehen o.ä., dann eine Grunduntersuchung für einen Kuraufenthalt mit dem Ergebnis eines Krebses an einer Niere.
Ist gut gegangen, zum Glück haben wir ja zwei davon.
Ein gutes Wochenende wünsche ich Dir
Rita :soleil:
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!

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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Mi Dez 16, 2015 16:25

Da ist man am Basteln von Dateien für den Jahreswechsel und hofft, dass bald der Weihnachtsurlaub anbricht, da kommt doch der Chefchef zur Tür herein und lässt eine Weihnachtsbombe platzen, die es in sich hat. Für manch einen wäre es die Erfüllung eines Wunschtraums, ich bin einfach nur erschlagen davon und will weglaufen. Und muss es auch noch mit mir alleine ausmachen, weil es absolut vertraulich ist. Ganz abgesehen davon, dass ich bei absolut jedem in meiner Umgebung ganz genau weiß, was er dazu sagen würde, da es jeder nur aus seiner eigenen Perspektive sieht, sprich so "berät", als würde es ihn selbst betreffen und nicht mich. Sofern überhaupt eine qualifizierte Antwort käme.

"Die Kreuzwege des Lebens geht jeder ganz allein." (Reinhard Mey im Lied "Allein")


P.S.: Hab grad die letzten Beiträge nochmals gelesen. Mein Chef erholt sich grad von Intensiv-Chemo und Knochenmarkstransplantation. Seine Aussichten sind absolut top, heute war er auch schon wieder für ein paar Stunden da, aber es dauert halt noch, weil (vermutlich im Januar) auch noch die Reha kommt. Ein paar unbelastete :!: , freie Tage hätte ich gut gebrauchen können.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » Mi Dez 16, 2015 20:44

Oh weia, Carolyn! :smile:

ich hoffe, Chef bürdet Dir nicht allzuviel auf, so dass Du doch für einige Zeit zur Ruhe kommst. Aber gut, was tut man nicht alles für die "gemeinsame" Firma, wenn jemand wirklich krank ist? Noch dazu, wenn die Belastung einen ehrt und neue Perspektiven eröffnet? Ich kenne das ja auch aus dem Heim - auch ohne Perspektiven -, in dem ich sehr gerne gearbeitet habe. Man identifiziert sich ja auch mit der Firma. Wenn Not am Mann ist, übernimmt man selbstverständlich. Oder ich jedenfalls. Und meine Kolleginnen, (nahezu) alle. Wobei Altenpflegerinnen noch einen besonderen Hang zum Altruismus haben. :wink:

Interessant ist ferner, dass Dein Beitrag unter "Carolyns Grünzeugexperimente" steht. Hier stellt sich nun die Frage, wer hier das Grünzeug ist? Mit wem hier experimentiert wird? Du hoffst jedenfalls, Deinen Chef durch Deine Beteiligung wieder besser auf die Beine zu kriegen. Die Firma zu verbessern, Deine berufliche Stellung. - Aber falls Du es bist?
Dann hoffe ich für Dich, dass Du genügend Kraft hast, nicht alle Blätter abzuwerfen, sondern, dass in der Kraftprobe noch ein paar ruhige Stunden fallen, in denen Du Deine Wurzeln tief verankernd in die Erde treibst, und Deine hoffnungsvollen Knospen für das nächste Jahr gesund großziehen kannst! Mögen sie blühen! :daumen:

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Do Dez 17, 2015 17:14

Mia hat geschrieben:Interessant ist ferner, dass Dein Beitrag unter "Carolyns Grünzeugexperimente" steht.
Das ist schlichtweg der Tatsache geschuldet, dass dies "mein" Thread ist und ich definitiv keinen eigenen Thread dafür eröffnen wollte. Ich schreibe hier ja durchaus öfter persönliche Nachrichten, die nichts bis wenig mit Garten zu tun haben.

Ein Experiment wäre es, absolut, und ich der Gegenstand des Experiments. In gewisser Weise sind das Veränderungen im Lebenslauf ja immer, weil keiner von uns eine (funktionierende) Glaskugel hat oder auch nur wirklich ALLE Aspekte eines Sachverhaltes kennt, schon gar nicht sich selber gut genug. Die Chance wäre klassische Karriere mit allen typischen Vor- und Nachteilen, das Haupt-Risiko Überlastung bis zum Burnout. Die große Frage ist, was ich (leisten) will und kann.

