Carolyns Grünzeugexperimente

Für alle Themen die zwar mit Gärtnern irgendwie zu tun haben aber nicht so recht in die anderen Foren passen. Fachsimpeleien, mehr persönliches, etc.
aingeal
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von aingeal » So Mai 18, 2014 13:53

Boah, ich bekomme schon vom BIlder angucken Muskel- und Rückenweh. Starke Leistung! :thumbsup: Gut, dass du das mit dem nicht-Parkett noch geschrieben hast, mir war schon ganz schwummerig :blass: Hast du so einen großen Balkon oder sind es mehrere? Im Übrigen: Was sind das für Möbel da rechts? Sieht alt aus. Gegen dich fühle ich mich beim Gärtnern immer wie ein Faultier. Aber noch kann ich das ja auf den Bagger schieben... :pfeif:

Außerdem: Niemand ist übergewichtig. Nur untergroß! :mrgreen:
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Carolyn
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » So Mai 18, 2014 22:08

aingeal hat geschrieben:Außerdem: Niemand ist übergewichtig. Nur untergroß! :mrgreen:
*lach* Ja, ich weiß, es gibt Leute, die über zwei Meter hoch sind. Aber wenn ich an deren Probleme denke, dann ist mir mein Übergewicht lieber. :wink: (Na jaaaa, ... aber das ist ein anderes Thema.)
aingeal hat geschrieben:Boah, ich bekomme schon vom BIlder angucken Muskel- und Rückenweh. Starke Leistung! :thumbsup:
Meinen Rücken habe ich genau mit derartiger Arbeit so weit gekräftigt, dass ich da keine Probleme mehr mit habe. Während des Studiums hatte ich ihn mal falsch belastet mit der Folge, dass die Lendenwirbelmuskulatur so verkrampft war, dass ich keine fünf Minuten (buchstäblich!) mehr liegen konnte und einige Nächte im Sitzen schlafen musste, bis die Behandlung wirkte. Danach habe ich begonnen, ganz gezielt auch schwer zu heben (hab meinem Vater die schweren Dinge abgenommen oder mit ihm im Wald Brennholz-Meterscheite aufgeladen z.B.) und so die Muskulatur zu trainieren. Klassische Rückenschmerzen kenne ich quasi gar nicht mehr, nur die Schultern sind oft sehr verkrampft. Die Schreibtischarbeit ist da ja noch eine zusätzliche Belastung und kein Ausgleich.
Auch wenn Ärzte nur Sport gelten lassen, körperliche Arbeit IST auch ein Training - wenn man es richtig macht. :wink:
aingeal hat geschrieben:Hast du so einen großen Balkon oder sind es mehrere?
Das ist der große Balkon (volle Breite des Hauses, aber sehr schmal) im ersten Stock an der Ostseite (acht Kästen, auch wenn theoretisch zehn Platz hätten, wäre da nicht die Kletterrose), darüber im zweiten Stock (Dachboden) noch ein kleiner Balkon (drei Kästen), auf der Südseite im Erdgeschoß und ersten Stock insgesamt acht Fenster und ein kleiner Einbaubalkon mit zwei Kästen sowie unten auf der Ostseite das doppelte Wohnzimmerfenster zur Terasse hinaus (zwei Kästen) und die restlichen drei am Geländer der Terasse (das ist immer meine Reserve, da ich beim selber ziehen ja nie soo genau weiß, wieviele es werden).
Ich hab ja mein Elternhaus geerbt und meine Eltern hatten eine Nebenerwerbslandwirtschaft, daher ist das Anwesen verhältnismäßig groß. Dazu ist es auch das Elternhaus meiner Mutter, die fünf Geschwister hatte und nach dem Krieg auch noch Einquartierungen, daher ist auch das Haus als solches groß (Erdgeschoß und 1. Stock je 95 qm, zweiter Stock nicht ausgebaute Dachschräge, kein Keller) und es wäre ein unerträglich öder, hässlicher weißer Kasten ohne Blumenschmuck. Die Frage, ob ich Blumen an den Balkonen und Fenstern habe, stellt sich daher kaum, wenn ich mich darin wohl fühlen will. Und wegen Menge und Pflegeaufwand müssen sie leicht selbst zu ziehen und robust sein, da bleiben quasi nur Geranien. Ergibt die Ansicht eines traditionellen bayrischen Bauernhauses. :lol: Ist es in mancherlei Hinsicht auch.
aingeal hat geschrieben:Im Übrigen: Was sind das für Möbel da rechts? Sieht alt aus.
Wenn Du alte Bauernmöbel vermutest, dann hast Du recht. *g* Erklärung siehe oben. Ich hab ein halbes Museum auf dem Dachboden...
aingeal hat geschrieben:Gegen dich fühle ich mich beim Gärtnern immer wie ein Faultier.
Ausgerechnet bei mir? :shock: Du kennst meinen (Gemüse-)Garten nicht. :lol: Da stehen derzeit immer noch Quecke und Weidegras in voller Höhe, es sieht aus wie eine ungepflegte Wiese (jedenfalls 70% davon). Ich erzähle ja nur, was ich geschafft habe und nicht, was ich alles nicht schaffe. :wink: Und ohne die samstägliche Unterstützung durch meine Schwester wäre ich aufgeschmissen.
Wenn ich bedenke, dass meine Mutter (als Vollzeit-Hausfrau und -Mutter) auch noch Hasen, Hühner, Hähnchen, Enten, ... versorgt hat (Mastschweine und Felder waren der Job meines Vaters), dazu das Obst alles verwertet wurde und neben dem Gemüsegarten auch noch einige Gemüseackerreihen bewirtschaftet hat, dann weiß ich, was ich alles nicht auf die Reihe kriege. :???:

