Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » Sa Mai 03, 2014 00:06

Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde - hatte viel um die Ohren und wenn ich Zeit für den Garten hatte, dann habe ich gegärtnert...

Also: Die Tomaten habe ich inzwischen pikiert und die haben noch mal ein bisschen zugelegt - sind jetzt 5 - 6 cm groß. Ich werde wohl am Wochenende mal ein bisschen düngen. Salat, Mangold, Fenchel wachsen auch emsig vor sich hin, sind aber alle noch zarte Jungpflanzen. Aber meine Kartoffeln explodieren regelrecht! Im Hausbeet hatte ich die mit den Stockflecken gelegt, da musste ich heute schon anhäufeln, das Kraut war stellenweise schon 15 cm hoch. Und im Kartoffelturm stecken auch die ersten Spitzen die Nase durch die Erde - die "Saatkartoffeln" hatten nur Mini-Keime. Im Schulgarten weiß ich nicht... bin gestern und heute erst im Dunkeln dort hin gekommen, aber morgen vormittag gucke ich mal nach.

Hallo Mia! :grin:
Mia hat geschrieben:
Etwa ein Drittel bleibt nun noch übrig für mein Permakultur-Experiment. Da werde ich dann morgen als Erstes eine angegammelte Bio-Tomate "auslegen" und mal gucken, was draus wird.
Was wird das? Was ist das für ein Experiment???
Naja, ich möchte halt ein bisschen "Permakultur" ausprobieren... jedenfalls das, was ich mir darunter vorstelle und was auf dem Mini-Beet-Teil, was noch übrig ist, überhaupt machbar ist. Konkret: Vieles bunt durcheinander aussäen bzw. anpflanzen, möglichst dicht bewachsen lassen, dass nicht gewässert werden muss (Waldlichtungen werden ja auch nicht bewässert und vertrocknen trotzdem nicht, weil es keine frei liegende Erde gibt, wo Verdunstung stattfindet). Und dann natürlich nicht die ganze Pflanze abernten, sondern einen Teil stehen lassen, zur Blüte bringen, sich selbst aussäen lassen...

Wegen Letzterem habe ich dann die Tomate doch (noch) nicht ausgelegt, weil ich dachte, jetzt ist ja noch gar keine Tomatenzeit... aber ich glaube, da habe ich einen Denkfehler. WENN vom letzten (fiktiven) Tomatenbestand eine übrig geblieben wäre und noch auf der Erde läge, dann bräuchte sie ja die entsprechenden klimatischen Bedingungen, also Wärme, um keimen zu können. Und ich habe schon immer mal in Tomaten, wenn ich sie zu lange habe liegen lassen, beim Aufschneiden gekeimte Kerne vorgefunden... so macht die Natur das eben. Ich werde also, sobald ich Gelegenheit habe, doch damit anfangen. Das will aber - denke ich zumindest - gut geplant sein. Ich brauche genügend Jungpflanzen, um möglichst das ganze Beet auf einmal gut voll zu bekommen... dabei muss ich "gute Nachbarn - schlechte Nachbarn" berücksichtigen und außerdem darauf achten, dass die Bodenqualität stimmt... *grübel*

Aber das ist ja das schöne an meinem Schulgarten-Zusatzbeet: Ich habe jetzt mehr Platz und kann mir "trial and error" erlauben. Bei dieser Fläche, die ich für dieses Experiment reserviere, kommt es nicht auf Ertrag an, sondern ich will ausprobieren und "spielen". Ich glaube, ich werde in der Mitte des Beetes anfangen, dort ein Grüppchen von Pflanzen hinsetzen und dann von der Mitte aus ausweiten. Hehe, es handelt sich nur um eine Fläche von 3,5 m², also ziemlich klein - und dennoch fühle ich mich mit diesem Fleckchen Erde, das ich ganz "unvernünftig" bespielen kann, richtig reich!

Bei den Tomaten frage ich mich allerdings noch, wie die Natur das eigentlich macht. Tomaten sollen ja nicht im Regen stehen... aber eine Tomatenpflanze, die nicht genügend Wasser bekommt, wird wohl kaum Früchte bringen. Wo bekommen also die Tomaten in ihrer Heimat das notwendige Wasser her?

