Carolyns Grünzeugexperimente

Für alle Themen die zwar mit Gärtnern irgendwie zu tun haben aber nicht so recht in die anderen Foren passen. Fachsimpeleien, mehr persönliches, etc.
Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Sa Jun 11, 2016 23:09

Bei mir an der Straße den Berg hinunter stehen Wildrosen. Direkt an der Hangkante, vor einem Stacheldrahtzaun einer Jungrinderweide, stehen drei mannshohe Büsche. Derzeit sind sie mit rosa Blüten bedeckt, wie von einem zarten Schleier bedeckt.
Direkt im Anschluss an diese Weide ist mein Jungwald, er reicht bis direkt an die Straße. Auch am Waldrand haben sich Rosen angesiedelt. Beim Zuschneiden Ende des Winters musste ich sie stutzen, damit der Straßenrand frei bleibt. Trotzdem gibt es zwei Stellen mit Blüten. Ein kleiner Strauch, gerade so, dass man ihn erkennen kann. Und eine Stelle, an der sich die Rosen bis in drei, vier Meter Höhe hochgezogen haben. Ein feiner, herrlicher, rosa Wasserfall.

Mein täglicher Arbeitsweg. Und jedes Mal ein Quell der Freude, frei Haus von Mutter Natur. :grin:
Und ein solcher Rosenstrauch ist auch Teil meiner Hecke. :tanz:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » Sa Jun 11, 2016 23:37

Wunderbar, Carolyn!
Ich kann sie direkt sehen und mich mit Dir freuen! :hallo:

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Mo Jul 04, 2016 18:08

Carolyn hat geschrieben:Ach ja, alibihalber auch noch ein echtes Grünzeugexperiment: Wir haben einen sehr alten, verkahlter Gummibaum meiner Schwester zugeschnitten. Jetzt hat er noch ein paar kleine Seitentriebe und soll sich - lt. einer Kollegin, die es seit vielen Jahren so macht - weitere Seitentriebe treiben. Zwei der Köpfe waren sehr schön, die habe ich jetzt mal wie andere Kopfstecklinge auch eingetopft. Gummibäume werden zur Vermehrung ja abgemoost, eigentlich dürfte es also nicht funktionieren, aber probieren geht über studieren, ich hab ja nichts zu verlieren. *g*
Erfolgsmeldung: Einer der Kopfstecklinge, der am Ostfenster stand, welkte zunehmend vor sich hin, deswegen habe ich ihn schon vor einigen Wochen entsorgt.
Der andere stand am Südfenster und tat - gar nichts. Er sah die ganze Zeit genauso aus wie als ich ihn eingetopft habe. Und am Samstag sehe ich, dass die rote Hülle über dem neuen Blatt geplatzt ist! Er hat es offenbar tatsächlich geschafft anzuwachsen! :tanz: Wie war doch gleich der Signaturspruch? "Manche Pflanzen verhalten sich, als hätten sie die einschlägige Literatur nicht gelesen." :mrgreen:
Womit ich jetzt noch eine Zimmerpflanze mehr habe. :doh: :lol:
Die Mutterpflanze von meiner Schwester treibt übrigens wie der Teufel, an allen möglichen Stellen kommen Seitentriebe. Radikaler Rückschnitt funktioniert bei Gummibäumen offenbar tatsächlich!
Ob ich mich trauen soll, das auch am Drachenbaum zu probieren? Yggdrasil schrieb ja, dass das möglich sein soll... :nachdenk:
Carolyn hat geschrieben:Noch ein überfälliger Posten auf meiner Arbeitsliste ist zumindest angeleiert: Die Renovierung meines Hausgangs. Da hängt ja inzwischen schon seit Jahren die Rauhfasertapete in Fetzen von der Wand, weil die Wand darunter nass und voller Salpeter ist. An letzterem wird sich nichts wesentliches ändern lassen - mein Haus hat nunmal kein richtiges Fundament - aber frisch verputzt sollte zumindest für die nächsten Jahre die Optik wieder stimmen. Etwas, das ich schon letztes Jahr unbedingt machen lassen wollte, was ich aber einfach nicht mehr auf die Reihe bekommen habe, denn schließlich muss ich dafür Urlaub nehmen, wenn ich wildfremde Handwerker im Haus habe. Morgen Abend schaut sich der Malermeister das Malheur an, dann weiß ich mehr.
Das habe ich vor nunmehr exakt drei Monaten geschrieben. Ende April wurde der Putz dann abgeschlagen und das Mauerwerk darunter sollte trocknen. Vor vier Wochen dann die Entscheidung, jetzt ist es trocken genug, der Maurer wird bestellt. Und jetzt warte ich. Und warte. Und warte. Seit vier Wochen ist genau NICHTS passiert. Nachgefragt habe ich (Freitag vor einer Woche), aber die Auskunft war nur, der Maurer hätte sich noch nicht gemeldet. Nach zwei Monaten auf einer Baustelle, mit ausgeräumtem Flur, nervt es langsam gewaltig. Ich will mich endlich wieder vernünftig durch die anderen Räume bewegen können, ich will den Geruch nach offenem Mauerwerk raus haben, ich will wieder vernünftig etwas abstellen und meine Schuhe hinstellen können. Ich werde diese Woche nochmals nachfragen und ggf. nach einem alternativen Handwerker suchen (lassen). Der Maler macht für mich ja so etwas wie den Bauleiter (worum ich sehr froh bin) und ich weiß auch, dass alle Handwerker derzeit bis zur Hutschnur ausgelastet sind, aber ich will die Baustelle endlich erledigt haben!!! :mad: :cry:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Benutzeravatar
roccalana
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 717
Registriert: Do Sep 19, 2013 20:45
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: Italien, Adria
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von roccalana » Mo Jul 04, 2016 21:29