Ich komme halt aus einer ganz anderen, eher bäuerlichen Tradition. Deswegen habe ich auf so manche Themen hier auch einen etwas anderen Blick. Bei mir muss es in erster Linie funktionieren und praktikabel sein.
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von aingeal » Mo Mai 19, 2014 16:07

Manchmal erscheint mir körperliche Arbeit sogar das schönere Training. Da sehe ich hinterher direkt, was ich geschafft habe. :cool: Mein Bogen schießen hilft dem Rücken und den Oberarmen auch. Hat aber Nebenwirkungen.

Klingt nach einem gigantisch großen Haus. Aber gut, es so mit Blumen bestücken zu können, macht es sicherlich auch sehr schön. Ich stell es mir sehr knuffig und bayrisch-bäuerlich vor! :grin: Außerdem bist du ja sehr engagiert und weißt den Platz zu nutzen. Bei manch anderem hätte man da wieder Sorge haben können, dass alles verlottert.

Ein Museum? Was kostet der Eintritt? :mrgreen:

Ja, bei dir und bei Mia auch.... Nu, da hast du was gesagt. Ich frag mich auch immer wieder, wie die Frauen das früher geschafft haben, ohne sich zu klonen.
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Mo Mai 19, 2014 16:25

Ich habe WEIT mehr Platz als ich nutzen kann. Von den vier Nebengebäuden, den beiden Obstgärten/Streuobstwiesen mit zusammen ca. 3000 qm und den (verpachteten) Feldern oder den Waldstreifen ("Biotopen" wie ich vor kurzem amtlicherseits benachrichtigt wurde) war ja noch gar nicht die Rede. Ich tue mein Bestes, aber tatsächlich bräuchte es hier eine Vollzeit-"Haus"frau und eine Schar Kinder, um das Anwesen richtig zu nutzen und zu beleben. Aber in meinem Leben lief halt so einiges anders als gedacht. Der Mensch denkt und Gott lenkt. Mal sehen, wo er mich noch "hinlenkt". :wink:

Vielleicht mache ich im Sommer mal ein aktuelles Foto vom Haus. So einige Teilaufnahmen gibt es hier im Thread ja schon und so wirklich viel Entscheidendes hat sich in den letzten zehn Jahren nicht geändert.
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Brösel » Mo Mai 19, 2014 17:00

aingeal hat geschrieben:Nu, da hast du was gesagt. Ich frag mich auch immer wieder, wie die Frauen das früher geschafft haben, ohne sich zu klonen.
Die hatten kein facebook und kein Smartphone... duck und weg...