Noch wieder ein Anekdötchen: Ich habe heute Kräuter gesät - Pimpinelle, Koriander, Majoran, Bohnenkraut, Liebstock... blieb noch Borretsch übrig. Ich stehe da mit dem Samentütchen vom Vorjahr auf der Terrasse, gucke auf das Bild auf dem Tütchen und dann auf den Boden vor mir... und da steht die Borretsch-Pflanze, die ich letztes Jahr (vermeintlich vergeblich, weil den Schnecken anheim gefallen) ausgesät hatte, vor mir! Letzte Gewissheit wird dann natürlich die Blüte bringen, aber ich bin mir ziemlich sicher!

@ Carolyn

Danke für die Beruhigung... es ist am Anfang wirklich nicht so ganz einfach, die nötige Ruhe zu bewahren - es sind halt "Lehrjahre". Ich habe heute dennoch einige Kohlsorten in Töpfchen ausgesät. Ich möchte einfach auch Erfahrungen insofern sammeln, dass ich die einzelnen Pflänzchen möglichst früh nach Keimung "identifizieren" kann - und dafür brauche ich die Beschriftung am Topf - sonst müsste ich im Beet jedes einzelne Samenkorn "einrahmen und beschriften". Parallel dazu werde ich aber natürlich auch Kohl ins Freiland säen - und dann kann ich die junge Kohlpflanze auch wirklich vom Ahorn-Schößling unterscheiden. :wink:

So, genug geplappert für heute. Danke für Eure Unterstützung!

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Carolyn » Sa Mai 03, 2014 10:50

Anfängerin hat geschrieben:Bei den Tomaten frage ich mich allerdings noch, wie die Natur das eigentlich macht. Tomaten sollen ja nicht im Regen stehen... aber eine Tomatenpflanze, die nicht genügend Wasser bekommt, wird wohl kaum Früchte bringen. Wo bekommen also die Tomaten in ihrer Heimat das notwendige Wasser her?
Unsere hochgezüchteten Tomatensorten sind ja etwas gänzlich anderes als Wildtomaten. Die Zuchtsorten müssen (relativ gesehen) verhätschelt werden, sie vertragen keinen Regen, müssen gegossen, abgestützt und ausgegeizt werden, dafür bringen sie auch große Früchte. Wenn Du Dir die Beschreibung von Wildtomaten anschaust, dann heißt es extra, bitte nicht zu stark düngen und gießen, weil sie sonst zu sehr ins Kraut schießen, sie werden nicht ausgegeizt und sind nicht Braunfäule-empfindlich. Dafür haben sie aber auch nur Früchte in Cocktailtomatengröße.
In Österreich gibt es einen Tomaten-Guru, der verschiedenste Tomatensorten auf dem Feld anbaut - ohne gießen, auf dem Boden liegend, ohne Schutz. Unzählige Sorten und er kann als Vollerwerbs"landwirt" davon leben. Es geht also auch anders. Aber evtl. nicht mit allen modernen Sorten.

Auch Deine Tomate wird mit großer Wahrscheinlichkeit Früchte bringen. Aber Anzahl und Größe werden geringer sein.
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von KaVa » Sa Mai 03, 2014 16:57

Hallo!

Zu den Tomaten, die mögen schon Regen, aber nicht wie es hierzulande abläuft. Guckt man mal über den Teich, da wo unser Lieblingsgemuese her kommt. In Mittelamerika regnet es manchmal den ganzen Tag, die Temperatur fällt dabei kaum mal unter 20 Grad. Meist regnet es nur eine halbe Stunde und dann knallt die Tropensonne wieder. Wenn es bei uns regnet, kann man froh sein wenn die Temperatur über 15 Grad bleibt. Meist hört es auch erst auch erst nach mehreren Tagen wieder auf und es wird langsam wieder wärmer. Die Kombi von Nässe und Kälte mögen sie gar nicht. Da wir gegen Temperaturstuerze machtlos sind ( ausser im Gawaechshaus ), hilft eben nur noch trocken halten.