Hallo Carolyn,
wie schön zu lesen, für uns - für Dich :troest2:
Das "Maurer-Problem" scheint relativ international zu sein. Hier ist es so:
Erster Anruf: Ja, ja, heute abend komme ich vorbei uns schau mir das an.
Zweiter Anruf ca 1 Woche später: Ja, ja ich habe es einfach nicht geschafft
Dritter Anruf ca 1 Monat später : Ja, ja ich habe es nicht vergessen, komme die Tage vorbei.
Man sucht einen anderen Maurer : will 100 Euro die Stunde plus (Deine :!:) Hilfe, plus sämtlicher Materialien und natürlich schwarz. :occasion:
Nebenbei ist die Qualität dieser Arbeit schlechter, als hätte man es selbst gemacht.
Wenige Tage später meldet sich der Angerufene............
Man überlegt es sich mehrfach, ob man etwas machen lässt, was nicht unbedingt notwendig ist.
Was für Dich jetzt keine Option ist, was muss das muss.
Weiterhin gute Nerven
Rita :soleil:
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » Mi Jul 06, 2016 01:10

Kommt, Carolyn und Roccalana, :-)

lasst Euch mal vorsichtig umarmen, von Einer, der es mit Handwerkern auch nicht anderes geht. :cry:
Nein, ich werde hier meinen aktuellen Ärger nicht posten, aber Wochen und Monate des Wartens sind offenbar keine Seltenheit.
Und dabei bin ich doch gar nicht in Spanien! - Da ging es sogar in Spanien noch flotter!
Ich mache jetzt auch kurze fünfe: Ein Sanitär/Heizungsmann flog bei mir raus und wurde durch einen anderen ersetzt, der den Vorteil hat, wenn es irgendwo "brennt", tatsächlich SOFORT zu kommen, aber bei allen weiteren Arbeiten auch nicht auftaucht... , der ständig Termine verschleppt, nie pünktlich ist, wobei die Verspätung in einer "unwichtigeren" Angelegenheit durchaus mehrere Wochen betragen kann.... oder sie gänzlich unerledigt bleibt.
Als nächstes fliegt der Mann raus, der eine Gartenbaufirma betreibt. Hat bei mir mit seinem Bagger gutes Geld verdient, jetzt hatte ich noch einen kleineren Auftrag--- und der Herr erscheint gar nicht erst.