Ne im Ernst, wir waren zu Hause 5 Kinder mit grossem Garten, mein Vater hat nebenher so manche Sau geschlachtet. Obst und Gemüse war immer vorhanden, bzw. wurde im Wald gebrockt (mei wie ich als Kind, dieses stundenlange Heidelbberen sammeln gehasst habe :cool: ) und alles wurde eingekocht und haltbar gemacht. Ging auch. Wir waren halt bei gutem Wetter fast immer draussen und ausser 1 Stunde oder eher eine halbe Stunde Kinderfernsehen pro Tag gab es eh nichts für uns.
Ich hab auch heute noch keinen Fernseher und kein Radio, (gut Internet, ich gebe es zu :mrgreen:, das nutze ich aber nicht so intensiv zu Hause ) und hab eigentlich an schönen Abenden immer genug Zeit, mich um meine Terrasse zu kümmern. Meist mit einem kalten Bier in der Hand, im Liegestuhl den Sonnenuntergang anschauend... :pfeif:

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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Mo Mai 19, 2014 17:51

Brösel hat geschrieben:und alles wurde eingekocht und haltbar gemacht.
250 bis 300 Liter jedes Jahr und das als meine Geschwister schon ausgezogen waren. Vorher war es mehr. Die Alternative, alles zu kaufen, gab es nicht bzw. hätten wir uns nicht leisten können.
Das Leben meiner Eltern bestand aus Arbeit, Hobbys gab es kaum. Gemütliche Abende vor dem Fernseher nur für meinen Vater, nicht für meine Mutter. Ja, die Glotze kostet unheimlich viel Zeit...
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von aingeal » Mo Mai 19, 2014 18:51

Fressenbuch habe ich nur bedingt... Und mein Mobiltelefon hat so viele Jahre auf dem Buckel, da war an Smartphone noch nicht zu denken. Außerdem, was soll man damit?! Naja, gießen kann man damit nicht...

TV hatte ich mehr als 5Jahre nicht. Ich weiß damit auch nicht viel anzufangen, meine bessere Hälfte nutzt es immer als Hörbuch zum Einschlafen. Wirklich spannende Dinge habe ich dort lange nicht gesehen. Da bin ich wie du, Brösel.... Ich huck mich auch lieber nach draußen und guck Sterne oder so. Einkochen etc würde ich gerne lernen, aber ich finde es schwierig jemanden zu finden, der einem das anständig beibringt, ohne dafür ein Vermögen zu verlangen. Wir haben ein paar Jägerfreunde, die uns da immer wieder aushelfen und schlachten lehren sie meine bessere Hälfte auch. Was ich arg finde ist, wie misstrauisch wir angeguckt werden, wenn wir das wem erzählen.

Carolyn.... bei so viel Platz.... Kann man da nicht irgendwas draus machen, das einem ein Hauch Geld abwirft und die Arbeit minimiert?
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Mo Mai 19, 2014 22:55

aingeal hat geschrieben:Carolyn.... bei so viel Platz.... Kann man da nicht irgendwas draus machen, das einem ein Hauch Geld abwirft und die Arbeit minimiert?
Bisher gab es nur Ideen, die zunächst mit viel Zeit- und Geldaufwand verbunden waren. :wink:

Würde ich meine Obstbäume roden könnte ich die Fläche zumindest teilweise verpachten, so wie die Felder auch. Dann müßte ich aber damit leben, dass ich ggf. von Maisfeldern regelrecht eingekesselt bin. Ursprünglich hat mein Nachbar die Obstgärten noch gemäht und das Gras zum Füttern seiner Milchkühe verwendet. Er hat die Kühe inzwischen jedoch aus Altersgründen aufgegeben, mäht seine eigenen Wiesen nur noch zur Silage, die er verkauft. Bei mir zwischen den niedrigen, teils relativ eng stehenden Bäumen hindurch könnte man keine Siloballen pressen, das dafür notwendige Fuhrwerk ist zu lang und unbeweglich. Die modernen riesigen Traktoren kommen auch gar nicht vernünftig durch. Seither muss ich selber mähen, im Prinzip genauso oft wie einen Rasen. Würde ich die Wiese lang lassen müßte ich nach dem Mähen alles mit der Hand abrechen und aufladen. Haben wir einmal versucht. Nicht machbar.

Eine Option gibt es, um die Arbeit deutlich zu reduzieren: Den Gemüsegarten platt machen, den Zaun vom Bagger abreißen lassen, alle Beerensträucher usw. vernichten und Gras einsäen. Dass ich da zögere ist glaube ich verständlich.