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » Di Mai 06, 2014 00:22

Hallo Carolyn und KaVa,

danke für Eure Kommentare - leuchtet mir alles ein, hätte ich auch selbst drauf kommen können... bin ich aber nicht. :roll:

Für mich heißt das nun also: Entweder auf Tomaten und andere, hier nicht heimische Pflanzen verzichten oder aber einen Kompromiss finden - und das natürlich nur auf diesem Experimentierfeld - am Haus werde ich wieder meine Tomaten in Kübeln an der Hauswand haben.

Ansonsten gibt es bei mir gerade nichts Besonderes zu berichten - ich tue, was derzeit wahrscheinlich alle HobbygärtnerInnen tun: Vorziehen, aussäen, Beete vorbereiten, jäten... Zusätzlich muss ich noch viiiel Erde organisieren - ich muss immer noch das Volumen durch den vor zwei Jahren abtransportierten Bauschutt wieder auffüllen und brauche außerdem bald die nächste Lage Erde für den Kartoffelturm. Alles natürlich mit ohne Geld... also Maulwurfshügel einsammeln und im nahe gelegenen Wäldchen guten Humusboden mitnehmen. Ich habe in diesem Jahr bisher knapp 50 Euro für den Garten ausgegeben - mehr kann und will ich nicht. Lediglich für ein paar Erdbeerpflanzen und vielleicht noch das eine oder andere Saatgut (meine Spinatsamen scheinen hin zu sein) werde ich noch was ausgeben.

Ich habe heute die ersten Pflänzchen ins (nahe am Haus gelegene) Beet gesetzt und auch ein bisschen direkt gesät. Ich hoffe, dass sich die Schnecken über Nacht noch fern halten - hatte noch keine Zeit für Schneckenabwehr...
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Carolyn » Di Mai 06, 2014 13:54

Hm, Erdbeerpflanzen - willst Du mal eine Sorte probieren, die es nicht zu kaufen gibt? Die extrem aromatisch, aber weich und daher zum Einfrieren oder Lagern nicht geeignet ist?

Meine Erdbeeren stammen noch von meiner Mutter, die sie auch schon seit Ewigkeiten immer weiter aus Ablegern vermehrt hat. Sortennamen weiß ich nicht, aber Geschmack und Konsistenz sind so anders zu allen gekauften Früchten (auch die vom Feld), dass ich eigentlich nie welche kaufe. Im verwilderten Teil meines Gartens sind auch noch jede Menge Erdbeerpflanzen (neben einem relativ ordentlichen Erdbeerbeet). Sollten meine Schwester und ich doch irgendwann mal soweit kommen werden die mit den ganzen Wildkräutern ausgerupft und kompostiert. Wenn Du willst suche ich Dir - vorher - eine Reihe schöner Pflanzen raus und schick sie Dir gegen Portoersatz.
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » Mi Mai 07, 2014 00:19

Carolyn, das ist ja superlieb von Dir - danke, das Angebot nehme ich gern an!

Ansonsten... ist mein Beitrag, den ich gerade geschrieben hatte, im Internet-Nirvana verschwunden - und jetzt ist es zu spät, mag nicht mehr neu schreiben... Alles Weitere also morgen.

LG
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Carolyn » Mi Mai 07, 2014 12:27

Anfängerin hat geschrieben:Carolyn, das ist ja superlieb von Dir - danke, das Angebot nehme ich gern an!
Ich bin um jedes Pflänzchen froh, das irgendwo wachsen darf, reiner Eigennutz also. :wink:

Ich mach mal einen eigenen Thread in der Pflanzenbörse auf dafür.
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Yggdrasil » Mi Mai 07, 2014 19:33

Ich meld mich auch mal an.
Falls du noch was zu vergeben hast Carolyn.
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » Sa Mai 17, 2014 00:41

Heute mal wieder ein kleiner Zwischenstandsbericht, zunächst vom Hausgarten: Das Einzige, was hier bisher wirklich gut funktioniert, sind meine paar Kartoffeln... naja, halbwegs gut, fürchte ich. Im Kartoffelturm ist alles so, wie es sein sollte, und ich habe vorgestern die erste zusätzliche Erdschicht aufgebracht. Die Kartoffeln im Beet wollen scheinbar Bäume werden - die Stengel werden immer länger, da kann man beim Wachsen fast zugucken. Ich häufel alles an Erde an, was ich per Hand nach Hause tragen kann - viel ist das logischerweise nicht. Naja, das ist jetzt so und ich werde im Herbst ja sehen...