Guck, Carolyn, ob Du nicht jemand anderen findest. Vielleicht hast Du ja Glück.

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Mi Jul 06, 2016 09:03

Das Problem ist, dass derzeit alle Handwerker, egal welches Gewerk, bis über beide Ohren ausgelastet sind. Der Maler, den ich letztes Frühjahr fragte, winkte gleich ab und meinte, ich solle im Herbst wieder anfragen. Da derzeit das Geld billig ist und sich auch eine Anlage nicht lohnt wird auf Teufel komm raus gebaut und renoviert. Die Grundstücke in unserem örtlichen Baugebiet gingen weg wie warme Semmeln, es gab doppelt soviele Bauwerber wie Grundstücke. Und sind die Grundstücke verkauft wird im Handumdrehen gebaut. Obwohl wir nur ein kleines Dorf sind standen da zwischendurch 11 Baukräne gleichzeitig (auf etwa dreimal soviel Parzellen)! Mir sind die Gründe durchaus klar, warum man keinen (guten) Handwerker kriegt, das heißt aber nicht, dass ich damit zufrieden bin. Und so wie letztes Jahr die Renovierung meines Schlafzimmers, bei der ich selber zwei Wochen mitgeschuftet habe und daher nach meinem Urlaub erledigter war als vorher (diesen Maurer bekäme ich vermutlich :roll: ), will und kann ich das diesmal nicht wieder machen. Sonst klappe ich irgendwann zusammen. Hab grad genug gesundheitliche Probleme (und auch da ein bis zwei offene Baustellen).
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Do Jul 07, 2016 23:00

Carolyn hat geschrieben:Hab grad genug gesundheitliche Probleme (und auch da ein bis zwei offene Baustellen).
Willkommen in der Welt der insulinpflichtigen Diabetiker. :???:
Mir war schon seit Wochen (eher Monaten) klar, dass ich keine andere Chance mehr habe, um den Zucker in den Griff zu kriegen. Und auch wenn Diabetes nicht im eigentlichen Sinne weh tut, den zu hohen Blutzucker merke ich schon, vor allem an ständiger Müdigkeit und schlechter werdenden Nerven/Empfindungen in den Füßen/Beinen incl. Zucken und Stechen. Deshalb bin ich in gewisser Weise froh, dass jetzt die Werte hoffentlich wieder besser werden. Aber auf den zusätzlichen Aufwand (mehr Arztbesuche, stärker auf den Blutzuckerspiegel achten, zweimal täglich messen, mehr zeitliche Disziplin) hätte ich gut verzichten können. Bisher war ich geschützt vor einer starken Unterzuckerung, meine bisherigen Medikamente konnten das nicht verursachen. Insulin schon. *seufz*
Mal sehen, was der Neurologe in zwei Wochen zu meinen Nervenschädigungen sagt. Wobei man da normalerweise auch nichts dagegen tun kann, nur verhindern dass es schlimmer wird - in erster Linie durch einen gut eingestellten Diabetes.

Wie sagte doch dieser Arzt anno dazumal? "Wir haben keine Möglichkeit zu heilen, außer durch Antibiotika und Operationen." Auch wenn ich das nicht ganz so extrem sehe, vieles in der Medizin beschränkt sich schon auf das Behandeln der Symptome, auf Abmildern und Eindämmen. Oder darauf, den Körper darin zu unterstützen, sich selbst zu heilen. Da frage ich mich manchmal schon, warum ich überhaupt zum Doc gehen soll...