Dieser "Hang zum Altruismus" ist bei mir extrem stark ausgeprägt und spielt auch hier eine Rolle. :lol: Ist bei HSP ja auch nicht ungewöhnlich. Ich muss nur irgendwie trennen, was ist Altruismus und was will ICH (für mich). Aber irgendwie scheint das so unlösbar durcheinander wie ein Gordischer Knoten. Ein Schwert zu nehmen und diesen durchzuschlagen scheint mir aber keine vernünftige Lösung. :wink: Daher bräuchte ich ja jemanden, der mir beim Aufdröseln dieses Knotens hilft (helfen kann + helfen will + es tut) und genau den gibt es nicht. Und selbst wenn der Knoten gelöst wäre, so besteht das Seil ja auch noch aus einzelnen Litzen und diese aus einzelnen Fäden... *seufz*

Hm, Grünzeug. Ich hab hier im Büro rund 20 Zimmerpflanzen stehen, reicht das? :mrgreen: Sollte ich anstreben, die hässlichen Kunstpflanzen, die mein Chef lang vor dem Jahrtausendwechsel mal angeschafft hat, durch echte zu ersetzen? :nachdenk:
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » Do Dez 17, 2015 21:24

Ja, Carolyn, :smile:

leider hat niemand von uns eine funktionierende Kristallkugel. Und nie können wir absehen, was ein Schritt wirklich bedeutet. Man steht und rätselt und grübelt, und weiß es doch nicht. Man kann es auch nicht herausfinden.

Das Problem ist auch, dass Altruismus oder die Neigung sich selbst auszubeuten, so fest mit dem eigenen Wesen verknüpft sind, dass man es gar nicht trennen kann, man WILL ja so sein wie man ist. Dort radikal zwischen zu gehen, würde wirklich bedeuten den gordischen Knoten zu zerschlagen, mit der Folge, dass man nun tausend winzige Knoten aus den vielen kleinen Fasern hätte, die einem fröhlich vor der Nase herumhüpften: "Ätsch, Du hast das Problem DOCH nicht gelöst!"
Nicht gelöst, sondern vervielfältigt.

In Deinem Falle würde ich aber sagen: Mach das mit der Arbeit! Ein besser qualifizierter Job kann Dir nicht schaden, ist allemal gut für's Selbstbewusstsein, und das Wichtigste: ob Du nun auf niedriger oder auf höherer Ebene herausfindest, wie Du Deine Neigung Dich selbst zu überfordern bekämpfst und in den Griff bekommst, ist letztlich wurscht, dieses Problem stellt sich Dir sowieso. Also kannst Du auch die bessere Qualifikation nehmen und dort die Abgrenzung üben. Du hättest in Deinem jetzigen Job ja dasselbe Problem - erkannt hast Du es ja - es fängt bereits bei Dir zu Hause an. Also kannst Du Dich für die selbe Problemlösung auch besser bezahlen lassen. Dein Tag wird trotzdem nur 24 Stunden haben, und so oder so wirst Du dafür sorgen müssen, schonungsvoller mit Dir umzugehen.
Viel gutes Glück für Dich!

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Fr Dez 18, 2015 09:27

Kein neuer Job, Mia, "nur" zusätzliche Verantwortung und damit mehr Aufgaben. Das Geld ist kaum ein Anreiz, ich habe jetzt schon fast mehr als ich für meinen Lebensstil brauche - und manchmal ein schlechtes Gewissen gegenüber denjenigen, die mit weit weniger auskommen müssen. In Deutschland ist es nicht so einfach, gut zu verdienen, wenn man sich nicht in den entsprechenden sozialen Schichten bewegt. Was ich nicht tue und auch nicht möchte, da ich mich dort nicht wohlfühle, der dortige Lebensstil nicht dem meinen entspricht. Die Diskrepanz zwischen beruflichem Umfeld und privatem, zwischen kleiner, privater Welt zu Hause und den übergreifenden, internationalen Betrachtungsweisen im Job - die beides "ich" sind - wird noch größer, der Spagat noch schwieriger. Ich passe noch weniger irgendwo hin. :???:


Aber ja, ich werde den nächsten Schritt auf diesem Weg tun, auch wenn ich sehr genau weiß, wohin der Weg führt und ich eigentlich nicht vor hatte, ihn bis ans Ende zu gehen. Ich kann nur hoffen, dass es auch diesmal wieder so ist wie schon des Öfteren, dass ich mir zu wenig zutraue bzw. den "Berg" für größer und schwieriger zu bewältigen halte, als er ist.
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » Sa Dez 19, 2015 20:57

Hi Carolyn, :smile:
Dein Beitrag beinhaltet zwei Grundinformationen:
- Du möchtest nicht so sein, wie die Leute, die international viel Geld verdienen, weil Du Dich in deren Clique nicht wohl fühlst, weil Du persönlich ganz anders bist ( tickst) als dieser Schlag Menschen.
- Du hast Furcht, der Anforderung nicht gewachsen zu sein.