Ansonsten bin ich nicht sehr glücklich mit meinen Bemühungen. Ich glaube, ich habe dieses Jahr einfach die besch****ste Anzuchterde ergattert, die es nur gibt. Aus dem Biomarkt. Die Pflanzen keimen und hören dann einfach auf zu wachsen. Düngen bringt kurzfristig was - ich dünge wahrscheinlich zu wenig, aber ich habe auch Angst, sie zu überdüngen, wenn ich zuviel nehme. Wie rechnet man denn die Dosierungsangaben für 1 m² auf die Fläche eines Joghurtbechers um? :paranoid: (Nee, die Frage ist nicht wirkich ernst gemeint.) Die Pflanzen, die ich bisher ins Beet gesetzt hatte, kümmern dort eher vor sich hin, als dass sie wachsen. In ein Quadrat hatte ich 5 Fenchelpflänzchen gesetzt - 4 sind den Schnecken zum Opfer gefallen und das übrig gebliebene ist scheinbar noch keinen Millimeter gewachsen... seit 2 Wochen! (Aber vielleicht war es dem Fenchelchen draußen noch zu kalt?) Gleiches beim Salat - 5 Pflanzen ausgesetzt, 3 von Schnecken gefressen, die anderen beiden nicht gewachsen. Ich habe (gekauften) Kompost auf dem Beet. Es ist im Grunde das gleiche Bild wie vor zwei Jahren. Da sind auch nur diejenigen Pflanzen gediehen, die ich in gekaufter Erde in separaten Behältnissen hatte. Eine Nachbarin, die noch traditionell ihren Gemüsegarten am Haus hat, erzählte mir dieser Tage, dass bei ihr (offenbar gleiche Bodenqualität) auch noch nicht mal Radieschen gehen. :sad:

Aber in den Anzuchtschalen sieht es auch nicht besser aus - die Pflanzen wachsen einfach nicht... und jetzt (also just in diesem Augenblick, weil ich gerade auf der Düngerpackung nachgelesen habe) weiß ich auch, warum nicht. Ich habe falsch gedüngt. Der Dünger, den ich hier habe, soll nach Anleitung entweder ins Pflanzloch gegeben werden oder aber auf die Oberfläche ausgebracht und dann 5 - 10 cm tief in den Boden eingearbeitet werden. Geht natürlich nicht bei Pfanzschalen, deshalb habe ich ihn oben drauf gegeben und gehofft, dass er durch Gießen zu den Wurzeln gelangt. Scheint so nicht funktioniert zu haben...

Jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Und ich bin frustriert. An der Schule (wo ich auch mein Beet habe, aber eben nicht im Schulgarten selbst) sehe ich Salat wachsen (erntereif schon), Salbei-Büsche, Riesen-Sauerampfer und mehr - und bei mir kümmert alles nur so vor sich hin. Morgen bekomme ich (letzte Investition außer dem Erdbeer-Porto an Carolyn) noch einen Sack "Composan Bio Universal-Gartenerde", 40 Liter. Die müssen sich meine Beete und meine Tomatenkübel teilen - gemischt mit alter Erde vom letzten Jahr. Boah, ich hätte so gern einen "Spezialisten" vor Ort, der sich mal mein Gärtchen anguckt und mir sagt, was ich tun soll.

Na gut, ich mache weiter. Werde wohl morgen meine Tomaten in die Kübel "transplantieren" und meine Beete mit den vorgezogenen Pflänzchen bestücken. Aber ich habe richtig Sorge, dass das alles nicht funktioniert. Ich habe hier zig Mangoldpflänzchen vorgezogen und richtig Bammel, die in dieses "böse Beet" zu setzen, Salate ebenfalls. Ein bisschen hoffe ich noch, dass mein Frust nur die Nachwehen meines Misserfolgs im ersten Jahr sind und dieses Jahr doch einiges besser funktioniert - Hoffnung stirbt ja angeblich zuletzt...