Vermietung wurde auch schon oft vorgeschlagen. Aber zum einen ist das Haus nicht dafür gebaut in zwei Parteien aufgeteilt zu werden, zum anderen muss ich dann zuerst mal gründlich renovieren (jetzt mache ich das Stück für Stück), zum dritten würde ich mich nicht wohl fühlen mit Fremden im Haus. Von den möglichen Problemen mit Mietern ganz zu schweigen. Ich hab genug davon, dass ich einem meiner Pächter jahrelang hinterherlaufen mußte, um mein Geld zu bekommen. Sind erst ein paar Monate, dass er das erste Mal schuldenfrei ist und da ging es zwischendurch um vierstellige Beträge.
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Brösel » Di Mai 20, 2014 08:47

Hallo Aingeal,
aingeal hat geschrieben: Einkochen etc würde ich gerne lernen, aber ich finde es schwierig jemanden zu finden, der einem das anständig beibringt, ohne dafür ein Vermögen zu verlangen. Wir haben ein paar Jägerfreunde, die uns da immer wieder aushelfen und schlachten lehren sie meine bessere Hälfte auch. Was ich arg finde ist, wie misstrauisch wir angeguckt werden, wenn wir das wem erzählen.
Youtube ist dein Feund, in diesem Falle. Da ist alles Einkochen, Wurstmachen, genauestens erklärt, man muss nur suchen. Marmelade kannst du, oder? Das ist ja recht einfach. Vorletztes Jahr habe ich zum ersten Mal Tomaten eingekocht. Hat super bis zu einem Jahr gehalten, war auch nicht schwer. Du musst nur auf penible Sauberkeit achten und die Gläser vorher sterilisieren.

Ich kaufe mir von Bauern ab und an halbe Schweine, die ich selber zerlege. Da weiss ich wo das Fleisch her ist und wie die Tiere gehalten werden. Ich würde ja für mein Leben gerne einen Bauernhof-Selbstversorgerhof haben wollen...wird aber wohl nicht sein... :tear:
Mich hat übrigends deswegen noch nie jemand komisch angeguckt :mrgreen: (traun sie sich wahrscheinlich nicht :mrgreen: ).

Hallo Carolyn,
ich finde eine Streuobstwiese super :mrgreen: Respekt, dass du noch eine hast.
Kannst du nicht Seminare geben, wo Leute lernen mit der Sense so eine Wiese zumähen? Kriegst Geld und die Arbeit ist gemacht :mrgreen:
Oder zwei Schafe? Oder das Heu an Kleintierhalter (Karnickel & Co) verkaufen? So das ist unser gutes Ölkoheu, liebevoll handgemäht... irgendwas in der Richtung?

Grüße derweil

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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Di Mai 20, 2014 10:50

Für einen Sensenkurs müsste ich zunächst mal selber damit umgehen können. *g* So etwas gibt es hier auch immer wieder mal, erst letzten Sonntag war einer. Und bei sowas werden ja auch nur die glatten, schönen Flächen gemäht, die unzähligen Ecken und Winkel rund um die ganzen Gebäude, Zäune, Sträucher und Bäume bleiben ja wieder übrig.

Schafe hatten wir, als ich Kind war, fünf Stück. Daher weiß ich ganz gut, wie viel tägliche Arbeit sie machen. Ich bin froh, dass ich keine Tiere mehr habe, die täglich versorgt werden wollen. Hab ja noch nicht mal mehr eine Katze deswegen. Und Schafe sind gut darin, alle irgendwie erreichbaren Äste der Obstbäume abzuknabbern, ein Schafbock konnte sich dazu senkrecht auf die Hinterbeine stellen. Außerdem knabbern sie auch Rinde ab und meine frisch gepflanzte Sträucherreihe am Rande der Wiese kann ich dann natürlich komplett vergessen.

Auch Heu zu machen ist Arbeit sowie natürlich witterungsabhängig. Ich kann nicht mal schnell das Heu retten, wenn es droht zu regnen oder während der Woche mähen, weil das Wetter grad passt, ich bin Vollzeit berufstätig. Von zweimal wenden sowie zusammenrechen und aufladen gar nicht zu reden.