Lass mal, auch in dieser Gruppierung wirst Du Menschen begegnen, die im Herzen Aussteiger sind. Zwar sind es nur wenige, aber es gibt sie, garantiert. Du wirst mit Sicherheit nicht die Einzige sein, die da einen Spagat hinlegt. Halte die Augen und Ohren offen!
Zu Thema zwei schrieb ich schon: Auch dann wird Dein Tag nur 24 Stunden haben! Lass mal, es wird überall wo Du bist, mit menschlichem Maß gemessen. Du hast ein Recht darauf, Deine Pausen und Deinen Schlaf einzufordern! Den intellektuellen Rest packst Du mit links! Achte vor allem darauf, Dich emotional und körperlich nicht zu überfordern! Es muss Zeit für "Löcher" bleiben... :wink:

Lieben Gruß,
Mia

Ich habe mal, sehr jung noch, die damals einzige Schule für Figurentheater in der ehemaligen BRD geleitet. Die war einem größeren Institut angegliedert und ich hatte - in dessen Leiter - einen Vorgesetzten. Das war so ein Übergenauer, etwas verdreht auch, der von sich selbst und von mir die allergrößten Anstrengungen erwartete. Wegen seiner Verdrehtheit, machte er sich selbst das Leben schwer. Wir standen in Konkurrenz zum Ostblock, sprich zu Moskau und der dortigen Hochschule, zur Hochschule in Ostberlin, sowie zum Berufsverband der Figurenspieler in Deutschland, die in Stuttgart einen Hochschulstudiengang etablieren wollten.
Ich kam natürlich mit all diesen Menschen in Kontakt, meine direkten Ansprechpartner waren die Stadt, also der Kulturdezernt, der Kulturausschuß, die Politiker, das Kultusministerium, der Regierungspräsident, die Leiter der Hochschulen Moskau und Ostberlin... etc. Und siehe: Überall war es menschlich, überall wurde mit Wasser gekocht! Nur bei uns im Institut nicht.
Von daher: Je höher Du rutscht, es wird nicht wirklich schwieriger und nervenaufreibender. Die Aufgaben mögen anders sein, aber Du wirst Dich da rein finden. Du wirst Verbündete treffen und Leute, die Dir helfen.
Was hatte ich Bammel, meine erste Rede vor dem Kulturausschuß einer Ruhrgebietsgroßstadt zu halten!
Und wie schön war es 10 Jahre später aus dem Mund der Ministerin an gleicher Stelle zu hören: "Dies ist Frau E. Sie dürfte Ihnen allen bekannt sein. Wir wissen aus langjähriger Zusammenarbeit, dass wir ihr 100% vertrauen können. Sie ist zukünftig erste Vorstandsvorsitzende des neuen Institutes...... in dem , nach Ablösung Dr. K.s', nun die deutschen Organisationen: Hochschule Berlin ( ehemals Ost), Hochschule Stuttgart, Berufsverband der Figurenspieler, Bund der Puppenspieler etc. etc... vereinigt sind."
Also, geht alles! Stell Dich den Aufgaben und mach was draus! :wink:
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » So Dez 20, 2015 11:32