(Hat nicht das Geringste mit Grünzeug zu tun, ich weiß...)
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » Do Jul 07, 2016 23:30

Au Backe, Carolyn, :smile:

ich kenne mich mit Diabetes bis jetzt - Gottseidank - überhaupt nicht aus; habe keine Ahnung, was man tun muss, wie man sich verhalten muss, aber es klingt... mühsam.
Ich glaube, es geht trotzdem, man kann damit leben, oder? - Mit Genauigkeit und Bemühen, gell? Ich stimme Dir zu: Es ist trotzdem Mist!!!!
So bleibt mir nichts anderes übrig, als Dir die Daumen zu drücken, dass Du es annehmen kannst und auf Dauer damit klarkommst!

Lieben Gruß,

von einer Fliegenumsummten

Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Fr Jul 08, 2016 00:11

Klar kann man mit Diabetes leben, tun Millionen. Und ich bin ja schon seit 15 oder 20 Jahren Diabetiker. Aber Insulin ist irgendwie die letzte Stufe, bedeutet für mich kapitulieren. Tatsächlich ist es bei weitem nicht die letzte Stufe und gespritzt habe ich schon vorher, aber den langen Kampf "gegen" Insulin habe ich verloren.
Ich werde mich daran gewöhnen wie ich mich an so vieles andere auch gewöhnt habe. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und es geht immer irgendwie weiter. Aber wie Du so treffend sagst: Es ist trotzdem Mist!
Mia hat geschrieben:von einer Fliegenumsummten
Zeit, die vier Duftpelargonien auf den Weg zu schicken? :wink:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Benutzeravatar
roccalana
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 717
Registriert: Do Sep 19, 2013 20:45
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: Italien, Adria
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von roccalana » Sa Jul 09, 2016 13:06

Hallo Carolyn :hello4:
Das tut mir leid für Dich. :troest2:
Auch wenn Du schon so lange mit dieser Krankheit leben musst, so ist es immer depremierend , wenn man einen langen Kampf geführt und ihn trotzdem verloren hat.
Ich hoffe für Dich, dass Du gut damit zurecht kommen kannst.
Rita :soleil:
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Di Okt 18, 2016 18:56

Da das letzte Thema hier Diabetes war, da auch ein kurzes Update: Das erste Insulin, das nur längerfristig wirkt und damit kaum eine Gefahr von Unterzucker birgt, wirkt nicht so wie es soll, der Langzeitwert war sogar noch etwas höher als vor einem Vierteljahr. Also stellen wir jetzt um auf ein Kombipräparat, das zusätzlich auch kurzfristig wirkt, um den (besonders schädlichen hohen) Blutzucker in der Nacht zu senken. Was auch bedeutet, dass ich nicht einmal morgens sondern morgens und abends spritzen muss. *seufz* Allerdings habe ich mich mittlerweile an das Insulin und das ständige Zuckermessen gewöhnt, es ist nur noch lästig, nicht mehr deprimierend. Insofern wirklich nur ein Update, weil es das letzte Thema hier war.

Erzählen wollte ich eigentlich ganz was anderes. :mrgreen: Am 3.Oktober ist in einem Nachbarort jedes Jahr ein großes Apfelfest. Bei der Gelegenheit kann man auch eigene Apfel- und Birnensorten bestimmen lassen. Und tatsächlich habe ich es jetzt geschafft, dass ich die Namen aller Apfel- und Birnensorten in meinem Garten kenne :tanz: (ok, außer den sog. "Kletznbirnen", eine sehr kleine Sorte (kaum größer als Kirschen), die in der Kindheit meiner Mutter für Früchtebrot getrocknet wurde und heute gar nicht mehr verwertet wird, sofern sich nicht das Wild daran gütlich tut).