Schulgarten: Da habe ich letztes Wochenende 30 Salatpflanzen gesetzt. Die Kartoffeln waren auch angegangen. Gesäte Möhren, Fenchel und Zwiebeln haben sich noch nicht gezeigt, Radieschen hatten die Nase durch die Erde gesteckt. Alles zuvor penibelst gejätete war mit frischem "Un-"Kraut übersät. Ich hoffe, dass ich da morgen mal wieder hin komme... und auch hier Sorge, was ich da wohl vorfinden werde.

Ach, Menno! :mad:
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Brösel » Sa Mai 17, 2014 17:28

Hallo Anfängerin,
aller Anfang ist schwer tröste Dich :knuddel1:

Irgendwas scheint deinen Pflanzen partout nicht zu passen...

Frage: wo stehen deine Anzuchtschalen? Es liegt mit Sicherheit nicht an der Erde, keimen und wachsen (ein wenig) tun sie ja. Ich nehme prinzipiell alles an Erde als Anzuchterde her, funktioniert nämlich. Allerdings pikiere ich dann ziemlich schnell (wenn die Pflänzchen so 4-5 cm sind) und setze sie dann in ein wenig gehaltvolleres.
Allerdings sind heuer meine Pflänzchen auch ein wenig schlecht gewachsen, sie hatten am Anfang einfach zu wenig Sonne. es war zwar hell, aber die direkte Sonne hat gefehlt. (Die ist nämlcih erst im Februar über die Hausdächer gekommen und hat ins Fenster geschienen).
Deswegen meine Standortfrage. Eher kühl mit viel Licht ist optimal für ein kräftiges, langsames Wachstum (zu warm und sie schiessen).
Ich persönlich würde am Anfang gar nix düngen. Ist meine persönliche Ansichtsache. Einfach die Pflänzchen in bessere Erde (ein wenig Kompost/Pferdemist/Erde Gemisch) umsetzen. Nicht allzuviel giessen. Ich lass die Pflänzchen erst trockenfallen und dann giesse ich kräftig nach. Das kann schon mal alles drei bis vier Tage nicht gegossen werden bei mir. (Bin halt ein fauler Mensch :cool: ).

Mit Fenchel kenne ich mich nicht aus.

Salat wächst bei mir überall, aber dieses Jahr (notgedrungen :mrgreen: ) habe ich festgestellt: zwischen den Erdbeeren (Plastikkiste mit Erde-Pferdemist-Lehmbaz-Gemisch) explodiert er geradezu. Bei den Gurken (Mörtelkübel-Erde-Gras-Kompost-Gemisch) wächst er auch, aber langsamer. Bei den Himbeeren und beim Flieder (Plastikkübel-Erde-Lehmbaz-alte Blätter-Pferdemist-Gras-Gemisch) musste ich ihn schon essen... und in meiner Anzuchtkiste (Erde-Sand-Gemisch) isser immer noch ganz klein (Gottseidank!).
Dem passt bei dir etwas nicht. Lehm mag er aber anschienend, aber er will Schatten! Und feucht!
Du musst etwas gegen die Schnecken unternehmen, es hilft nix.

Radieschen essen wir schon die ganze Zeit, die wachsen eigentlich überall. ich streue die einfach aus. Bei den Erdbeeren sind die meisten.

Wegen den Tomaten, tu dir und den Pflanzen eine Gefallen.
Die Erde is an sich wurscht, du musst aber unbedingt Dünge hineingeben! Sonst wird das nichts.
Gib in jeden Kübel (sollte einen Durchmesser von ca. 40 cm haben! Ausser bei kleinwüchsigen = Buschtomaten) unten Erde hinein (egal was, kann auch ruhig Lehm dabei sein, speichert Feuchtigkeit!) ca. 15 cm hoch, darauf eine fette Schicht Grasschnitt, mindestens bis 5 cm unter den Kübelrand (wenn es schon gärt, umso besser, darauf eine Schicht Kompost 3 cm) und damit es hübsch aussieht kannst du da noch Erde drüberstreuen. Die Tomatenpflanzen müssen mit ihren Wurzelnballen (mit der Erde aus den Töpfen wo sie jetzt drin sind) ins Gras gesetzt werden. Das Gras gärt, macht warm und ist der Stickstofflieferant! Die Pflänzchen sollten dazu aber mindestens 15 cm gross sein. Wenn sie es noch nicht sind, topfe sie erst in grössere Töpfe um (Durchmesser ca. 10-15 cm). Da viel Erde hinein, aber auch schon eine Schicht Gras. (Erde, Gras, Erde). Und wenn du sie glücklich machen willst, haust alle zwei Wochen einmal einen grünen Smoothie drüber.
Wenn du die Tomaten so wie ich machst, solltest du alle vier bis sechs Wochen oben in die grossen Kübel immer wieder Grasschnitt gemischt mit ein wenig Kompost geben. Du wirst merken, dass die Mischung in den Kübeln sehr schnell zusammensackt. Das macht nichts. Deswegen immer ein wenig auffüllen... :mrgreen:

Und ich kann dich beruhigen, aufgrund des Wetters säuft bei mir gerade seit einer Woche alles ab.. ich mag schon gar nicht mehr auf die Terasse... :heul:

Alles wird gut.

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » So Mai 18, 2014 00:58

Hallo Brösel,

danke erst mal für Deinen Zuspruch. Ich habe Deinen Beitrag gelesen, mir zusätzlich noch ein paar Gedanken gemacht... und komme der Sache allmählich auf die Spur:

1. Die Anzuchterde (so steht es auf der Tüte) ist nur für 2 - 3 Wochen vorgedüngt, dann muss Nachschub ran. Pferdemist habe ich nicht, muss also auf gekauften (Bio-)Dünger zurückgreifen. Jedenfalls steht für mich fest, dass die Pflänzchen hungern.

2. Der Standort der Anzuchtschalen dürfte (nach Deinen Hinweisen) okay sein. Nur die Tomaten mussten wegen der Kälte bisher im Haus bleiben - da haben sie natürlich nichts an Sonne abbekommen. (Hätten sie draußen aber auch nicht.) Heute habe ich sie jetzt raus gestellt.

3. Ich hatte nach der Aussaat die Salatpflänzchen zwar pikiert, aber immer mehrere zusammen auf Abstand in eine größere Schale. Als ich sie dann ins Beet gesetzt habe, ist das meiste der ursprünglichen Erde abgefallen und die Pflänzchen kamen mit ihren fast nackten Würzelchen in ein völlig neues Mileu. Ich werde künftig darauf achten, dass mehr von der "gewohnten" Erde mit ins Pflanzloch kommt.

4. Der endgültige Standort für meinen Salat funktioniert nicht - Vollsonne Südseite. Da muss ich mir einen anderen Platz ausdenken oder tricksen, damit der Salat Schatten hat. (Der Salat an der Schule, von dem ich gestern schwärmte, steht an einer Ostseiten-Hauswand.)

5. Was ist "Lehmbaz"?

6. Radieschen gehen, wie schon beschrieben, bei der Nachbarin auch nicht. Bei mir gab es immenses Kraut und unten war ein rotes "Streichholz" dran, das auch nicht IN der Erde war, sondern AUS der Erde heraus wuchs - als wolle die Pflanze den Kontakt mit dem Boden vermeiden. Mal sehen, wie es dieses Jahr wird...

7. Die Schnecken habe ich allmählich im Griff. Ich entdecke immer neue "Schnecken-Nester", sammle die Viecher dann auf und setze sie auf der gegenüberliegenden Hausseite wieder aus - sollen sich die Nachbarn dran erfreuen...

8. Tomaten. Die letzten beiden Jahre war ich mit meinen Tomaten sehr zufrieden. Der Unterschied dieses Jahr ist, dass ich zum ersten Mal keine Tomatenpflanzen gekauft, sondern selbst gezogen habe. Mein Kummer ist ja, dass diese selbstgezogenen Pflanzen so klein sind. Ich habe heute mal zwei Pflanzen aus dem Joghurbecher raus gekippt und war erstaunt, dass da nix an Wurzeln zu sehen war... und sie hatten nasse Füße, trotz des Lochs im Becherboden. Ich werde sie dann jetzt also in größere Gefäße umtopfen, wie Du es empfiehlst, weil sie noch zu klein sind für die Kübel.

9. Grasschnitt... ist damit einfach frisch abgeschnittenes Gras gemeint? Muss das "klein" sein? Ich habe keinen Rasenmäher und kämpfe gegen die Gras-Esplosion aktuell mit einer Kantenschere an - das geht bei der Größe meiner Wiesenfläche gerade noch so... aber die Halme sind dann leicht 30 oder 40 cm lang - kann ich die dann so in den Kübel rein tun oder muss ich die klein schnippeln?