Mia hat geschrieben:Lass mal, auch in dieser Gruppierung wirst Du Menschen begegnen, die im Herzen Aussteiger sind. Zwar sind es nur wenige, aber es gibt sie, garantiert. Du wirst mit Sicherheit nicht die Einzige sein, die da einen Spagat hinlegt. Halte die Augen und Ohren offen!
Ich kenne den Großteil der Leute dieser Gruppierung, ich habe regelmäßigen emailkontakt, treffe sie mehrmals im Jahr. Freitag vor einer Woche war ich in Worms und habe unter anderem dem Vorstandsvorsitzenden (dem höchsten "Tier" in der Firma, bis auf Aufsichtsrat = Eigentümer) die hand geschüttelt und am vergangenen Montag war ich mit einem anderen Vorstand und allen Führungskräften bei uns im Werk Abend essen. Ich kenne auch den ein oder anderen Werksleiter anderer Werke, einer der Verkaufsleiter ist Spanier und internationale Kontakte pflegen findet z.B. auf dem CoFiT-Meeting (Controlling, Finance, IT) statt, das Ende August wieder angesetzt ist. Bei Englisch stellen sich mir die Haare auf, ich kriege einen Katzenbuckel und fange an zu fauchen. Ich HASSE Englisch! Es ist einer der Haupt-Streßfaktoren.

Kein Aussteiger in Sicht. Die bewerben sich nämlich nicht um solche Posten. Denn alle Posten dieser Riege gehören zur klassichen Karriere, eine rein fachliche Karriere-Leiter (wo eher Platz für Aussteigertum wäre) gibt es bei uns nicht. Es ist nicht so, dass ich mich diesbezüglich auf etwas Unbekanntes einlasse. Es ist vielmehr so, dass ich mich auf etwas Bekanntes einlasse, was ich nicht mag, wo ich mich nicht wohlfühle. Um den rein "intellektuellen" Teil mache ich mir keine Sorgen (auch wenn mich die Vorstände mit ihren Fragen durchaus zum Schwitzen bringen können :lol: ), es geht um den "sozialen" Teil. Das ich meine Achillesferse, die mich - wenn es jemand darauf anlegt oder auch per Zufall - komplett ausknocken kann. (Ich bin schon am Überlegen, wo/ob ich dafür in der Umgebung einen Coach o.ä. auftreibe. Für mich, um mich sicherer zu fühlen.)
Mia hat geschrieben:Du hast Furcht, der Anforderung nicht gewachsen zu sein.
Zum Teil, ja. Vertragsrecht ist nicht gerade mein Fachgebiet, gehört aber zukünftig dazu. Mit Paragraphen hatte ich schon im Studium Probleme, habe deswegen darauf verzichtet, kostenlos den AdA-Schein zu machen ("Ausbildung der Ausbilder", damit ich Azubis ausbilden darf (für die stillen Mitleser)). Nicht jetzt, aber auf den weiteren Schritten dieses Weges müsste ich ihn machen. Noch etwas, das ich zwar kann, aber nicht mag. Noch ein Beispiel: Den Beratungsvertrag z.B. mit unserem ITler, den der EDV-Leiter in Worms vor einigen Wochen gefordert hat (wir haben seit Jahren nur mündliche Absprachen, ist beiden Seiten lieber und flexibler), müsste ich dann z.B. ausarbeiten. Einer der Verträge mit einer IT-Beraterfirma von Worms hat 23 Seiten, ein anderer (mit derselben Firma) 21 Seiten. Beide enthalten Teile, die ich so nie im Leben unterschreiben würde, auf denen Worms aber vermutlich besteht. Also müsste ich mich diesbezüglich auch noch gegen die Konzernzentrale durchsetzen, sprich so versiert sein, dass ich mich durchsetzen KANN. Da wir mit Teilen der IT in Worms (und auch dieser Beraterfirma) durchaus im Clinch liegen, weil sie Mist bauen bzw. nicht in die Puschen kommen und wir definitiv nicht auf deren Niveau absinken wollen (das gilt für viele Gebiete), kann mir das nur mit viel Einsatz und Kampfgeist gelingen. Halbe Sachen mache ich nicht, die Methode vieler "das haben doch die entschieden, ist also nicht mein Problem" ist nicht meine, dazu denke ich zu sachorientiert. Wenn es mich bzw. "mein" Werk betrifft, dann will ich da auch gute Entscheidungen haben (mit "gut" kann ich inzwischen leben, es muss nicht mehr "sehr gut" sein :wink: ) und keine Ausreden/Alibis, die ich - oder schlimmer noch meine Kollegen - dann in der Praxis ausbaden muss.