Apfelsorten:
- Klarapfel
- Danziger Kant
- Biesterfelder Renette (das ist der junge Baum, der so lange nicht geblüht hat wegen zuviel Stickstoff im Boden)
- Harberts Renette
- roter Boskoop
- Schöner von Wiltshire (noch, er wird bei nächster Gelegenheit gerodet, da er aus Altersgründen (teilweise dürr) nicht mehr trägt)

Birnensorten:
- Kongress
- Williams Christ
- Gute Graue
- Doppelte Philipps
- Alexander Lucas
- Marianne von Nancy

Von den meisten Sorten findet man gute Beschreibungen im Internet - auch bei Wikipedia - oft sind sie sogar noch als Jungbäume zu kaufen. Nur die Marianne von Nancy scheint eine Rarität zu sein. Über sie etwas im Internet rauszufinden ist - fast - unmöglich. Manche Seiten listen sie zwar als "vorhanden" ohne weitere Beschreibung, aber echte Infos finden sich offenbar nur in einem Buch von 1860, das als Scan zu finden ist: "Illustriertes Handbuch der Obstkunde", Band 2, Seite 467 f., geführt unter Nr. 222. Dem Alter entsprechend ist der Scan nicht optimal zu lesen und die Schrift ist altdeutsch, was die Sache auch nicht gerade erleichtert, aber ich habe mir die beiden Seiten ausgedruckt und werde mich da mal durchbuchstabieren. *g* Vorwiegend geht es mir um die Reifezeit, da mir diese Sorte auch schon am Baum gefroren ist bevor sie erntereif war. Sie ist mit Ende September bis Ende Oktober angegeben. Da sie bei mir an einem leichten Nordhang steht und im Teilschatten eines großen Kirschbaumes geht das schon hin, wenn ich sie Ende Oktober ernte. Gut, dass es nur ein großer Ast der Kongressbirne ist, kein eigener Baum. Entgegen der Beschreibung als gute Tafelbirne schmeckt sie auch nicht sonderlich. Vermutlich weil sie nur knapp ausreift, wenn überhaupt.

Ist schon eine Erleichterung, wenn ich nicht von den "lagerfähigen Winterbirnen ganz oben" und den "ganz, ganz späten Birnen ganz unten" reden muss. :roll: :lol:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Di Nov 01, 2016 09:12

Vor 72 Stunden hatte ich noch keinen lagerfähigen Apfel geerntet, seit gestern Abend stehen da 80 - 90 kg in der Speisekammer sowie 93 Liter Saft. Nicht dass meine Apfelbäume so reich getragen hätten, von der Harberts Renette waren es nur rund 40 kg (davon die Hälfte für Saft). Aber jedesmal wenn ich meinen Biomüll (incl. Fallobst) zur Sammelstelle bringe, fahre ich an einer Reihe von Obstbäumen auf Gemeindegrund vorbei, in der auch ein Apfelbaum steht, der wohl mehr Äpfel als Blätter hatte und nicht wirklich beerntet wurde.
Nachdem meine Schwester meinte "also wenn Du da auf der Gemeinde fragst, ob wir da ernten dürfen, bin ich sofort dabei" habe ich gefragt, weil es mir leid tat, sie ungenutzt zu lassen. Zwar hatte jemand von unten aus bis in vielleicht drei Meter Höhe geerntet, aber es hingen da ja noch so viele. Der Bürgermeister höchstpersönlich gab mir die Erlaubnis, also sind meine Schwester und ich am Sonntag ausgerückt mit kleiner dreiteiliger Leiter und Eimern und Haken und drei Obstkisten. Die Kisten reichten nicht annähernd, wir haben die Autodecke zum Sack umfunktioniert und vier Stofftaschen aus dem Auto noch voll gemacht usw. Zu Hause beim Sortieren kamen wir dann schon auf knapp sieben Obstkisten (eine Kiste faßt im Schnitt gut 20 kg Äpfel). Und der Baum war bei weitem nicht leer, die Nacht hat uns ausgebremst.