Egal, was man produziert, wenn es eine gewisse Qualität haben soll muss man Zeit und Arbeit rein stecken. Ich weiß, dass es Leute gibt, die eine Nebenerwerbslandwirtschaft wuppen, aber meistens sind die nicht allein auf sich gestellt. Mir ist es ja oft schon zu viel, mir für das WE ein zusätzliches Helferlein zu holen (gibt da den Sohn einer Bekannten - wenn er nicht gerade für Prüfungen lernt oder Fußballtraining hat), weil mich das unter Stress und Zeitdruck setzt und ich noch mehr zu planen und zu bedenken und zu berücksichtigen habe. Mir platzt der Schädel. Das Korsett wird mir einfach oft zu eng, als dass ich noch vernünftig Luft holen könnte.


Eigentlich sollte das nicht zu einem Jammerthread ausarten... :???:
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von aingeal » Di Mai 20, 2014 17:08

Manchmal ist youtube mein Freund, ja. Aber in so Sachen mal gar nicht. Ich brauch wen, der mir das zeigt, mich nachmachen lässt und mich notfalls zurechtweißt, wenn ich Mist baue. Das kann youtube nicht. Marmelade habe ich versucht. Traf aber noch nicht so den Geschmack des Herrn des Hauses.

Dass mit dem Schwein machen wir auch so! Andernfalls schießt der Mann das Essen auch selbst. Bringt Vorteile. Selbstversorgerhof war auch eine Idee von uns, aber zu zweit ist das auch nicht machbar, wenn man noch außer Haus arbeiten muss. Warum sollten sie sich nicht trauen, dich komisch anzugucken?

Carolyn, zunächst entschuldigung, dass wir dir den Thread zuspammen! Zu deinem Problem. Kannst du nicht einen "Erlebnisbauernhof" aufmachen oder dir Studenten anstellen, die helfen? Dass mit dem Korsett klingt schlimm, deshalb bin ich motiviert, dir indirekt zu helfen.
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Di Mai 20, 2014 20:45

Ein Erlebnisbauernhof, wenn ich nicht zu Hause bin weil Vollzeit erwerbstätig? Und ohne Tiere? Außerdem ist das hier keine Touristengegend. Und ich nicht der Typ für Selbständigkeit in irgendeiner Form.

Studenten mindestens eine Wegstunde von jeder FH/Uni/TU entfernt gibt es nicht wirklich außer in den Semesterferien. Der erwähnte Sohn einer Bekannten ist so einer. Aber da muss ich halt auch jeweils da sein. Ich bin ja schon froh, dass ich seit kurzem wieder eine Putzfrau habe, die einen Schlüssel von mir hat und in meiner Abwesenheit zuverlässig arbeitet.

Die Wiesen mähen lassen wie es mein Arbeitgeber mit seinen Flächen macht wäre eine Idee. Aber ganz ohne "Aufsicht" geht das auch nicht unbedingt (letztes Jahr hat mir so ein Helfer eine junge Schlehe aus meiner Sträucherreihe geköpft, die Geschichte steht auch hier im Thread; die ganzen "Feinarbeiten" musste ich außerdem selber machen) und überdies kostet das halt doch eine Stange Geld, auch wenn es eine Behinderteneinrichtung ist. Bevor ich die Wiesen selber mähen musste ging es einigermaßen. Aber anderthalb Jahre Suche haben keinen Bauern ergeben, der das übernimmt. Die Flächen sind einfach zu "kompliziert". Bei mir ist kaum etwas nicht kompliziert... :roll:

Es ist nicht so, dass ich nicht schon seit dem Tod meiner Eltern 2005 nach praktikablen Lösungen suchen würde. Viele Tipps, viele Vorschläge, eine Reihe von Versuchen, die keine gute oder dauerhafte Lösung brachten, noch mehr Kontraproduktives. Für jede tatsächliche oder vermeintliche Erleichterung einen Preis gezahlt, der in der Regel nicht in Geld bestand. Jeder kleine Erfolg hart erkämpft. Aber es hat ja auch nie jemand versprochen, dass das Leben ein Wunschkonzert wäre.

Das Korsett hat weit mehr Gründe als nur die viele Arbeit. Und die werde ich hier nicht ausbreiten da (VIEL) zu persönlich. :wink: Ich hab ja auch in den letzten zwölf Jahren oder mehr etliche Schnüre identifiziert und gelockert, sie mir damit aber auch bewusst gemacht. Manchmal ist es ein Problem wenn man erst mal weiß, dass es auch anderes gibt. Und damit würde ich dieses Thema gerne beenden, ok? :!: :wink:
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