10. Erfahrung lässt sich weder aus Büchern noch aus dem Internet gewinnen. Wenn ich es recht betrachte, habe ich bei meinen eigenen Bemühungen einfach keinerlei Vergleich, wie es richtig funktioniert. Will sagen: Ich bin ungeduldig, weiß aber gar nicht, ob nicht in meinem Garten alles "ganz normal" abläuft. Mein Salat IST ja vielleicht gar nicht so mickrig, wie ich denke... ich weiß ja gar nicht, wann der Salat an der Schule gesät wurde, der jetzt "schon" erntereif ist. Wenn ich mich recht erinnere, waren da (an der Schule) "neulich" noch nur drei Blättchen pro Salat - und jetzt sind das dicke Salatköpfe. Und dann läuft manchmal Manches ganz anders als in den Lehrbüchern beschrieben. Meine Petersilie, die ich vor 1 Woche gesät habe, keimt schon, obwohl sie dafür doch angeblich 25 - 30 Tage brauchen sollte!

Fazit: Ich mache weiter. Ich gebe zu, gestern war ich so frustriert, dass ich dachte, ich gebe auf. Aber dann habe ich heute meinen Borretsch wieder entdeckt. Ich hatte ihn ja neulich ganz überraschend im Garten entdeckt (hatte ihn voriges Jahr gesät, war aber nichts draus geworden). Und dann habe ich ihn umgesetzt, weil sich an der alten Stelle der Hund immer drauf gelegt hatte und er dort nichts werden konnte. Dann habe ich ihn vergessen. Heute habe ich gesehen, dass er Blüten ansetzt. Hach, ist doch schön, die Gärtnerei... :lorl:

Fortsetzung folgt...
2012: Ich habe keine Ahnung - aber davon eine Menge!
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Brösel » So Mai 18, 2014 09:39

Hallo Anfängerin,
na schau der Borretsch kommt ja :mrgreen:

Also:
1: nicht überdüngen. Wenn du zuviel hineingibst "verbrennst" du die Wurzeln damit. Mein Nachbar hat damit erfolgreich alle Erdbeeren gekillt.
2: gut :grin:
3:definiere "Pflänzchen" . Ich habe meinen Salat erst "richtig" umgesetzt, wenn jede Pflanze mindestens drei bis vier bis fünf grosse Blätter hatte. Wenn du die zu klein umsetzt, machst du ihnen viel zu viel Stress. Dann brauchen sie ewig um zu wachsen.
4: Nein, keine Vollsonne.
5: Ich hatte in meinem ehemaligen Garten eine Lehmerde, damit hätte ich eine Ziegelei aufmachen können. Lehmbaz = extrem lehmige, nasse, klebrige "Erde".
6: hm, keine Ahnung...
7: ich sag' nur, die kommen wieder...
8: nicht zuviel giessen, lass sie ruhig trockenfallen....
9: ja, geschnittenes Gras. Nein, muss es nicht. Du kannst die langen Halme auch "zusammenknüllen", bzw. mit der Schere ein wenig kleinschneiden. (Wie wäre es mit einem Spindelmäher? )
10: du musst Geduld haben! Und zum Salat, es gibt verschiedene Sorten. Ich habe eine für das Frühjahr (jetzt erntereif), es gibt aber auch Sommersalate etc. . Vielleicht haben die in der Schule einfach eine andere Sorte? Die Pflanzen lesen halt so ungerne Bücher :mrgreen: .

Fazit: schmeiss doch nicht so schnell deine Flinte ins Korn. Wie schon mal gesagt, ein Gemüsegärtner gab mir mal den Tipp, mit einer Sorte Gemüse anzufangen und wenn ich das im Griff habe, dann die nächste. Also +1 Gemüsesorte pro Jahr, so ungefähr. Es geht nicht alles auf einmal :grin:

Schau, wenn der Sommer dann endlich mal da ist, dann wirst du noch viele neue Pflanzen entdecken, wart´ s nur ab.

Bis dann und berichte doch weiter
Brösel

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