Jedenfalls war jetzt klar, dass wir Saft pressen müssen, denn so viele Äpfel kriegen wir nicht verbacken und gegessen. Morgens auf dem Weg in die Arbeit habe ich gesehen, dass unser Gartenbauverein noch dabei ist, also habe ich vormittags gleich angerufen - und bekam zur Antwort "nur noch heute, um 19.30 Uhr könnt ihr euch noch anhängen". Nach der ersten Schrecksekunde habe ich mit Kollegen und Chef geredet, ob ich frei machen kann (war wegen Brückentag-Vertretung nicht ganz einfach) und bin dann also um 13 Uhr aus der Firma "geflüchtet". Schnell zum Einkaufen, denn heute Nachmittag haben wir ja Gäste, dann die eigenen Äpfel fertig ernten, sortieren und angefaultes ausschneiden, Flaschen und Schachteln zum Pressen herrichten, das Auto wieder mit Leiter und Eimern und Kisten und improvisierter ausziehbarer Schüttelstange beladen, um 16 Uhr stand ich wieder an diesem Gemeindebaum.

Ein Blick in den Baum - da hingen immer noch jede Menge Äpfel, aber nicht mehr in Leiter-Reichweite. Ich hatte ja nur die kleine dabei, die große, die ich auf dem Dach transportieren muss, kann ich alleine nicht aufstellen und schon gar nicht auf das Autodach laden. Hätte auch viel zu lange gedauert. Also habe ich die Hochentasterschere - eine sehr kräftige Baumschere am langen Stiel mit Seilzug, ziemlich kopflastig und daher eher schwer gezielt zu bewegen - als Schüttelstange genutzt und hab geschüttelt bis mir schier der Arm abfiel. Gegen halb sechs, als es schwierig wurde die grünen Äpfel zwischen den Blättern zu erkennen, waren es dann nochmals gut drei Obstkisten voll Äpfel. Aber jetzt müsste der Baum soweit erreichbar abgeerntet sein, für den Rest - geschätzt nochmals zwei Kisten voll - bräuchte man eine lange Leiter oder einen Traktor mit Frontladerschaufel, die Krone des Baumes ist wohl sechs oder sieben Meter hoch.

Inzwischen tat mir alles weh, ich war ausgekühlt - es hatte nur noch knapp fünf Grad - und so gönnte ich mir zu Hause eine kurze Pause und etwas zu essen. Dann hieß es wieder Äpfel sortieren. Währenddessen kam dann meine Schwester - auch sie hatte einen Kollegen becirct, dass sie früher weg kann (sie hat eine gute Stunde Arbeitsweg), wir haben das Auto beladen und standen pünktlich um halb acht beim Gartenbauverein. Da ich mich bei der Heimfahrt vom Gemeindebaum erkundigt hatte, wie pünktlich sie im Terminplan sind, habe ich - zurecht - mit etwas Verspätung gerechnet (unser Vorgänger hat 270 Liter Saft gepresst :shock: ) und so war es halb neun durch, bis wir fertig waren. Reine Kosten: 41,25 Euro (da Vereinsmitglied), worin schon 18 5-Liter-Beutel á einem Euro enthalten sind. Dafür müssen jedoch auch zwingend zwei Leute mitarbeiten, der Mann vor Ort bedient nur die Presse und zeigt wie das Abfüllen funktioniert, nicht mehr.

So kommt man innerhalb von zweieinhalb Tagen zu jeder Menge Äpfeln und Apfelsaft - und zu Gelenkschmerzen, Problemen mit dem Ischias, diversen Kratzern und Dellen (der Baum wehrt sich gegen das geschüttelt werden, indem er mit Äpfeln nach einem wirft und dabei auch gelegentlich gut trifft!) sowie Platzproblemen in der Speisekammer. Denn da stehen ja schon Birnen und Birnensaft undundund. Naja, die 18 Apfelsaftschachteln stehen jetzt erst mal im Wohnzimmer. :lol:

P.S.: Hat jemand ein bisschen Gelenkschmiere übrig für mich? Schließlich sollen heute nach Kirchgang, Gräberrundgang und Gästebewirtung noch die ersten Quark-Apfelstrudel entstehen, da ist noch ein wenig Beweglichkeit von Nöten. :cool:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Gesperrt