Wenn ich Verantwortung übernehme, dann nicht nur auf dem Papier!
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » So Dez 20, 2015 19:00

Ja, es klingt schwierig, Carolyn,
ich gebe es zu.
Und Englisch ist Mist, wenn man es nicht mag und sich unsicher fühlt. Aber hör Dir doch an wie Politiker auf internationalen Veranstaltungen sprechen, schlimmer kann es bei Dir doch auch nicht sein? Sie kommen von sonst wo her auf der Welt, radebrechen ihr Englisch, aber VERSUCHEN trotzdem ihre Belange in dieser Sprache auszudrücken. Also, mir gibt das jedesmal Mut, und ich schäme mich dann für mein eigene Unsicherheit, die ich auch in dieser Sprache empfand, als ich mich damit ausdrücken sollte.
Vermutlich ist es gut, einen vertrauten Helfer (Couch) zu haben, der Dir bei sozialen Schwierigkeiten "dolmetscht".
Trotzdem: aussteigen und aufhören kann man immer noch - NACHDEM man es versucht hat!

Ich drücke die Daumen!

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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Mo Dez 21, 2015 18:49

Mia hat geschrieben:Aber hör Dir doch an wie Politiker auf internationalen Veranstaltungen sprechen, schlimmer kann es bei Dir doch auch nicht sein? Sie kommen von sonst wo her auf der Welt, radebrechen ihr Englisch, aber VERSUCHEN trotzdem ihre Belange in dieser Sprache auszudrücken. Also, mir gibt das jedesmal Mut, und ich schäme mich dann für mein eigene Unsicherheit, die ich auch in dieser Sprache empfand, als ich mich damit ausdrücken sollte.
Wenn ich nervös bin, verschwindet mein Wortschatz in sämtliche Ritzen, wodurch ich nervös werde... :wink:
Da ich (auch im Deutschen) Sprache konstruiere und wenig flexibel bin, wenn mir Worte fehlen, lande ich regelmäßig in einer Sackgasse, sobald mir die Vokabeln ausgehen. Ich schreibe inzwischen regelmäßig englischsprachige Mails, auch mit durchaus komplizierten Inhalten, aber da habe ich VIEL Zeit und ein gutes Online-Dictionary (leo.org) im Hintergrund. *g* "Live" funktioniert das nicht.
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Di Dez 22, 2015 10:31

So, offiziell dem Chefchef meine Entscheidung mitgeteilt. Haken dahinter und damit für die Feiertage aus dem Kopf.

Danke für die Unterstützung, Mia!
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » Di Dez 22, 2015 20:17

Gut so!
Und nix zu danken, Carolyn. :smile:

Ich habe noch eine Idee für's englische, was mir zumindest in Spanien und Frankreich immer gut geholfen hat ( beide Sprachen spreche ich noch schlechter als Englisch). Der Trick ist, sobald die eigenen Vokabeln ausbleiben, den Gesprächspartner nach dem fehlenden Wort/ den fehlenden Worten zu fragen. Du müsstest Dir nur zwei, drei ( einfache) Floskeln zurücklegen, mit denen Du fragen kannst.
In Spanien war das bei mir: "Como se llama a este...( radebrechende Umschreibung oder zeigen auf etwas) .. cosa? Se puede ajudar me, por favor?" in Frankreich: "Je ne sais pas le mot en francais... was sagt man dazu auf französich? Können Sie mir bitte helfen?"

Das ist natürlich etwas ganz anderes, als wenn Du da in einer illustren Runde hockst, die griffige Formulierungen zu Themen von Dir erwarten. Trotzdem müsste es gehen.
Du könntest ausweichen mit: "English is not my mother tongue. Sorry, I've just lost some words. My opinion is: "Die Verträge der It'ler sollten dem Soundso-Schlüssel unterliegen! Gentleman, could you please help me to tranlate this?"
Oder, in privateren Unterhaltungen: "Sorry, I've just lost some words in english. What is the translation for : Aufsichtsratvorsitzendensitzung?" Oder: "What is the right word for... in english?" Oder: "How would vou say this in english?"
So kannst Du auch Klippen umschiffen, die ums Dinner gehen oder darum wo man ein Hotel findet. Du sagt, Du kannst gerade das englische Wort nicht finden und bittest den anderen, es irgendwie sinngemäß zu übersetzen.
Ich bin sicher, Dir fallen kurze Formulierungen ein, die absolut auf Deine jeweiligen Situationen zugeschnitten sind.

Es geht ja vor allem darum, Zeit zu gewinnen, wenn man unsicher in einer fremden Sprache jongliert.
Sofern es Dir gelingt das sprachliche Problem abzugeben, indem Du es freundlich dem anderen zuschiebst, ist es nicht mehr Deins.

Lieben Gruß,
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